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LANDTAG RHEINLAND-PFALZ 13. Wa~hlperiode

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LANDTAG RHEINLAND-PFALZ

13.

Wa~hlperiode

Antwort

des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau

auf die Große Anfrage der Fraktion der SPD - Drucksache 13/3383 -

Tätigkeit der Maschinen- und Betriebshilfsringe (MBR) in Rheinland·

Pfalz

Die Große Anfrage vom 5. August 1998 hat folgenden Wortlaut:

Land· und weinbauliche Unternehmen müssen sich einem immer stärkeren nationalen und internationalen Wettbewerb stellen. Die Betriebe gehen unterschiedliche Wege, um einen aus·

reichenden Gewinn zu erwirtschaften. Ein Teil der Betriebe ist gewachsen, andere bewirtschaf- ten den Betrieb im Zu· oder Nebenerwerb. Direkt- und regionale Vermarktung sowie Ein- kommensalternativen dw-ch das Angebot von Dienstleistungen der unterschiedlichsten Art gewinnen an Bedeutung.

Allen Entwicklungen ist gemeinsam, dass die Arbeitsbelastung für die land- und weinbau·

liehen Unternehmer und .ihre Familienangehörigen immer weiter steigt. Die Arbeitsbelastung und die durch Wettbewerbssituation erzwungene Notwendigkeit zur Kostenminimierung erfordern von den Betrieben Zusammenarbeit. Die Maschinen- und Betriebshilfsringe unter- stütz(:n die Unternehmen bei der Bewältigung der an sie gestellten Anforderungen.

I.

2.

3.

4.

5.

6.

7.

I. Organisation

"Wie viele regionale Maschinen- und Betriebshilfsringe (MBR) bestehen derzeit in Rhein- land-Pfalz?

"Wie hat sich die Anzahl in den letzten zehn Jahren entwickelt?

Gibt es Bestrebungen zu weiteren Zusammenschlüssen?

"Wie viele Mitglieder haben die MBR und wie verteilen sie sich auf die Untergliede- rungen?

"Wie haben sich die Mitgliedszahlen in den letzten fünf Jahren ver1indert?

'Wie viele Hektar (ha) landwirtschaftliche Fläche bewirtschaften die Mitgliedsbetriebe (bei der Beantwortung bitte nach Regionen, Grlln- und Ackerland und Weinbau differenzieren)?

"Wie viele Mitgliedsbetriebe bewirtschaften a) unter 30 ha,

b) 30 bis 50 ha,

•:) 50 bis 100 ha, d) über 100 ha?

8. Wie viele Mitglieder betreiben ihren landwirtschaftlichen Betrieb im Haupt- bzw. im Nebenerwerb?

9. Wie veränderte sich die Tätigkeit der MBR durch den Strukturwandel?

10. Wie viele Beschäftigte haben die einzelnen MBR derzeit und wie hat sich die Zahl der Beschäftigten in den letzten fünf Jahren entwickelt (bitte nach haupt-, nebenamtlicher und regelmäßiger Aushilfsbeschäftigung differenzieren)?

11. Wie verteilen slch die Beschäftigten auf a) Managementtätigkeit,

b) Verwaltungstätigkeit, c) Betriebshilfe, d) sonstige Tätigkeiten?

Wie hat sich der Anteil der Beschäftigung innerhalb der Aufgabenbereiche in den letzten fünf Jahren entwickelt?

Druck: Landtag Rheinland·Pfalz, 16. Oktober 1998

Drucksache 1313487

zu Drucksache 13/3383 21. 09. 1998

(2)

Drucksache 13/3487 Landtag Rheinland-Pfalz -13. Wahlperiode

12. Werden im Bereich Betriebshilfe auch Zivildienstleistende eingesetzt? Sieht die Landes- regierung Möglichkeiten, in diesem Bereich verscärkt Stellen für Zivildienstleistende zu schaffen?

13. Wie viele ehrenamtliche Kräfte sind in den MBR tltig? Wie hat sich ihre Zahl in den letzten fUnf Jahren entwickelt? In welchem Bereich wird ehrenamtliche Tätigkeit ver- richtet?

!I. Wirtsehaftliche Titigkeit 1. Welche Titigkeiten wurden von den MBR ausgeführt?

2. In welchem Wert wurden 1997 Leistungen durch die Maschinenringe erbracht?

3. Wie haben sich die Verrechnungswerte für die einzelnen Titigkeiten in den letzten fünf Jahren entwickelt?

4. Welche neuen Dienstleistungen haben die MBR in den letzten fünf Jahren für ihre Mitgliedsbetriebe übernommen?

5. Welche Dienstleisrungen im außerlandwirtschaftlichen Bereich werden angeboten? Wie hat sich die Nachfrage nach den einzelnen Dienstleistungen in den Ieuten fUnf Jahren encwickelt?

6. Welche Zuerwerbsmöglichkeiten ergehen sich hierbei für Landwirte und Winzer?

7. Wie beurteilt die Landes.regierung die Zukunftschancen der MBR in diesem Bereich und welche Probleme sieht sie durch die Konkurrenzsirnation zu privaten Unternehmen?

8. In welchem Umfang sind die MBR im Bereich .nachwachsende Rohstoffe• tätig?

9. Welche Produkte werden weiterverarbeitet?

10. Welche Verarbeitungsanlagen werden vorgehalten?

11. Wie beurteilt die Landesregierung die Marktchancen für Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen?

12. Wie beurteilt die Landesregierung die Chancen, durch diese Aufgaben Ausbildungs-- und Arbeitsplltze im lindliehen Raum zu schaffen und neue Berufsbilder zu entwickeln?

