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(1)©Landesbund für Vogelschutz, download https://www.lbv.de/vogelschutz/ oder www.zobodat.at. J 3806 F. B tiieM M ^_ Heft 4-4. Quartal 1988. ■ r^. ■HP. ■ B uhi. *. JT. ^. m~. c Zeitschrift rlo des Landesbundes für t Vogelschutz in Bayern e.V..

(2) ©Landesbund für Vogelschutz, download https://www.lbv.de/vogelschutz/ oder www.zobodat.at. Vogel/chulz '"¡PspBcfc». Zeitschrift für Naturund Vogelschutz Heft 4 / November 1988. Erscheinungsweise: Vierteljährlich Auflage: 30.000 Herausgeber: Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V Geschäftsstelle: Kirchenstr. 8, 8543 Hilpoltstein, Telefon 09174/9085 Konten: Postgiroamt München Nr. 4603-805 (BLZ 70010080) Sparkasse Hilpoltstein Nr. 240011 833 (BLZ 764500 00) Raiffeisenbank Hilpoltstein eG Nr. 59005 (BLZ 76461485). Verlag und Druck: Millizer GmbH & Co. Druck & Verlag KG Christoph-Sturm-Straße 3, 8543 Hilpoltstein Telefon 091 74/90 59, Telefax 091 74/22 62 Anzeigen: Monika Teuchert Abonnement: 4 0 - DM jährlich, Jugendliche 2 0 ,- DM; in dieser Summe ist die Mitgliedschaft im Landesbund für Vogelschutz enthalten Redaktion: Ludwig Sothmann, Dieter Kaus Layout: Dieter Kaus Jugendseiten: Klaus Hübner Titelbild: Vogelzug Foto: LBV-Archiv Beilage: Prospekt des »Deutschen Bild- und Kunstforums« 1 Überweisungsschein Für unverlangt eingesandte Manuskripte kann keine Gewähr übernommen werden. Rücksendung erfolgt, wenn Rückporto beiliegt. Namentlich gezeichnete Beiträge geben nur die Meinung des Verfassers wieder.. Redaktionsschluß für Heft 1/89: 30.11.1988. INHALT. Seite. Vogel des Jahres - leere Formel oder Chance für den Artenschutz? Ludwig Sothmann. 3. Eulen brauchen Hilfe-Gedanken zu einer Rettungsaktion. Dr. Einhard Bezzel. 5. Aus dem UV: Teichrohrsänger in Nordbayern. Dr. Helmut Ranftl. 9. Bessere Zukunftschancen für Herriedener Störche. 11. Jugendseiten. 12. Aus den Kreisgruppen: Tierquälerei inThalfingen. 21. Naturschutzpreis für Fürstenfeldbruck. 22. Leserforum. 22. Zusammenarbeit LBV-ABJ Überraschender Fund im Bach. 23. Neues vom Büchermarkt. 24. Aus der Urgeschichte derVögel. Elisabeth Lang. 25. Der große Brachvogel 1988 im Ries. Dr. Heinrich Greiner & Friedrich Wagner. 26. Krebs auf den Feldern. 2. 26. Lausfliegen - Parasiten an Vögeln und Säugetieren. Olaf Schmid. 27. Gefahr auf der großen Reise. Dieter Franz. 29. Bienen-Ragwurz: Gefährdung durch Lebensraumzerstörung. Wolfram Remm. 32. Leben auf kleinem Fuß - Pflanzen im Lebensraum Stadt. Norbert Dank& Stefan Bergleiter. 34.

(3) ©Landesbund für Vogelschutz, download https://www.lbv.de/vogelschutz/ oder www.zobodat.at. Ludwig Sothmann. Der Vogel des Jahres—leere Formel oder Chance für den Artenschutz?. Der Vogel des Jahres ist zu einer festen Institution geworden. Jedes Jahr flattert er einmal durch den bundesdeutschen Blätterwald, er taucht im Fern­ sehen auf, wenigstens in den Regionalprogram­ men: in bunten Großaufnahmen und schönen Bil­ dern. Ein bedrohtes Mitgeschöpf, umgeben von Resten naturnaher Landschaft, erregt für einen kurzen Moment öffentliche Aufmerksamkeit. Und was dann? 1971 wird der Wanderfalke zum ersten Vogel des Jahres gewählt, seit 1980 gilt eine solche Wahl einheitlich im ganzen Bundesgebiet. Das öffentli­ che Interesse an dieser Aktion der Vogelschutzver­ bände ist seit Anfang der 80er Jahre groß. Es gibt derzeit allerdings Anzeichen dafür, daß die Initiato­ ren die Aufmerksamkeit der Medien und - was ungleich schwerer wiegt - die naturschutzpoliti­ sche Wirksamkeit des Vogels des Jahres durch eigene Unüberlegtheiten zu verspielen beginnen. In den fast 20 Jahren dieser Aktion hat sich die inhaltliche Qualität dieser »Miß-Wahlen« für Vögel gewandelt, sind vor allem die allgemeinen Arten­ schutzziele, aber auch die verbandsinternen Ab­ sichten klarer hervorgetreten. Dabei wird jedes Jahr ein bedrohter Vogel mit relativ großem Auf­ wand an Arbeitskraft, Ideen und Geld in einer vom DBVund LBV gesteuerten PR-Aktion »vermark­ tet«. Was soll damit erreicht werden?. Auch wenn der Gesetzgeber bei der Novellierung des Bundesnaturschutzgesetzes erst heute in eher bescheidenem Umfang darauf eingeht, weiß man schon lange, daß Arten nur dann existieren können, wenn man ihre typischen Lebensräume erhält. Das kann nicht in zwei oder drei musealen Vorzeigebiotopen geschehen, die verinselt in der Kultursteppe einem langsamen Kümmertod entge­ gentreiben, dies muß in einem ausreichend groß bemessenen netzartigen Verbund von Lebensräu­ men geschehen, der das ganze Land überzieht. Die Grundidee bei der Aktion »Vogel des Jahres« ist es, eine bedrohte Art herauszustellen und für sie Hilfsmaßnahmen in Gang zu setzen. Dabei steht eine solche Art in der Regel stellvertretend für einen bestimmten Lebensraum mit seinem ge­ samten Spektrum an Pflanzen und Tieren. Es wird also versucht, ein Naturschutzproblem durch den Vogel des Jahres zu personalisieren, es so an­ schaulich zu machen und öffentliches Interesse für die Problematik zu erzeugen. Es wird also bei­ spielsweise nicht die Zerstörung des Mikroreliefs in Tallandschaften oder Strukturveränderungen in der Landwirtschaft, sondern die rapide Abnahme des Weißstorches in Deutschland zum Thema ge­ macht. So werden schwierige Zusammenhänge verständlich, die fast immer menschengemachten Gefährdungsursachen und ihre Verursacher her­ 3.

(4) ©Landesbund für Vogelschutz, download https://www.lbv.de/vogelschutz/ oder www.zobodat.at. ausgestellt und damit Betroffenheit bei der Bevöl­ kerung ausgelöst. Unter diesen Rahmenbedingun­ gen haben Schutzstrategien eine größere Chance, realisiert zu werden. Artenschutz wird so zwar (noch) nicht im Konsens mit der Gesamtbevölke­ rung, aber doch akzeptiert von einer Mehrheit durchgeführt. So wird die Aktion »Vogel des Jahres« auch zu ei­ ner Imagewerbung für die Artenschutzverbände und die bedrohte Natur, sie hilft Vorurteile gegen einzelne Tierarten (z.B. Saatkrähe) abzubauen, sie wirbt ganz allgemein für Arten- und Biotopschutz und macht Erfolge im Naturschutz sichtbar. Dafür ein paar Beispiele: 1982 wurde der Große Brachvogel als Zeigerart für die weiten wechselfeuchten Wiesenlandschaften zum Vogel des Jahres gewählt. Dieser langschnäblige Schnepfenvogel mit seinem hohen Arealan­ spruch kämpfte als David gegen weitere Trockenle­ gung von Mooren, gegen Dränagen und Wiesen­ umbruch. Er schaffte den Sprung in die Parla­ mente; der scheue Vogel löste dort heftige Debat­ ten aus, und die durch ihn symbolisierte Kam­ pagne schaffte es, daß der Biotopschutz wenig­ stens auf Länderebene (z.B. Bayern 1983) im Ge­ setz verankert werden konnte und Artenhilfspro­ gramme in Gang kamen, die erstmals nicht mit Almosen, sondern mit einigen Millionen staatlicher Mittel jährlich ausgestattet sind. Der Weißstorch, zwei Jahre später auf diese Art in den Mittelpunkt gestellt, setzte staatliche For­ schungsprogramme in Gang und verdeutlichte nochmals das Problem des Lebensraumschutzes ganz exemplarisch, wobei das öffentliche Augen­. W eißstorch - Vogel des Jahres 1984. 4. merk durch den Storch besonders wirksam auch auf die Zugwege und die Überwinterungsgebiete gelenkt werden konnte. Dies hat Wirkung bis in die Europäische Gemeinschaft gezeigt, konkrete Pro­ jekte bei uns und in Afrika kamen in Gang. Wasserwirtschaftliche Maßnahmen haben dyna­ mische Flußlandschaften zu sterilen Vorflutern und eintönigen Wasserstraßen verkommen lassen. Sie haben auch der kleinsten unserer heimischen Schwalben den angestammten Brutraum genom­ men. Die Uferschwalbe konnte in Sand- und Kies­ gruben ausweichen und hat als Vogel des Jahres 1983 die öffentliche Aufmerksamkeit auf diese Abbaugebiete gerichtet. 600 Hektar Landschaft werden allein in Bayern jährlich für die Sand- und Kiesförderung freigegeben. Daß diese Wunden in der Landschaft durchaus hervorragende Biotope aus zweiter Hand werden können, hat dieserVogel des Jahres verdeutlicht. Ihm ist es zu verdanken, daß die einfallslos nutzungsorientierte Rekultivie­ rung ins Gerede gekommen und die Folgenutzung Naturschutz für nasse wie trockene Abbaustellen zum öffentlichen Thema geworden sind. Mit Wendehals (1988) und Braunkehlchen (1987) wurden zwei unserer heimischen Kleinvögel zu Vögeln des Jahres bestimmt, die als Kulturfolger seit Jahren schon in dieser Kulturlandschaft nicht mehr zurechtkommen. Ihr steter Rückgang und die katastrophale Überproduktion von Lebensmit­ teln in der EG wurzeln in demselben Übel. Die In­ tensivlandwirtschaft mit ihren Chemie- und giftge­ stützten Maximalerträgen gefährdet den Bauern­ stand ebenso wie Pflanzen und Tiere. Die Lösung des Problems muß Extensivierung heißen. Schutz-. Foto: Silvestris / Danegger.

