Gravitationswellen
Schule für Astroteilchenphysik
Obertrubach-Bärnfels, 13. Oktober 2008
Peter Aufmuth
MPI für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) Leibniz Universität Hannover
Teil 1
Gravitationswellen
1. Theorie der GW 2. GW-Detektoren 3. GW-Astronomie
Einstein
Wheeler
Weber Thorne
Universität Hannover
Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Inst.) Golm und Hannover Gravitationswellen-
detektor GEO 600
Zusammenarbeit mit LIGO und VIRGO
Physik der Nachfolge- Interferometer & LISA
Auswertung der Daten Berechnung neuer
Quellen
Zentrum für Gravitationsphysik
SFB/TR 7
Gravitationswellenastronomie
Albert-Einstein-Institut Golm und Hannover Leibniz Universität
Hannover
Friedrich-Schiller- Universität, Jena
Max-Planck-Institut für Astrophysik Eberhard Karls Universität
Tübingen
Sonderforschungsbereich / Transregio
Max-Planck-Schule – Exzellenzcluster
International Max Planck
Research School on Gravitational Wave Astronomy
Centre for Quantum Engineering and
Space-Time Research
Gravitationswellen
1. Geometrodynamik
Gravitation vor der ART Allgemeine Relativität Einsteins Feldgleichungen
Gravitationswellen
Isaac Newton (1643 – 1727)
Newtons Gravitationstheorie
2 2 1
r m G m
F
„Alle Massen üben
eine anziehende Kraft auf einander aus.“
Gravitationsgesetz
1. Gravitation vor der ART
1687
Newtons Postulate
vor der ART
Keine Gravitationswellen ! Raum und Zeit sind
absolute Größen, die unabhängig von den
physikalischen Vorgängen existieren.
Die Gravitationswirkungen breiten sich augenblicklich im ganzen Universum aus.
Fernwirkung
Problembewußtsein
1. Gravitation vor der ART
Es ist undenkbar, daß Materie auf andere
Materie wirkt ohne direkten Kontakt und
ohne die Vermittlung von etwas anderem.
Brief an R. Bentley von 1692/3
Newton selbst kannte die seinem Gedankengebäude
anhaftenden Schwächen besser als die folgenden gelehrten Generationen. Das
hat stets meine ehrfürchtige Bewunderung erregt.
1927
Gravitationsfeld
vor der ART
Kräfte werden durch Felder
übertragen.
1845
Michael Faraday (1791 – 1867)
Nahwirkungs-Theorie:
Ladungen (Massen) erzeugen in ihrer Umgebung ein Feld,
4 π G
|
| mit
1 d ) , ( )
,
( 3
N
y x
y x
r
r y t G
t
= Gravitationspotential
= Massendichte der Feldquelle G = Gravitationskonstante
Keine Gravitationswellen ! Poisson-Gleichung:
Gravitationspotential:
Newtons Optik
1. Gravitation vor der ART
1704 Licht besteht aus
Korpuskeln, die sich durch ein materielles
Medium bewegen.
Äthertheorie
Lichtablenkung
vor der ART
Einsteins Ableitung, bei der er auf den Newtonschen Wert kommt.
Richtig: δE = 2δN
Henry Cavendish
(1731 – 1810) Johann Georg
von Soldner (1776 – 1833)
1801 1784 Newton: Licht besteht aus
Partikeln mit kleiner Masse Dann sollte ein
Lichtstrahl an einer großen Masse, z.B.
der Sonne, abgelenkt werden.
Dunkle Sterne
1. Gravitation vor der ART
R u 2GM
g 2
2 c R GM R John Michell
(1724 – 1793)
Pierre S. Laplace (1749 – 1827)
Fluchtgeschwindigkeit:
Olaf Roemer: Lichtgeschwindigkeit c
Licht kann einem Körper nicht entkommen, wenn dessen
Fluchtgeschwindigkeit größer ist als c.
