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(1)©Landesbund für Vogelschutz, download https://www.lbv.de/vogelschutz/ oder www.zobodat.at. Heft 4 • 4. Quartal 1. K 3806 F. ^y Zeitschrift des Landesbundes für Vogelschutz in Bayern#e.V.. **** *. \.

(2) ©Landesbund für Vogelschutz, download https://www.lbv.de/vogelschutz/ oder www.zobodat.at. ^WogelscW .. ^ ^pßof^. Vogelschutz Zeitschrift für Naturund Vogelschutz Heft 4 / Novem her 1986. Erscheinungsweise: Vierteljährlich Auflage: 26 000 Herausgeber: Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. Geschäftsstelle: Kirchenstraße 8, 8543 Hilpoltstein, Telefon 091 74/9085 Konten: Postgiroamt 4603-805 München (BLZ 70010080) Sparkasse Hilpoltstein Nr. 240011 833 (BLZ 76450000) Raiffeisenbank Hilpoltstein eG Nr. 59005 (BLZ 76069485). Verlag und Anzeigenverwaltung: Kilda-Verlag Fritz Pölking, Münsterstraße 71, 4402 Greven, Telefon 0251/36229 Satz und Druck: Druckerei Hanskarl Millizer, Christoph-Sturm-Straße 3, 8543 Hilpoltstein Abonnement: 4 0 ,- jährl., Jugendliche 2 0 ,- DM ; in dieser Summe ist die Mitgliedschaft im Landesbund für Vogelschutz enthalten Redaktion: Ludwig Sothmann, Dieter Kaus Layout: Dieter Kaus Jugendseiten: Klaus Hübner Titelbild: Spinnennetz im Morgentau Foto: Jochen Fünfstück Beilage: 1 Überweisungsschein Für unverlangt eingesandte Manuskripte kann keine Gewähr übernommen werden. Rücksendung erfolgt, wenn Rückporto beiliegt. Namentlich ge­ zeichnete Beiträge geben nur die Meinung des Ver­ fassers wieder.. INHALT. Seite. Schutz für Mager- und Trockenstandorte. L. Sothmann. 3. Das Braunkehlchen - Vogel des Jahres 1987. D. Franz & R. Hand. 4. Pfui Spinne!. J. Fünfstück. 5. Umwelterziehung - von der Kassandra zum Animateur. K. Hübner. 8. ANL-Veranstaltungen Aus dem Institut für Vogelkunde 10 Jahre Wiesenbrüter-Bestandserhebungen in Nordbayern. Dr. H. Ranftl & W Dornberger. 11. Beuteliste des Uhu in Nordbayern. H. Schöpf. 13. Jugendseiten. 14. Aus den Kreisgruppen. 23. Neues vom Büchermarkt. 27. Greifvogelhandel durch Falkner. 29. Starke Zunahme der Beutelmeisenbestände. 30 Dr. H. Greiner & F. Wagner. 31. Rotwand wird kein Naturschutzgebiet Ist das Rottachtal noch zu retten ?. J. Fröstl. 35. Der Neusiedler See - ein sterbendes Vogelparadies. D. Franz. 38. Der Große Brachvogel 1986 und das Wiesenbrüterprogramm. 2. 10.

(3) ©Landesbund für Vogelschutz, download https://www.lbv.de/vogelschutz/ oder www.zobodat.at. Ludw ig S o th m an n. Schutz für M ager- und Trockenstandorte. Sammener Heide. Foto: Tuschl. Seit der Landestagung 1985 heißt unser Verband Landesbund für Vogelschutz - Verband für Artenund Biotopschutz. Diese Ergänzung unseres Na­ mens soll den Schwerpunkt und die fachliche Basis unserer Arbeit schon im »Firmenschild« verdeutli­ chen. Seit Jahren nämlich hat der LBV naturschutz­ politische Konsequenzen aus der Erkenntnis gezo­ gen, daß Artenschutz nur über den ganz konkreten Flächenbezug vom Schlagwort zur zielführenden Aufgabe wird. Nur wenn Lebensräume erhalten wer­ den, haben die Arten überhaupt Chancen, zu über­ leben. Unter dieser Prämisse war es nur konsequent, daß wir uns mit Nachdruck für eine Verankerung bzw. Erweiterung des Biotopschutzes im Naturschutzge­ setz eingesetzt haben. Nachdem 1983 in Bayern mit dem Artikel 6 d - Schutz der Feuchtflächen der erste Schritt in dieser Richtung getan wurde, haben wir noch im gleichen Jahr an das Umwelt­ ministerium die Bitte herangetragen, für andere Le­ bensraumtypen ähnliche Schutzbestimmungen ein­ zuführen. Normalerweise sind nach einer gerade vollzogenen Gesetzesnovelle Neuänderungen nicht durchzusetzen. Durch die Verfassungsänderung mußten nun aber eine Reihe von Gesetzen an die neue Staatszielbestimmung Umweltschutz angepaßt werden. Damit war der Weg frei, mehr Biotopschutz in das Naturschutzgesetz einzubringen. Seit 1. August d.J. sind nun entsprechende landes­ rechtliche Bestimmungen in Kraft getreten. Für den Artenschutz heißt dies, daß der Artikel 6 d um den Schutz der »Mager- und Trockenstandorte« erwei­. Schnarrschrecke / Paarung. Foto: Lechner. tert wurde. Unter diesem Sammelnamen sind 11 Biotoptypen zusammengefaßt-vom Sand- oder Felsrasen über Zwergstrauchheiden und Steinfluren bis zu Schnee­ heide-Kiefernwälder-, die vor negativen Beeinträch­ tigungen durch die bei dem Feuchtgebietsschutz im großen und ganzen bewährten Vorschriften der Erlaubnispflicht geschützt werden. In Zukunft darf dort u.a. nicht mehr gedüngt, aufgeforstet, bewäs­ sert, Herbizide ausgebracht oder Moto-Cross ge­ fahren werden (es sei denn, die Naturschutzbehörde würde dies ausdrücklich genehmigen). Diese seit August 1986 geschützten Lebensräume machen zwar nur 0,27 % unserer Landesfläche aus, haben aber für die Artenvielfalt eine überragende Bedeutung. Der LBV hat besonders im Jahre des Neuntöters gezielt auf die große Zahl von Pflanzen (vor allem Orchideenarten), Schmetterlingen, Groß­ insekten und Vogelarten hingewiesen, die nur inner­ halb dieser artenreichen Lebensgemeinschaften überleben können. Mit dieser Gesetzesänderung ist jetzt die Biotopgruppe gesichert worden, die durch Nutzungsmaßnahmen in den letzten 20 Jahren in erschreckendem Umfang dezimiert wurde. Wir freu­ en uns, daß durch den Schutz der Mager- und Trockenstandorte eine alte Forderung des LBV zur Verbesserung des Artenschutzes in Bayern erfüllt worden ist. Nach diesem Schritt vorwärts werden wir mit Nachdruck daran Weiterarbeiten, daß alle wich­ tigen Lebensraumtypen in ausreichender Zahl und in ausreichendem Umfang unter vergleichbaren Schutz gestellt werden. 3.

(4) ©Landesbund für Vogelschutz, download https://www.lbv.de/vogelschutz/ oder www.zobodat.at. D ie te r Franz & R alf H and. Lebensraum des Braunkehlchens. Foto: Fünfstück. 4. Braunkehlchen - Männchen. Wie alle Wiesenbrüterarten ist auch das Braunkehl­ chen in den letzten Jahren stark zurückgegangen. Obwohl diese Vogelart noch in fast allen Regionen Bayerns als Brutvogel vorkommt, werden die Ver­ breitungslücken, besonders in intensiv landwirt­ schaftlich genutzten Gebieten, immer größer. Das Braunkehlchen stellt keineswegs so große Ansprü­ che an den Lebensraum, wie der Brachvogel oder Uferschnepfe. Es vermag nämlich auch kleinere Wiesengebiete, nicht selten sogar in gebirgigen Be­ reichen zu besiedeln. Voraussetzung zur Ansied­ lung sind artenreiche und in der Vertikalen reichge­ gliederte Mähwiesen mit Sitz-, Jagd- oder Singwar­ ten in Form von hohen Doldenblütlern, einzelnen Büschen oder Pfählen. Feuchte Grünländereien werden bevorzugt, solange keine Überschwemmun­ gen während der Brutzeit stattfinden. Das Brutareal dieser Singvogelart reicht weit über Mitteleuropa hinaus und umfaßt große Teile Europas und Skandinaviens bis zu den Gebirgen Süd­ europas, im Westen von Nordwest-Spanien und Ir­ land bis Südwest-Sibirien und zum Kaukasus im Osten. Das Braunkehlchen ist in seinem ganzen Areal ein typischer Sommervogel, welcher als Breit­ frontzieher die Winterquartiere im tropischen Afrika im wesentlichen im Busch- und Savannengürtel südlich der Sahara und die Grasländer Ostafrikas erreicht. Im Süden Deutschlands treffen die Braun­ kehlchen frühestens Anfang April ein. Der Früh­ jahrszug dauert aber noch bis Ende Mai. Bereits An­ fang August kann wieder mit Rückzüglern gerechnet werden, wobei der Herbstzug noch zwei Monate andauert. Meist erst im Mai beginnt die Art mit der Brut, der manchmal eine zweite folgen kann. Das 5 bis 7 Eier umfassende Gelege in einem gut getarnten Nest. Foto: Schulze. Das Braunkehlchen —Vogel des Jahres 1987. am Boden wird 2 Wochen lang allein vom Weibchen bebrütet. Der genauso langen Nestlingszeit folgt eine weitere 2 bis 3 wöchige Periode, in der die flüg­ gen Jungen weiterhin von den Altvögeln gefüttert werden. Als typische Wartenjäger erbeuten Braun­ kehlchen eine Vielzahl verschiedener Insekten und sonstiger Wirbelloser, die sie vom Boden oder der Vegetation (gern von Doldenblütlern) ablesen. Der bayerische Brutbestand wurde 1980 auf 40000 bis 100000 Brutpaare geschätzt. Da die Lebens­ raumzerstörung trotz verschiedener Schutzmaß­ nahmen jedoch unvermindert anhält, muß der Brut­ bestand wohl inzwischen in der unteren Hälfte die­ ser Spanne liegen. Einzige erkennbare Rückgangsursache ist die Zer­ störung des arttypischen Lebensraums. Nicht nur die Intensivierung der Grünlandnutzung (Zerstörung des Strukturreichtums der Wiesen, der Gelege, der Nahrung), sondern auch Wiesenumbruch zum Ackerland, die Aufforstung von Grünland sowie die Aufgabe der traditionellen Streuwiesennutzung füh­ ren zur Verdrängung des Braunkehlchens aus der Kulturlandschaft. Gerade das Beispiel der Streu­ wiesenaufgabe zeigt, wie abhängig diese Art von der Wirtschaftsweise des Menschen ist. Zu starke Verbuschung von Wiesen führt nämlich genauso zum Rückgang wie die industriell betriebene Land­ wirtschaft. Die Erhaltung des Braunkehlchens kann demnach nur in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft er­ reicht werden. Entsprechende Regelungen zum Erschwernisausgleichs für die Extensivierung der Grünlandnutzung scheinen der geeignete Weg zu sein. 1987, das Jahr des Braunkehlchens, bietet die Chance, den Schutz des Biotops Wiese und seiner vielfältigen Lebensgemeinschaft zu verbessern..