(5) ©Landesbund für Vogelschutz, download https://www.lbv.de/vogelschutz/ oder www.zobodat.at. maßnahmen für den Wendehals können dazu den Weg weisen. In einigen Bundesländern wurden Programme begonnen, die den extensiven Streuobstanbau fördern. So wird das Berufsbild des Bauern aufgewertet, er wird tatsächlich zum praktizierenden Naturschützer und von der Gesell­ schaft dafür leistungsgerecht entlohnt. Eine Arten­ schutzstrategie, welche die Vielfalt erhält, die Pro­ duktion gesunder Lebensmittel ermöglicht und der Landwirtschaft auf sinnvolle Weise helfen kann. Der Vogel des Jahres ist eine erfolgreiche Initiative für die Natur. Das muß so bleiben! Die Aktion lebt davon, daß die richtige Art zum richtigen Zeitpunkt präsentiert sein muß. Nur so können DBV und LBV ein aktuelles, brennendes Artenschutzproblem in das Zentrum der öffentlichen Diskussion rücken, nur so lassen sich naturschutzpolitische Erfolge erzielen. Es gibt keinen Sinn, wenn zur Befriedung unterschiedlicherTeil- und Regionalinteressen innerhalb der Verbände die Vögel des Jahres für 3 bis 5 Jahre im voraus festgelegt sind. Das Engage­ ment des privaten Naturschutzes lebt u.a. von der Flexibilität bei gleichzeitiger Entschlossenheit. »Wartelisten« für den Vogel des Jahres sind verkru­. stete Strukturen, die der Effizienz der Arbeit scha­ den. Durch solche Unzulänglichkeiten bleibt die Aktion hinter ihren Möglichkeiten zurück. Es ist ebenfalls nicht nützlich, daß sich Gruppen von Vogelschützern beispielsweise 1978 mit dem Vogel des Jahres 1988 beschäftigen und dies mit Pressekonferenzen und öffentlichen Erklärungen bekanntmachen. Gleich ungeschickt ist es, die Wahlentscheidungen auf der ominösen Warteliste offen spazieren zu tragen. Das Ergebnis solcher Gedankenlosigkeiten hat in den letzten Jahren dazu geführt, daß jeweils mindestens zwei ver­ schiedene Vögel des Jahres zum Verwirrflug in die Medienlandschaft entlassen wurden. So wird die notwendige publizistische Wirkung der ganzen Aktion verstümmelt, was nicht ohne Auswirkung auf mögliche Erfolge für den Artenschutz bleiben wird. Wir brauchen also den richtigen Vogel des Jahres zum richtigen Zeitpunkt, und wir brauchen pro Jahr einen und nicht zwei oderdrei. Das muß unter den Initiatoren schnellstens verbindlich geregelt werden. Wenn das gelingt, ist der Vogel des Jahres ein fachlich interessanter und politisch erfolgrei­ cher Weg, Artenschutz durchzusetzen.. Einhard Bezzel. Eulen brauchen H ilfe Gedanken zu einer Rettungsaktion. Rauhfußkauz in künstlicher Nisthöhle. Foto: Hopf. Aufmerksame Leser von Vogelschutz 3/88 werden hoffentlich nicht übersehen haben, daß die letzte Umschlagseite einen Spendenaufruf enthielt, den wir in diesem Heft noch einmal abdrucken. Wer allerdings ebenso sorgfältig den Artikel Dr. Scherzingers über die Situation der Eulen im sel­ ben Heft gelesen hat, wird vielleicht seine Zweifel haben, ob Geld die Lösung bedeutet. Und wer schließlich die »Szene« kennt, weiß, daß schon sehr viel Geld für den Schutz von Eulen, insbeson­ dere für die Wiedereinbürgerung des Uhus in vielen Teilen der Bundesrepublik ausgegeben wurde, und zwar nicht immer besonders sinnvoll; Kritiker sprechen sogar davon, daß man hier ansehnliche Beträge aus dem Fenster geworfen hat. Zu solchen Kritikern gehöre ich durchaus, da ich in über 30 Jahren Artenschutzarbeit schon oft erlebt habe, wie gut gemeinte Spenden an der Natur vor­ beigetragen wurden. Nicht böswillig und absicht­ lich, aber doch vielleicht manchmal leichtfertig und ohne viel Ahnung vom Geschäft. Als mich der LBV bat, für eine Spendenaktion »Eulen brauchen Hilfe« als »Schirmherr« aufzutreten, war mir in mei­ ner Haut nicht so ganz wohl. Natürlich braucht 5.

(6) ©Landesbund für Vogelschutz, download https://www.lbv.de/vogelschutz/ oder www.zobodat.at. aktiver Artenschutz Geld - sehr viel sogar! Ande­ rerseits: Ist Eulen mit Geld zu helfen? Und: Was tut ein Schirmherr eigentlich? Vielleicht heißt Schirmherr nichts anderes, als sich für eine Sache einzusetzen, die man für gut und richtig erkannt hat. Und in unserem Falle der Eulen ist es auch notwendig, daß man dafür sorgt, daß eingehende Gelder nicht nur zweckentsprechend verwertet werden - dafür ist der LBV immer ein guter Garant -, sondern auch so effizient wie irgend möglich. Hierzu bedarf es sicher auch des kühlen nüchternen fachlichen Rates, der die Be­ geisterung der Artenschützer in die richtigen Bah­ nen lenkt.. wesen auf unserer Erde spielen trotz scheinbaren Überflusses in der Vielfalt der Arten Kosten-Nutzen-Analysen eine entscheidende Rolle. Eine Tier­ art kann nur dann überleben, wenn unter dem Strich die Gewinne die Verluste übertreffen. Gegenwärtig werden fast überall »Rote Zahlen« geschrieben und das muß sich ändern, wenn un­ sere Heimatnatur auch für unsere Nachkommen erhalten werden soll. Da in unserer menschlichen Gesellschaft die Gewinne in klingende Münze um­ gerechnet werden, muß man beim Artenschutz auch von Geld reden. Kehren wir noch einmal zurück zu den Kritikern, die meinen, daß aus Unkenntnis und Naivität von. Wieviel Geld auch immer der LBV durch diese Ak­ tion für den Schutz der Eulen bekommen mag: Mit Sicherheit ist es zu wenig. Daher heißt es, mit den Pfunden zu wuchern, damit wirklich etwas für die Eulen herausspringt.. Artenschützern schon mehr als manche Mark zum Fenster hinausgeworfen wurde. Objektiv gesehen stimmt das! Doch ein gut Teil Schuld daran tragen diejenigen, die Geld für Artenschutz zur Verfügung stellen. Es dauerte nämlich Jahrzehnte, um priva­ ten wie öffentlichen Geldgebern für Artenschutz­ projekte klarzumachen, daß Investitionen in der Natur langfristig zu sehen und Rendite erst nach Jahrzehnten zu erwarten sind. So standen z.B., um bei den Eulen zu bleiben, anfängliche UhuSchutzaktionen in den 60er Jahren unter dem Zwang, möglichst schon binnen Jahresfrist »Er­ folge« vorzuweisen. Man setzte das zur Verfügung. Artenschutz ein Geschäft? Ja und nein. Natürlich ist der Einsatz für den Arten­ schutz kein Geschäft, bei dem für einen Unterneh­ mer materielle Gewinne herausspringen sollen. Das heißt aber noch lange nicht, daß man hier gute Geschäftsprinzipien über Bord wirft. Die Natur lehrt nämlich eindeutig: In der Evolution der Lebe6.

(7) ©Landesbund für Vogelschutz, download https://www.lbv.de/vogelschutz/ oder www.zobodat.at. gestellte Geld sofort in hektische Aktivitäten um, weil man »etwas bieten« mußte. Auch heute ist es kaum anders. Massenmedien verbreiten, der ständigen Hiobsbotschaften über­ drüssig, mehr oder minder rasche Erfolge im Arten­ schutz, Politiker bedienen sich ihrer in den Reden, ohne daß je überprüft wurde, ob die Maßnahmen wirklich zu einem Erfolg führten. Der Schutz des Weißstorches unsererTage hat mit diesem Problem ständig zu kämpfen. Ja, es kann sogar sein, daß trotz erheblicher Anstrengungen und Geldmittel Aktionen in den ersten Jahren weiter auf der Ver­ luststraße marschieren, ehe sich allmählich die Wende einstellt. Man kann z.B. nicht erwarten, daß nach einigen Jahren Wiesenbrüterprogrammen und erheblichen öffentlichen Anstrengungen der Brachvogel sich in Bayern schon wieder erholt hat. Die Natur arbeitet langfristig und das macht es den Artenschützern so schwer, Spendenaktionen der Öffentlichkeit plausibel zu machen. Natürlich kann man auch für Eulen Nistkästen bauen, z.B. für Waldkauz oder Rauhfußkauz oder die ausgeklü­ gelten Nisthilfen für den besonders gefährdeten Steinkauz. Aber wie W. Scherzinger in seinem Arti­ kel zu Recht sagt: »Das sind allenfalls Soforthilfen, die langfristigen Artenschutz nicht ersetzen«. Bei einer Spendenaktion für Eulen kommt noch ein Handicap dazu: Im Film, im Foto oder auch als Figur für den Kaminsims oder Setzkasten erfreuen sie sich großer Beliebtheit. Wer aber sieht schon einmal Eulen und damit Ergebnisse seiner Spen­ denfreudigkeit in freier Natur? Es ist also nicht so leicht, Spendern den Erfolg ihrer Opferbereitschaft vor Augen zu führen. Strategie einer Artenschutzaktion Idealismus, Fachwissen, praktische Arbeit und Geldmittel müssen also langfristig eingesetzt wer­ den. Aber nicht nur das. Wollen wir Eulen wirklich helfen, sind viele Aktionen auf ganz verschiedenen Gebieten nötig. Grundsätzlich gilt: Jede Rettung einer bedrohten Tierart führt über ihren Lebensraum. Soforthilfen können einzelne Mangelerscheinungen des Le­ bensraumes beheben helfen. Das sind also Nistkä­ sten für den Rauhfußkauz in geeigneten Wäldern der Mittelgebirge, Nistkästen für den Waldkauz in menschlichen Ballungsräumen, Kunsthorste in Feldgehölzen und an Waldrändern für die Waldohr­ eule, Öffnen derTurmluken und Feldscheunen für die Schleiereule (der man auch mit besonderen Nistkästen helfen kann), Niströhren für Steinkäuze in geeigneten Biotopen. Zu den wirksamen Sofort­ maßnahmen kann auch die Winterfütterung von Schleiereulen oder Waldohreulen (die manchmal in harten Wintern in Städte einwandern) mit Mäu­ sen zählen. Wir haben am Institut für Vogelkunde in einem besonders schneereichen Winter, sogar mit Erfolg, einen Sperlingskauz vor unserer Haustüre. durchgefüttert. Langfristig und mühevoll ist dagegen oft der Weg, Verbesserungen des Lebensraumes zu erreichen. Hier kommt aktives Agieren oft erst an zweiter oder gar dritter Stelle. Das Vorkommen, die Verbreitung und die Lebensraumansprüche der Eulen in einem bestimmten Gebiet wenigstens in groben Zügen zu kennen, steht am Anfang. Auch dafür müssen mitunter Geldmittel eingesetzt werden. So war es erst nach vielen hundert Fahrtkilometern möglich, in einem einzigen Landkreis die Brut­ plätze des Uhus zu ermitteln. Weitere Investitionen sind nötig, um die bekannten Brutplätze zu kontrol­ lieren und festzustellen, wie es um den Fortpflan-. Fast flügger Rauhfußkauz Links: Landender Uhu. Foto: Trümmer Foto: Rummel. zungserfolg bestellt ist. Nur so können Gefahren für einzelne Brutplätze dieser Großeule rechtzeitig erkannt werden. Dies aber ist nötig, um mit amtli­ chen Stellen oder privaten Interessengruppen Ver­ handlungen zu führen, mit dem Ziel, die Brutplätze der seltenen Eulen wenigstens so zu sichern, daß sich die Wahrscheinlichkeit für das Ausfliegen von Junguhus erhöht. Ein Außenstehender glaubt gar nicht, wieviel Mühe und Kosten allein ein derarti­ ges Schutzprogramm für eine einzige Eulenart in einem einzigen bayerischen Landkreis kosten kann. 7.

