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Vortrag Herr Prof. Dr. Lindenmeyer

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Academic year: 2022

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(1)

Psychotherapie bei Suchterkrankungen

Johannes Lindenmeyer

salus klinik Lindow TU Chemnitz

Medizinische Hochschule Brandenburg

(2)

Lindenmeyer, 2016 2

Der dreifache Veränderungsschock in der Suchtbehandlung

Verzicht auf normales Verhalten

Stigmatisierung

(Schuld, geringe Chancen) Selbstwirksamkeits-

überzeugung trotz

Automatisierung / Chronifizierung

(3)

Lindenmeyer, 2016 3

Typische Konfliktfelder in der Suchtbehandlung

Die ewigen Fragen

Die Besserwisserei

Gesicht-Wahren

- was führt Sie denn hier her?

- wieviel trinken Sie durchschnittlich?

- was sagt Ihre Frau zu Ihrem Trinken?

- lebenslange Abstinenz

- zu seiner Sucht soll man stehen - eine stationäre Behandlung ist

erforderlich

(4)

4

Motivation fällt nicht vom 1.

Himmel

Motivierungsstrategien -

(5)

5

Motivationsblockaden

(Selbstkonzeptforschung / Handlungstheorien) Ich bin ein wertvoller Mensch

Ich habe

ganz normal getrunken

Ich vertrage eben mehr als andere

Ich brauche keine Hilfe

Die Be- handlung ist eine Zumutung

Filipp Hacker

(6)

6

Motivierung als dosierte Informationsverarbeitung

Ich bin ein wertvoller Mensch

Ich habe

ganz normal getrunken

Ich vertrage eben mehr als andere

Ich brauche keine Hilfe

Die Behandlung ist eine

Zumutung

Abhängige müssen nicht auffallen

Durch die Behandlung wird man schlauer als der Rest der Welt

Die

Informationen sind interessant Gerade erhöhte

Toleranz ist ein Gefahrensignal

Piaget Grawe

(7)

Motivationsforderung

Dosierte therapeutische Interaktion

Motivational Interviewing

Miller & Rollnik, 1991

Motivationsförderung

Gründe für Veränderung change talk

Gründe gegen Veränderung sustain talk

(8)

• “Wie zufrieden sind Sie selbst mit xxx?”

Dosierte therapeutische Interaktion

Ein Beispiel

0% Z u f r i e d e n h e i t 100%

• “Warum haben Sie Ihr Kreuz nicht bei 100% gemacht?”

• “Warum haben Sie Ihr Kreuz nicht bei 0%

gemacht?”

 Ambivalenz besprechbar machen

x

(9)

Dosierte Informationsvermittlung

Der Untergang der Titanic

Anekdote

gezielte Information

Selbstreflexion

Alkoholwerbung: welche Trinkregel wird propagiert?

Harmlos oder riskant?

Probeweise Selbstübernahme

Der schlaue Scheich: Sollen wir diesen Konsum erlauben?

(10)

10

Ein Beispiel

Alkohol gehört dazu

Wozu?

(11)

11

It‘s the economy, stupid 2.

Teilhabeorientierung -

(12)

12

Teilhabeorientierte Behandlung

SGB IX: Behinderung statt Krankheit

ICD- 10

ICF

Teilhabe am Arbeitsleben soziale

Reintegration Abwesenheit

von

Krankheitssymptomen

?

!

(13)

13

Teilhabeorientierte

Behandlungsperspektive

Abhängigkeitsentwicklung Abstinenzentwicklung Traditionelle

Behandlungsorientierung

Moderne

Suchtbehandlung

Gruppenprozesse

(14)

14

Teilhabeorientierte Behandlung

3 Problemkonstellationen

Patienten mit

unsicherem Arbeitsplatz

Patienten mit hohen Chancen auf baldige Wiederbeschäftigung

Patienten mit geringen Chancen auf

Wiederbeschäftigung

Stress am Arbeitsplatz

Umgang mit Misstrauen

Umgang mit Trinkkumpanen Urlaubsansprüche

Bewerbungstraining

Outing

Initiativbewerbung

Alltagspraktische Gruppe

Ohne Bezahlung arbeiten

(15)

15

Wollen ist nicht Können 3.

Neuropsychologische - Perspektive bei

Rückfallprävention

(16)

16

Fortschritte der

Neurowissenschaften

Situativer Anreiz

Kognitive Kontrolle

Diese Prozesse sind den Betroffenen oft nicht bewusst

(17)

17

Neurowissenschaftliche Perspektive der

Suchtbehandlung

Situativer Anreiz

Kognitive Kontrolle

(18)

18

Psychotherapeutische Konsequenz

• Kompensationsparadigma für

Suchtbehandlung nicht ausreichend (wozu?)

• Training mit Suchtautomatismen in Risikosituationen zu leben (wann?)

(19)

Dual process model

Implizite Informations- verarbeitung

Konsum- neigung kontrollierte Prozesse

alkoholbezogene Hinweisreize

automatische Prozesse

automatische Alkohol- Assoziationen automatische

Aufmerksamkeits- hinwendung

automatische Annäherungstendenz

Wiers, 2007

(20)

Das AntiAlkohol-Training

(AAT, Wiers, Becker, Rinck & Lindenmeyer, 2011) Becker Rinck

(21)

Das AntiAlkohol-Training

Horizontale Bilder: Wegschieben

(22)

Das AntiAlkohol-Training

Vertikale Bilder: Heranziehen

(23)

Ergebnisse von 7 Studien

insgesamt N>3.000 in stationärer Entwöhnungsbehandlung

Alkoholannäherungstendenz bei Alkoholpatienten

Hohe Trainings-Akzeptanz bei Patienten

Alkoholvermeidungstendenz trainierbar

sign. Erhöhung des Behandlungserfolgs in 1- Jahreskatamnese um 4-8% (DGSS 4)

Wirkmechanismus: Kompensation von cue reactivity und Überwindung von Annährungstendenz

Wiers et al. 2011, Psychological Science

Eberl et al. 2013, Developmental Cognitive Neuroscience Wiers et al. 2013, Neuropsychopharmacology

Eberl et al. 2014, Alcoholism Clinical and Experimental Research Wiers et al. 2015, American Journal of Psychiatry

(24)

24

Take home message

Wir müssen Patienten mit

substanzubezogenen Störungen aktiv motivieren

Teilhabeorientierung in der Suchtbehandlung erforderlich

Üben, üben, üben

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