(5) ©Landesbund für Vogelschutz, download https://www.lbv.de/vogelschutz/ oder www.zobodat.at. Jo c h en F ü n fs tü c k. Pfui Spinne!. Kokon mit Höhlenspinne in Bierkeller. H ö h len s p in n e (Meta menardi) Sie gehört zur Familie der Streckerspinnen, die Weibchen werden ca. 15 mm und die Männchen ca. 10 mm groß. Bauten von großen Säugetieren, wie Dachs und Fuchs, natürliche Höhlen, sowie vom Menschen geschaffene Stollen und Keller dienen dieser Art als Lebensraum. Allerdings liebt die Art hohe Luftfeuchtigkeit und das Dämmerlicht. Sehr weit weg vom Eingang findet man sie deshalb nicht mehr. Trotz der Größe von ca. 30 cm Durchmesser wird das Netz oft übersehen. Umso auffälliger sind aber die in Netznähe hängenden Eierkokons. Wenn man solche Eierkokons findet, könnte man glauben, Eisklumpen hängen an einem »Eisfaden« von der Decke herab.. »Igitt« oder »huch« eine Spinne. Wie oft haben Sie einen dieser erschrockenen Aufschreie schon ge­ hört. Aber haben Sie sich schon einmal die Mühe gemacht und sich eine Spinne aus der Nähe be­ trachtet? Zugegeben, Spinnentiere, zu denen im weitesten Sinne auch die Milben, Weberknechte und Skorpione gehören, sind nicht immer die hüb­ schesten Tiere, aber die Mißachtung, die ihnen ent­ gegengebracht wird, haben sie nicht verdient.. Im Gegensatz zu den Insekten, die wie die Spin­ nen zum Stamm der Gliedertiere gehören, haben Spinnen vier Beinpaare (Insekten drei) und der Kör­ per besteht aus zwei (bei Insekten drei) Körperab­ schnitten. Am Hinterleib besitzen alle Spinnen mehr oder minder gut entwickelte Spinndrüsen, mit denen die Radnetzspinnen ihre verblüffend symme­ trischen Fangnetze bauen, die besonders im Herbst, wenn sie mit Tau benetzt sind, unsere Auf­ merksamkeit finden. Auf der Erde wurden bis jetzt über 35 000 Spinnen­ arten beschrieben. In Deutschland werden ca. 1000 Arten angenommen. Das Verbreitungsgebiet vieler bei uns vorkommender Arten erstreckt sich über ganz Eurasien, ja sogar Nordamerika wird oft in das Verbreitungsgebiet eingeschlossen. Da viele Spin­ nenarten lebenslänglich in ihrem Fangnetz leben, ist dies um so erstaunlicher. Aber wie bei vielen Pflanzenarten hilft auch der Wind bei der Verbrei­ tung der Spinnen. Jungtiere lassen bei günstigem Wind einen Faden fliegen, an dessen Ende sie so­ gar über Meere und Gebirge dahingetragen wer­ den. Diese Situation ist uns ja als Altweibersommer bekannt. Spinnen können überall angetroffen werden und es lohnt sich, diese faszinierende Tiergruppe näher zu betrachten und zu beobachten.. L is ts p in n e (Dolomedes fimbriatus) Eine der größten einheimischen Spinnenarten, Weibchen bis über 20 mm, Männchen bis 15 mm. Oberseits Vorder- und Hinterkörper gelblicher oder weißer Rand, unterseits am Hinterleib vier helle Längsstreifen. Die Spinne findet man häufig in Ge­ wässernähe, wo sie sich mit den Hinterbeinen am Uferwuchs festhält. Kommt ein Beutetier in ihre Nähe, wird sofort zugegriffen. Bei Gefahr taucht die Listspinne blitzschnell unter, wo sie sich über zwei Stunden, an einer Wasserpflanze festgeklammert, verstecken kann. Als eine der wenigen Spinnenar­ ten bringt das Weibchen zweimal im Jahr eine Brut hervor. Wie bei allen Raubspinnen bewacht das Weibchen die Jungen, die nach ca. einer Woche das Schutzgespinst verlassen. G rüne H u sch sp in n e (Micrommata rosea) Wie die Listspinne ist auch diese Art eine Jagdspin­ ne, das heißt, sie baut kein Fangnetz. Die Weib­ chen werden bis 15 mm groß und sind im Unter­ schied zum Männchen, das nur 10 mm Länge er­ reicht und rötliche Rückenstreifen besitzt, intensiv grün gefärbt. Die Huschspinne liebt sonnenbe­ schienene Plätze und setzt sich auch sehr gerne auf Laubblätter, wo sie wegen ihrer Tarnfärbung oft übersehen wird. Vorbeilaufende Kleininsekten wer­ den blitzschnell ergriffen und zu den Mundwerkzeu­ gen geführt. Kann eine Beute entkommen, wird sie verfolgt und im Sprung überwältigt. Bei der Fort­ pflanzung muß das Männchen sehr vorsichtig sein und bestimmte Rituale ausführen, sonst wird es vom Weibchen gefressen. Der zwischen zusam­ mengesponnenen Blättern versteckte Eierkokon wird vom Weibchen, das während dieser Zeit keine Nahrung zu sich nimmt, angriffslustig verteidigt. Erst wenn die Jungen selbständig sind, verläßt die Spinne ihren Platz. Die nahezu erwachsenen Jung­ tiere überwintern im ringsum geschlossenen Gespinnstsack in Bodennähe. 5.

(6) ©Landesbund für Vogelschutz, download https://www.lbv.de/vogelschutz/ oder www.zobodat.at. Grüne Huschspinne. Zebraspinne.

(7) ©Landesbund für Vogelschutz, download https://www.lbv.de/vogelschutz/ oder www.zobodat.at. Listspinne. Alle Fotos: Verfasser.

(8) Z e b ra s p in n e (Argiope bruennichii) Sie gehört zur Familie der Radnetzspinnen und ist ebenfalls eine große Spinnenart. Die Weibchen er­ reichen in Mitteleuropa eine Länge bis 15 mm, während sie in ihrem urspünglichen Verbreitungs­ gebiet bis 21 mm erreichen kann. Das Männchen ist mit ca. 5 mm ganz unscheinbar und winzig. Im Laufe dieses Jahrhunderts wanderte die Wespen­ spinne, wie sie während der auffälligen Färbung auch genannt wird, aus Südeuropa zu uns ein. In warmen Gegenden, wie z. B. den Weinbaugebieten Unterfrankens, kann man diese Spinnenart oft kolo­ nienweise lebend finden. Zebraspinnen bauen Fangnetze, die durch stark verdickte zickzackför­ mig verlaufende Fäden gekennzeichnet sind, die eine stabilisierende Aufgabe haben. Bereits im August baut das Weibchen bis zu fünf birnenförmige, walnußgroße Kokons, in die es 300 bis 400 Eier legt. Erst nach 8 - 9 Monaten befreien sich die Jungspinnen, die nach einem Monat aus den Eiern schlüpfen, aus ihrem Winterquartier. Nach drei Monaten sind die Jungspinnen bereits er­ wachsen und fortpflanzungsfähig. Ein großer Feind ist die Schlupfwespe, die mit ihrem Legestachel den Kokon durchdringt und ihre Eier in die Spinn­ eier legt. Die Jungen der Schlupfwespen ernähren sich dann von den Jungspinnen. E ic h b la ttra d s p in n e (Araneus cereopegius) Bei dieser auffällig gezeichneten Spinne erreichen die Weibchen eine Größe bis 1,7 cm, während die Männchen gut 1 cm kleiner bleiben. Das Fangnetz der Spinne, die sehr wärmeliebend ist, findet sich ca. 50 cm über dem Boden in unbeschattetem Ge­ lände. Die Spinne selbst lauert jedoch selten im Netzzentrum, sondern in einem kleinen Fadenteller, der sie vor Regen und direkter Sonnenbestrahlung schützt. Die Hauptbeutetiere bilden Kleinschmetter­ linge und kleine Heuschrecken, oft werden auch Bienen ihr Opfer. Bei Störungen seilt sie sich rasch an einem Sicherheitsfaden ab und versteckt sich am Boden. Die Männchen dieser Art halten sich in der Nähe der Weibchennetze auf und senden bis zur Paarungsbereitschaft der Weibchen ständig Zupfsignale aus. Den Eierkokon findet man im Hochsommer und Herbst zwischen zusammenge­ sponnenen Halmen. Selten wird er in Rindenspal­ ten versteckt. Die halbwüchsigen Jungspinnen überwintern.. Dann ist sie allerdings mit einem Signalfaden mit dem Netz verbunden. Wenn ihr der Signalfaden an­ zeigt, daß Beute ins Netz gegangen ist, erkennt die Spinne anhand der Schwingungen, die die zap­ pelnde Beute verursacht, die Größe und Lage der­ selben. Kleine Tiere werden sofort mit einem Biß gelähmt, während große und wehrhafte Opfer erst eingesponnen und anschließend gelähmt werden. Das Beutebündel wird dann abgetrennt zum Netz­ zentrum geschleppt und ausgesaugt.. Eichblattradspinne. ©Landesbund für Vogelschutz, download https://www.lbv.de/vogelschutz/ oder www.zobodat.at. Die im Frühjahr aus dem Kokon schlüpfenden Jungtiere überwintern als halberwachsene Tiere und werden im nächsten Jahr erwachsen und ge­ schlechtsreif. Das Weibchen legt im Herbst in meh­ reren Kokons bis ca. 800 Eier ab und stirbt bald da­ nach. Das Männchen wird nicht selten vor oder während der Begattung getötet und verzehrt. Der Biß der Kreuzspinne kann trotz seines schlech­ ten Rufes höchstens Juckreiz und rötliche An­ schwellungen hervorrufen.. Gartenkreuzspinne. G a rte n k re u zs p in n e (Araneus diadematus) Wohl die bekannteste aller einheimischen Spinnen­ arten ist die Gartenkreuzspinne. Die Weibchen werden bis 17 mm groß. Da ihr Lebensraum nicht auf bestimmte Biotoptypen beschränkt ist, findet man ihre kunstvoll gesponnenen Netze überall. Es erreicht einen Durchmesser von ca. 30 cm und weist bis zu 40 Fangfäden auf. Die Spinne selbst lauert entweder im Netzzentrum oder in der Nähe. 7.