(8) ©Landesbund für Vogelschutz, download https://www.lbv.de/vogelschutz/ oder www.zobodat.at. 'Steinkauzlandschaft -. Bestandsaufnahmen und Kontrolle von Brutplät­ zen sind auch bei anderen Eulenarten nötig. Nur bei guter Kenntnis der lokalen und regionalen Ver­ hältnisse lassen sich Verhandlungen und Maßnah­ men zur Verbesserung des Lebensraumes planen und durchführen. Die Erhaltung von Höhlenbäu­ men, die erfolgreich von Eulen besiedelt wurden, die Anlage und Pflege von Feldgehölzen (Brutplatz von Waldohreulen), spezielle Hilfsaktionen bis hin zu Ausweisung von Naturdenkmälern, Schutzge­ bieten oder zumindest eingeschränktes Nutzungs­ gebot sind dornige Pfade, die unbedingt began­ gen werden müssen, wenn den Eulen wirksam geholfen werden soll. Doch mit viel Aufwand eingeleitete Maßnahmen sind ja noch keine Erfolge. Sie müssen ständig überwacht und überprüft und dann gegebenen­ falls verändert oder verbessert werden. Der Auf­ wand, den diese sogenannte Erfolgskontrolle be­ deutet, hat man bei vielen Maßnahmen bisher ge­ scheut. Er ist aber unbedingt notwendig, um wirk­ lich sicherzugehen, daß gut gemeinte und nach fachlichem Rat auch sinnvolle Aktionen wirklich greifen. Und wieder kommt Geld ins Spiel: Private Initiative zur Einleitung, Überwachung und Kontrolle von Schutzmaßnahmen spart Steuergelder! Denn ohne die Mitwirkung der Programme der Öffentli­ chen Hand zur Verbesserung von Lebensraum von Pflanze und Tier kommt man auch im Eulenschutz nicht aus. Der steuerzahlende Bürger darf sich glücklich schätzen, daß es mit freiwilligen Hilfs­ kräften, die der LBV für viele Artenschutzprojekte dauernd einsetzt, eine kostenlose Kontrolle für möglichst sparsame und sinnvolle Verwendung von Steuergeldern gewährleistet wird.. der Aktion »Eulen brauchen Hilfe« vielen Tierarten zukommen, die in den gleichen Lebensräumen anzutreffen sind. Ihre Zahl ist im einzelnen gar nicht zu nennen. Die Erhaltung nährstoffarmer Trockenhänge als Lebensraum für den Steinkauz schützt auch viele bedrohte Pflanzengemeinschaf­ ten und eine Unzahl seltener Insekten. Der Schutz von Sperlingskauz und Rauhfußkauz in unseren Bergwäldern ist ein Beitrag zu biologisch orientier­ ten Waldbau, der letztlich auch dem Auerhuhn das Aussterben ersparen könnte. So kommt eins zum anderen. Gezielte Aktionen zur Erhaltung einer bestimmten Tierart führen bei richtiger fachlicher Planung zwangsläufig zu einem Beitrag, der eine vielseitige Natur bewahren hilft. Doch wie gesagt: Erfolge stellen sich langsam ein und sind in der Regel nicht durch hektische Aktivi­ tät zu erzielen, vor allem nicht, wenn sie dauerhaft sein sollen. Spendenaktionen fordern Abrechnungen Schon wieder ist vom Geld die Rede, aber nicht nur. Sie sollen und müssen selbstverständlich erfahren, was mit Ihren Spenden für die Aktion »Eulen brauchen Hilfe« geschehen ist. Darüber wird hoffentlich bald zu berichten sein. Doch der »Schirmherr« einer Artenschutzaktion sollte noch viel länger am Ball bleiben, denn es wird noch eine Zeit dauern, bis wir dem Bericht über den sinnvollen Einsatz der gespendeten Gel­ der auch wirkliche Artenschutzerfolge anfügen können. An vielen Stellen Bayerns bemühen sich übrigens seit vielen Jahren Arbeitsgruppen des LBV um den Schutz der Eulen. So kann unsere Aktion auf bereits vorliegende Erfahrungen auf­ bauen und bereits eingeleitete Maßnahmen för­ dern. Sie muß also nicht überall bei Null anfangen. Wir hoffen daher, daß wir Ihnen schon bald auch über Erfolge berichten können. Eines hätte ich noch fast vergessen zu erwähnen: Natürlich sind gerade bei Eulen Vorurteile und Gleichgültigkeit in unserer Gesellschaft zu über­ winden, will man etwas bewegen. Auch das kostet Geld, denn Erziehung und Verbreitung von Infor­ mationen war noch nie kostenlos.. Eulenschutz ist Naturschutz Bei unserer Aktion geht es natürlich nicht nur um die acht regelmäßig in Bayern brütenden Eulen­ arten, die der Zahl nach nur einen verschwindend kleinen Ausschnitt bayerischenTierlebens darstel­ len. Wenn Sie noch einmal aufmerksam den Artikel von W. Scherzinger durchlesen, wird sehr schnell deutlich, daß viele der Maßnahmen im Rahmen Junge Steinkäuze. 8. Fotos: Kaus.

(9) ©Landesbund für Vogelschutz, download https://www.lbv.de/vogelschutz/ oder www.zobodat.at. Aus dem Institut für Vogelkunde. •. Aus dem Institut für Vogelkunde. Teichrohrsänger in Nordbayem Bayern liegt bei der Speisekarpfenproduktion mit ca. 80 % der Erzeugung an der Spitze der Bundes­ länder. Zentren der Teichwirtschaft befinden sich in Nordbayern. Da bei der Mast der Karpfen auch heute noch Naturnahrung eine wichtige Rolle spielt, weisen dieTeiche meist nur geringe Wasser-. Frage interessant, wie es um Bestand und Be­ standsentwicklung des Teichrohrsängers in Nord­ bayern bestellt ist. Da flächendeckende Bestands­ erhebungen weder möglich noch sinnvoll sind allein in Mittelfranken wird die Zahl der Karpfentei­ che auf weit über 5000 geschätzt - stellen unsere. tiefen auf. Diese nährstoffreichen, flachen Stillge­ wässer begünstigen das Wachstum von Fischnähr­ tieren, aber auch das Entstehen von Verlandungs­ zonen mit Röhrichten. Auch wenn häufig berichtet wird, daß Teichrohr­ sänger abseits vom Wasser Reviere gründen und ihre Nester auf Mädesüß, Himbeerruten, Weiden­ büschen, Schwarzerlen oder Schwarzem Holun­ der befestigen, stellen doch Röhrichte die wichtig­ sten Bruthabitate dar. Von diesen kommt den Schilfröhrichten die größte Bedeutung zu. Unter dieser Voraussetzung scheint das Prüfen der. Untersuchungen nur Stichproben dar. Mitarbeiter des Institutes für Vogelkunde suchten 1977/78 etwa 5000 Fischteiche auf. Die Gewässer wurden nicht nach ökologischen Kriterien ausge­ wählt, sondern anhand der topographischen Kar­ ten erfaßt. Die Daten stammen deshalb nicht aus weit über Bayerns Grenzen hinaus bekannten ornithologischen »Spitzengebieten«, wie z.B. Bücher Weiher, Mohrhof, Neuhaus usw., von denen einige bereits als NSG besonderen Schutz genießen. Unsere Ergebnisse repräsentieren sozusagen den »teichwirtschaftlichen Alltag«. Bei den Kontrollen. Foto: Silvestris / Schliersmann. 9.