Wird eine feste Masse M auf einen Radius R < Rg komprimiert, so erscheint sie schwarz.
Schwarzschild-Radius 1676
Einsteins Postulate
vor der ART
Man betrachtet zwei Systeme, die sich relativ zueinander mit konstanter Geschwindigkeit bewegen = Inertialsysteme
1905
Alle Gesetze der Physik sind in beiden Systemen
gleich.
Die Lichtgeschwindigkeit hat den gleichen Wert,
unabhängig von der Bewegung der beiden
Systeme.
/ 1
/ ) (
´
/ 1
/ ) / (
´
) , (
2 2
2 2 2
c v vt
x x
c v c
vx t
t
'(x',t') t
x
Lorentz-Transformation
Raumzeit
1. Gravitation vor der ART
1 0 0 0
0 1 0 0
0 0 1 0
0 0 0 1
ik
(x0, x1, x2, x3) = (ct, x, y, z ) definiert ein Ereignis in der Raumzeit.
Der Abstand ds2 zweier Ereignisse („Raumzeit-Intervall“) ist invariant = unabhängig vom Koordinatensystem.
Raum & Zeit beeinflussen sich gegenseitig → Raumzeit
2 2
2 2
2 2
3 2
2 2
1 2
0 2
2
d d d d d d d d
d s c x x x x c t x y z
33 32
31 30
23 22
21 20
13 12
11 10
03 02
01 00
x x
x x
x x
x x
x x
x x
x x
x x
gik
Minkowski-Metrik für eine ebene Raumzeit mit der Signatur
( )
Spezielle Relativität
vor der ART
Keine Wirkung und kein Signal kann sich schneller ausbreiten
als mit Lichtgeschwindigkeit.
1905
Zur Elektrodynamik bewegter Körper;
von A. E i n s t e i n
Annalen der Physik XVII, 891 – 921
Gravitationswellen
1. Gravitation vor der ART
Das muß auch für die Gravitationswirkung
gelten. Also gibt es Gravitationswellen !
»Onde gravifique«
Henri Poincare (1854 – 1912)
1905 mit | |
1d ) ,
( )
,
( 3
R
y x
y x
r
r y c t r G
t
Retardiertes Potential:
Alle Körper fallen an der gleichen Stelle des Raums mit der gleichen Beschleunigung, unabhängig von
ihrer Masse oder ihrer Zusammensetzung.
Im freien Fall herrscht Schwerelosigkeit !
Es treten keine Kräfte auf !
Freier Fall
vor der ART
Warum ?
Äquivalenz von M
tund M
s1. Gravitation vor der ART
In einem Gravitationsfeld frei fallende Bezugssysteme
sind Inertialsysteme.
Die Vorgänge in beschleunigten Bezugssystemen und in
Gravitationsfeldern sind einander äquivalent.
Träge Masse Mt = schwere Masse Ms ISS
Fahrstuhl
Gezeitenkräfte
vor der ART
Volumenerhaltende Kräfte, die im freien Fall nicht verschwinden, weil sie durch Ungleichmäßigkeiten
in der gravitativen Beschleunigung hervorgerufen werden.
Die Signatur der Gravitation
„Starkes Äquivalenzprinzip“
Einsteins Äquivalenzprinzip
2. Allgemeine Relativität
In einem lokal frei
fallenden Bezugssystem sind in einer hinreichend engen Nachbarschaft eines jeden
Raumzeit-Ereignisses
keine gravitativen
Effekte feststellbar.
Albert Einstein (1879 – 1955)
1916
„Die Gravitation ist keine Kraft, sondern
eine Eigenschaft des Raums .“
Der Raum ist kein starrer Hintergrund,
er wird durch Massen verformt.