13. Wekhe Pilotprojekte, die durch die MBR durchgeführt werden, dienen dem Umweltschutz?

III. Betriebshilfe

1. Aus welchen Gründen kann ein Betrieb den Einsatz von Betriebshelferinnen und -heUern beantragen?

2. Welche Ursachen werden für evtl. Verloderungen gesehen? Wenn es bedeutende Ver- lnderungen gegeben hat, was waren die Ursachen dafür?

3. Wie hat sich die Nachfrage nach Betriebshelferinnen und -belfern in den letzten fünf Jahren entwickelt (bitte getrennt nach Land- und Hauswirrschaft angeben)?

-4. War es jeweils möglich, geeignete Kräfte für die Einsitze zu gewinnen? Falls nicht, wo liegen die Ursachen?

5. Wie viele hauptamtliche BetriebsheUerinnen und Betriebshelfer werden bei den einzel- nen MBR beschäftigt?

IV. Maßnahmen zur Gewinnung landwirtschaftlicher Arbeitskrl!fte

1. Welche Maßnahmen haben welche MBR unternommen, um den landwirtschaftlichen Betrieben geeignete Arbeitskräfte zur VerfUgung zu stellen und inländischen Arbeits- losen eine Beschlftigung zu bieten?

2. Wie viele Arbeitslose und Sozialhilfeempfingerinnen und Sozialhilfeempfänger wurden bisher a\15'- bzw. weitergebildet und wie sind die Erfahrungen?

3. Wie viele Arbeitslc.rlfte konnten bisher a) in eine Dauerbcschlhigung, b) in eine zeitweise Beschiftigung vermittelt werden?

-4. Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit der Arbeicsverwaltung und den Bauern- verbinden?

Gibt es ggf. Verbesserungsvorschllge? Von wem?

5. Welche Bedeutung misst die Landesregierung der Tätigkeit der MBR bei der Quali-

fizierung und Vermittlung von Arbeitskräften zu?

V. Förderung der MBR

1. Wie beurteilt die Landesregierung die Tätigkeit der MBR für die Wettbewerbsfähigkeit landwirtschaftlicher Betriebe, die Entwicklung von Macktchanccn nachwachsender Rohstoffe und den Erhalt der Kulturlandschaft?

2. Wie unterstützt die Landesregierung die MBR in ideeller und finanzieller Hinsicht?

3. Wie beurteilt die Landesregierung die zukünftige Entwicklung der MBR?

(3)

Landtag Rheinland-Pfalz - 13. Wahlpedode

Drucksache

13!3487

Das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau hat die Große Anfragenamens der Landesregierung - Zuleitungsschreiben des Chefs der Staatskanzlei vom 21. September 1998- wie folgt beantwortec:

Die Maschinen- und Betriebshilfsringe in Rheinland-Pfalz haben insbesondere für die Landwirtschalt in Rheinland-Pfalz eine große Bedeutung. Sie ermöglichen einen rationellen Einsatz von moderner Landtechnik, gewährleisten eine hohe Maschinenaus- lastung und eröffnen auch kleineren Betrieben den Zugang zu hochwertiger Landmaschinentechnik

Die Maschinen- und Betriebshilfsringe sind Dienstleistungsunternehmen von Landwirten für Landwirte und mittlerweile auch über den landwirtschaftlichen Bereich hinaus. Sie sind ein hervorragendes Beispiel für eine arbeitsteilige Dienstleistungs- organisation.

Sie tragen dazu bei, dass landwirtschaftliche Betriebe kostengünstiger arbeiten können und erhöhen damit zugleich deren Wett·

bewc:rbsfähigkeit ebenso wie die Wettbewerbsfähigkeit der rheinland-pfälzischen Landwirtschaft insgesamt.

Dies vorausgeschickt, beantworte ichnamensder Landesregierung die vorgenannte Große Anfrage wie folgt:

I. Organisation

1. Ww vwle regionale Maschinen- und Betriebshilftringe (MBR) bestehen derzeit in Rheinland-Pfalz?

• In Rheinland-Pfalzgab es 1997 insgesamt 16 regional arbeitende Maschinen- und Betriebshilfsringe e. V. (MBR).

2. Wie hat sich dw Anzahl in den letzten zehn fahren entwickelt?

Die Gesamtzahl der MBR hat sich in den letzten zehn Jahren (1987 bis 1997) nicht verändert.

3. Gibt es Bestrebungt.-:on zu weiteren Zusammenschlüssen.?

Ja.

4.

w.e

vwle MitgliedLr haben dw MBR und ww verteilen sie sich auf die Untergliederungen?

Die MBR hatten 1997 zusammen 11 951 Mitglieder, davon sind 11188landwirtschaftliche Betriebe, 88 Lohnunternehmen und 718 fördernde Mitglieder-

Die lv1itglieder verteilten sich auf die einzelnen MBR wie folgt:

Taunus-Westerwald Hunsriick-Nahe Rhein-Ahr-Eifel Bernkastel-Wittlich Bicburg-Prüm Donnersberg Westpfalz Kais1:rslautern

605 200 175 634 862 667 312 236

Rhein-Hunsrück Rhein-Eile!

Trier-Saarburg Vulkaneifel-Daun Rheinhessen-Nabe Vorderpfalz Südpfalz Südwestpfalz

672 502 708 497 2 417 1 246 1801 417 5. Wie haben sich die Mitgliedszahlen in den letzten fünf fahren verändert?

Die .Micgüederzahlen der MBR in Rheinland-Pfalz haben sich wie folgt entwickelt:

19!13 1994 1995 1996 1997 12 483 12 314 12 208 12 077 11 951

6. Wie viele Hektar (ha) landwirtschaftliche Fläche bewirtschaften die Mitgliedsbetriebe (bei der Beantwortung bitte nach Regionen und Grün- und Aclcerland und Weinbau differenzieren).'