(9) ©Landesbund für Vogelschutz, download https://www.lbv.de/vogelschutz/ oder www.zobodat.at. K laus H ü bn er. Um w elterziehung —von der Kassandra zum Anim ateur Umwelterziehung, das ist bisher oft die Erziehung mit dem schlechten Gewissen, die Mahnung aus der Naturschutzecke, das Belehren mit dem erho­ benen Zeigefinger, das Ausmalen einer Katastro­ phe, die uns alle betreffen wird, wenn wir die natur­ zerstörerische Entwicklung unserer hochindustriali­ sierten Welt nicht aufhalten. Kassandra, die Seherin aus dem alten Troja, die ihre Landsleute vergeblich vordem nahenden Unter­ gang der Stadt warnte, steht allzuoft Pate bei diesen Meldungen. Ihre Rufe verhallten damals. Ihr fehlte die Gabe der Überzeugung. Gott Apollo, bei der Seherin abgeblitzt, hatte ihr diese Fähigkeit ent­ zogen. Heute ist es nicht Apollo, sondern die Gewohnheit. Wir haben uns daran gewöhnt, täglich Schlimmes aus Rundfunk, Presse und Fernsehen zu erfahren. Die Flut dieser Meldungen verschüttet unsere Fähig­ keit, Katastrophenmeldungen ernst zu nehmen. Bitte verstehen Sie mich richtig, natürlich ist es 5 vor 12. (Un)natürlich werden die Müllberge immer höher und drohen uns zu ersticken. (Un)natürlich verschwinden pro Tag 120 ha Wald, Wiese oder Acker unter Beton und Asphalt, (un)natürlich hat die Verschmutzung von Wasser und Luft - hier sei auch der unverantwortlich leichtsinnige Umgang mit der Atomenergie erwähnt - so bedenkliche Ausmaße angenommen, daß selbst den hartnäckigsten Verharmlosern die Argumente auszugehen drohen. Aber schlechtes Gewissen als Motivation, als Grundlage unseres Handelns, ist eine schlechte Basis. Die Basis muß sein: Freude an der Natur, das Wissen um die Schönheit von Tieren und Pflanzen, das Wiederentdecken unserer 5 Sinne und das Verständnis für das Ineinanderverwoben­ sein aller Vorgänge in der Natur - das, was mit dem Schlagwort »vernetztes Denken« gemeint ist. Alle Vorgänge in der Natur - dazu gehören auch wir. Es war vielleicht unser größter Fehler bisher, zu glauben, wir könnten uns losgelöst von den Vor­ gängen um uns herum entwickeln (siehe S. 10). Wer aus einer positiven Grundhaltung zur Natur und zum Naturschutz heraus handelt, wird es ge­ wissenhafter und effektiver tun, als einer, der sich nur aus Furcht vor Strafe richtig verhält. Diese posi­ tive Einstellung kann nicht früh genug geweckt wer­ den. Ehe man sich überlegt, welche Wege man bei der Umwelterziehung einschlägt, muß man sich dar­ über im Klaren werden, was man damit eigentlich er­ reichen will. Und damit sind wir mitten im Dilemma. Wir Naturschützer wissen sehr genau, was wir nicht wollen: - keine Verherrlichung der Idee des unbegrenz8. Alzenauer Jugendliche beim Bau eines Sonnenkollektors (oben + Mitte) Fotos: Martin Schwab Jugendliche beim Heckenpflanzen Foto: Metz.

(10) ©Landesbund für Vogelschutz, download https://www.lbv.de/vogelschutz/ oder www.zobodat.at. ten Wachstums - keine Übertechnisierung unserer Welt, in der für die Natur kein Platz mehr ist - keine wissenschaftsgläubige Bevölkerung, bei der jede technische Neuerung einen Tanz um das goldene Kalb auslöst - keine Vergnügungshalle mit Computerspielen als Ersatzlebensraum für unsere Kinder. Aber was wollen wir dann? Schlagworte mag es dafür genug geben: - Vernetztes Denken - Bewußtsein für die Schönheit und die Schutz­ würdigkeit der Natur - Eine vielfältige, erlebnisreiche, natürliche Umgebung für unsere Kinder etc. Wir sehen selbst, es ist sehr vage, was wir wollen, es sind keine konkreten Ziele, die es zu erreichen gilt. Es gibt keine festen Programme, da man nicht weiß, wohin der Weg geht. Das ist die große Chance, aber auch das große Handikap der Um­ welterziehung. Um diesen anderen Weg einschlagen zu können, muß man drei wesentliche Voraussetzungen schaf­ fen : Da ist zum einen das Können. Man muß über das, was man verstehen und schützen will, genau Bescheid wissen: Zu diesem Bereich gehört sicher mehr als Bücherwissen. Das Faktenwissen ist nur ein Teil dieses Könnens, z. B. das Messen, Zählen, Klassifizieren und Experimentieren. Zu dem Kön­ nen gehört aber auch das Erfahrenkönnen des »Naturschönen«, z. B. des Fluges eines Vogels, der Stille eines Waldes, der Melodie einer Landschaft, des Musters auf einem Stein, auf einem Blatt oder auf einem Stück Holz. . . . Dazu ist es nötig, fühlen zu lernen, riechen und schmecken zu lernen, genau hinzusehen oder hin­ zuhören. In einer computergeprägten Umwelt ist den Kindern der Joystick vertrauter als ein rissiges Stück Rinde eines alten Baumes, sind die Piepstö­ ne aus dem Soundchip eines Computerspiels ver­ trauter als der Ruf eines Vogels. Zweiter Punkt neben dem Können ist das gemeinsame Handeln. Mit anderen zusammen an einer Aufgabe zu arbei­ ten, läßt sich gerade im Naturschutz hervorragend praktizieren. Wenn es um die Anlage einer Hecke, das Graben eines Tümpels, das Mähen einer Streuwiese oder um die Kontrolle von Nistkästen geht, immer steht Gruppenarbeit im Vordergrund. Dritter wesentlicher Punkt ist es, die gemachten Er­ fahrungen in das tägliche Leben und konkrete Akti­ onen umzusetzen. Die Dreigliedrigkeit von Kopf, Herz und Hand ist in der Umwelterziehung unerläßlich. Reines Fachwis­ sen ist ebenso schädlich wie purer Aktionismus oder bloße Emotionalität. In der Verbandsarbeit sind diese drei Punkte beina­ he bei allen Aktionen untrennbar miteinander ver­ bunden. Anders sieht es in der Schule aus. Lernen im 45-Minutentakt, im Vordergrund abfragbares. Wissen. Umwelterziehung blieb hier im wesent­ lichen engagierten Lehrern freigestellt. Umwelter­ ziehung ist aber auch in diesem Bereich eine große Chance zu zeigen, daß man nicht nur für die Schule le rn t. . . . Dabei müssen aber einige Voraussetzungen gege­ ben sein. Ebenso wie bei der Verbandsarbeit müs­ sen alle Themen aus dem direkten Bereich der Kin­ der kommen. Die Kinder müssen ein Gewässer un­ tersuchen, das sie aus ihrer eigenen Erfahrungs­ welt kennen. Sie müssen Lärmbelästigung und Luftverschmutzung anhand einer vielbefahrenen Verkehrsstraße in ihrer Umgebung prüfen. Sie müs­ sen Müllprobleme am eigenen Schul- oder Fami­ lienhaushalt untersuchen. Dabei gilt es, das Problem nicht nur verstandesge­ mäß zu begreifen. Die Kinder müssen direkt eine Änderung herbeiführen können. Neben der Situationsbezogenheit muß der Unterricht also Möglich­ keiten zum Handeln für die Kinder bieten. Wenn dann noch deutlich gemacht werden kann, daß hin­ ter den heutigen Umweltproblemen Interessenge­ gensätze stehen, die mit Hilfe der Spielregeln unse­ rer demokratischen Gesellschaft gelöst werden müssen, sind die drei wesentlichen Elemente eines didaktischen Konzepts zur Umwelterziehung erfüllt. Im 45-Minutentakt eines normalen Unterrichts sind diese Forderungen nicht zu verwirklichen. Sie sind ebenso nicht zu verwirklichen mit der Einführung eines neuen Fachs »Umwelterziehung«. Umwelter­ ziehung läßt sich nur fächerübergreifend, z. B. als Projektunterricht, realisieren. So hat das Thema Gewässerverschmutzung (z. B. eines Sees in der Nähe der Schule) einen ge­ schichtlichen, sozialkundlichen, physikalischen, chemischen, biologischen, ethisch-religiösen und heimatkundlichen Aspekt. Das Zusammentragen von Argumenten, das Schreiben von Leserbriefen etc. läßt sich im Deutschunterricht realisieren und wenn es um das Baden in dem Gewässer geht, ist der Sportunter­ richt gefordert. Hier gewinnt das Schlagwort »ver­ netztes Denken« Gestalt und bleibt nicht abstrakt. Fit sein in Umweltfragen, das ist etwas anderes als fit sein im Volleyballspielen, Volleyball spielt man zwei- oder dreimal die Woche. Das Thema Umwelt hingegen berührt uns alle, zu jeder Zeit und an je­ dem Ort. Wir müssen bei allem, was wir tun, Rück­ sicht nehmen auf unsere natürliche Umwelt. Wir müssen all unsere Handlungen auf ihre Umweltver­ träglichkeit hin abklopfen. Wichtig, ganz gleich ob im Verband oder Schule, ist der spielerische Aspekt der Umwelterziehung. Allzuoft wird die natürliche Neugier der Kinder durch trockene, phantasielose Darstellungen und Erklärungen abgeblockt. Um ein lebendiges Bewußtsein für die Vorgänge in der na­ türlichen Umwelt zu entwickeln ist direkter Kontakt notwendig. Konrad Lorenz hat einmal gesagt, er habe durch Beobachtung in seinem (naturnahen) 9.