Relativität
Gravitation nach Einstein
1912
keine Masse
= keine Krümmung (Euklidischer Raum)
eine Masse
krümmt den Raum (Riemannscher Raum)
Vorstellung anhand einer Fläche (= 2-dim. Raum)
Der Planet folgt der vorgegebenen Strukturdes Raums
2. Allgemeine
Relativität
Gravitation ist Geometrie
John Archibald Wheeler (1911 – 2008)
„Die Materie bestimmt die Krümmung des Raums,
und der Raum bestimmt die Bewegung der Materie.“
prägte die Begriffe „Schwarzes Loch“,
„Geometrodynamik“, „Quantenschaum“
Relativität
Das Prinzip der ART
Albert Einstein
Können wir den
Materiebegriff nicht einfach fallenlassen und eine reine
Feldphysik entwickeln ?
Die Materie ist nur eine Anregung des leeren gekrümmten Raumes.
2. Allgemeine
Relativität
Anmerkung: Ist Alles Nichts ?
Der Raum ist das „Feld“
Die Geometrie der Raumzeit ist nicht nur gekrümmt, sie verändert
sich auch ständig.
Alle Massen im Universum bewegen sich; das Univer- sum selbst expandiert.
Relativität
Geometrodynamik
Die Ausbreitung von Störungen in der Struktur
der Raumzeit erfolgt nur mit endlicher Geschwindigkeit
Existenz von Gravitationswellen
z.B. Sternexplosion
(Supernova) mit Lichtgeschwindigkeit
2. Allgemeine
Relativität
Gravitationswellen
Robert M. Wald
Eine Raumzeit
ist eine Äquivalenzklasse
differenzierbarer Mannigfaltigkeiten, auf denen eine Lorentz-Metrik gab definiert ist. Die Krümmung von gab
ist über die Einstein-Gleichung mit der Materieverteilung in der Raumzeit verknüpft.
Relativität
Allgemeine Relativität
Zu Diskontinuitäten und Singularitäten fragen Sie Ihren Topologen oder Geometer !
n m m
n mn
v
g : v
;v
;L
heißt Lie-Ableitung von g
mn. Als Bedingung dafür, daß v
iIsometrie erzeugt, erhalten wir
die Killing-Gleichung.
Wenn ich nur wüßte was das
alles soll...
was das überhaupt b e d e u t e t ...
???
2. Allgemeine
Relativität
Probleme mit der ART ?
Experimentalphysiker
Seit die Mathematiker über die
Relativitätstheorie hergefallen sind, verstehe ich sie selbst
nicht mehr.
Relativität
Seufz !
Darstellung der Physik durch Größen, die bei einer beliebigen Koordinatentransformation
invariant bleiben (= „kovariant sind“).
Marcel Grossmann (1878 – 1936) 2. Allgemeine
Relativität
Allgemeine Kovarianz
Das leistet der Tensorkalkül von Ricci und Levi-Cività.
Tensoren, Vierervektoren und Skalare sind die gesuchten Invarianten.
Einheiten: c = 1, G = 1 (und k = 1, = 1) (nur Theoretiker halten das für einfacher !) Metrik: – dt 2 + dx 2 oder dt 2 – dx 2 ?
Misner, Thorne & Wheeler; Wald:
Landau & Lifshitz; Sexl & Urbantke:
Summenkonvention:
Gewöhnliche
partielle Ableitung:
Kovariante Ableitung:
) (
) (
Relativität
Konventionen
3 2 0
)
(A
i
i i
iAi A A
A
i k i
k x i i
k A A
x
A A k
,
a kai ik
ik A A
A; ,
Christoffel-Symbole Гika
i kl k
li l
ikl ik
mi ikl klm
x g x
g x
g g
2 1
a kai ik
ik A A
A; ,
2. Allgemeine
Relativität
Zusammenhang
Kovariante Ableitung:
Die Christoffel-Symbole beschreiben den Zusammenhang zwischen einem Vektor und seiner infinitesimalen Umgebung;
sie beschreiben den Paralleltransport eines Vektors in einem gekrümmten Raum.