Die landwirtschaftlich genutzte Fläche der MBR-Mitglieder betrug 1997 insgesamt 317 7fJ7 Hektar, davon 56,2% Ackerland, 37,4%

Grünland und 6,4 % Rebland.

Da sich die Grenzen der MBR-Tätigkeitsgebiete nicht mit denen der Regierungsbezirke decken, 'WUrde an der Hunsrücklinle nach Nord- Süd getrennt. Die MBR-Mitgliedsbetriebc Nord bewirtschafteten 1997 160 046 Hektar, davon 52,3% Ackerland und 47,7%

Grünland und die Betriebe im Süden 157 741 Hektar, davon 65,3% Ackerland und 34,7% Grünland.

3

(4)

Drucksache 1313487 Landtag Rhoinland-Pfalz- 13. Wahlperiode

7. Wie viele Mitgliedsbetriebe bewirtschaften

a) unter 30 ba, b) 30 bis 50 ba, c) 50 bis IIXJ ba, d) iJber 100 bar

Von den insgesamt 11 145landwirtschaftlichen Betrieben bewirtschaüeten 1997:

Unter 30 ha:

30 bis 50 ha:

50 bis 100 ha:

über 100 ha:

37,6%

30,2%

24,0%

8,2%

8. Wie viele Mitglieder betreiben ihren landwirtschaftlichen Betrieb im Haupt- bzw. im Nebenerwerb?

8 502 Betriebe sind Haupterwerbs-- und 2 686 Nebenerwerbsbetriebe.

9. Wie veranderte sich die Tätigfreit der MBR durrh den Strukturwandelf

Der Strukturwandel führt zu wachsenden Betrieben. Dies hat für die Tätigkrit der MBR zur Folge, dass sich der durchschnitt·

liehe Verrechnungswert je Mitglied1 auch unterstützt durch die Übernahme neuer Aufgabenfelder, in den letzten zehn Jahren nahezu verdreifacht hat.

10. Wie viele Bescbaftigre beben die einzelnen MBR derzeit und wie bat sich die Zahl der /Jesc/XJjtigten in den letzten ftlnf Jahren ent·

wiclcelt?

Die Zahl der Beschäftigten der MBR hat sich in den letzt<n fünf]ahren wie folgt entwickelt:

Vollzeit Teilzeit

1993 1994 1995 21

13,4

21 14,4

23 17,4

1996 1997 25

19,9

29,5 20,9

Nach Mitteilung des Landesverbandes der MBR liegen statistische Angaben über die Zahl der Beschäftigt<n für 1998 noch nicht vor.

11. Wie verteilen sich die Bescbajtigren auf a) Manacementtlltigleei;

b) Verwaltungstlltiglreit, c) Betriebshüfe, d)

S07lSti&e

Tätig/eeiten?

Wie bat sich derAnteilder Bescbiifti8ung innerhalb der Aufgabenbereiche in den letzten fünf fahren eni'Wiclrelt?

Die Zahl der Beschäftigten (Voll· und Teilzeitkräfte) in den Aufgabenbereichen hat sich in den letzten fünf Jahren wie folgt ent·

wickelt:

1993 1994 1995 1996 1997 Management 14,4 14,4 15,4 16,4 17,4

Verwaltung 7,5 6,5 9,5 11,0 14,5

Betriebshilfe 12,5 14,5 14,5 16,5 17,5

Sonstige 0 0 1,0 1,0 1,0

12. Werden im Bereich Betriebshilfe auch Zivildienstleisteruk eingesetzt? Sieht die Landesregierung Möglichleeiten, in diesem Bereich ventlirkt Stellen für Zivildienstleisteruk zu schaffen?

In Einzelfällen wurden Zivildienstleistende in der Betriebshilfe vor allem in Fällen länger andauernder Erkrankung eingesetzt. Für die Landesregierung selbst besteht keine Möglichkeit, im Bereich der Betriebshilfe Zivildienstleistende einzustellen. Entsprechende Stellen können nur von den MBR selbst und den landwirrschafdichen Betriebsleitern bereitgestellt werden.

JJ. Wie viele ehrenamtliebe Kr/ifte sind in den MBR tlltig? Wie hat sich ihre Zahl in den letzten fünf Jahren entwickelt? In welchem Bereich wird ehrenamtliebe Tatigl<eit verrichtet?

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Landtag Rheinland.-Pfalz- 13. Wahlperiode Drucksache

13/3487

Bei d·::n MBR werden Tätigkeiten wie bei anderen Vereinen auch ehrenamtlich erledigt. Dies gilt insbesondere für die Arbeit in den Vereinsorganen. Die Anzahl sowie die Bereiche, in denen ehrenamtliche Tätigkeit erfolgt, sind ln der nachfolgenden Tabelle dargestellt:

Vorstand Beira1:

1993 111 67

1994 111 67

1995 111 67

1996 111

68

1997 111 68

IL Wirtschaftliche Tätigkeit 1. Welche Tätigkeiten wurden von den MBR ausgeführi!

Die Arbeitsschwerpunkte der MBR sind die Erntearbeiten und der Transport. Hinzu kommen Leistungen im Bereich Weinbau mit den Teilgebieten Außenwirtschaft und Innenwirrschaft, Betriebs- und Haushaltshilfen, Erntearbeiten auf Grünland, Bodenbearbeitung/ Aussaat, Schlepperleistungen, Landschaftspflege und Kommunalarbeiten sowie sonstige Dienstleistungen.