(11) ©Landesbund für Vogelschutz, download https://www.lbv.de/vogelschutz/ oder www.zobodat.at. Aquarium mehr über die Lebensgemeinschaften im Wasser gelernt, als in den Seminaren an der Uni­ versität. Diese spielerische Form des Lernens er­ fordert natürlich Zeit. Zeit zum Erkennen der Viel­ falt an Körper- oder Oberflächenbeschaffenheit von Naturgegenständen. Zeit zum Erkennen der Viel­ seitigkeit der Geräuschkulisse im Wald, auf einer Wiese oder einem Weiher. Dadurch lernen die Kinder viel über den Lebens­ raum. Sicherlich nur ein Teil abfragbares Wissen, aber viel Einzigartiges, Faszinierendes und Span­ nendes, das sich dann zu einem wichtigen Eindruck verdichtet. Dies ist auch ein Prüfstein der Umwelterziehung an der Schule. Umwelterziehung ist im Gegensatz zu den meisten anderen Fächern in der Schule kein Produzent von abfragbarem Wissen (oder nur zu einem kleinen Teil). Umwelterziehung ist aber für die Schule auch wieder eine große Chance zu zei­ gen, daß sie die Kinder und Jugendliche auf das Leben vorbereitet - also auch auf das Überleben! Umwelterziehung ist auch eine Chance das tradi­ tionelle Lehrer-Schüler-Verhältnis etwas abzu­ bauen. Hier gibt es nicht den einen, der nur vermit­ telt und den anderen, der nur zuhört. Der Lehrer kann hiervon seinen Schülern genausoviel lernen wie sie von ihm. Das gleiche gilt natürlich für den Jugendleiter in einem Verband. Nur in der gemeinsamen Praxis des Lehrens und Lernens, der wechselseitigen Animation, wird es uns gelingen, die notwendige Bewußtseinsänderung herbeizuführen. Vielleicht lassen sich auf diesem Weg die letzten 5 Minuten in der Erdgeschichte doch noch verlängern.. Der Mensch und seine nächsten Verwandten, die Primaten. Die Evolution von einem dem heutigen Spitzhörnchen ähnlichen Tier bis zum Menschen dauerte etwa 75 Millionen Jahre.. Diese Zeichnung von Bill Sanderson erschien zuerst am 13.5.76 als Titelblatt des New Scientist, London, the weekly review of Science and Technology.. AN L-V eranstalt ungen Symposium - Biotop- 03.11.-04.11.86 verbünd in der Landschaft. Laufen. Naturschutzpolitik und 07.11. - 09.11.86 Grüneberg Landwirtschaft. In Zusammenarbeit mit der Bundesforschungsanstalt für Naturschutz und Landschaftsökologie. Auskünfte b e i: A kadem ie für N aturschutz und Landschaftspflege, Postfach 1 2 6 1 ,8 2 2 9 Laufen. Führungen Altm ühlsee: Regelmäßige Führungen jeweils Samstag 9.00 Uhr/16.00 Uhr Sonntag 9.00 Uhr/16.00 Uhr Donnerstag 16.00 Uhr. 10.11. -12.11.86. Laufen. Haftungsfragen 17.11. -18.11.86 Hindernisse im Naturschutz. Laufen. 24.11. -28.11.86. Laufen. Treffpunkt: Wetterhaus am Damm bei Muhr am See. Naturschutz im 08.12. -12.12.86 Unterricht; Anmeldung nur über die Akademie für Lehrerfortbildung Dillingen. Laufen. Kontaktadresse für Altmühlseeführungen: Friedrich Alkemeier Zur Altmühl 5 • 8820 Muhr am See Telefon 09831/4820. Rechtsfragen des Naturschutzes. Didaktik des Naturschutzes. 10.

(12) ©Landesbund für Vogelschutz, download https://www.lbv.de/vogelschutz/ oder www.zobodat.at. Aus dem In stitu t für Vogelkunde Großer Brachvogel, Rotschenkel und Uferschnepfe: 10 Jahre Bestandserhebung in Nordbayern E u tro p h ieru n g , ein P h än o m en u n se rer Z e it Meliorationen und Intensivierung landwirtschaft­ licher Nutzflächen (LN) führen zu einem Rückgang der Artenvielfalt bei Pflanzen und Tieren. NOxEmissionen (z. B. Autoabgase, Industrie) bewirken einen zusätzlichen Düngeeffekt. Ein großer Teil da­ von gelangt über die Niederschläge auf den Boden: ca. 40 kg Reinstickstoff pro Hektar und Jahr. Da 1980/81 der durchschittliche jährliche Stickstoff­ eintrag durch aktive Düngung in der Bundesrepuplik Deutschland knapp 200 kg Stickstoff pro Hektar be­ trug, bewirken die Stickstoffimmisionen aus der Luft eine zusätzliche Volldüngung aller Flächen in fünf Jahren (ELLENBERG: AFZ 19/1986: 466-467). Die Intensivierungswelle hat längst auch überschwem­ mungsgefährdete Wiesen erreicht. Landwirte dün­ gen diese Flächen mit Mist, Jauche, Gülle und Mine­ raldünger, auch auf die Gefahr hin, daß Hochwässer die Düngemittel zum Teil wieder abschwemmen. Die Intensivierung der Landnutzung hat z.B. für wie­ senbrütende Vogelarten, wie etwa Großen Brach­ vogel, Bekassine oder Uferschnepfe zahlreiche gravierende Auswirkungen: bessere Erschließung der LN durch ein enges Netz von Wirtschaftswegen, damit Erhöhung des Störpotentials verschiedener Quellen, Verfüllen von Mulden, Rückgang von Kräutern und Zunahme von Gräsern, dichter und hoher Bewuchs, frühzeitiger Mahdtermin, relativ schnelles Abräumen des Mähgutes, mehr Schnitte pro Jahr, mehr Arbeitsgänge pro Fläche usw. E rg eb n isse d e r B estan d se rh eb u n g Das Sachgebiet 3 des IfV wurde am 1. Januar 1977 in Triesdorf eingerichtet. Nachdem die größte Über­ schwemmungsfläche Nordbayerns, das obere Alt­ mühltal, nur wenige Kilometer vom Institut entfernt liegt, entwickelte sich die Bestandserhebung bei Brachvogel, Rotschenkel und Uferschnepfe in Nordbayern zu einem Arbeitsschwerpunkt des IfV. 1980 wurden im Auftrag des Bayer. Landesamtes für Umweltschutz die Brutvorkommen der drei Arten bayernweit kartiert, mit Unterstützung von über 100 Mitarbeitern, meist Mitgliedern des LBV und / oder des BN. Der LBV hat die Arbeit fortgesetzt und 1986 führten wir bei der erneuten Kartierung der Brutvor­ kommen der drei Arten durch den LBV die Erhe­ bungen im Altmühltal und den Seitentälern durch. Zehn Jahre stellen nur eine kurze Zeitspanne zur Beurteilung der Bestandsentwicklung von Tierpo­ pulationen dar. Trotzdem sollen die Ergebnisse vor­ gestellt werden. Für das Überlassen von Daten. danken wir den Herren H. Altreuther, J. Bauch, K. Brünner, H. Greiner, J. Heiland, O. v. Helversen, W. Ingrisch, H. Klein und Mitarbeitern, R. Kornber­ ger, H. Mühlbauer, A. Reinsch, H. Wiedemann und P. Zach. Die Daten der Jahre 1977 -1984 wurden bereits publiziert. Literaturübersicht bei DORNBER­ GER & RANFTL: Anz. orn. Ges. Bayern 25,1986 (im Druck). Großer Brachvogel: 1985 in Nordbayern (Gebiet nördlich des Donautales) 217 - 218 Brutpaare (Bp), 1986 197 Bp. Die Art nimmt im Durchschnitt der 10 Beobachtungjahre um 3,3 % pro Jahr ab. Die Ab­ nahme ist hochsignifikant (p > 0,001). Dabei ist der Trend in einzelnen Teilpopulationen unterschiedlich. So beträgt z. B. die Abnahme im Altmühltal und Ne­ bentälern nur etwa ein Prozent. Seit 1980 wird auch die Jungenproduktion von mehr als jeweils 100 Paaren überprüft. Sie schwankt zwischen 0,28 und 0,53 flüggen Jungen/Bp. 1985 brachten 202 Paare 70 Jungen hoch (0,34 fl. juv./Bp) und 1986 108 Paare 44 Junge (0,41 fl. juv./Bp). Damit erreicht die Art in Nordbayern in keinem Jahr den für die Be­ standserhaltung errechneten Wert von 0,8 flüggen Jungen/Bp. Daß der Bestand nicht noch stärker ab­ nimmt, wird sicher bedingt durch die Ansiedlung von Jungvögeln aus anderen Gebieten. Der Fund eines farbig beringten Weibchens am 11.04.1985 im Alt­ mühltal, das am 25.05.1982 nicht flügge im Donau­ moos beringt worden war, bestätigt diese Annahme. Außerdem dürfte die Mortalitätsrate des Brachvo­ gels geringer sein als bisher angenommen. Rotschenkel: In ganz Nordbayern jährlich nur maximal 5 bis 6 Paare. Unregelmäßige Brutvorkom­ men in Ostbayern (ZACH: Jber. OAG Ostbayern 8, 1981 :119 -122, 9,1982:123 - 198 und 10,1983: 148 -163 sowie Mühlbauer briefl.). Seit 1981 ein Paar in Unterfranken (BANDORF et a l.: LBV-Ber. Region 3 (3/4)) und in der Inselzone des Altmühl­ sees sowie den angrenzenden Wiesen seit 1982 2 - 4 Bp. Uferschnepfe: Nur vier Brutvorkommen in Nord­ bayern. Im Altmühltal stabiler Bestand ohne signifi­ kanten Trend: 1985 34 Bp, 1986 33 Bp. Die Zahl flügger Jungvögel variiert stärker als beim Brachvo­ gel, erreicht in günstigen Jahren 0,92 flügge Junge/ Bp und bricht nach Hochwasserereignissen zusam­ men. 1983 brachten nach einer großflächigen Über­ schwemmung der Altmühlwiesen Ende Mai 39 Paare nur 6 Junge hoch. 11.