Christoffelsymbol = Übertragung = Konnektion = Zusammenhang
KontravarianteKomponenten: Ai (Vektorraum En ) Kovariante Komponenten: Ai (Dualraum En* )
Vektorkomponenten
Relativität
Das Skalarprodukt ist invariant:
ds2
B A B
Ai i i i
AB
i ki k
i ik
k
g A A g A
A und
3 3
2 2
1 1
0 0
: Für
A A
A A
A A
A A
gik ik
Masse: m G/c
2= m*
Zeit: t c = t*
Energie: E G/c
4= E*
Alle *Größen haben die Einheit [Meter] !
2. Allgemeine
Relativität
Geometrische Einheiten
Planck-Länge: P 3 1,61035 m c
L G c
G
S 2
2 c
R Gm Schwarzschild-Radius der Masse m [m]
(= Masse in „geometrischen“ Einheiten) R geometrischer Radius der Masse m
R RS
(Schwarzes Loch) = 1
(Neutronenstern) 0,5
(Sonne) 10–6
(Erde) 10–9 !
Newtonscher Grenzfall reicht in fast allen Fällen (nicht bei GPS !) Größenordnung relativistischer Effekte
Größenordnungen
Relativität
Krümmung ~ Masse/Energie-Verteilung
T G
ik ik
ik ik
ik
R Rg g T
G 2
1
3. Einsteins
Feldgleichungen
Einstein-Gleichung
Krümmungstensor Energie-Impuls-Tensor
= der einzige Tensor, der gik und dessen 1. und 2. Ableitung enthält und der divergenzfrei ist: Gik;k = 0
1915
Newton
N 10 1
π 2
8
434
c
G
Feldgleichungen
Vergleich mit Newton
h = Abweichung von der Minkowski-Metrik Tik = Quelle des Gravitationsfelds
T00 = = c2 = Energiedichte Wellengleichung:
N c 4πG 2
4
Poissongleichung:
2 N 00
und 2
T h chik ik
2 2
2 c
c N
Ausgangspunkt: keine Massenerhaltung !
→ m ist keine Komponente eines Vektorstroms
Außerdem: Vektortheorie → Abstoßung der Massen !
Bedingungen: Tik = Tki und Div Tik= 0
→ 6 unabhängige Komponenten
→ Spin-0-Feld (Spur T ) + Spin-2-Feld
→ rein skalare Theorie (Nordstrøm)
→ rein tensorielle Theorie (Einstein)
→ Skalar-Tensor-Theorie (Brans & Dicke)
3. Einsteins
Feldgleichungen
Warum ein Tensorfeld ?
ik ik
ik
ik
T
c g G
Rg
R
4π 8 2
1
Rik = Ricci-Tensor (Krümmung) R = skalare Krümmung (= Sp Rik)
= kosmologische Konstante (= 0) Tik = Energie-Impuls-Tensor
gik = metrischer Tensor (Metrik)
Zehn gekoppelte nichtlineare Differentialgleichungen zweiter Ordnung für die gik
Feldgleichungen
Einsteins Feldgleichungen
Tik (Materie) = Quelle von Gik und Gik → Tik
→ Nichtlinearitäten der Einstein-Theorie
Für frei fallende Bezugssysteme und eine hinreichend kleine Umgebung eines Raumzeit-Ereignisses ist
1 0 0 0
0 1 0 0
0 0 1 0
0 0 0 1
ik
gik Minkowski-Metrik
(= ebener Raum)
Die Metrik gik bestimmt lokal die Geometrie der Raumzeit und damit das Ergebnis einer Abstandsmessung:
k ik
i
ik x x
g
s d d
d 2
Für den Abstand zweier Raumzeit-Ereignisse ergibt sich dann
2 2
2 2
2 2
3 2
2 2
1 2
0 2
2
d d d d d d d d
d s c x x x x c t x y z
Metrik und Abstandmessung
3. Einsteins Feldgleichungen
1
|
| mit
ik ik ikik
h h
g
hik = kleine Störung der flachen Minkowski-Metrik ik
*
4 )
2 ( 1
π 8
ik ik
ik
ik T Tg T
c
R G
Modifizierte Feldgleichung:
c T R G
4
π
8
mit
Schwachfeldnäherung
Feldgleichungen
ik ik
ik T
c Rg G
R 4
8π 2
1
d.h. Wahl eines Bezugssystems, in dem dies gilt
→ keine Invarianz unter Koordinatentransformationen
→ Eliminierung überflüssiger Freiheitsgrade
Einsetzen in die modifizierte Feldgleichung und lineare Näherung betrachten !