2. In welchem Wert wurden 1991 Leistungen durch die Maschinenringe erbrachi!

Im Jahr 1997 konnten Maschinenringe insgesamt ca. 82 Mio. DM auf der Basis der von den Mitgliedern erbrachten Leistungen verrechnen. Ein großer Teil dieses Umsatzes encstand unter anderem durch neue Aufgaben wie Übernahme von Kommunal~

arbeiten und Klärschlammverwertung.

J. Wie haben sich die Verrechnungswerte

für

die einzelnen Tätigfreiten in den letzten fünf fahren entwiclrelt?

Im 5:Jahresvergleich ist der Verrechnungswert von 1997 ca. 15 Mio. DM höher als der Wert 1993.

Die Entwicklung im Einzelnen ist in der nachfolgenden Tabelle dargestellt:

Masdtinen- und Betriebshilfsringe (MBR) Rheinland-Pialz

Entwicklung der Verrechnungswerte in DM von 1993 bis 1997 nach Schwerpunkten •)

Schwerpunkte 1993 1994 1996 1997

MBR zusammen 67 985 600 70 778 570 78 993 897 82 176 229 davon:

Schlepper 1 106 579 916 064 1 098 064 1 338 194

Tram.porte 16 275 270 18 536 027 19 521 660 19163 628 Bodenbearbeitung/Saat 1 414 133 1 622 741 1 803 423 2 397 765 Erntearbeiten

Acker 19 003 943 16 699 191 18 864 305 20 411 308

Grünland 4 531 598 4 741 362 4 448 356 5 677 583

Betri.,bshilfsdienst (BHD) 8 860 916 8 588 099 8 483 953 8 899 498 Weinbau 10 839 857 11 097 287 12 592 816 11 574 563 Landschaftspflege/ 748 185 1 491188 1 507 466 2 008 716 Kommunalarbeiten

Sonstiges 5 205 119 7 080 611 10 673 854 10 704 974

') Für das Jahr 1995liegt keine Auswertung des Landesverbandes vor.

4. Weiche neuen Dienstleistungen haben die MBR in den letzten fünf fahren für ihre Mitgliedsbetriebe übernommen?

Neue Dienstleistungen, die in den letzten fünf Jahren aufgenommen wurden~ sind insbesondere - Klärschlammausbringung,

- EDV-Düngeplanung (1997 ca. 180 bis 200 Betriebe + Feld-Stallbilanz), - Paketdienst f:Weinversand etc.),

- kommunale Pflegearbeiten,

- Küordination zum Anbau nachwachsender Rohstoffe, - Winterdienst auf Bahnhöfen.

5

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Drucksache 1313487 Landtag Rheinland-Pfalz- 13. Wahlperiode

5. Welche Dienstleistu"8<ff im außerlandwirtschaftlichen Bereich werden arw!Jaten? Wie hat sich die Nachfra8e nach den einzelnen

Dienstleistu"8<" in den letzten fünf fahren entwickelt?

6. Welche Zuerwerbsmöglich/reiten ergehen sich hierbei für Landwirte und W"mzerl

Seit Beginn der 80er Jahre verstärken die MBR ihre Aktivitäten in der Landschaftspflege und bei Kommunalarbeiten. Die Kommunalarbeiten beziehen sich vornehmlich auf die Unterhaltung von Wirtschaftswegen und angrenzende Flächen.

Bei den Landschaftspflegearbeiten (z. B. Aufforstung von Ausgleichsflächen, Anpflanzungen in Böschungsbereicben) kommen die landwirtschaftlichen Maschinen des MBR zum Einsatz. Die Auftraggeber sind insbesondere Kommunen, Bezirksregierungen und Private. Auf diesem Gebiet konnten in den zurückliegenden Jahren jedoch keine wesentlichen Steigerungen erzielt werden, weil Finanzmittel für die kostenintensiven Pflegearbeiten nicht mehr in ausreichendem Umfang zur VerfUgung stehen.

Daneben wurden Grüngutannahmestellen für Private und Gewerbetreibende auf landwirtschaftlichen Mitgliedsbetrieben ein- gerichtet.

7. Wie henrteiit die Landerregierung die Zuleunftschancen der MBR in diesem Bereich und welche Prohkme siebt sie durch die Kon/u;rrenzsituatron zu

privaten

Unternehmen?

Gute Chancen bestehen dort, wo es auf .zeitliche Flexibilitä.r ankommt. Auf landwirtschaftlichen Flächen und Wirtschaftswegen können die MBR Pflegearbeiten ohne Einschränkung übernehmen. Ein Konkurrenzproblem entsteht dabei nicht.

Transportarbeiten können von den MBR nur im Rahmen der Vorgaben des GUterkraftverkehrsgesetzes durchgeführt werden.

Danach ist es den MBR oder vergleichbaren wirtschaftlichen Zusammenschlüssen unter bestimmten Voraussetzungen möglich, die in land· und forstwirtschaftliehen Betrieben übliche Beförderung von land· und forstwirtschaftliehen Bedarfsgütern oder Erzeugnissen für andere Betriebe dieser Art durchzuführen. Insbesondere darf die Beförderung nur innerhalb eines Umkreises von 75 Kilometern in der Luftlinie um den Mittelpunkt des Standorts des Kraftfahrzeugs im Sinne des § 23 Abs. 1 Satz 1 der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung mit Zugmaschinen oder Sonderfahrzeugen erfolgen, wobei diese Fahrzeuge nach § 3 Nr. 7 des Kraftfahrzeugsteuergesetzes von der Kraftfahrzeugsteuer befreit sein müssen.