(10) ©Landesbund für Vogelschutz, download https://www.lbv.de/vogelschutz/ oder www.zobodat.at. Aus dem Institut für Vogelkunde wurde nicht nur der Vogelbestand registriert, son­ dern auch Angaben zur Struktur notiert, also z.B. frisch entlandet, ohne Röhricht im Teich und auf den Böschungen, geschätzte Größe derTeiche und Verlandungszonen usw.. 108 Einzelteiche, Teichgruppen und Teichketten mit insgesamt 525 Teichen, die beim ersten Durchgang Röhrichte mit singenden Teichrohrsängern aufwiesen, wurden 1988 erneut kontrolliert. Außerdem wurden 1988 31 Teiche aufgesucht, die beim ersten Durchgang frisch entlandet oder bis zum letzten Schilfhalm. Igelsbach. n 10-. Lentersheim. 10-. Altmühlsee. 2010-. •. Aus dem Institut für Vogelkunde Anpassungsfähigkeit nicht mehr brüten kann. Einige Beispiele: — DieTeiche wurden verfüllt und mit einer Auto­ bahn überbaut oder — sie werden als Acker bzw. Wiese bewirtschaftet. — Zusätzlich zu den früher vorhandenen Karpfen und Schleien wurden Graskarpfen eingesetzt. — DieTeiche werden besser gepflegt, d.h. Mahd der wasserseitigen Röhrichte während des Sommers und Pflege der Ufer durch Koppel­ schafhaltung.. ¿030Scheerweiher. 2010-. Lindleinsee. 302010-. Teiche Heglau. 2010-. ID n n 76’ 77'78^79 ^. sauber gepflegt waren. Auch 1988 wurden Anga­ ben zur Habitatstruktur erfaßt. An 45 Einzelteichen, Teichgruppen und Teichketten beschränkt sich die Erfassung im ersten Durch­ gang nur auf qualitative Angaben, d. h. es sang dort mindestens ein Teichrohrsänger. 27 dieser Fundstellen waren auch 1988 positiv. Die Art hat also 40 % dieser Gebiete verlassen. Auf 63 Flä­ chen wurden bei der ersten Erfassung 158 sin­ gende Teichrohrsänger registriert, 1988 auf 46 ins­ gesamt 131. Das bedeutet einen Rückgang der Brutvorkommen um knapp 30 % und eine Ab­ nahme der singenden Männchen um 17 %. Beim Vergleich der 1988 vom Teichrohrsänger besiedel­ ten Gewässer mit der ersten Erhebung der glei­ chen Teiche ergibt sich keine Abnahme: 1977/78 133 singendeTeichrohrsänger-1988 131. 32 der bei der zweiten Erhebung vom Teichrohrsänger geräumten 35 Brutorte weisen für die Art so gravie­ rende Veränderungen auf, daß sie dort trotz ihrer 10. 81" 82 83 84 85 86 87 881. — Errichten von Freizeitzentren. Der Vergleich der Habitatstrukturen von Teichen, die 1988 vom Teichrohrsänger besiedelt waren mit den Ergebnissen der ersten Erhebung zeigt: In 15 Fällen verringerte sich der Röhrichtbestand Abnahme der Zahl singender Teichrohrsänger­ und in acht Fällen eroberte das Schilf größere Ufer­ partien - Zunahme singender Teichrohrsänger. Ergebnis der 1977/78 »negativen« Teiche: 28 erwiesen sich im Vergleich zum ersten Durch­ gang unverändert negativ, an zwei entwickelten sich wieder schmale Schilfstreifen, ein Nachweis von Teichrohrsängern gelang jedoch nicht. Ein Teich wies nach seiner radikalen Entlandung 1976 in den Folgejahren kein Röhricht auf. 1988 hatten Schmalblättriger Rohrkolben und Schilf 90 % des Ufers zurückerobert: 11 singendeTeichrohrsänger. Insgesamt überwiegen an den untersuchten Tei­ chen negative Entwicklungen der Schilfbestände und Teichstrukturen die positiven. DerTeichrohr-.

(11) ©Landesbund für Vogelschutz, download https://www.lbv.de/vogelschutz/ oder www.zobodat.at. Sänger reagiert auf diese Habitatveränderungen. Der Brutvogelbestand von 12 Gewässern mit Ver­ landungszonen und Niedermoorresten wird in ei­ nem langfristigen Programm jährlich erfaßt. Die Zahl singenderTeichrohrsänger aus sechs dieser Gebiete ist aus der Abbildung ersichtlich. Teiche Heglau, Scheerweiher und Lindleinsee sind alte Teiche, die zum Teil seit Jahrhunderten der Karp­ fenmast dienen. Sie weisen ausgedehnte Röh­ richte aus Schilf, Sumpfbinse, Rohrkolben, zur Landseite hin auch Rohrglanzgras und Großem Schwaden auf. Die Röhrichte werden nicht gemäht oder auf andere Weise beeinträchtigt. Der Bestand revieranzeigenderTeichrohrsänger bleibt - von jährlichen Fluktuationen abgesehen - gleich. Die Untersuchungsfläche Igelsbach stellt einen etwa 10 ha großen Niedermoorrest dar, den die Flurbereinigung als Refugialfläche für den Arten­ schutz erwarb. Mit der Entwicklung kleiner Schilf­ flächen siedelte sich der Teichrohrsänger an, glei­. ches gilt für das Hochwasserrückhaltebecken Lentersheim. In beiden Gebieten besiedelt die Art nur die Schilfparzellen, nicht aber andere Röhrichtge­ sellschaften. Nach Abschluß der Bauarbeiten am Altmühlsee (NW Gunzenhausen, Mittelfranken) breiteten sich die ursprünglich nur entlang der Altmühl vorhandenen schmalen Schilfsäume auf größeren Flächen aus. Sie bilden jetzt stark geglie­ derte Röhrichte in und am Rande von zahlreichen Wasserflächen, die der Teichrohrsänger besiedelt. Fazit: DerTeichrohrsänger kann also bei günstiger Entwicklung der bevorzugten Habitatqualitäten rasch neue Gebiete nutzen oder er reagiert mit Zunahme der Bestandszahlen. Trotz der insgesamt negativen Bilanz unserer Ergebnisse ist die Art nicht im Bestand bedroht. Die Ergebisse zeigen jedoch, daß menschliche Einflüsse auf den Le­ bensraum Teich eine herausragende Bedeutung auf die Bestandsentwicklung ausüben. H. Ranftl. ln Zukunft bessere Aussichten fü r den Storchenhorst in Herrieden Wie bereits 1986 und 1987 verunglückten dieses Jahr wieder zwei Jungstörche an den Stromleitun­ gen in Herrieden. Einer davon war auf der Stelle tot. Der zweite wird in der gemeinsamen Pflegesta­ tion des LBV und des Tiergartens Nürnberg ver­ sorgt. Ein Vorstoß des Bezirksrats und Herriedener Stadtrates Josef Göppel beim Fränkischen Über­ landwerk hat nun folgendes Ergebnis gebracht: Das FÜWwird die restlichen 500 Meter Hochspan­ nungsleitung, die sich in den vergangenen Jahren immer wieder als Todesfällen für Jungstörche her­ ausgestellt haben, im Jahr 1990 verkabeln. Diese Zusage machte der technische Direktor des Ener­ gieversorgungsunternehmens, Herr Scheiderer. Die Realisierung dieser dringend notwendigen Verkabelung ist aus technischen Gründen 1989 noch nicht möglich. Als Übergang sollten in Kürze wenigstens die besonders gefährlichen Strecken noch zusätzlich mit Buntfahnen auffälliger ge­ macht werden, so daß dadurch eine gewisse Ver­ ringerung des Gefahrenpotentials durch diesen Trassenabschnitt versucht wird. Ab 1990 besteht also Hoffnung für den Storch in Herrieden.. Storchenturm Herrieden Foto: O rwitz. Jetzt sterben auch die Möwen HAMBURG/KIEL- Nach den Robben sind jetzt offenbar auch die Möwen an der Nordseeküste bedroht. Nach Angaben des Seevogel-Schutz­ vereins Jordsand starben in diesem Jahr schon 40 Prozent mehr Silbermöwen als üblich. Aus: NN, 16.9.1988. Sturm m öwe Bild aus Handbuch der Vögel M itte l­ europas. 11.

(12) ©Landesbund für Vogelschutz, download https://www.lbv.de/vogelschutz/ oder www.zobodat.at. Jugendseite • Jugendseite * Jugendseite • Jugendseite • Jugendseite. Die Landesjugendleitung hat das Wort. Museum für Liebhaber? Wenn wir die Kunst- und Kulturschätze unserer Vorfahren besichtigen und anschaulich erleben wollen, suchen wir in der Regel ein Museum auf. Besonderer Beliebtheit erfreuen sich dabei in neuerer Zeit die Freilandmuseen, in denen nicht nur historische Gebäude gezeigt, sondern auch alteingesessene Bräuche und Künste gepflegt werden, vom Brotbacken im Steinofen überden Bauerngarten bis zur Kultivierung alter Obstsor­ ten. Charakteristisch für alle musealen Einrichtun­ gen ist, daß ein bestimmter Zeitpunkt der Vergan­ genheit festgehalten und für die Zukunft konser­ viert wird. Bei allen lobenswerten Absichten, die hinter diesem Museumskonzept stecken, besteht jedoch die Gefahr, daß es zum Alibi für Untätigkeit an anderer Stelle wird. Sicherlich ist vieles Alther­ gebrachte für unsere Gegenwart nicht mehr ver­ wendbar. Andererseits lebt Kultur ja nur in ihrem Gebrauch fort und entwickelt sich weiter. Ein Mu­ seum jedoch erreicht nur die wenigen, interessier­ ten Besucher. Gehen wir von der Kultur an sich noch einen Schritt weiter zur Kulturlandschaft. Auch hier bemüht man sich, insbesondere Landschaftselemente und Biotope aus Menschenhand, die aus der jahrhun­ dertelangen bäuerlichen Bewirtschaftung entstan­ den sind, zu erhalten. Das Umweltministerium zahlt Prämien an Landwirte, wenn diese Streuwie­ sen und Trockengebiete pflegen und nach altem Herkommen bewirtschaften; Naturschutzver­ bände kaufen oder pachten Grundstücke an, auf denen regelmäßige Pflegeeinsätze dafür sorgen, daß dieTiere und Pflanzen in diesen Gebieten wei­ terhin ein Auskommen haben. Einen Nutzen in dem Sinne, daß der Mensch einen vernünftigen Ertrag hat, haben die so gehegten Flächen kaum mehr. Die provokative Frage sei erlaubt: Handelt es sich hierbei um Naturschutz oder um die Einrichtung von Museen für Naturliebhaber? Meines Erachtens birgt dieser Naturschutz auf bestimmten »Anschauungsflächen« zwei Nach­ teile in sich: Erstens beschränkt er sich auf aus­ gewählte Gebiete, die nur wenige Prozent der Landesfläche einnehmen und den Erhalt der Arten­ vielfalt nicht dauerhaft - was heißt, auch für die kommenden Jahrhunderte (!) - gewährleisten kann. Wer von uns kann schon sagen, ob es in 50 oder 100 Jahren immer noch Naturschützer gibt, die »ihre« Grundstücke nach den ausgearbeiteten Pflegekonzepten behandeln bzw. ob es staatliche Gelder für naturnahe Bewirtschaftungsweisen gibt? 12. Zum zweiten halten wir durch die Pflege die Natur in bestimmten Entwicklungsstadien fest, die wir mehr oder weniger willkürlich festlegen. Beispiels­ weise wollen wir in einer Kiesgrube den Flußregen­ pfeifer erhalten und entfernen deswegen von Zeit zu Zeit die Vegetation; währenddessen erbost sich der Amphibienfreund, weil er lieber den Laub­ frosch schützen will. Ist nun der Laubfrosch schüt­ zenswerter als der Flußregenpfeifer? Nimmt die Schutzwürdigkeit mit der Rangfolge in der Roten Liste zu? Man sieht an diesen Überlegungen, wie problematisch solche menschlichen Eingriffe zur Naturbewahrung letztlich sind. Ökologen und Biologen werfen weitere Fragen in die Runde: Verhindern wir natürlicherweise ablau­ fende Prozesse, z.B. Sukzessionen und beeinflus­ sen dadurch den Gang der Evolution? Wir sollten uns als Natur^ und Artenschützer immer wieder diese Fragen stellen und sie offen diskutie­ ren. Es gibt mit Sicherheit kein Patentrezept im Naturschutz. Der ideale und von allen gewünschte Weg, nämlich großflächige Naturlandschaften wie­ derherzustellen und die Natur sich dort ungestört entwickeln zu lassen, muß in unserem dichtbesie­ delten Land auf absehbare Zeit eine Illusion blei­ ben.. Foto: Lim brunner.