In erster Ordnung gilt dann:
Invarianz gegenüber Eichtransformation
Lorentz-Eichung:
k i i
k ik
ik
h x x
h
0
Div
k ik
k x
h h
Eichtransformationen
3. Einsteins Feldgleichungen
ik ik
ik h
g
* 2
2 2 2 2 2
2 2
2
1 1 2
)
( hik Tik
t c z
y x
h
O
Eichbedingung führt auf eine lineare Wellengleichung
'
|' d
|
|' , |
' π
) 2 ,
( 3
*
r r r
c r t r
r T t
r h
ik
ik
) sin(
) ,
( iko ik
ik r t h k r t
h
Außerhalb der Quelle, d.h. im Vakuum (für Tik = 0) → ebene Wellen Allgemeine Lösung: retardierte Potentiale
Wellengleichung
Feldgleichungen
(TT = “transverse” & “traceless”)
hik ist ein symmetrischer Tensor 10 unabhängige Komponenten
Lorentz-Eichung legt vier Komponenten fest
Koordinatenwahl legt zwei Komponenten fest
Phasenwahl legt zwei Komponenten fest
1 0
3 3 2
2 1
1 0
0
x h x
h x
h x
h c
i i
i i
0k 0
h (Transversalwelle)
22 0
11h
h (spurfreie Welle)
TT-Eichung
3. Einsteins Feldgleichungen
→ Koordinatensystem bewegt sich mit der Welle durch den Raum
0 0
0 0
0 0
0 0
0 0
0 0
1 0 0 0
0 1 0 0
0 0 1 0
0 0 0 1
h h
h h h
gik ik ik
Ebene Wellen mit zwei Freiheitsgraden und Geschwindigkeit c Für eine Welle in z-Richtung erhält man:
GW in der TT-Eichung
Feldgleichungen
)]
/ (
cos[
) ,
TT (
c z h t
h
h z h
t
hik
h+ und h sind die beiden Schwingungsrichtungen (Polarisationsrichtungen) der Welle
e i (t z/c) A
h
Polarisation und Spin
3. Einsteins Feldgleichungen
Allgemein: Ein Strahlungsfeld mit dem Spin S hat zwei orthogonale Zustände linearer Polarisation unter dem Winkel 90°/S.
Für GW ist S = 2 zwei Zustände, die sich um 45° unterscheiden.
) / (
e i t z c
A
h
) (
2 1
) (
2 1
L
R h ih h h ih
h
dl = 0 dl = 0 – dl = 0 +
2 2
2 2
2
2 d (1 )d (1 )d d
ds c t h x h y z
Abstandsmessung zwischen frei fallenden Testmassen
GW ändern die Metrik
Feldgleichungen
Wirkung einer GW
3. Einsteins Feldgleichungen
Klassische Feldtheorie
Feldgleichungen
Die linearisierte Theorie beschreibt ein masseloses
(Spin 2)-Feld, das sich mit Lichtgeschwindigkeit ausbreitet.
ik ik
ik h
g
x gR
G
S c 4
3
E d
16π
hik als Feld, das sich in einer flachen Raumzeit ausbreitet
Einstein-Wirkung R
g
LE g = Determinante der Metrik R = skalare Krümmung
Einstein- Lagrange- dichte
→ Ableitung der Feldgleichungen
Verschwindende Wechselwirkung zwischen Gravitonen und Materie.