(13) ©Landesbund für Vogelschutz, download https://www.lbv.de/vogelschutz/ oder www.zobodat.at. S tö ru n g en d e r W ies en v ö g e l Das IfV hat 1980 in den Altmühlwiesen zwischen Muhr am See und Ornbau Stör- und potentiale Ver­ lustfaktoren registriert. Mindestens zehn Störquel­ len, die zum Teil von der Rückkehr der Brachvögel in der ersten Märzdekade bis zum Flüggewerden der letzten Jungvögel Mitte Juli anhalten, wurden festgestellt (RANFTL: Beih. Veröff. Naturschutz Landschaftspfl. Bad.-Württ. 25,1982:45-60). Für dieses Gebiet hat die Regierung von Mittelfranken gemäß Artikel 26 Abs. 1 des Bayer. Naturschutzge­ setzes eine Verordnung über die Beschränkung des Betretungsrechts im Kerngebiet der Wiesenbrüter im Altmühltal vom 21.03.1985 erlassen (Regie­ rungsamtsblatt Mittelfranken Nr. 5/1985: 26). Nach § 2 dieser Verordnung ist »das Betreten sämtlicher Flächen der freien Natur zum Zwecke der Erholung in der Zeit vom 1. März bis 30. Juni jeden Jahres verboten. Zum Betreten im Sinne dieser Verord­ nung gehört auch das Radfahren, Reiten, Ballspie­ len und ähnliche sportliche Betätigungen sowie das Mitnehmen von Hunden und das Befahren mit nichtlandwirtschaftlichen Fahrzeugen«. Im März 1986 wurden an 19 Zufahrtswegen zu die­ sem Gebiet Schilder aufgestellt, die auf diese Verord­ nung hinweisen. Strafandrohung bis zu 20000,- DM bei Zuwiderhandlung. Mitglieder der Ortsgruppe Gunzenhausen - Mittleres Altmühltal des LBV und der Ortsgruppe Gunzenhausen und Umgebung des BN registrierten an Wochenenden mit schönem Wetter Anzahl und Art der Störungen im Gebiet. An acht Beobachtungstagen (22 Stunden Beobach­ tungszeit) notierten sie 345 Störungen, im Durch­ schnitt also etwa alle vier Minuten eine Störung (ENGELMAIER briefl.). Vor gut 20 Jahren berichten GAUCKLER & KRAUS (Anz. orn. Ges. Bayern 6,1963: 424-442): »Wegen der Überschwemmungen und des hohen Grund­ wasserstandes sind die Talauen für die Anlage von Siedlungen und Äckern untauglich. Diese Faktoren, wie auch die Unbegehbarkeit der ausgedehnten Wiesenflächen bis zum Grasschnitt, gewährleisten zur Brutzeit eine gewisse Menschenferne und Ruhe.« S c h u tz s tra te g ie n Obwohl zahlreiche Faktoren den Bruterfolg wiesen­ brütender Vogelarten beeinflussen, stellt die inten­ sive Nutzung der Bruthabitate durch die Landwirt­ schaft einen Hauptgrund für die geringe Jungenpro­ duktion dar. Deshalb hat der Bayer. Landtag am 7. Juli 1982 ein Programm zum Schutze der Wie­ senbrüter verabschiedet (Landtagsdrucksache 9/12507). Im Heft Vogelschutz wurde darüber be­ reits mehrfach berichtet. Seit Beginn des Wiesen­ brüterprogrammes 1983/1984 wurden für Bewirt­ schaftungsvereinbarungen rund 4,4 Millionen DM ausbezahlt, davon 1986 2,4 Mio. DM (BAYER. 12. STAATSMINISTERIUM für LANDESENTWICK­ LUNG und UMWELTFRAGEN. Natur und Land­ schaft 61,1986: 306-307). Nachdem die Nutzungsvereinbarungen auf freiwil­ liger Basis abgeschlossen werden, gelang es nur in Einzelfällen für 80 % und mehr der Wiesenflächen Verträge abzuschließen. In der Regel liegen die Wiesen mit Bewirtschaftungsverträgen mosaikartig verteilt in den Wiesenvogel-Bruthabitaten. Die Be­ wirtschaftungsvereinbarungen zu überwachen, wird deshalb außerordentlich schwierig und zeitaufwen­ dig. Gelingt der Abschluß von Verträgen für 80 % und mehr der Wiesen, so stellt sich - günstige Wit­ terungsverhältnisse vorausgesetzt - auch Erfolg ein und die Jungenproduktion steigt. GREINER & WAGNER (Vogelschutz 3/1984: 9-12 und 4/1985: 12-13) berichten aus dem Ries darüber. Für den Fortbestand des Brachvogels sind große Schutzgebiete Voraussetzung (z.B. RANFTL: Ber. naturf. Ges. Bamberg 54,1979:159-178). Natürlich profitieren auch andere Arten der Lebens­ gemeinschaft wechselfeuchter Wirtschaftswiesen von dieser Förderungsmaßnahme. In Zukunft sollte der Ankauf großer Flächen, wie etwa in NordrheinWestfalen, möglich sein. (z.B. GÖDDE & SCHWÖPE: LÖLF Mitt. 8,1983: 40-45). In Kerngebieten des Brachvogelvorkommens sollten die Flächen min­ destens 200 ha und in Nebenzentren 40 - 50 ha groß sein. Die Wirkung ließe sich noch steigern, wenn die anschließenden Wiesen über Bewirtschaf­ tungsverträge in das Schutzgebiet einbezogen wer­ den können. Nur bei großen Flächen kann der rich­ tige Bewirtschaftungsmodus ohne ausufernden Zeit­ aufwand überwacht werden. Nur bei großen Flächen kann das Wasserregime optimal geregelt werden, ohne daß Anlieger auf die Barrikaden klettern. Nur bei großen Flächen können Tagwassermulden und Grabenaufweitungen angeboten werden und be­ steht die Chance, daß eine erkleckliche Zahl von Paaren so viel Nachwuchs hoch bringt, um den Be­ stand zu halten und durch Populationsdruck auch der Bestand suboptimaler Gebiete erhalten bleibt. Seit geraumer Zeit wird die Flächenstillegung von LN lebhaft diskutiert. Vor diesem Hintergrund er­ scheinen unsere Vorschläge gar nicht mehr so uto­ pisch. Der Schutz der Lebensgemeinschaften wechselfeuchter Wirtschaftswiesen bietet eine gute Gelegenheit LN nicht stillzulegen - sondern aus der intensiven Nutzung zu nehmen. Ein Partner auf dem Weg zum erstrebten Ziel ist sicher die Flurbe­ reinigung. Sie kann bei der Neuverteilung Masse­ land an den ökologisch günstigsten Stellen Zusam­ menlegen. Der Ankauf der Flächen muß durch den Staat erfolgen, er kann nicht den Bauern, den Teil­ nehmern der Flurbereinigung aufgebürdet werden. Ein weiteres wichtiges Ziel wäre, Wiesen mit Be­ wirtschaftungsvereinbarungen nicht mosaikartig verteilt, sondern geschlossen unter Vertrag zu neh­ men und die Verträge mit möglichst langfristigen.

(14) ©Landesbund für Vogelschutz, download https://www.lbv.de/vogelschutz/ oder www.zobodat.at. Laufzeiten auszustatten. Das ermöglicht den Land­ wirten langfristiges Disponieren, verringert den Zeit­ aufwand bei der Betreuung der Flächen und bringt auch für die Lebensgemeinschaften Vorteile. In letzter Zeit belebt das Schlagwort »Vernetzung« viele Diskussionen über Natur- und Artenschutz. Die Vernetzung der Landschaftsausschnitte für wenig bewegliche Pflanzen und Tiere muß anders. aussehen wie für Arten mit guten Ausbreitungs­ möglichkeiten. Der Brachvogel ist ein guter Flieger, für ihn ist der Abstand der Maschen nicht ganz so wichtig wie deren Größe. Die Rückgangstendenz des Brachvogels in Nordbayern zeigt, wir müssen schnell handeln, denn uns bleibt nicht mehr viel Zeit. H. Ranftl & W. Dornberger. Zum U huartikel von H eft 3 /8 6 Die Abbildung eines Uhus auf einem Hasen sitzend, könnte bei manchem Leser vielleicht den Eindruck erwecken, Uhus würden sich vornehmlich von großen Beutetieren ernähren. Daß dies nicht so ist, sollen die nachfolgenden Untersuchungsergebnis­ se verdeutlichen: Untersuchungsergebnisse von B eutetieren des Uhus in Nordbayern. Angaben in % Stückzahl Art. 1937 (März 1938). 1966-1969 1969-1975 (Bezzel, (Bezzel, Wildner 1970) Obst, Wickl 1976). n Igel Eichhörnchen Ratte Mäuse Hase Greifvögel Rebhuhn Haustaube Eulen u. Käuze Rabenkrähen Fasan. 179 7.8 5.0 10.0 22.9 12.3 2.2 3.5 2.2 4.5 7.3 -. 611 20.9 2.6 6.4 9.2 2.9 4.0 8.0 14.2 6.4 11.6 1.3. 8766 14.5 1.9 10.8 22.5 5.4 0.7 8.4 6.4 4.4 5.1 2.0. Summe. 77.7. 87.5. 82.1. Die restlichen Beutetiere setzen sich aus wenigen Individuen der verschiedensten Tiergruppen zu­. sammen. Darunter finden sich Marder und Maul­ wurf ebenso wie Stockente und Star, aber auch Frosch und Fisch. Da die bevorzugte Größenord­ nung der Beutetiere des Uhus zwischen 200 und 1900 g liegt, scheiden vor allem größere Beutetiere fast gänzlich aus. Wie bei allen Beutegreifern rich­ tet sich das Beutespektrum in erster Linie nach dem Beuteangebot. So finden sich bei den Uhus der Flußtäler des bayerischen Alpenvorlandes ver­ mehrt Wasservögel wie Stockente und Bläßhuhn. Bis zu 16 % der Beutetiere stellen im Engadin Mur­ meltiere. In den Karpaten sind neben Mäusen (31 %) Amphibien (11 %) die bevorzugten Beute­ tiere. An den Küsten Skandinaviens leben die Uhus bis zu 90 % von Wasservögeln. Aber auch von ei­ nem Jahr auf das andere (z.B. Mäusejahr) kann sich das Beutespektrum deutlich verschieben. Eine starke Dezimierung oder gar eine Gefährdung bestimmter Tierarten durch den Uhu ist also nicht zu befürchten, auch wenn gelegentlich sehr seltene Tierarten auf den Beutelisten auftauchen. So muß gelegentlich ein Auerhuhn oder ein Wanderfalke als Beutetier des Uhus akzeptiert werden, ohne ihm gleich den Rückgang einer Art »in die Fänge« zu schieben. Denn die Ursachen für die vielen Namen der auf der Roten Liste stehenden Tierarten sind bekanntermaßen sicher nicht unter deren Räubern zu finden. H. Schöpf 13.

(15) ©Landesbund für Vogelschutz, download https://www.lbv.de/vogelschutz/ oder www.zobodat.at. Ju g e n d se ite — Ju g e n d se ite — Ju g e n d se ite — Ju g e n d se ite. Die Landesjugendleitung hat das Wort: Dam it die Lichter nicht a u s g e h e n . . . 1986 - Jahr des Naturschutzes? Gewiß: die (Umwelt-) Probleme sind unausweich­ lich geworden. Es gab viele gute und einfallsreiche Aktionen. Plakate wurden gemalt, Biotope gepflegt, Schleiereulenkästen gezimmert, mancher Gang zu Behörden absolviert, Zeltlager veranstaltet, Vorträ­ ge gehalten und viel diskutiert: welche Ziele wir haben, mit welchen Mitteln wir sie erreichen wollen. Doch: unser großes Ziel werden wir mit großen Schritten nicht erreichen können - von heute auf morgen großartige, umwälzende Veränderungen zu. erhoffen, wäre eine blauäugige Denkweise. Und dennoch: ein Umdenken im Umwelt- und Na­ turschutzbereich wird kommen müssen. Wir wer­ den dazu beitragen können - wenn nicht mit gros­ sen, so doch mit vielen kleinen Schritten. Mit Denk­ anstößen, Kritik (positiv und negativ). Mit konkreten Maßnahmen und Öffentlichkeitsarbeit. Ohne die geht’s wohl kaum. Denn viele kleine Schritte erge­ ben einen großen. Damit die Lichter nicht aus­ gehen . . ..