(13) ©Landesbund für Vogelschutz, download https://www.lbv.de/vogelschutz/ oder www.zobodat.at. Jugendseite • Jugendseite • Jugendseite • Jugendseite • Jugendseite Wir sollten uns jedoch dem derzeit stattfindenden Strukturwandel in der Landwirtschaft - mit 55 % der Landesfläche ein entscheidender Faktor in der Erhaltung der Artenvielfalt - nicht völlig sperren. Warum soll beispielsweise nicht auch der Anbau neuer Pflanzenarten den Landwirten ein Auskom­ men sichern? Unser Ziel sollte nicht eine totale Konservierung des jetzigen Zustandes, sondern eine dynamische Fortentwicklung auf der Basis der umweltgerechten und in vernünftigem Maß­ stab betriebenen Landbewirtschaftung sein.. Vielleicht müssen wir dann von einigen Tierarten Abschied nehmen, können aber auch neue Arten bei uns begrüßen. Um nicht falsch verstanden zu werden: Ich will keineswegs der industriellen Agrarproduktion das Wort reden! Auch Biotoppflege mag in bestimm­ tem Umfang hier und dort sinnvoll sein. Wir sollten uns nur angewöhnen, im Naturschutz in längerfri­ stigen Zeiträumen zu denken, auch wenn uns dies in unserer kurzlebigen Welt manchmal schwer fällt. Bernd Söhnlein. Besuch beim Theaterfestival »Grüne Bühne« Im Rahmen des pädagogischen Konzepts »Kind und Natur« hatte die Klasse 2a der Volksschule Pettendorf auch heuer wieder vor, die Einladung des LBV anzunehmen und einen eigenen Beitrag zur Förderung des Umweltbewußtseins zu leisten. In unserer schnellebigen Zeit ist es besonders wichtig, schon früh das Bewußtsein der Mit- und Eigenverantwortlichkeit für unsere Welt zu wecken und zu schulen. Die tägliche Erfahrung zeigt uns, daß der Ruf nach dem Staat eine nur sehr unvoll­ kommene Reaktion ist, wenn dringend Mißstände zu beseitigen sind. In diesem Sinne unterstützen es die Eltern, wenn. ihre Sprößlinge mit wachen Augen ihre sie umge­ bende Natur betrachten und, als kleine Mahner fungierend, ihr Scherflein beitragen. Zusammen mit der Klasslehrerin Frau Beatrix Diener hatten die Schüler der Klasse 2a in Petten­ dorf ein Stück mit Schaubildern erarbeitet. Im wahrsten Sinne des Wortes sprachen die Kinder »durch« ihre großenteils selbstgemalten Bilder. Unter dem Motto »Wer die verkehrte Welt will seh’n, der muß auf weißen Wolken geh’n; wer nicht aus allen Wolken fällt, der bleibt in der verkehrten Welt«. Alle Fotos: Köhler. 13.

(14) ©Landesbund für Vogelschutz, download https://www.lbv.de/vogelschutz/ oder www.zobodat.at. Jugendseite • Jugendseite • Jugendseite • Jugendseite • Jugendseite. wird in Zeitraffermethode ein Zusammenschnitt dervon Menschen noch ungestörten Welt, z.B. der Donnerechse etc. gezeigt. Paradoxerweise muß uns ein Roboter aus dem Jahre 2000 auf die Schönheit der Erde mahnend hinweisen und uns an den Müllberg erinnern, in dem wir zu ersticken drohen: Warum muß die unschuldige Kreatur leiden? Warum findet die Fledermaus keinen Unter­ schlupf mehr? Der Uhu Wanda erzählt von seinen leidvollen Erfah­ rungen. Mit dem Schlußappell: »Laßt den Uhu le­ ben«, wollen die Kinder darauf hinweisen, daß der Mensch sich als Mitglied der Natur sehen und da­. mit dem Tier als Bruder und der Welt als der »Mut­ ter Erde« mehr familiäre Gefühle entgegenbringen muß. Dies alles trugen nun die Kinder am Montag, den 11.07.1988 in Nürnberg auf der »Grünen Bühne« vor. Der Bayerische Rundfunk hatte wie­ derum sein wunderschönes Gelände zur Verfü­ gung gestellt. Die Pettendorferzeigten am dritten Tag als Letzte ihren Beitrag. Zuvor hatte die Theatergruppe des Illtal-Gymnasiums aus dem Saarland mit viel Phan­ tasie und Engagement das Stück »Guano - oder die Odyssee der Vögel« aufgeführt. Beeindruckt von solch fachmännischer Darstellungskunst der großen Schüler warfen sich unsere Kleinen umso mehr ins Zeug. Die Reaktion des Publikums belohnte ihr Mühen. Der Applaus war reichlich und machte die kleinen Darsteller glücklich. Die kleine Stefanie gab dem Überschwang ihrer Gefühle durch »Radschlagen« Ausdruck und bedankte sich so für den Applaus. Zitat einer Schülerin: »Ich war sehr aufgeregt. Und als es aus war, schrien sie: Applaus, Zugabe und gepfiffen haben sie auch noch.« Dermaßen aufgelockert »besetzten« die Kinder das Gelände des Bayerischen Rundfunks und ge­ nossen nun verdientermaßen das Rahmenpro­ gramm in Form von leckeren Vollkornwaffeln, Ku­ chen, Fahrten mit dem Solarmobil etc. Fröhlich und moralisch aufgerüstet, traten die Kin­ der im Bus die Heimreise an. Sie hatten erlebt, daß ganzer Einsatz für eine wichtige Sache Gewinn für alle bringt. Rosmarie Hochschau & Gislinde Klein-Wawelka. A to m m ü llk ip p e n fe s tl d e r Ju g en d g ru p p e T irs ch e n re u th Grenzland - beschauliche Welt vor dem »Eisernen Vorhang«. Wälder, Weiher und wenig Menschen kennzeichnen den Landkreis Tirschenreuth. Sol­ che Gegenden sind der rechte Ort für alles Uner­ wünschte: Atommüll im Grenzland. Völlig vergessen, aber dennoch eine gewaltige Gefahr - in Mitterteich nahe der Grenze zur Tsche­ choslowakei klotzt das Zwischenlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle, allerdings mit grünem Außenputz. Die Diskussionen vor der Errichtung dieses Zwi­ schenlagers waren kurz - die Proteste ohne Nach­ hall. Seit fast zwei Jahren lagert in Mitterteich ra­ dioaktiver Abfall einer Technologie, die sich als die höchste feiert. Die Jugendgruppe Tirschenreuth brachte wieder Wind in die Atommüll-Geschichte. Das erste Mitterteicher »Atommüllkippen-Festl« - die Natur­ schutzjugend Tirschenreuth organisierte zusam­ men mit der Bürgerinitiative gegen Atommüll im 14. Grenzland - weckte neue Kräfte gegen den Atom­ energie-Wahnsinn und mahnt. Am 9. und 10. Juli 1988 erinnerten Mundartsänger oder regionale Rockgrößen wie Chambergrass und Apfelkuchen an die unsterbliche Gefahr der Radioaktivität, die auch den Nordoberpfälzern im Nacken sitzt. Nahezu 1000 Besucher folgten dem Aufruf der Naturschutzjugend. Das beweist das 1. Mitterteicher Atommüllkippen-Festl, daß die Sorge vor un­ berechenbaren Gefahren die Menschen dort mehr beschäftigt als die Verantwortlichen. Parallel ver­ anstaltete die Naturschutzjugend Tirschenreuth ein Zeltlager, zu dem sich 40 Jugendliche versam­ melten. In Arbeitsgruppen beschäftigten sie sich mit der Natur um Mitterteich - und dem Müll, der unser Leben kippen kann. Sehr viele Mitglieder der Jugend des Bund Naturschutz beteiligten sich an diesem überverbandlichen Jugendlager. Bernhard Moos.