E
Gravitonen
3. Einsteins Feldgleichungen
Das Graviton ist das Eichboson (Austauschteilchen) einer Quantenfeldtheorie der Gravitation mit S = 2
Die Kopplungskonstante G hat die Dimension [Fläche]
→ die Theorie ist nicht renormierbar (Divergenzen)
Für Energien E << EP = 1.2 1019 GeV → effektive Theorie mit ART als guter Näherung niedrigster Ordnung
Gravitonenmasse ?
Feldgleichungen
Ansatz der relativistischen Feldtheorie der Gravitation:
) 4 (
1 2 2
E
RTG L m h h ah
L ik ik m = Gravitonenmasse a = –1 : Pauli-Fierz
Aus den WMAP-Daten und dem Standardmodell folgt m < 1.3 10–63 kg bzw. < 7.3 10–34 eV
Die Geschwindigkeit von Photonen und Gravitonen ist < c
Der Kollaps eines Sterns führt nicht zu einer Singularität
4. Gravitations- wellen
GW sind durch beschleunigte Massen erzeugte Transversalwellen in der Struktur der Raumzeit, die
sich mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten.
Lexikondefinition
x d
m m
Massendipolmoment:
2
2 m 2 D ~ S t
d Strahlungsleistung:
2 0
2 2
m
2
t m t
t
p x
d Impulserhaltung !
Das magnetische Dipolmoment entspricht in der Gravitationstheorie dem Drehimpuls; dies liefert infolge der Drehimpulserhaltung ebenfalls S = 0.
Monopolmoment: Jede sphärisch-symmetrische Vakuumlösung der Feldgleichungen ist statisch.
Multipolentwicklung
wellen
x r
x x
Q i k ik 2)d3 3
( 1
c t r Q
r t c
hik G ikTT
2 2 4
TT 1
2
Die metrische Störung in der Wellenzone (r >> /2) hängt vom TT-Anteil des Massenquadrupolmomentsder Quelle ab:
Großes Quadrupolmoment ! Schnelle Änderungen !
Q = Abweichung von der Kugelsymmetrie
s m W
10 6 ,
2 1
444
c G
Allgemein: Alle Multipole der Ordnung < S liefern keinen Beitrag zur Strahlung. Für Gravitonen ist S = 2.
Quadrupol-Formel
4. Gravitations- wellen
ik ik ik
ik Q Q
c G c
t r t Q
c G t
E
5 2
3 3
5 5
d 5
d
Energiefluß einer ebenen Gravitationswelle Labor: Rotierende Hantel 10–26 W
Erde um Sonne 200 W
Jupiter um Sonne 5300 W
Doppelsternsystem 1015 … 1030 W Neutronensternsystem 1045 W
Nur kompakte kosmische Objekte mit
großen Beschleunigungen kommen in Frage !
Strahlungsleistung
wellen
Supernovae
Doppelsternsysteme
Akkretierende Neutronensterne
Kollidierende superschwere Schwarze Löcher
Urknall Inflation
die energiereichsten und heftigsten Vorgänge
im Universum
Dunkle Materie
Quellen von GW
4. Gravitations- wellen
Pulsare
c
t r r Q
c
hik 2G 1 ik
4 0
h 2 L
Amplitude, Stärke
wellen
e
i ( / )0 t z c
ik
ik
h
h
h
×
2δ
L h
Gravitationswelle h:
Amplitude:
Hz ) 1
~ (
f S h
hLineare spektrale Dichte:
) ( f S
hMittelwert von h bei der Frequenz f innerhalb der Bandbreite ∆f = 1 Hz)
Spektrale Leistungsdichte = FT der Autokorrelationsfkt. von h
2
L
Hz ) 1
~ (
f S h
n
nLineare spektrale Rauschdichte
h f
h
h ~
const.