(16) ©Landesbund für Vogelschutz, download https://www.lbv.de/vogelschutz/ oder www.zobodat.at. Ju g e n d se ite — Ju g e n d se ite — Ju g e n d se ite — Ju g e n d se ite. N atur im Blickpunkt: Wasservögel M ancher Vogel ist eine W asserratte. Kormoran. Foto: LBV-Archiv. Graureiher. Foto: LBV-Archiv. Die Definition »Wasservögel« umfaßt im weiteren Sinne nicht nur die Schwimm- und Tauchvögel, die den größten Teil ihres Lebens auf dem Wasser ver­ bringen, sondern auch alle diejenigen Vogelarten, die am Wasser leben und dort ihre Nahrung su­ chen. So könnte man etwa ein Drittel der 450 Vogel­ arten Europas als Wasservögel bezeichnen. Wir wollen uns jedoch im Folgenden mit den eigent­ lichen Wasservögeln beschäftigen. Als erste wären hier die Taucher zu nennen. Kaum eine andere Gruppe der Vögel ist so sehr an den Lebensraum Wasser gebunden wie unsere Tau­ cher, selten sieht man sie fliegen oder gar an Land. So sind der häufige Zwergtaucher wie auch der re­ gelmäßig anzutreffende Haubentaucher ganz her­ vorragend an das Leben im Wasser und an das Tauchen angepaßt. Auch die Kormorane - relativ große, dunkle Wasser­ vögel - sind bei ihrem Nahrungserwerb auf das Tau­ chen angewiesen. Diese Nahrung besteht haupt­ sächlich aus Fischen, besonders Aalen, die sie tau­ chend fangen. Waren die Kormorane früher häufig anzutreffen, so sind sie durch eine beständige Ver­ folgung immer seltener geworden. Heute brüten. Kormorane in Deutschland nur noch an ganz weni­ gen Stellen. Reiher und Rohrdommel sind - von den anderen W asservögeln-durch ihre langgestreckten Beine schnell zu erkennen. Den langen Hals ziehen sie im Fluge S-förmig ein und unterscheiden sich da­ durch von allen anderen langbeinigen Sumpfvögeln wie z. B. den Störchen und den Kranichen. Ihre Nahrung erbeuten sie beim Schreiten durch seichtes Wasser. Durch ein blitzschnelles Zustoßen wird das Beutetier - ein Fisch, ein Frosch oder an Land auch schon einmal eine Maus - gepackt. Gänse und Schwäne dürfte jeder kennen, und die allgemeinen körperlichen Merkmale brauchen hier wohl nicht erwähnt zu werden. Drei Arten von Schwänen und acht Arten von Gänsen kommen re­ gelmäßig bei uns vor. Aber nur Höckerschwan und Graugans sind Brutvögel in Mitteleuropa, während alle anderen Arten in arktischen Gebieten zu Hause sind und bei uns nur als Wintergäste erscheinen. Gänse und Schwäne ernähren sich zum großen Teil von pflanzlichen Stoffen - dabei können sie schon einmal an Land gehen und dort auf der Wie­ se regelrecht das Gras abweiden. Je nach ihrer Er15.

(17) ©Landesbund für Vogelschutz, download https://www.lbv.de/vogelschutz/ oder www.zobodat.at. Ju g e n d se ite — Ju g e n d se ite — Ju g e n d se ite — Ju g e n d se ite. Sem inarterm ine nährungsweise werden die rund 20 Entenarten, die in Europa als regelmäßige Brutvögel Vorkommen, als Schwimmenten oder Tauchenten beschrieben. Erstere suchen ihre Nahrung oftmals auf dem Grunde von seichtem Gewässer, sie »gründein«, in­ dem sie gewissermaßen einen Kopfstand im Wasser vollführen. Die Tauchenten dagegen suchen - wie es ihr Name schon verrät - tauchend ihre Nahrung, oft mehrere Meter tief im See.. 23.-25. Januar, Regensburg »Leitung einer Jugendgruppe« Auf diesem Seminar werden Jugendgruppenleitern, und solchen, die es werden wollen, verschiedene Möglichkeiten für Aktivitäten gezeigt. Organisation, Finanzen und das richtige Verhalten des Gruppen­ leiters in der Jugendgruppe sollen Themen sein. In lockeren Arbeitsgruppen werden Grundlagen der praktischen Naturschutzarbeit vermittelt. Auch für Jugendgruppenmitglieder zu empfehlen.. 16. Kraniche im Frühjahrszug. Männchen und Weibchen der Entenarten sind so unterschiedlich wie bei kaum einer anderen Vogel­ familie ausgefärbt. Der Erpel trägt fast das ganze Jahr über ein prachtvolles Kleid, die Ente dagegen ist meist schlicht braun oder grau gefärbt. Der Grund dafür ist leicht einzusehen. Muß der Erpel doch bei der Balz und der Abgrenzung seines Re­ viers möglichst auffallen, wogegen die Ente - die alleine das Brutgeschäft erledigt - zum Schutz vor Feinden möglichst unauffällig ist. Die Säger gehören zwar auch zur Entenfamilie, nehmen aber gewissermaßen eine Sonderstellung ein. Ihr Schnabel weist sägeartig gezähnte Ränder auf (Name), und ist keineswegs entenartig. Dies dient offensichtlich dazu, die erbeuteten Fische leichter festhalten zu können. Im übrigen ernähren sich die Säger auch von Würmern, Wasserinsekten und deren Larven. Wer Wasservögel beobachten möchte, braucht da­ zu meist ein gutes Fernglas oder ein Spektiv. Mit diesem Spektiv könnt Ihr dann erkennen, daß ein See, der auf den ersten Blick recht leblos erscheint, viele Arten von Wasservögeln beherbergen kann. Wenn Ihr Lust habt, solche Beobachtungen anzu­ stellen, dann lest doch einmal unseren Vorschlag unter der Rubrik »Aktionen im Herbst« aus Heft 3/86 durch - da könnt Ihr viele Anregungen finden.. Foto: Tusch. Pfeifente. Foto: Pöllet. 21. Februar, Nürnberg »Naturschutz & Recht« An diesem Tag wollen wir uns eingehend mit der Thematik »Umwelt und Recht« befassen. Wie sieht es mit den »Rechten der Natur« in unserer Verfas­ sung aus? Welche Möglichkeiten haben wir, wenn z. B. ein Bauer eine Hecke abbrennt, obwohl es verboten ist? Wie können wir dabei vorgehen? Was ist denn eigentlich verboten, was erlaubt? Je­ der Teilnehmer kann hier seine Fragen Vorbringen.. 13.-15. März, Burghausen »Die Vogelwelt der Innstauseen« Mit 125 Brutvogelarten ist das Reservat am unteren Inn ein einmaliges Naturschutzgebiet Mitteleuropas. Neben zahlreichen Entenarten, Sägern und Kormoranen sind eigentlich laufend Raritäten zu erwarten. Vielleicht können wir diesmal den 1985 hier knapp verpaßten Kranich »in’s Visier« bekommen. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, deshalb schnell anmelden!.

(18) ©Landesbund für Vogelschutz, download https://www.lbv.de/vogelschutz/ oder www.zobodat.at. Ju g e n d se ite — Ju g e n d se ite — Ju g e n d se ite — Ju g e n d se ite. A rtenkenntnissem inar erfolgreich. Die ANL und Jugendorganisation des LBV hatten gemeinsam zum Artenkenntnisseminar im August 1986 gerufen, und so sahen sich bei Seminarbe­ ginn die beiden Biologen Herr Preiß und Herr Vogel etwa 20 ungewohnt jungen Teilnehmern gegen­ über. Ihnen allen war das Interesse an der Natur gemeinsam. Dieses wußten der Botaniker und der Zoologe so ge­ schickt zu fördern, daß nach wenigen Tagen z.B. die Unterscheidung von »Poa pratensis« und »Poa vul­ garis« zum allgemeinen Hobby wurde, dem noch am Abend im Gasthaus nachgegangen wurde. Die Jüngeren begeisterten sich beim Fangen von Insekten, bewiesen aber durch ihre Kenntnisse, die. sie erwarben, wie effektiv »Lernen am Objekt« sein kann. »Besser als Jahre Biologieunterricht« lautete dem­ entsprechend auch einhellig die Meinung am letz­ ten Abend beim Bockwurstgrillen. Ich glaube tat­ sächlich, daß bei diesem Seminar ein solider Grundstock zur Bestimmung von Tier- und Pflan­ zenarten gelegt worden ist, und darüberhinaus ein kräftiger Schub Begeisterung an junge Leute wei­ tergegeben wurde. Auch die Biologen der ANL sind sicher für ein bisweilen nötiges ruhestiftendes Räuspern durch eine Menge Schwung und funkeln­ der Augen entschädigt worden. Bleibt zu hoffen, daß sich diese Veranstaltung mög­ lichst oft wiederholen läßt. Barbara Helm. Das Neueste: Wir sind M itglied im bayerischen Jugendring Das heißt im Klartext, wir bekommen zum einen finanzielle und organisatorische Unterstützung von den Kreis- und Bezirksjugendringen. Und natürlich für bayernweite Aktionen vom Bayerischen Jugend­ ring. Das heißt zum anderen, daß wir jetzt die Möglich­ keiten haben, als offiziell anerkannter Jugendver­ band in den verschiedenen Gremien des Bayeri­ schen Jugendrings Sitz und Stimme zu haben und. an den jugendpolitischen Entscheidungen mitzu­ wirken. Das heißt weiterhin, daß diejenigen unserer Ju­ gendgruppen, die noch nicht Mitglied in ihren Kreis­ jugendringen sind, einen formlosen Antrag auf Auf­ nahme stellen können. Mit der Aufnahme in den Bayerischen Jugendring haben wir eine weitere Möglichkeit bekommen, un­ sere Jugendarbeit auf sichere Füße zu stellen. 17.