(15) ©Landesbund für Vogelschutz, download https://www.lbv.de/vogelschutz/ oder www.zobodat.at. Jugendseite • Jugendseite • Jugendseite • Jugendseite • Jugendseite. liih —eine Spinne! rief Susi laut, als wir uns im Garten der Geschäfts­ stelle in Memmingen auf die Suche nach herum­ krabbelnden Insekten machten. Aber das änderte sich bald! Lange unterhielten wir uns über die Be­ deutung von Insekten und kamen bald darauf, daß sie außer als Vogel- oder Fledermausnahrung auch für unsere eigene Ernährung wichtig sind: wenn . nämlich die Bienen die Blüten im Frühjahr nicht bestäuben würden, könnten wir auch keine süßen Kirschen, leckere Zwetschgen oder rotbackige Äpfel im Herbst ernten. Erstaunt waren die Kinder allerdings, als ich ihnen erzählte, daß es neben der Honigbiene - zu der ja auch die Biene Maja gezählt wird - noch rund 500 weitere Bienenarten gibt, von denen viele schon vom Aussterben bedroht sind, weil in den Gärten viele Gifte (sogenannte Insektizide) verspritzt wer­ den, die zwar den Honigbienen nichts tun, aberdie Wildbienen töten. Außerdem fehlt es diesen Bie­ nen, die ja nicht in einer großen Gemeinschaft im Bienenstock, sondern ganz alleine leben, an Wohnraum. Früher konnten sie ihre Brutröhren in die Ritzen und Fugen z.B. von alten Fachwerkhäusern bauen, deren Wände aus Lehm und Stroh bestanden. Aber heute sind die meisten Bauwerke sauber verputzt und es gibt kaum mehr einen Unterschlupf für diese nützlichen Tierchen. Wir überlegten gemeinsam, wie wir helfen könn­ ten. Da wir keine Löcher in die Hauswand bohren wollten, einigten wir uns darauf, einen »Insekten­ garten« anzulegen.. Wir bauten als erstes eine Wand aus längs- und querverstrebten Hölzern und Reisig, die wir dann ganz dick mit feuchtem Lehm verschmierten, um die Wand eines Fachwerkhauses nachzuahmen. Daneben kam ein Haufen von zum Teil schon mor­ schem Altholz, welches auch gut zum Neströhren­ graben für Insekten geeignet ist, ein Sandhaufen, eine kleine Trockenmauer aus Steinen, verschie­ dene Nisthölzer mit vorgebohrten Löchern und ein winzig kleiner Tümpel, alsTränke für die Bienen. Schon nach drei Wochen waren unsere ersten Insekten-Nisthilfen bew ohnt-und Susi rief ganz stolz - »Schau mal, was für eine schöne Spinne in dem Holz gebaut hat!« Probiert doch auch mal Nisthilfen für Insekten zu bauen - Anleitungen dazu schicken wir Euch gerne. Karin Spinnler. Der fertige Insektengarten. Fotos: Spinnler. 15.

(16) ©Landesbund für Vogelschutz, download https://www.lbv.de/vogelschutz/ oder www.zobodat.at. Kinderseite. Kinderseite. Kinderseite. Kinderseite. Kinderseite. Aus dem Leben einer kleinen Eule. Nestlinge der W aldohreule. Einsendeschluß: 15.1.1989. 16. Foto: Pilz. Habt Ihr schon einmal eine Eule rufen hören oder gar lautlos vorbeihuschen sehen? Eulen leben nämlich sehr heimlich und versteckt und zeigen sich den Menschen nur selten. Aber vielleicht habt Ihr doch schon einmal ein Erlebnis mit einer Eule gehabt oder eine spannende Geschichte über sie erzählt bekommen. Die LBV-Jugend möchte von Euch eine solche Erzählung haben. Wenn Ihr also schon einmal ein Erlebnis mit einer Eule hattet, schreibt uns einen lustigen Bericht darüber. Ihr könnt aber auch eine Geschichte selbst erfinden. Eurer Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Natürlich freuen wir uns, wenn Ihr Euren »Eulen­ report« mit Zeichnungen und Bildern ausschmückt. Die schönste Geschichte veröffentlichen wir im nächsten Heft; denn da geht es noch einmal um unsere heimischen Eulen..

(17) ©Landesbund für Vogelschutz, download https://www.lbv.de/vogelschutz/ oder www.zobodat.at. M itg lie d e rw e rb e a k tio n 1 9 8 8 Die Natur gewinnt sicher —vielleicht auch Sie! Für jedes geworbene Mitglied erhält der Werber einen Prämienpunkt. Schon ab zwei Punkten gibt es am Ende des Jahres eine Prämie. Für jede Familienmitgliedschaft werden zwei - fü r jede Fördermitgliedschaft drei Prämienpunkte gutgeschrieben. Bei den Preisen handelt es sich um Spenden der verschiedenen Fir­ men. So kommt Ihr Einsatz voll der Vereinsarbeit zugute. Das sind die Prämien: LBV-Postkartenset »Vogeltips für Jedermann« oder LBV-T-Shirt 6 Punkte: »Rettet die Vögel« 8 Punkte: Jahresabo »Natur« oder »Chancen« 10 Punkte: W anderrucksack/G roßer Steckschlüsselkoffer 15 Punkte: W alkm an oder Schlafsack 2 Punkte: 4 Punkte:. 20 Punkte: W asseranalysekasten oder Schlagbohrm aschine 30 Punkte: 3-M a n n -Z elt oder Stereokofferradio 40 Punkte: S tereokassettendeck o. Mikroskop 50 Punkte: CD -Player oder Leichtlaufrad 70 Punkte: Spiegelreflexkam era oder Stereoanlage 100Punkte: G rundig-Videorekorder. Hauptpreis: Reise in die Türkei (Dr. Koch s Reisen) 14 Tage im Club Natura in unmittelbarer Nähe von Ephesus, Milet, Didyma und Bodrum an der Ägäis. DerW erber m it den meisten Punktzahlen erhält einen Reisegutschein der Firma Koch Fachexkursionen in Höhe von ca. DM 1500,-. Jeder der M itgliederw erber mit mindestens 10 Punkten nimmt zusätzlich an einer Verlosung te il! Für jeweils 10 Punkte 2 Lose, für 30 Punkte 3 Lose usw.. M itgliederw erbung —Endspurt 1988 Das Mitgliederwerbegewinnspiel des LBV bietet für jeden Mitgliederwerber einen Anreiz. Neben der Ge­ wißheit, wieder einen Mitbürger gewonnen zu haben, der zusammen mit den mittlerweile 30.000 LBV-Mitgliedern für die Erhaltung einer artenreichen Flora und Fauna eintritt, kann der Werber auch schöne Sachpreise gewinnen: Als Hauptpreise winken sogar eine 8- und eine 14-Tagesreise der Fa. Koch-Fachexkursionen in die Türkei. Im Vergleich zum Vorjahr liegt unser Mitgliederzuwachs hinter den Erwartungen zurück und wir bitten nochmals alle Mitglieder, die Neumitgliederwerbung ab sofort verstärkt anzugehen. In jedem Heft Vogelschutz finden Sie Aufnahmeanträge, mit denen Sie Neumitgliederwerben können. Sprechen Sie mit Ihren Bekannten über unsere Arbeit im Arten- und Biotopschutz und überzeugen Sie sie damit, dem LBV beizutreten. Wir übersenden Ihnen auch gerne kostenlos zum Zwecke der Werbung weitere Hefte »Vogelschutz« oder unser Werbeprospekt »Initiative für die Natur - Ein Verband stellt sich vor!« Hier nochmals die Bedingungen unseres Mitgliederwerbegewinnspieles 1988: 0. g>. ‘0 N c <. VOGELPARADIESE 125 Biotope zwischen Wattenmeer und Bodensee. Band 1: Norddeutschland und Berlin Band 2: West- und Süddeutschland von Dr. Michael Lohmann und Dr. Hermann Knutt Der erste Führer durch alle bedeutenden Vogelbiotope der Bundesrepublik Deutschland: Jedes Kapitel mit einer far­ bigen Wanderkarte, farbigen Landschafts- und Biotop­ aufnahmen und Vogelzeichnungen von Murr. Die Autoren plädieren für einen besseren Schutz durch Gebietsbe­ treuung und Besucherlenkung. Jeder Band 256 Seiten im Taschenbuchformat mit stra­ pazierfähiger Broschur. Subskriptionspreis DM 2 5 - je Band für Bestellungen 1988, danach DM 29,80.. Columba Verlag, Postfach 1119, D-8210 Prien. EIN NATURFÜHRER NICHT NUR FÜR ORNITHOLOGEN 17.

(18) ©Landesbund für Vogelschutz, download https://www.lbv.de/vogelschutz/ oder www.zobodat.at. Einzelsammelergebnisse — Haus- und Straßensammlung 1988 Auch dieses Jahr konnte das Ergebnis der Samm­ lung im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden. Das Ergebnis der Sammlung können wir stolz prä­ sentieren: 4 0 8 .0 6 3 ,8 8 DM. Unser Dank gilt allen Sammlern, allen Organisa­ toren und nicht zuletzt auch den Spendern. Bedanken wollen w ir uns auch bei den vielen Schulen, die einen großen Anteil am Erfolg der Sammlung hat­ ten. Den Schuldirektoren, den Elternbeiräten, den Leh­ rern und natürlich den Schülern unser Dankeschön dafür. Spitzenergebnisse wurden mit über 20 .0 0 0 ,- PM in den Landkreisen Fürstenfeldbruck, München, Traun­ stein, Neustadt a.d.WN. und Bayreuth erzielt, in w eite­ ren 12 Landkreisen wurden über 10.000,- DM ersammelt. Auch bei den einzelnen Sammlern wurden Spitzener­ gebnisse erzielt und wir möchten uns mit derVeröffentlichung der 20 besten Einzelsammler bei allen Helfern nochmals bedanken: 8543Hilpoltstein 1. Reinsch, Alfred 4.830,2. Fink, Wilhelm 8832 Weißenburg 3.699,83 8028Taufkirchen 3. Flieger, Hans 3.635,4. Keller, Veronika 7915Elchingen 1 2.663,5. Fuhlmann, Erna 8440 Straubing 2.505,6. Höfler, Johann 8000 München 19 2.500,7. Bruch, Helmut 8037 Olching 2.231,-. Überzeugend wie die Natur selbst. 8. Krafft, Clemens 8034 Germering 2.170,9.Sommerstorfer, Joh. 8330 Eggenfelden 2.067,10. Jung, Walter 8472Schwarzenfeld 2.020,20 11. Oswald, Maria 8038Gröbenzell 1.900,12. Nicolaus, Christina 8037 Olching 1.810,13. Eicher, Erich 8360 Deggendorf 1.738,14. Wanninger, Rita 8490 Cham 1.656,15. Mühlbauer, Heribert 8492 Furth i. Wald 1.515,16. Pichler, Ruth 8157 Dietramszell 1.512,17. Schmitt, Helmut 8602 Burgebrach 1.455,18. Jah, Peter 8441 Konzeil 1.450,19. Neugebauer, Angelika 8265 Neuötting 1.405,20. Binner, Erna 8023Pullach 1.395,90 Wir hoffen natürlich auf eine rege Beteiligung an der nächsten Sammlung, die im Frühjahr 1989 durchge­ führt wird und hoffen, im Jubiläum sjahr (80 Jahre LBV) die 50 0.00 0,- DM-Grenze zu überschreiten. Wir werden dieses Geld auch notwendig brauchen für die vielfältigen Aufgabenbereiche, die landauf, landab von den LBV-Gruppen in A ngriff genommen wurden und werden. Helfen Sie daher mit und übersenden Sie die Anm el­ dung zur Sammlung, die Sie im nächsten Heft finden werden, auch wenn Geldsammeln nicht zu den ange­ nehmsten Arbeiten gehört. Sie leisten dam it einen wichtigen Beitrag für den Natur- und Artenschutz, da das gesammelte Geld für Maßnahmen speziell in Ihrem Landkreis Verwendung findet.. Vogelfreunde sind sich einig: die lautlose Präzision des Fluges, die Kraft der Schwingen und die Eleganz der Haltung sind ein berauschender Anblick. Allerdings lassen sich Details nur dann genießen, wenn auch die Optik des Fernglases der Perfektion der Natur gerecht wird. Das neue OPTOLYTH touring 10 x 40 bietet deshalb computer­ berechnete, brillante Optik aus den neuesten Glassorten, höchste Licht­ durchlässigkeit durch CERALINBreitbandvergütung, geräuscharme Bedienbarkeit, stoßunempfindliche Lagerung und vieles mehr. Weitere Informationen durch Ihren Fachhändler oder von OPTOLYTH-OPTIK.. touMfw. Made in W -Germany 30 Jahre Garantie Weitere Neuheiten aus unserem Fernglas-Programm. OPTOLYTH touring 7 x 4 2 OPTOLYTH touring 8 x 3 2. OPTOLYTH. OPTOLYTH-OPTIK W alter Roth GmbH & Co. KG Postfach 21 D-8561 Pommelsbrunn 3 Telefon 0 9 1 5 4 - 4 0 I I.