8. In welchem Umfang sind die MBR im Bereich ,nachwachsende Rohstoffe' tiltig?

Da bei nachwachsenden Rohstoffen, wie pflanzlichen Ölen, Stärke und Zucker, etablierte Handels- und Verarbeitungsstrukturen bestehen, haben die rheinlandMpfälzischen Maschinenringe sich auf eine Vermittlerfunktion zwischen landwirtschaftlichen Erzeugern und industriellen Verarbeitern von pflanzlichen Fasern (Hanf/Öllein) spezialisiert. Insbesondere in den benachteilig·

ten Regionen von Eifei, Hunsrück, Taunus und Westerwald haben sich die regionalen Maschinenringe auf die Organisation der Faserpflanzenerzeugung und deren Logistik ausgerichtet.

In der Eifd organisiert in den Landkreisen Bernkastd-Wittlich und Trier-Saarburg der MBR Bernkastd-Wittlich die Faser- versorgung (Getreidestroh/40 ha Miscanthus) einer Firma, die mit Pflanzenfasern verstärkte Fenster- und Türproflle aus DSD- Recyclat herstellt.

Landesweit bietet die MBR Agrar Service Taunus-Westerwald GmbH Anbauverträge für Faserpflanzen an (1998: 300 ha Hanf, 1 400 ha Öllein), die im Faserzentrum Pferdsfeld zentral aufbereitet werden. Das Ministerium fUr Wirtschaft, Verkehr, Landwirt- schaft und Weinbau hat den Aufbau dieser Organisationsstruktur fachlich unterstützt.

Weitere Optimierungsschritte der überbetrieblichen Maschinenringaktivitäten werden durch laufende und geplante Forschungs- und Entwicklungsprojekte (FuE-Projekte) des Landes in den Bereichen Qualitätsmanagement und Logistik bei Öl- und Faser- pflanzen angestrebt.

Im Vordergrund stehen allerdings FuE-Projekte, die in Zusammenarbeit zwischen Industrie, Landwirtschaft und Forschungseinrichtungen die Entwicklung neuer Produkte aus pflanzlichen Fasern zum Ziel haben. Um die Wertschöpfung für die Landwirtschaft zu erhöhen, hat die MBR Agrar Service Taunus-Westerwald GmbH begonnen, erste Produkte (z. B. Baustoffe, Tierscreu) selbst zu vermarkten.

9. Welche Produlete werden weiterverarheitet?

Derzeit Ubernehmen der MBR Bernkascel-Wittlich Anbau-, Ernte- und Logistikorganisation für Getreidestroh und Miscanthus.

Über die Anbaugemeinschaft für Öl- und Faserpflanzen bestehen Verträge mit der MBR Agrar Service Taunus-Westerwald GmbH für Ölleinstroh und Hanfstroh.

(7)

Landtag Rheinland-Ffalz - 13. Wahlperiode Drucksache

1313487

10. Welche Verarbeitungranlagen werden vorgehalten?

Die MBR Agrar Service Taunus-Westerwald GmbH betreibt im Faserzentrum Pferdsfeld eine Verarbeitungslinie ftir Ölleinstroh.

Eine zweite Anlage zur Verarbeitung von Hanfstroh wird installiert. Dabei wird das Stroh für ganz unterschiedliche Anwen~

dungen in Fasern und Schäben aufgetrennt.

11. Wie beurteilt die Landesregierung die Marktchancen für Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen?

Marktchancen für Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen sind gegeben, neue Produkte zum Teil eingeführt. Die Nachfrage nach pflanzlichen Rohstoffen für die industrielle Verarbeitung ist steigend. Derzeit ist belspielsweise die Verarbeitung pflanz- licher Fasern bei rheinland-pfälzischen Unternehmen höher als die gesamte Fasererzeugung in Deutschland.

Da der Preis und Qualitätsstandard vom Weltmarktangebot an nachwachsenden Rohstoffen vorgegeben wird, ist neben der Entw wiekJung innovativer Produkte auch die Kostensenkung bei Erzeugung, Logistik und Aufbereitung der nachwachsenden Rohstoffe ein vorrangiges Ziel der Landesregierung.

12. Wie beurteilt die Landesregierung die Chancen, durch diese Aufgaben Ausbildungr- und Arbeitsplätze im ländlichen Raum zu schaffen und neue Beruftbilder zu entwickeln?

Die steigende Nachfrage für Produkte für nachwachsende Rohstoffe eröffnet der Landwirtschaft neue Produktionsw, Absatzwund Einkommenschancen. Hieraus ergibt sich zunächst eine Sicherung von Arbeitsplätzen im ländlichen Raum .

Danc~ben entstehen auch neue Arbeitsplätze in ganz unterschiedlichen traditionellen und auch neuen Berufsfeldern, insbesondere an dc~n Verknüpfungsstellen zwischen landwirtschaftlichen und industriellen Arbeitsplätzen.

Dur<:h Kooperation der MBR bzw. deren GesellS<:haften mit heimischen Unternehmen und durch Firmenneugründungen sind erste Ausbildungsw und Arbeitsplätze geschaffen worden, beispielsweise bei der AgroLogic AG Zweibrücken (derzeit drei Aus--

bildungsplätze/sechs Arbeitsplätze) und dem Faserzentrum Pferdsfeld (derzeit vier bis sechs Arbeitsplätze).

13. Welche Pilotprojekte, die durch die MBR durchgeführt werikn, dienen dem Umweltschutz?

Nachwachsende Rohstoffe:

Die vom Land geförderte Entwicklung eines Qualitätsmanagements bei der Produktion pflanzlicher Fasern hat unter Beteiligung der .MBR Agrar Service Taunus--Westerwald GmbH zum Ziel, den umweltschonenden Anbau von Öllein und Hanf als besonderes Qualitätskriterium für die Industrie zu dokumentieren (DIN EN ISO 9000 ff). Diesem Ziel dient der Aufbau eines Informaw tionmetzes zwischen Landwirten und Maschinenringen, das am MultimediawlnternetwPark in Zweibrücken von der AgroLogic AG ~!ntwickelt wird. Die MBR Agrar Service Taunus--Westerwald GmbH ist Gründungsmitglied der AgroLogic AG.

