• Keine Ergebnisse gefunden

BUND Naturschutz kritisiert überdimensionierten Ausbau der B 11 bei Schweinhütt

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "BUND Naturschutz kritisiert überdimensionierten Ausbau der B 11 bei Schweinhütt"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

 

 

Landesfachgeschäftsstelle  München 

Pettenkoferstr. 10a  80336 München  Tel. 089/54 82 98‐63  Fax 089/54 82 98‐18  fa@bund‐naturschutz.de  www.bund‐naturschutz.de   

München,   3. Dezember 2018  PM 34/18/FA

Unsere Pressemitteilungen finden Sie auch online: 

S. 1 

BUND Naturschutz kritisiert 

überdimensionierten Ausbau der B 11  bei Schweinhütt 

 

Beim heutigen Erörterungstermin in Zwiesel zum 

Planfeststellungsverfahren für die Verlegung der B 11 bei 

Schweinhütt kritisiert der BUND Naturschutz in Bayern e.V. (BN)  den nicht mehr zeitgemäßen Straßenausbau. Roland Schwab,  Vorsitzender der BN‐Kreisgruppe Regen erläutert: „Wir vom BN  stellen die Notwendigkeit des Ausbaus in Frage. Eine 

Landschaftszerschneidung und ein massiver Flächenverbrauch  wird in Kauf genommen, damit einzelne ihre Interessen 

durchsetzen können.“  

 

Die Verkehrszahlen sind nach Ansicht des BN nicht aussagekräftig. „Bei den  Verkehrszählungen werden Äpfeln mit Birnen verglichen. Nur der lokale  Verkehr steigt, nicht aber der überregionale, denn der Grenzübergang nach  Tschechien spielt eine geringere Rolle als noch vor ein paar Jahren“, so Roland  Schwab. Auf tschechischer Seite ist kein Ausbau der E 53 vorgesehen und für  Schwertransporte ist die Verbindung nach Pilsen von Nachteil, weil auf der  serpentinenartigen Straße vor Carchov kein Streusalz ausgebracht werden  darf. Schwab ergänzt: „Sogar in Ruhmannsfelden wird nachts die Ampel  abgeschaltet, und dort fahren noch mehr Fahrzeuge als in Schweinhütt.“  

 

Die BN‐Regionalreferentin von Niederbayern, Julika Selinger‐Schreiber 

argumentiert weiter: „Die Lärmemissionen in Schweinhütt können auch durch  andere Maßnahmen wie Flüsterasphalt und Lärmschutz verringert werden. 

Außerdem ist nicht einberechnet, dass in 10‐15 Jahren deutlich mehr 

Elektroautos auf den Straßen unterwegs sind, die bekanntlich leiser fahren als  die herkömmlichen KFZ. Zudem wird der Lärm nur verlagert von Schweinhütt  nach Bettmannsäge und somit neue Betroffene geschaffen.“ 

 

Die Sicherheit auf der Strecke muss erhöht werden, doch auch hier sieht der  BN Optimierungsbedarf an der bestehenden Strecke. Schwab erläutert: „Die  Unfallzahlen sind die Folge des vorhandenen dreistreifigen Ausbauabschnitts,  der abrupt in einer scharfen Kurve endet. Hier muss deutlich nachgebessert  und entschärft werden. Auch Geschwindigkeitsbegrenzungen auf der Strecke 

(2)

 

 

Landesfachgeschäftsstelle  München 

Pettenkoferstr. 10a  80336 München  Tel. 089/54 82 98‐63  Fax 089/54 82 98‐18  fa@bund‐naturschutz.de  www.bund‐naturschutz.de   

München,   3. Dezember 2018  PM 34/18/FA

Unsere Pressemitteilungen finden Sie auch online: 

S. 2 

wären sinnvoll. Ob allerdings höhere Geschwindigkeiten auf der neuen Trasse  zu mehr Sicherheit und weniger Unfällen führen, das bezweifele ich sehr.“  

 

Schwab führt weiterhin aus: „Der Zeitgewinn wäre kaum spürbar auf der  neuen Trasse. Durch die zusätzliche Überholmöglichkeit auf einer Länge von  700m beträgt er wohlwollend betrachtet kaum eine halbe Minute. Da der  Hauptverkehr zwischen Regen und Zwiesel erfolgt, ist der Vorsprung  spätestens an der Ampel in Regen wieder relativiert.“ Eine signifikante  Änderung der Reisegeschwindigkeit tritt erst bei einem Ausbau zwischen  Deggendorf und Grafling ein. Doch da kein Gesamtkonzept besteht, so der BN,  wird mit der schwächsten und unsinnigsten Ausbaustrecke begonnen.  

 

Die Kosten und Nutzen stehen in keinem Verhältnis. Selinger‐Schreiber dazu: 

„Eine Straßenverlegung, nur um den nördlich gelegenen Lagerplatz des  Industriegebiets leichter erreichen zu können, ist eine teure 

Wirtschaftsfördermaßnahme. 14 Mio. Ausbaukosten, um einen einzelnen  Handwerksbetrieb besser zu stellen, ist dem Steuerzahler nicht zu vermitteln.“  

 

„Dieses überdimensionierte Vorhaben ist ein weiteres Beispiel, das die  Klimaziele der Bundesregierung missachtet. Auch das kürzlich im bayerischen  Koalitionsvertrag festgehaltene 5 ha Ziel als Richtwert eines maximalen  täglichen Flächenverbrauchs in Bayern wird schwer einzuhalten sein bei einem  derartigen Straßenbauwahn“, kommentiert Selinger‐Schreiber. 

         

Für Rückfragen: 

Julika Selinger‐Schreiber  Regionalreferentin Niederbayern   Tel.: 089/ 54 83 01 12 

Mobil: 0175/ 3559706  Fax: 089/ 54 82 98 18 

julika.selinger@bund‐naturschutz.de   

         

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

„Umso mehr begrüßen wir es, dass es auch Waldbesitzer und Kommunen gibt, die sich gegen eine Begiftung ihrer Wälder aussprechen.“ Zudem hält es der BN für einen Skandal, dass

Hubert Weiger, Vorsitzender des Bundes Naturschutz in Bayern e.V.: „Spätestens in diesem Verfahren wird die Nicht- Machbarkeit auch für diejenigen

Die heutige Eröffnung der Hausbergbahn mit einer Vervierfachung der Kapazität ist nach Ansicht des BN ein eklatantes Beispiel dafür, dass trotz

Die Bewohner des Ortes und der Bund Naturschutz befürchten, dass durch die nicht genehmigten Ablagerungen von belastetem Gleisschotter, Stra- ßenkehricht und anderer

„Ministerpräsident Horst Seehofer und Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt haben das Recht auf Gesundheit und körperliche Unversehrtheit bayerischer Bürger auf dem Altar

Nach Ansicht des BN lässt sich dieser Wegebau nicht vertreten, weil der Glaswald kein fichtendominierter Waldbestand ist, der umgebaut werden muss, oder bei Borkenkäferbefall

Auch für den Milchmarkt gilt: Wenn die Nahrungsproduktion immer stärker an den Weltmärkten ausgerichtet wird, werden die multinationalen Unternehmen immer stärker die

„Die Strom- konzerne haben schon jetzt Milliardengewinne aus überhöhten Strompreisen auf Kosten des Klima- und Landschaftsschutzes gemacht“, kommentiert Hubert