(19) ©Landesbund für Vogelschutz, download https://www.lbv.de/vogelschutz/ oder www.zobodat.at. W eihnachtsgeschenke m üssen n ich t im m er so au sseh en .. L J ehr verehrte Mitglieder, das Weihnachtsfest steht bevor. Zeit des Schenkens. Es wäre schön, wenn Sie dabei an unsere gemeinsame Sache denken. Beehren Sie Ihre Freunde und Bekannten Die Geschenkmitgliedschaft des LBV besteht aus: mit einer Geschenkmitgliedschaft im • Mitgliedschaft im LBV für ein Jahr LBV. Mit diesem Geschenk übertragen • Urkunde mit attraktivem Vogelmotiv Sie Ihre Initiative auf andere. Ein Jahr • Das LBV Merkblatt Mitgliedschaft bedeutet für den Be­ • Zeitschrift Vogelschutz vier Ausgaben schenkten ausführliche Information Der verbilligte Preis für eine Geschenkmit­ über die Arbeit unseres Verbandes, der gliedschaft beträgt nur DM 20,-. Die Mit­ aktiv Arten- und Naturschutz in unserer gliedschaft gilt für ein Jahr. Vor Ablauf des Heimat betreibt.. So sie h t u n sere G eschenkidee au s. Jahres fragen wir bei den beschenkten Personen nach, ob sie die Mitgliedschaft für sich selbst erneuern möchten. Und jetzt bitten wir um rege Teilnahme an unserer Aktion. Wenn Sie sich für dieses besondere Geschenk entschließen kön­ nen, erhalten Sie sofort nach Eingang der untenstehenden Karte die Urkunde. Wir wünschen Ihnen ein frohes Fest.. .- .....- .—.. -.......—........... ;........ .x Ja, ich ergreife die Initiative und erkläre meinen Jahresbeitrag: □ □ □. Beitritt zum Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. Erwachsene DM 4 0 , - / □ Jugendliche bis 18 Jahre DM 2 0 ,Auszubildende, Schüler, Studenten (mit Nachweis) DM 2 0 ,Familienmitgliedschaft DM 6 0 ,- □ Fördermitgliedschaft DM 25 0 ,geb. am. Vor- und Zuname Straße und Haus-Nr.. Beruf. PLZ. Kreis. Wohnort. Datum. Unterschrift Bei Jugendlichen unter 18 Jahren Unterschrift eines Erziehungsberechtigten. □ Ich ermächtige Sie widerruflich, den Jahresbeitrag sowie eine jährliche Spende von DM bei Beitragsfälligkeit jährlich zu Lasten des Girokontos Nr. BLZ bei (Bank - Sparkasse - PGiroA). mittels Lastschrift einzuziehen. Abbuchung erstmals Jahresbeitrag 19________ Jahresbeitrag und Spende sind steuerabzugsfähig.. Bitte abtn. c o c c 0). Unterschrift Der Beitrag schließt den Bezug der Zeitschrift »VOGELSCHUTZ« (viermal jährlich) ein. Nur bei Familienmitgliedschaft: Weitere Familienmitglieder (Name, Geburtsdatum). Adresse des Werbers:.

(20) ©Landesbund für Vogelschutz, download https://www.lbv.de/vogelschutz/ oder www.zobodat.at. Naturschutzjugendkalender 1989_______ DM 8,70 Texte, Fotos und Zeichnungen dieses handlichen Kalenders der DBV/LBV-Jugend ist ein gelungenes gemeinsames Werk vieler Jugendlicher, die hier ihre Ideen zusammengetragen haben und von Aktionen im Natur- und Umweltschutz berichten.. In fo rm atio n s­ un d W erb em aterial. Natürlich lernen_____________________ DM 2 ,Band 3 unserer Reihe ist mit dem Titel »Öko-Rallye« erschienen. Es werden diesmal Möglichkeiten vor­ gestellt, zu Fuß oder mit dem Fahrrad an verschiede­ nen Stationen Wissen und Geschicklichkeit in Sa­ chen Natur und Naturschutz zu beweisen. Anlässe gibt es genug: Geburtstagsfeiern, Wandertage, Schulfeste, Tag der Naturbegegnung . .. Umwelttips für Schüler________________DM 1 Diese gemeinsame Broschüre der DBV/LBV-Jugend enthält wertvolle Tips, wie man sich auch im Schulalltag umweltbewußt verhalten kann. Tips von der richtigen Wahl der Buntstifte bis hin zur Natur­ kosmetik. Eulenposter_________________________ DM 2,Das 41 x 55 cm große Poster ist als Ergänzung unse­ rer Aktion »Rettet die Eulen« gedacht. Es werden die bei uns heimischen 8 Eulenarten vom Schirmherrn der Aktion Dr. Einhard Bezzel kurz vorgestellt. Auf der Vorderseite ist die Großaufnahme eines jungen Waldkauzes zu sehen.. Farbfotokalender »Vögel und ihre Lebensräume 89« mit LBv-signet Wunderschöner Farbkalender, 34 x 29 cm, mit 24 brillanten Fotos. Mit dem Kauf dieses Kalenders unterstützen Sie dei Arbeit des LBV. Der Kalender eignet sich bestens als Weihnachtsgeschenk für gute Freunde.______________________ DM 29,80 Buchkalender für den biologischen Gartenbau 152 Seiten unentbehrliche Tips für jeden Gartenfan. Mit Konstellationsdaten für Aussaattage, Pflanzung und Ernte. DM 9,80. X - ............... ... BESTELLUNG Artikel. Unkostenbeitrag. Farbkalender »Vögel und ihre Lebensräume«. ä 29,80. Buchkalender Biologischer Gartenbau ä. 9,80. Naturschutzjugendkalender. ä. 7,80. Eulenposter. ä. 2 ,-. Landesbund für Vogelschutz Geschenkmitgliedschaft. Name. ä. 2 0 ,-. in Bayern e.V.. Landesgeschäftsstelle Kirchenstraße 8. 8543 Hilpoltstein Datum, Unterschrift.

(21) ©Landesbund für Vogelschutz, download https://www.lbv.de/vogelschutz/ oder www.zobodat.at. Aus den Kreisgruppen • Aus den Kreisgruppen • Aus den Kreisgruppen. Barbarische Tierquälerei in Thalfingen: Jungvögel in Brutröhre elendig verendet Fünf junge Eisvögel mußten elend verhungern, weil ein Unbekanntereine Flasche in die Brutröhre am Thalfinger Baggersee steckte. Bei einem Kontrollgang entdeckte ein Mitglied der Neu-Ulmer Kreisgruppe des LBVdiese barbarischeTierquälerei, konnte den fast flügge gewordenen Jungtieren aber nicht mehr zu Hilfe kommen. Somit wurde eine der letzten Eisvogelbruten im Landkreis zer­ stört, deren Existenz schon jetzt als bedroht gilt. Der Eisvogel gehört zu den farbenprächtigsten Vogelarten unserer Heimat und wird aufgrund sei­ ner blauen und roten Färbung auch der »fliegende Edelstein« genannt. Die Wasserverschmutzung und wasserbaulichen Maßnahmen gefährden den Bestand der Eisvögel in der Bundesrepublik (in Deutschland gibt es keine tausend Brutpaare mehr). Foto: LBV-Archiv. Naturschutzpreis der Bayerischen Landesstiftung für Kreisgruppe Fürstenfeldbruck Die Kreisgruppe Fürstenfeldbruck des LBV-Verband für Arten- und Biotopschutz - erhält für her­ ausragende Leistungen auf dem Gebiet des Natur­ schutzes den Preis der Bayerischen Landesstif­ tung. Der bayerische Ministerpräsident wird die mit 10.000 DM dotierte Auszeichnung in einer Fei­ erstunde im Münchener Cuvillies-Theater am 23. November 1988 überreichen. Nach der Bayeri­ schen Umwelt-Medaille ist dies die zweite hohe Auszeichnung für den Fürstenfeldbrucker LBV. Den unerwarteten »Zuschuß« kann der LBV zur Finanzierung seiner Aktivitäten gut gebrauchen: Noch in diesem Herbst wollen die Naturschützer im Landkreis etwa 10.000 Heckenpflanzen sowie ca. 200 Hochstammobstbäume wie Birnen, Wild­ kirschen und Apfelbäume setzen. Daneben ist für den Spätherbst auch noch die Anlage von 35Tümpeln im Landkreis vorgesehen. Mit diesen Aktionen will der LBV Fürstenfeldbruck Ersatz schaffen für verlorengegangene Lebens­ räume gefährdeter Tier- und Pflanzenarten. Mit Hilfe der angelegten Tümpel, Hecken, Streuobst­ wiesen und Feldgehölze soll die Kette gleicharti­ ger, zusammenhängender Lebensräume, das sogenannte »Biotop-Verbundsystem«, erweitert werden. Ziel der Fürstenfeldbrucker Naturschützer. ist es, auf diese Weise den Rückgang der Tier- und Pflanzenarten zu verlangsamen. Zu den Maßnahmen des LBV Fürstenfeldbruck gehört auch die Pflege und Sicherung bereits an­ gepachteter Flächen. So stehen im Herbst dieses Jahres auch wieder Mäharbeiten an, die unter an­ derem im Fußbergmoos und auf den Halbtrocken­ rasen entlang der Bahnlinie Buchenau-Grafrath durchgeführt werden. Neuerlicher Erfolg für diese Bemühungen: Immer häufiger treten Landwirte und Kommunen unauf­ gefordert an denVerband heran und bieten Grund­ stücke zur Pacht an. So hat sich die Zahl der lang­ fristig angepachteten Flächen von 12 auf 13 er­ höht: Familie Pongratz aus Fürstenfeldbruck über­ ließ dem LBV gegen Pacht eine 5,7 ha große Feuchtwiese im Ampertal; für die geplanten Pflan­ zungen stellten die Gemeinde Kottgeisering und Siegfried Wolfrum aus Englertshofen Flächen zur Verfügung. So geht den Brücker Naturschützern die Arbeit nie aus. Für die zweite Hälfte des Jahres sind neben interessanten Dia-Vorträgen auch wieder Exkur­ sionen unter fachkundiger Führung organisiert. Auf die jeweiligen Termine wird zu gegebenem Zeit­ punkt noch hingewiesen. 21.