Darüber hinaus beteiligt sich MBR Agrar Service TaunuswWesterwald GmbH an mehreren Projekten, die die Entwicklung neuer umweltschonender Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen zum Ziel haben in den Bereichen:

- Bau· und Dämmstoffe (C02·Senke, Recycling)

- Mulchmaterial für Gartenw, Obst· und Weinbau (Herbizidverzicht, Erosionsschutz, Wasserhaushalt) - Verbundwerkstoffe mit biologisch abbaubarem Material (Recycling, Ersatz fossiler Energieträger).

Einsatz einer Gülletechnik mit bodennaher und elektronisch gesteuerter Ausbringung:

Hierdurch werden Ammoniakemissionen verringert.

Satellitengestützte Informationssysteme zur Düngerw und Pflanzenschutzmittelanwendung:

Diese befinden sich mit Hilfe des MBR TrierwSaarburg auf dem Weg zur Praxisreife. Diese Technik wirkt ebenfalls im Sinne eines gezielten und auf das unbedingt notwendige Maß begrenzten Betriebsmitteleinsatzes.

IIL Betriebshilfe

1. Aus welchen Gründen kann ein Betrieb den Einsatz von Betriebshelferinnen und ·he/fern beantragen?

Betriebshelferinnen und ~helfer werden von den Betrieben in den Fällen von Krankheit, Kur, Fortbildung und Arbeitsspitzen in Anspruch genommen.

2. Welche Ursachen werden für evtl. Veränderungen gesehen? Wenn es bedeutende Veränderungen gegeben bat, was waren die Ursachen dafür?

3. Wie hat sich die Nachfrage nach Betriebshelferinnen und -he/fern in den letzten fon/fahren entwickelt?

7

(8)

Drucksache 13!3487 Landtag Rheinland-Pfalz- 13. Wahlperiode

Die Verrechnungswerte der letzten fünf Jahre zeigen keinen nennenswerten Anstieg. Bedeutende Veränderungen liegen nicht vor. Ebenso liegt keine Statistik vor, die zwischen Land~ und Hauswirtschaft trennt.

Für 1998 zeichnet sich ein leichter Rückgang der Inanspruchnahme der Betriebshilfe ab, weil die Träger der landwirtschaftlichen Sozialversicherung eine Zuzahlung pro Stunde fordern.

-1. War es jeweils möglich, geeignete KriifteftJrdie Einslltze zu gewinnen? Falls nicht, wo liegen die Ursachen?

Es war nicht immer möglich, geeignete Kräfte für Einsätze zu gewinnen. Insbesondere fehlt es an Kräften, die bereit sind, neben- beruflich als Betriebshelferin und -helfer einzuspringen. Aus diesem Grund gehen verschiedene MBR dazu über, feste Kräfte ein- zustellen.

5. Wie viele hauptamtliche Betrrebshelferinnen und Berriebshelfer werden bei den einzelnen MBR heschilftißt?

Insgesamt ""erden bei den MBR 10,5 hauptamtliche Betriebshelferinnen und -helfer beschäftigt.

IV. Maßnahmen zur Gewinnung landwirtschaftlieber Arbeitslcrifjte

I. Welche Maßnahmen haben weiche MBR unternommen, um den landwirtschaftlichen Derrieben geeignete Arbeialulljte zur Ver- fti8ung zu stellen und inliindiscben Arbeitslosen eine Beschäftigung zu bieten?

Die Maßnahmen und Aktivitäten im Rahmen der verschiedenen rheinland-pfälzischen Beschäftigungs- und Qualifizierungs- projekte zur Gewinnung landwirtschaftlicher Arbeitskräfte stellen nur einen kleinen Ausschnitt des vielfaltigen Gesamt- maßnahmepakets der Arbeitsverwalrung, der Landesregierung Rheinland-Pfalz und der Bauern- und Winzerverbände das. Mit dem Schwerpunkt, den kurzfristigen Bedarf an Arbeitskräften insbesondere in Ernte- und Saisonzeiten zu decken, werden in Rheinland-Pfalz folgende Beschäftigungs- und Qualifizierungsprojekte durchgeführt:

- Im Arbeitsamtsbezirk Ludwigshafen die .Gemeinnützige Landwirtschaftliche Beschäftigungsgesellschaft (GLB)" in Bad Dürk- heim. Die GLB ist ein Zusammenschluss landwirtschaftlicher Interessenverbände.

- Das Praktikumsprojekt "Arbeitsplatz Landwirtschaft•, das vom Bauern- und Winzerverband Rheinland-Ffalz Süd im Arbeits- amtsbezirk Ludwigshafen durchgeführt wird.

- Im Arbeitsamtsbezirk Landau der .Maschinen-und Betriebsring Südpfalz e. V. (MBR)" in Kandd!Südpfalz.

- Im Arbeitsamtsbezirk Mainz die .Gemeinnützige Landwirtschaftliche Beschäftigungsgesellschaft (GLB)" in Alzey.

- Im Arbeitsamtsbezirk Mayen die .Gesellschaft für Arbeitsförderung und Strukturentwicklung im Ahrkreis (GASA)" in Bad Neuenahr-Ahrweiler.

- Im Arbeitsamtsbezirk Koblenz die 111Initiative Saisonarbeir• in Cochem-Zell.

Beim Pilotprojekt .,Gewinnung von Fach- und Saisonkräften für Landwirtschaft und Weinbau• handelt es sich um ein Projekt • des Arbeitsamtes Landau unter der Trägerschaft des MBR Südpfalz e. V., Freckenfeld. Das Projekt wird durch das Bundesminis- terium für Arbeit und Sozialordnung finanziell gefördert. Mitglieder des Trägervereins sind mehr als 1 800 landwirtschaftliche Betriebe, davon ca. 90 % Vollerwerbsbetriebe.