(19) ©Landesbund für Vogelschutz, download https://www.lbv.de/vogelschutz/ oder www.zobodat.at. Jugendseite —Jugendseite —Jugendseite —Jugendseite Kluge Köpfe auf gepaßt! Aus den untenstehenden »Wortschöpfungen« sind 20 Tierarten zu erkennen. Dabei sind in jedem Wort alle Buchstaben des jeweiligen Tiernamens enthal­ ten, nur wurden diese versehentlich durcheinander­ geschüttelt. Könnt Ihr nun uns helfen, und die Tiere erraten? Es handelt sich übrigens nur um Tierarten, die auch bei uns Vorkommen. Damit es nicht ganz so schwierig ist, haben wir die. Tiernamen an den Platz in unserem Landschafts­ bild gesetzt, wo sie hauptsächlich leben. Wenn Ihr nun alle Arten richtig herausgefunden habt, dann schickt uns doch eine Karte mit den Lö­ sungen. Jeder Einsender erhält eine Überraschung! Wir würden uns freuen, wenn Ihr dazu noch einige eigene Beobachtungen aufschreiben könntet.. 1 .SCHAD. 2. BRUSDAS. 3. TEROT. 4. ISOVGEEL. 5. LODRESS. 6. RADREM. 7. SUMA. 8.SIAMEE. 11. PETSCH. 12. PRAFNEK. 9. TANTER. 18. 10. BLASWECH.

(20) ©Landesbund für Vogelschutz, download https://www.lbv.de/vogelschutz/ oder www.zobodat.at. Beitragszahlung 1986 B e trifft: Ü b e rw e is u n g von M itg lie d s b e iträ g e n S eh r v e re h rte D am en und H e rre n , lie b e M itg lie d e r! 4217 Mitglieder, die den Jahresbeitrag per Überweisung begleichen, haben dies bislang noch nicht getan. Es ist klar, daß dies nicht mit Absicht geschieht, doch wir sind auf die Mitglieds­ beiträge angewiesen und bitten daher darum, dies in den nächsten Tagen zu erledigen, da wir Anfang Dezember eine Mahnaktion durchführen wollen. Bitte verwenden Sie dazu den beiliegenden Überweisungsschein und wenn möglich, über­ weisen Sie bitte gleich den Betrag für das Jahr 1987 mit.. A u to m a tis c h e B e itra g s a b b u c h u n g Sie würden uns unsere Verwaltungsarbeit wesentlich erleichtern und dabei Kosten sparen helfen, wenn Sie uns für den Jahresbeitrag und eine evtl. Spende eine Abbuchungsermäch­ tigung erteilen würden, so wie dies bereits 60 % unserer Mitglieder tu n ! Übersenden Sie uns zu diesem Zwecke die auf der übernächsten Seite abgedruckte Abbu­ chungsermächtigung. Herzlichen Dank!. Ä n d e ru n g von A d re s s - und B a n k v e rb in d u n g s d a te n Nach Versand des Heftes Vogelschutz bekommen wir regelmäßig ca. 200 - 300 Rückant­ worten der Deutschen Bundespost zugestellt, auf der in den meisten Fällen die neue Adresse von Mitgliedern vermerkt ist, die in letzter Zeit umgezogen sind. Ca. 30 - 40 Adressen kommen jedoch meist mit dem Vermerk »Empfänger unbekannt verzogen« zurück, so daß die Mitglieder dann aus unserem Mitgliedsverzeichnis gestrichen werden müssen, da Nach­ forschungen in 99 % der Fälle ergebnislos verlaufen. Wir bitten Sie daher, uns Änderungen von Adressdaten (auch Namensänderung z.B. bei Heirat) oder auch Ihre neuen Bankverbin­ dungsdaten (bei den Abbuchern) unverzüglich mitzuteilen.. H a u s - und S tra ß e n s a m m lu n g 1 9 8 6 Bei der diesjährigen Sammelaktion des LBV wurden bayernweit rund DM 2 7 0 0 0 0 ,-für den Arten- und Biotopschutz gesammelt. Das sind DM 70000,- mehr als im Vorjahr. Erfreulicherweise beteiligten sich auch sehr viele Schulen an dieser Aktion. Über 1100 Schü­ ler von 70 bayerischen Schulen unterstützten uns dabei. Allen engagierten Sammlerinnen und Sammlern, insbesondere den Organisatoren, sei an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich für ihren Einsatz gedankt. Es ist für viele sicher nicht leicht gewesen, sich mit einer Liste oder einer Büchse auf den Weg zu machen und um eine Spende für eine (er-)lebenswerte Umwelt zu bitten. Aber jede Mark, die wir dadurch für unsere gute Sache sammeln konnten, macht uns schlag­ kräftiger und unabhängiger. Ob es dabei um Ankauf oder Pacht von Grundstücken, spezielle Artenschutzprogramme, Öffentlichkeits- oder Jugendarbeit etc. geht - überall können die gesammelten Spenden sinnvoll eingesetzt werden.. VOGELSCHUTZ 4/1986. 19.

(21) ©Landesbund für Vogelschutz, download https://www.lbv.de/vogelschutz/ oder www.zobodat.at. Eisvögel werben für den LBW Hier möchten wir Ihnen unsere neuen Helfer vorstellen, mit denen wir - und Sie - für den LBV werben können. Denken Sie bitte daran: diese Materialien sind alle geeignet, neue Interessenten für den Natur- und Artenschutz zu gewinnen. Was nicht heißt, daß Sie sich nicht auch Ihren Eisvogel gönnen sollten . . .. Eisvogel Die »Visitenkarte« des LBV zum Zusammen­ stecken. Auf stabilem Karton im Postkartenformat, beidseitig farbig bedruckt, mit kurzem Text über Eisvogel und LBV. Zum Aufhängen im Auto, Kinderzimmer, Büro einzeln oder als Mobile. Hervorragend geeignet zur Werbung an Infoständen etc. Preis 1 ,- DM. A E isvo gel-M o d ell Bauen Sie Ihren eigenen Eisvogel - aus Karton. Der englische Künstler und Naturschützer Malcolm Topp hat diese wunderbaren Bastelbögen der BIRDMOBILE-Serie geschaffen. Das Kartonmodell ist eine akkurate Nachbildung des Vogels in Originalgröße und -färbung. Setzt eine gewisse Sorgfalt beim Zusammenbau voraus, deshalb für Kinder unter 12 Jahren nur be­ dingt geeignet. Dieser mit großer Liebe und Sorgfalt hergestellte Bastelbogen wird Sie begeistern. Bestellen Sie jetzt - wir beginnen im Januar mit der Auslieferung. Preis: 8 DM + Versandkosten. A LB V-Tasche Der Renner dieser Saison. Große, naturfarbene Baumwolltasche mit farbigem Eisvogel-Aufdruck. Strapazierfähig und schön - als Einkaufs-, Schul­ oder Badetasche, die überall auf den Landesbund aufmerksam macht. Preis 5 ,- DM. H ecken m o b ile-B astelbo g en Das LBV-Heckenmobile als Bastelbogen. Große und kleine Kinder können die auf zwei Kar­ tons im Format DIN A4 gedruckten Teile anmalen, ausschneiden und zu einem reizvollen Mobile zu­ sammensetzen. Nebenbei lernen die Kinder Tiere und Pflanzen der Hecke kennen. Preis: 2 ,- DM. ◄ LB V-Ju g en d -K alen der 1987 Nichts für Leute mit schwachen Nerven: der LBVJugend-Kalender 1987 mit tierischen Tiercartoons von Alfred Ripp. Jeden Monat eine andere Art mit dem gnadenlosen Auge des Cartoonisten gesehen. Auf Karton im DIN A4-Format. Preis: 10,- DM 20. VOGELSCHUTZ 4/1986.

(22) ©Landesbund für Vogelschutz, download https://www.lbv.de/vogelschutz/ oder www.zobodat.at. Vo g e l s c h u t z 4/1986. Beitrittserklärung — Abbuchungsermächtigung Jahresbeitrag: □ □ □ □. Erwachsene DM 40,- / □ Jugendliche bis 18 Jahre DM 2 0 Auszubildende, Schüler, Studenten (mit Nachweis) DM 20,Familienmitgliedschaft DM 60,Fördermitgliedschaft DM 250,-. □ Ich erkläre hiermit meinen Beitritt zum Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. □ Ich ermächtige Sie widerruflich, den Jahresbeitrag, sowie eine jährliche Spende von DM bei Beitraasfälliakeit jährlich zu Lasten des Girokontos Nr. bei BLZ (Bank - Sparkasse - PGiroA). mittels Lastschrift einzuziehen. Abbuchung erstmals Jahresbeitrag 19 Jahresbeitrag und Spende sind steuerabzugsfähig. Vor- und Zuname. geb. am. Straße und Haus-Nr.. Beruf. PLZ. Wohnort. Kreis Datum. Unterschrift Bei Jugendlichen unter 18 Jahren Unterschrift eines Erziehungsberechtigten. Der Beitrag schließt den Bezug der Zeitschrift »VOGELSCHUTZ« (viermal jährlich) ein. Nur bei Familienmitgliedschaft: Weitere Familienmitglieder (Name, Geburtsdatum). Geworben durch:. Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. 8543 Hilpoltstein. ................................. -......................................... ..... >£ Beitrittserklärung — Abbuchungsermächtigung. Jahresbeitrag: □ □ □ □. Erwachsene DM 40,- / □ Jugendliche bis 18 Jahre DM 20,Auszubildende, Schüler, Studenten (mit Nachweis) DM 20,Familienmitgliedschaft DM 60,Fördermitgliedschaft DM 250,-. □ Ich erkläre hiermit meinen Beitritt zum Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V □ Ich ermächtige Sie widerruflich, den Jahresbeitrag, sowie eine jährliche Spende von DM bei Beitraasfälliakeit jährlich zu Lasten des Girokontos N r BLZ bei (Bank - Sparkasse - PGiroA). mittels Lastschrift einzuziehen. Abbuchung erstmals Jahresbeitrag 19 Jahresbeitrag und Spende sind steuerabzugsfähig. Vor- und Zuname. qeb. am. Straße und Haus-Nr.. Beruf. PLZ. Kreis. Wohnort. Datum. Bitte abtrennen !. Unterschrift Bei Jugendlichen unter 18 Jahren Unterschrift eines Erziehungsberechtigten. Der Beitrag schließt den Bezug der Zeitschrift »VOGELSCHUTZ« (viermal jährlich) ein. Nur bei Familienmitgliedschaft: Weitere Familienmitglieder (Name, Geburtsdatum). Geworben durch:. Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. 8543 Hilpoltstein.