(22) ©Landesbund für Vogelschutz, download https://www.lbv.de/vogelschutz/ oder www.zobodat.at. Leserforum • Leserforum • Leserforum • Leserforum • Leserforum • Leserforum. Betreff: Pflanzen als Vogelnahrung: Untersuchungen im Garten Daß Samen bzw. Früchte vieler Pflanzen ein wich­ tiger Faktor bei der Ernährung der Vögel sind, ist fast schon Allgemeinwissen. Die Auflistung hierfür besonders geeigneter Gehölze und Stauden, die für viele Gartenbesitzer ein Anreiz bedeutet, die­ selben auch im Garten zu verwenden (Vögel sind eben - zurecht- sehr beliebt), ohne auch auf die Problematik einiger Arten einzugehen, ist meines Erachtens nicht ganz richtig. Einige nicht heimische Arten neigen besonders stark zum Verwildern und verdrängen mehr oder weniger die heimische Flora und dadurch die daran gebundene Fauna. Genannt seien Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera) und Herkules­ staude (Heracleum mantegazzianum), die einbzw. zweijährig sind. Problematischer wird es hier bei den mehrjährigen, durch Wurzelausläufer bzw. Samenflug sich aus­ breitenden Arten wie Staudenknöterich (Polygonum sachalinensis) und besonders die im Artikel genannte Goldrute (Solidago canadensis). Diese hat die Eigenschaft, sich sehr leicht durch Samenanflug anzusiedeln und anschließend in relativ kurzer Zeit sich durch ein sehr dichtes Wur­ zelausläufernetz auszubreiten und dadurch die standortbedingten Pflanzengesellschaften zu ver­ drängen. Einzig und allein Brennesseln (Urtica) können sich noch einigermaßen behaupten. Ich kenne Örtlichkeiten, an denen Solidago mehrere tausend Quadratmeter beansprucht. Dabei ist die Goldrute auch beim Standort nicht wählerisch und besiedelt sowohl Auwälder wie auch Magerrasen. Deshalb meine ich, gerade auf Flächen, die der LBVgekauft oder gepachtet hat oder in irgendeiner Weise pflegt, sollte der Solidago-Bestand durch jährlich mehrmalige Mahd, durch Ausreißen und Ausgraben verdrängt oder zumindest so kurz wie nur möglich gehalten werden. In einer Zeit, in der durch vielgestaltige Einflüsse Flora, Fauna und Biotope verschwinden, sollte man solche »relativ einfachen« Gefährdungsfakto­ ren ausschließen. Gerald Fuchs. W idersinnig Seit geraumer Zeit finanziert die Bayerische Staatsregierung mit erheblichen Steuergeldern verschiedene Hilfsprogramme wie das Wiesenbrü­ terprogramm und das Acker- und Wiesenrand­ 22. streifenprogramm als längst überfällige Hilfen für die Natur. Sie alle haben letztlich das Ziel, die soge­ nannten Wildkräuter wie Kornblumen, Acker­ gauchheil, Ackeradonisröschen u.a.m. bis in den Spätsommer hinein zu erhalten, um damit nicht nur für viele Insektenfamilien - vornehmlich Schmetterlinge - die Lebensgrundlage zu sichern. Der LBV sieht in diesen Bemühungen echte Chan­ cen für das Überleben von mehreren Tier- und Pflanzenarten. Umso mehr ist der aufmerksame Naturbeobachter überrascht, daß das, was die Landwirte nicht tun sollen und dafür sogar teil­ weise entschädigt werden (weil letztlich zum Wohle der Allgemeinheit) jedoch von Gemeinden, Städten, Landkreisen und Straßenbauverwaltun­ gen verstärkt getan wird: sie mähen und mähen, mitten in der Brutzeit und Flugzeit von Schmetter­ lingen und zahlreichen anderen Insekten. In offensichtlicher Mißachtung, daß gerade Weg­ ränder mit ihrem hohen Pflanzenbewuchs Wander­ strecken für Amphibien, Heuschrecken u.a. Tiere sind, werden mit schnellarbeitenden Mähwerkzeu­ gen radikal und unüberlegt die Straßen- und Wege­ ränder so wegrasiert, daß weder ein Frosch noch eine Eidechse die Möglichkeit zum Entweichen haben. Ohne Zweifel gibt es schmale Seitenstreifen, an denen aus Sicherheitsgründen ab und an gemäht werden muß, aber das ist nur an wenigen Teilen unseres Straßennetzes richtig. Nahezu in allen Schulen, Ämtern und Behörden hängt der vom Umweltministerium herausgege­ bene Kalender »Naturschutz in Bayern«, der im. Monat Juli auf die Wegränder hinweist: »Häufige, oft unnötige Mahd und ungezielte Düngung sind weitere Belastungen für das eigenständige Pflan­ zenwachstum der Wegränder. Schnell ist dann die Nahrungskette Pflanze - Insekt - Vogel unterbro­ chen, wenn den Pflanzen des Wegrandes der Gar­ aus gemacht wird. Denn Wegränder sind wichtige Lebensräume für Pflanzen und Tiere - keine Un­ krautflächen!« Ferner empfiehlt das Ministerium, auf diesen Land­ schaftsteilen zum einen auf chemische Pflanzen­ behandlungsmittel und auf Dünger völlig zu ver­ zichten und zum anderen nur einmal im Jahr, nicht vor September, zu mähen. In den Außenbereichen der kommunalen Ruderalfluren müßte das doch möglich sein. Dieses Nichtstun würde den Ge­ meinden viel Geld und Arbeit sparen und für die Umwelt einen echten Beitrag zum Naturschutz bedeuten. Oder brauchen die Verwaltungsbehörden für alles eine staatliche Verordnung? Peter Neugebauer.

(23) ©Landesbund für Vogelschutz, download https://www.lbv.de/vogelschutz/ oder www.zobodat.at. Zusam m enarbeit LBV—AB J Vorbildliche Zusam m enarbeit zwischen Arbeitskreis »Umwelterziehung des LBV« und der Arbeitsgem einschaft »Bayerischer Junglehrer« Die Arbeitsgemeinschaft »Bayerischer Junglehrer im BLLV« (Bayerischer Lehrerinnen- und Lehrerver­ band), begrüßte die Aktivitäten des LBV im Bereich Umwelterziehung als sehr hilfreich für die prak­ tische Umsetzung dieses Erziehungszieles im Unterricht. Anläßlich der ABJ-Landestagung in Lauf/Pegnitz wurde eine verstärkte Zusammenarbeit der beiden Verbände auf diesem Sektor vereinbart. Dabei sollen bestehende Aktionen wiez.B. der »Erlebte Frühling« - übrigens die größte Aktion eines Natur­ schutzverbandes an bayerischen Schulen - noch intensiviert werden und zusammen mit den Jung­ lehrern neue Ideen im Bereich der Umwelterzie­ hung erprobt werden. Die daraus entstehenden konkreten Unterrichts­ vorschläge sollen Lehrern wie Schülern die Mög­. Von links: Gerhard Bleß (Landesvorsitzender der ABJ im BLLV), Klaus Hübner (LBV), Karlheinz Ludwig (ABJ). lichkeit geben, in vielfältiger Weise wieder Natur hautnah zu erleben und die bei der »Lehrmeisterin« Natur gemachten Erfahrungen nicht nur in der Schule, sondern auch im täglichen Leben umzu­ setzen.. Überraschender Fund im Bach Kelheim - Mitglieder des LBV haben eine in Bayern bisher als ausgestorben geltende Muschelart in einem Bach bei Abensberg im Landkreis Kelheim gefunden. Nach Aussage eines der Entdecker, Peter-Michael Schmalz, handelt es sich bei dem Fund um die Muschel Unio crassus. Die Muschel ist in der Roten Liste für bedrohte Arten enthalten und gilt seit etwa zehn Jahren als aus heimischen Gewässern verschwunden. Schmalz gibt anhand der Lebensringe das Alter der Muscheln, die bis zu 100 Jahre alt werden kön­ nen, zwischen 2 und 25 Jahren an. Seit 1985 haben die Naturschützer den 11 Kilome­ ter langen Bach systematisch untersucht. Die bio­ logische Rarität, die nur in sauberem Wasser eine Überlebenschance hat, wurde ausnahmslos auf einem rund einen Kilometer langen Teilstück des Baches gefunden. Die Muschel, die sich zu ihrer Vermehrung der Kiemen von Weißfischen bedient, ist nach den Worten von Schmalz in so großer Stückzahl vorhanden, »daß man von einer überle­ bensfähigen Population sprechen kann«. »Den Bach als Biotop erhalten, um damit unter anderem auch den Muscheln das Überleben zu ermöglichen, ist jetzt unsere Zukunftsaufgabe«, sagte Schmalz. Das Gewässerbiotop, dessen ge­ naue Lage der Entdecker zum Schutz vor Neugieri­ gen nicht verraten will, wurde Schmalz zufolge. Unio crassus. Foto: Falkner. bereits Anfang des Jahres in das bayerische Artenund Biotopschutzprogramm aufgenommen. Den größten Feind der Muscheln, die über Jahre hinweg ein wichtiger Anzeiger der Wasserqualität sind, sehen die Umweltschützer vor allem in der Landwirtschaft. Durch Überdüngung, nicht nur der angrenzenden Felder und Verwendung von giftigen Spritzmitteln, gelangen nach ihrer Über­ zeugung zuviel Nitrate und Pestizide in die Bäche und töten so die Muscheln, die das verschmutzte Wasser filtern und die Gifte ähnlich den Robben im Fett speichern. Aus: NN, 17.9.1988 23.

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