Gegenstand des Unternehmens ist die Unterstützung der Arbeitsverwaltung und der Landwirtschaft im Rahmen der Erprobung neuer Wege in der Arbeitsmarktpolitik.

Zid ist die Vermittlung und der Einsatz von Arbeitslosenhilfe- und Arbeitslosengeldempfängem, Arbeitsuchenden sowie Schülern und Studenten als Arbeitnehmer in der Landwirtschaft durch Bildung eines Arbeitnehmerpools beim MBR für eine voiilbei'"

gehendt: oder dauerhaftt: B('$Chäftigung. Weiterhin soll der Gesamtbedarf an osteuropäischen Saisonkräften über eine Koordi- nierung der Arbeitsplätze durch den MBR (Arbeitgebergemeinschaften) reduziert werden. Die QualifiZierung von Arbc:.itslosen und Arbeit suchenden Personen für T~tigkeiten in der Landwirtschaft wie Maschinenbedienung,. Maschinenpflege, Pflanzen- schutz, Rebschnitt, Obstgehölzschnitt u. a. erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Qualifizierungsfonds der Deutschen Land- und Forstwirtschaft.

Das Ministerium für Arbeit, Soziales und Gesundheit finanziert das Praktikumsprojekt ,.Arbeitsplatz Landwirtschaft1111 im Arbeitsamtsbezirk Ludwigshafen sowie Lohnkostenzuschüsse zur Einrichtung von Dauerarbeitsplätzen in der Landwirtschaft.

Bereitgestellt werden etwa 2,5 Mio. DM für einen Zeitraum von 20 Monaten.

Ziel ist es auch hier, neue Wege in der Arbeitsmarktpolitik zu erproben und Arbeitskräfte, insbesondere Arbeitslosenhilfe- Bezieher, für die Tätigkeit in landwirtschaftUchen und weinbauliehen Betrieben zu gewinnen.

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Landtag Rheinland-Pfalz - 13. Wahlperiode Drucksache

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Aufgrund veränderter Anbauverhältnisse und dem Rückgang der Marktordnungsprodukte zugunsten marktordnungsfreier Produkte wie z. B. Gemüse, Kartoffeln usw. ist der Bedarf an Saisonarbeitskräften gestiegen.

Zudem führt der allgemeine Strukturwandel zu größeren Betriebsflächen und damit zu einem höheren Bedarf an Saisonarbeits- kräften und ständigen Fremdarbeitskräften.

2. Wie viele Arbeitslru~ und Sozialhilfwnpfiingerinn~ und Sozia/hilfeempfiint§"'WUrden bisher aus· bzw. weitergebildet und wie sind die Erfahrungm?

3. Wie viele Arbeitskräfte konnten bisher

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in eine Dauerbe;chäftigung, b) in eine zeiw.ise Beschäftigung

•.vermittelt werden?

Im Bereich MBR Südpfalz haben aufgrund der Beratung im Arbeitsame 311 Bewerber mit dem MBR Kontakt aufgenommen.

Davon sind 201 Personen zu einem Vorstellungsgespräch beim MBR erschienen, 100 Personen zeigten Interesse an Mitarbeit und Teilnahme an Trainingsmaßnahmen in Gruppenform. Von diesen 100 Personen wurden 41 Personen (30 Dauerbeschäftigte, elf mit befristetem Arbeitsvertrag) beim MBR und 19 Personen als Dauerbeschäftigte bei Mitgliedsbetrieben eingestellt.

Im Bereich MBR Vorderpfalz wird die Ausbildung ausschließlich über das Projekt des Bauern· und Winzerverbandes ,.Arbeitsplatz Landwirtschaft" durchgeführt. Die GLB vermittelt die Bewerber. Hier liegen 2Z7 Stellenangebote von Betrieben vor .

Die bisherigen Erkenntnisse zeigen, dass auf diesem Wege sicher nicht der gesamte Bedarf an Saisonkräften am inländischen Arbeitsmarkt gedeckt werden kann. Sofern jedoch Dauerarbeitsplätze zu marktüblichen Konditionen angeboten werden, sind Arbeitnehmer zu gewinnen. Nur durch gezielte und sorgfähige Vorbereitung wird es jedoch gelingen, eine größere Anzahl Arbeitnehmer auf Dauer für landwirtschaftliche Tätigkeiten zu interessieren.

4. Wiegestaltet sich dte Zusammenarbeit mit der Arbeitsverwaltung und den Bauernverhänden?

Gibt es ggf. Verbesseru"8'f''rschliftle? Von wem?

Die Zusammenarbeit des MBR Südpfalz und des Arbeitsamtes Landau sowie die Zusammenarbeit des MBR Vorderpfalz und des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd und der dortigen Arbeitsverwaltung stellen sich als vorteilhaft und koope- rativ dar.

Insbesondere im Bereich der Beschäftigungssicherung in der Landwirtschaft finden regelmäßig Besprechungen und Informa- tionsveranstaltungen statt, um die Zusammenarbeit zu optimieren beziehungsweise zu vertiefen. Gemeinsam wurde daher auch dle Notwendigkeit erkannt, die Vielzahl befristeter Saisonarbeitsverhältnisse in Dauerbeschäftigung umwandeln zu müssen.

Einen wichtigen Anreiz zur Einrichtung von Dauerarbeitsplätzen stellt dabei das Lohnkostenzuschussprogramm des Ministe- rium:; für Arbeit, Soziales und Gesundheit dar.