(23) ©Landesbund für Vogelschutz, download https://www.lbv.de/vogelschutz/ oder www.zobodat.at ,. M. ,. Unkosten-. VOGELSCHUTZ 4/1986. .. stück. In f o -A n fo r d e r u n g beitrag A k tu e lle r B u ch tip fü r P ra k tik e r: V o g e ltip s fü r J e d e rm a n n d m 2 5 ,Buch mit Tonkassette für Artenschutz­ praktiker von Andreas Schulze Sonderheft: Vogelschutz in Ihrem Garten Saatkrähe, Merkblatt Winterfütterung zeitgemäß, Merkblatt Einheimische Amphibien, Merkblatt Weißstorch, Merkblatt Eisvogel, Merkblatt Fledermaus, Broschüre Wir basteln Nistgeräte (Anleitungen) Rauch- und Mehlschwalbe, Merkblatt Neuntöter, Merkblatt Altmühlseeprospekt Infomerkblatt über LBV (zum Verteilen) Aufkleber Eisvogel Aufkleber LBV (30 cm) Briefverschlußaufkleber (12 er Bogen) Metallbutton Eisvogel Gesticktes Emblem Eisvogel Eisvogel zum Zusammenstecken Jutetasche mit Eisvogelemblem Poster Eisvogel Silbernadel: Emblem versilbert Greifvogelsilhouetten für Fenster Bastelbogen Lebensraum Hecke. DM 1 ,DM 1 DM —,30 DM —,80 DM 2 ,DM 1 ,DM 1 DM 1 DM —,30 DM —,80 DM 1 kostenlos DM 1 ,DM 5 ,DM 2 ,DM 1 DM 6 DM 1 DM 5 ,DM 5 ,D M 1 0 ,DM 2,50 DM 1 -. K in derbuch: (R e s tb e s ta n d ) M ein e rs te s V o g elb u ch dm. Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. Landesgeschäftsstelle K irchenstraße 8. 8543 Hilpoltstein. 12,(52 S., 21 x 29 cm, 110 Farbf., 80 Zeichn.) solange Vorrat reicht__________________________. stück In f o -A n fo r d e r u n g. beitrag. A k tu e lle r B u ch tip fü r P ra k tik e r: ...... V o g e ltip s fü r J e d e rm a n n d m 2 5 ,Buch mit Tonkassette für Artenschutz­ praktiker von Andreas Schulze __________________________ £______________________ Sonderheft: Vogelschutz in Ihrem Garten DM 1 DM 1 Saatkrähe, Merkblatt DM —,30 Winterfütterung zeitgemäß, Merkblatt DM —,80 Einheimische Amphibien, Merkblatt DM 2 ,Weißstorch, Merkblatt DM 1 , Eisvogel, Merkblatt DM 1 ,Fledermaus, Broschüre DM 1 ,Wir basteln Nistgeräte (Anleitungen) DM —,30 Rauch- und Mehlschwalbe, Merkblatt DM —,80 Neuntöter, Merkblatt DM 1 ,Altmühlseeprospekt kostenlos Infomerkblatt über LBV (zum Verteilen) DM 1 Aufkleber Eisvogel DM 5 ,Aufkleber LBV (30 cm) DM 2 ,Briefverschlußaufkleber (12 er Bogen) DM 1 ,Metallbutton Eisvogel DM 6 ,Gesticktes Emblem Eisvogel DM 1 ,Eisvogel zum Zusammenstecken DM 5 ,Jutetasche mit Eisvogelemblem DM 5 ,Poster Eisvogel D M 1 0 ,Silbernadel: Emblem versilbert DM 2,50 Greifvogelsilhouetten für Fenster DM 1 ,Bastelbogen Lebensraum Hecke. K in d erb u ch: (R e s tb e s ta n d ) M ein e rs te s V o g elb u ch dm. 12,-. (52 S., 21 x 2 9 cm, 110 Farbf., 80 Zeichn.) solange Vorrat reicht__________________________. Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. Landesgeschäftsstelle K irchenstraße 8. 8543 Hilpoltstein.

(24) ©Landesbund für Vogelschutz, download https://www.lbv.de/vogelschutz/ oder www.zobodat.at. Aus den Kreisgruppen Ein Beispiel, das Schule m achen sollte Seit letzten Herbst werden alle Mädchen der »Eng­ lischen Fräulein« in Aschaffenburg über eine Biolo­ gielehrerin gelegentlich eingeladen, sich in ihrer freien Zeit an Biotop-Pflegearbeiten des LBV zu beteiligen. So wurde am Samstag, dem 2.11.85, bei Königshofen/Blankenbach/Sommerkahl gemähtes Schilf herausgefahren (u.a. zugunsten der Reiher), Gestrüpp aus der Umgebung eines neu angelegten Waldteiches zusammengetragen (z. B. für Lurche, Kriechtiere und Insekten), Kopfweiden geschnitten (damit der Baum einmal Risse bildet für Spalten­ brüter und andere), Pflegearbeiten an einem ande­ ren Teich durchgeführt, eine künstlich geschaffene Eisvogelnistwand und weitere Nahrungsteiche (für verschiedene Vogelarten) besichtigt. Vierzehn Tage später, am 16.11.85, erlaubte das Wetter noch letzte Arbeiten in einer großen Sand­ grube zwischen Aschaffenburg und Großostheim (34 Vogelarten leben dort!). Zum Winterausklang, am 1.3.86, bauten Fünft- bis Achtkläßler im Werk­ raum der Schule 45 Nistkästen zusammen, die in­ zwischen während einer Aktion verkauft wurden. Herr B. Hofer, Vorsitzender der Kreisgruppe Aschaffenburg, schilderte am 20.3. im Biologiesaal mit einem Film die Bandbreite der Aufgaben, die sich in unserem Raum konkret stellen. Am Samstag, dem 26.4., wurden auf dem Golfplatz bei Rottenberg u.a. spezielle Nistkästen für Fleder­ mäuse, Halbhöhlenbrüter und Baumläufer sowie Niströhren für Steinkäuze aufgehängt. Eine Woche später waren wir wieder in der obengenannten Sandgrube. Diesmal mußten nach dem Bäume­ schneiden Äste zum Abtransport an den Weg ge­ schleift werden (um z. B. Steinblöcke für den Stein­ schmätzer frei zu halten). In diesem Jahr waren noch ein Jugend-Zeltlager vom 7. -1 1 . 8., der Bau eines Fledermausüberwin­ terungstunnels und die Anlage einer schwimmenden Insel geplant.. з. Wenn es im Fernsehen oder in der Zeitung heißt: »Die Vielfalt der Pflanzen- und Tierwelt ist durch . . . bedroht«, halten viele Menschen dies des­ halb nicht für so wichtig, weil sie gar nicht ver­ stehen, was mit »Vielfalt« gemeint ist. Um dies zu ändern haben wir uns zweierlei vornommen: 1. Im modernen Biologieunterricht stehen Fragen der Art »Wie funktioniert etwas?« im Vordergrund: Zellen, Organe, Verhalten, Stoffwechsel, Ökologie, Vererbungslehre und Stammesgeschichte sind Hauptinhalte des Unterrichts. Sie sind Ausdruck des großen Wissenszuwachses, den die Forscher in den letzten Jahrzehnten erreicht haben, und not­ wendiger Lehrstoff, wenn man bedenkt, daß viele globale Probleme, mit denen die Menschheit am Ausgang des zweiten Jahrtausends zu kämpfen hat, и. a. mit biologischem Wissen überwindbar sind (Un-. Unsere bisherigen Erfahrungen sehen so aus: 1. Leider kommen noch recht wenige zu den Außenarbeiten mit. Diejenigen, die kommen, sind aber jedesmal (außer beim letzten Einsatz, als die Sonne uns sehr zu schaffen machte) so begeistert, daß sie beim nächsten Mal, wenn die Zeit (sprich: Schulaufgaben) es erlaubt, wieder mithelfen wollen. 2. Wir Lehrer müßten mehr Zeit, als uns die Lehr­ pläne gestatten, darauf verwenden, auch ande­ ren Schülerinnen die Notwendigkeit und den Wert solcher ehrenamtlicher Tätigkeiten zu er­ klären. Fotos: Pfeifer.

(25) ©Landesbund für Vogelschutz, download https://www.lbv.de/vogelschutz/ oder www.zobodat.at. terernährung, Krankheit, Rohstoffverknappung und Umweltschutz) und welche Veränderungen durch biotechnische Verfahren, insbesondere Gentech­ nik anstehen. Wegen der zunehmenden Bedeutung der Biologie für das Leben jedes einzelnen, und damit in Zukunft Menschen an Entscheidungsstel­ len in Politik, Wirtschaft und Presse über mehr Kenntnisse der biologischen Zusammenhänge ver­ fügen, ist dieser Stoff unentbehrlich. Jedoch bedaure ich, daß dadurch im heutigen Biologieunterricht so wenig Zeit zum Kennenlernen der einheimi­ schen, wildwachsenden Pflanzen bleibt, daß Schü­ lerinnen in der Natur nicht einmal die häufigsten Blumen mit Namen nennen können. Für alle, die dies als Mangel empfinden, möchte ich freiwillige, pflanzenkundliche Wanderungen an­ bieten : Vor den Wanderungen wollen wir uns im Biologiesaal treffen und anhand von Dias eine Vor­ besprechung halten. Anschließend fahren wir mit Stadtbussen zum Ausgangspunkt unserer Wande­ rung. Wo wir geeignete Pflanzen treffen, halten wir an und in etwa zwei Stunden lernen wir in großer Ruhe und so, daß jeder Zeit zum Schauen, Lesen,. Fühlen und Riechen hat, etwa 10 Pflanzen kennen. Wir wollen uns nach und nach mit den 7 häufigsten Pflanzenfamilien vertraut machen, so daß die Teil­ nehmer ab dem nächsten Sommer bei einem neu­ en, ihnen fremden Gewächs entscheiden können, ob es zu einer dieser Familien gehört. Wenn ich weiß, zu welcher Familie eine Pflanze gehört, dau­ ert es nur noch Minuten, bis ich im Bestimmungs­ buch ihren Namen, ihre Beschreibung und ihre Ei­ genschaften gefunden habe. Die Wanderung endet auch wieder an einer Bushaltestelle. 2. Zehn Schülerinnen der Klasse 10b haben sich entschlossen, einen naturnahen Teich zu bauen. Bei gutem Wetter beginnen wir am Freitag, dem 6.6. mit der Bewegung von vielen Kubikmetern Erd­ reich hinter dem Kollegstufengebäude. Wir laden alle ein, - sich ein Weile an den Teich zu setzen und zu erleben, wie viele Lebewesen, die sich verstecken, sobald man sich laut nähert, ihre Tätigkeiten bald wieder aufnehmen, wenn man sich ruhig verhält, und - ganz genau hinzusehen und zu staunen! A. Grüneberg. B eispielhafte Aktion in Seefeld. Eine beispielhafte Aktion für den Projektunterricht an einer Schule führte die Volksschule Seefeld im Landkreis Starnberg durch. Unter der Leitung der beiden Lehrkräfte Johann Scheidegger und Rupert Jäger bastelten die 5. und 6. Klasse der Haupt­ schule 104 Meisen-Nistkästen. Die Aktion lief unter dem Lernziel »Bereitschaft zum 24. »Stolze Handwerker« vor ihren Produkten. Tier- und Pflanzenschutz«. Wochenlang sägten, hämmerten und leimten die Buben in den Werk­ stunden. Das Material stellte dieToerring’sche Forstverwaltung zur Verfügung. Die gebastelten Kästen wurden im 300 Hektar großen Wildpark Seefeld angebracht..

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