~
„Empfindlichkeit“
4. Gravitations- wellen
Signal = GW + Rauschen Darstellung des Rauschens:
) ( )
( )
( t h t n t
s
21
22 und 100Hz 3 10
Hz 10 1
~ 3
f h
h
h ~ 10
–18Günstigster Fall: Supernova in der Milchstraße M ~ 1.4 M , D ~ 50000 Lj, f ~ 1 kHz
ESN ~ 3 1046 J, 1 % EGW ~ 1044 J Strahlungsleistung auf der Erde:
S ~ 105 W/m2
100 el.-magn. Solarkonstante
1031 Gravitonen pro m2 und s
Die Stärke von GW
wellen
Angestrebte Empfindlichkeit
d.h. Abstand Erde - Sonne ändert sich um den Durchmesser eines H-Atoms
bzw. eine 1 km lange Meßstrecke um den Durchmesser eines Protons ! Angestrebte Empfindlichkeit der
1. Generation von GW-Detektoren:
h ~ 10
–214. Gravitations- wellen
SN in der Milchstraße ?
Alle 30 – 50 Jahre !
Virgo-Haufen Galaxienhaufen in 50 Mio Lj Entfernung
Quellen und Frequenzen
wellen
Supernova in der Milchstraße Verschmelzende
Binärsysteme NS – NS BH – BH Kompakte Objekte
+ supermassive Schwarze Löcher Quantenfluktuationen
im frühen Universum
Phasenübergänge im frühen Universum
Pulsare
Schwingungen, die sich durch die Raumzeit bewegen
inkohärente Überlagerung der Emission einzelner Atome
Wellenlängen kleiner als das Objekt Bild des Objekts
Absorption, Streuung, Disper- sion durch Materie
Frequenzen 107 ... 1027 Hz
Schwingungen in der Struktur der Raumzeit selbst
kohärente Bewegung großer Massen oder Energiedichten
Wellenlängen gleich groß oder größer als die Quelle (Akustik)
Keine Beeinflussung durch Materie
Frequenzen 10–18 ... 104 Hz
Die meisten Quellen von GW senden keine EMW aus und umgekehrt
Komplementäre Informationen - neue Entdeckungen zu erwarten
Elektromagnetische Wellen / GW
4. Gravitations- wellen
Absorption, Streuung und Dispersion
durch Materie und elektromagnetische Felder
Streuung durch Hintergrund-Krümmung
für RB ~ (Schwingungsmoden Schwarzer Löcher)
Gravitationslinseneffekt (Fokussierung)
durch Schwarze Löcher, Sternhaufen, Galaxien
Parametrische Verstärkung
für RB (Vakuumfluktuationen beim Big Bang)
Nichtlineare Effekte
spielen praktisch keine Rolle (h << 1)
Starke Felder
wellen
Historisches
5. Anhang
1905 Spezielle Relativität
1912 „Der glücklichste Einfall meines Lebens“
1915 Allgemeine Relativität 1916 Gravitationswellen
1917 Kosmologische Konstante 1918 Quadrupolformel
1925 Entdeckung der Expansion des Weltalls 1927 Lemaîtres Urknall-Modell
1.) Misner, Thorne & Wheeler „Gravitation“ 1973 2.) Robert M. Wald „General Relativity“ 1984
3.) R.U. Sexl & H.K. Urbantke „Gravitation und Kosmologie“
1975, 52002
4.) Bernard F. Schutz „Gravity from the ground up“ 2003
5.) Landau & Lifschitz „Klassische Feldtheorie“ 1963, 101982 6.) Albert Einstein „Grundzüge der Relativitätstheorie“
51969, 2002
7.) Michele Maggiore „Gravitational Waves Vol. I“ 2008
Literatur
5. Anhang