5. Welche &deutung misst die Landesregierung der Tiitigkeit der MBR bei der Qualifizierung und Vermittlung von Arbeitskräften zu!

Aufgrund der fast 30-jährigen Tätigkeit des MBR Südpfalz haben seine Mitarbeiter fundierte Betriebskenntnisse. Sie sind daher in der Lage, dle notwendigen Bildungsinhalte anzuregen und geeignete Arbeitsuchende ausgewählten Betrieben vorzuschlagen.

Auch durch die traditionell gewachsene Erfahrung im "Personalgeschäft"- die MBR kümmern sich beispielsweise seicjahren bei Ausfall eines Betriebsleiters schnellstmöglich und kompetent um Ersatz - genießen die MBR eine hohe Akzeptanz bei den ört- lichen Betrieben.

Die Landesregierung sieht somit in der Tätigkeit der MBR bei der Qualifizierung und Vermittlung von Arbeitskräften für Landwirtschaft und Weinbau einen wichtigen Beitrag zur Unterbringung von Arbeitskräften, zur Sicherung der Nahrungsmittel- produktion sowie zur Existenzsicherung der Betriebe in Rheinland-Pfalz.

V. Förderung der MBR

1. Wie beurteilt die Landesregierung die Tlitigl<eit der MBR für die Wettbwerbsfähigkeit landwirtschaftlicher Betrieb~ die Entwicklung von Marktchancen nachwachsender Rohstoffe und den Erhalt der Kulturlandschaft?

3. Wie beurteilt die Landesregierung die zukünftige Entwicklung der MBR?

Nach Auffassung der Landesregierung leisten die MBR einen beachtlichen Beitrag zur einzelbetrieblichen Kostensenkung. Sie ermöglichen, dass viele Betriebe den Zugang zu technischen Geräten haben, die für eine Vielzahl von Einzelbetrieben nicht finan- zierbar wären. Hierdurch wird die Wettbewerbsfähigkeit dieser Betriebe entscheidend gestärkt.

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Drucksache 1313487 Landtag Rheinland-Pfalz - 13. Wahlperiode

Maschinenringe haben bei nachwachsenden Rohstoffen eine wichtige Vermittlerfunktion zwischen Landwirtschaft und Industrie hinsichtlich der Gewährleistung der Liefersicherheit und des geforderten Qualitätsmanagements bei den pflanzlichen Rohstoffen.

Mit dem Aufbau des Informationsnetzes (AgroLogic AG) und dem überbetrieblichen Einsatz moderner Agrosensorik bei nach- wachsenden Rohstoffen sind die rheinland-pfälzischen Maschinenringe führend.

Maschinenringe bzw. deren Gesellschaften haben sich in Rheinland-Pfalzals Ansprechpartner der Industrie im Bereich Öl- und Faserpflanzen etabliert. Die Produktionstechnik, Logistik und Verarbeitung von Faserpflanzenstroh setzt eine: Infrastruktur vor- aus, die in Rheinland-Pfalzdurch die Zusammenarbeit der Ma.cchinenringe und die Nutzung von Konversionsanlagen derzeit auf- gebaut wird.

Die Gesellschaften der Maschinenringe haben das Zid, Landwirte an der Wertschöpfung bei der Weiterverarbeitung der nach- wachsenden Rohstoffe zu beteiligen. Durch Direktvermarktung (z:. B. Schäben) oder Kooperation mit der Industrie: können die Maschinenringe höhere Auszahlungspreise für die pflanzlichen Rohstoffe gewähren und damit auch die Rohstoffbasis hinsicht- lich der erforderlichen Liefersicherheit gegenüber der Industrie verbessern.

Die Aktivitäten der MBR auf der Ebene der landwirtschaftlichen Betriebe sowie im kommunalen Bereich sind für die Erhaltung der Kulturlandschaft in Rheinland-Pfalz von großer Bedeutung.

Die Landesregierung sieht die MBR ferner als Vorbild bei der Einführung ökonomisch und ökologisch orientierter Bewirtschaftungsverfahren. Sie sieht in den MBR ein unverzichtbares Potential für die Stärkung und Erhöhung der Wettbewc:rb8'- fählgkeit in den rheinland-pfälzischen Agrarbetrieben.

Damit sind aus der Sicht der Landesregierung die Voraussetzungen dafür gegeben, dass sich die MBR weiterhin positiv entwickeln werden.

2. Wie unterrtiltzt die Landesregierung die MBR in itkeller und finanzieller Hinsicht?

Die Landesregierung gewährt den MBR einen jährlichen Zuschuss in Höhe von insgesamt 260 000,-DM als Beitrag zur Erstat- tung der Kosten für die Geschäftsführungcn. Darüber hinaus werden zwei MBR im Rahmen des Programms "Innovations- assistent" gefördert. Weitere Anträge auf Förderung zur Anstellung von Innovationsassistenten sind angekündigt.

Im Bereich nachwachsender Rohstoffe stehen die vom Land eingesetzten Produktlinienbearbeiter beratend zur Verfügung. Beiw spielsweise wurde das Faserzentrum Pferdsfeld in enger Zusammenarbeit zwischen Land und der MBR Agrar Service Taunus- Westerwald GmbH konzipiert. Die laufenden und geplanten FuEWProjekte wurden darauf ausgerichtet, erkennbare Schwachstdlen bei den Produkrw und Verfahrensentwicklungen frlihzeitig zu beseitigen. Eine direkte Förderung von FuEWPro-- jekten der Maschinenringe ist bisher nicht erfolgt. Die MBR sind aber bei nahezu allen neueren PuB-Projekten mit Forschungs- einrichtungen und der Industrie beteiligt.

In Vertretung:

Günter Eymael Staatssekretllr

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