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Wissensakquisitionstechniken mit Experten

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Academic year: 2022

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Wissensakquisitionstechniken mit Experten

Orientierung, Brainstorming

Interviews:

¾ unstrukturierte Interviews

¾ semistrukturierte Interviews: vorgegebene Themengebiete

¾ strukturierte Interviews: genau vorgegebene Fragen

¾ "teachback " Interview: Wissensingenieur demonstriert sein Verständnis durch Umschreiben oder Lösen eines Problems

¾ Tutorielles Interview: Experte hält Vorlesung

Psychologische Erhebungstechniken, z.B. Konstruktgitter- verfahren; Analysetechniken, z.B. hierarchisches Clustering von Begriffen

Teilnahme am Problemlösungsprozeß, z.B.

Wissensingenieur wird Lehrling für Experten

Durchspielen von Fällen mit Beobachtung, Laut-Denken und/oder Introspektion

¾ typische Fälle

¾ Fälle mit begrenzter Informationsangabe

¾ Fälle mit Beschränkung der Verarbeitungskapazität (z.B. Zeit)

¾ schwierige Fälle

Selbstakquisition durch Experten mit technischer Unterstützung

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Checkliste in Orientierungsphase

• Bereich (Branche)

• Hauptfunktion (aus Anwendersicht)

• Ähnliche Systeme

• Charakterisierung der Eingabedaten; Erhebung: auf einmal, inkrementell, gezielt? Format: z.B. visuell, akustisch, Grafik, Text, Zahlen.

• Charakterisierung der Ausgabedaten: Erläuterungen, Umsetzung, Begründungen,

• Fallbeispiele: Anzahl, Qualität, Vollständigkeit

• Stakeholder-Analysis (Experte, Benutzer, Management)

• Interaktionen zwischen Experten und Klienten

• Generische Problemlösungsverfahren: aus WBS-Literatur

• Unterstützung durch eine Theorie; verschiedenen Schulen?

Validierbarkeit?

• Einteilung in Phasen: z.B. Patientenmanagement: Diagnose, Simulation, Therapieauswahl, Folgesitzungen.

• Abstraktion und Modularisierung; Multiple Sichten

• Struktur des Wissens: kategorisch, heuristisch, modellbasiert, fallbasiert?

• Raum und Zeit. Wie detailliert repräsentiert?

• Numerische Daten: quantitativ oder qualitativ (s. Simulation)

• Suchraum: Ist das Problem mit Suche lösbar? Größe des Suchraums?

• Unsicherheiten: bei Daten, Wissen? Wie geht der Experte damit um?

• Alternative Lösungswege? Multiple Lösungen?

• Sonstige Anmerkungen

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Unstrukturiertes Interview

Ziel: Überblick über das Anwendungsgebiet; Zusammen- fassung in Bereichsdokument.

generelle Problembeschreibung

• Bibliographie von Literatur

• Glossar der Fachbegriffe

• Liste von Experten auf dem Gebiet

• Geeignete Performanzkriterien für das spätere System

• Beschreibung typischer Problemszenarien

• Beschreibung von Nutzungsszenarien

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Strukturiertes Interview

Ziel: Interview mit einer Agenda von zu klärenden Punkten.

Heuristiken:

• Erwirb zuvor einige generelle Interviewfähigkeiten.

• Plane Interview sorgfältig.

• Bearbeite zuerst ein Interview, bevor Du ein neues anfängst.

• Kenne die Terminologie des Anwendungsgebietes.

• Erkläre dem XP das Ziel des Interviews.

• Mache auch den Ablauf des Interviews dem XP deutlich.

• Gehe nicht davon aus das XP von vornherein motiviert ist.

• Achte auf Anzeichen, das XP Motivation verliert.

• Maximale Interviewdauer: 2 Stunden.

• Zeichne Interview auf.

• Sie vorsichtig mit Einschätzung, selbst Experte zu sein.

• Berücksichtige den Kontext von Äußerungen.

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Interviewvorbereitung

Inhaltsplanung

Zeit- und Ortsfestlegung

Teilnehmer einladen

¾ Agenda mitschicken

¾ auf Hintergrunddokumente verweisen oder verschicken

Materialien bereitstellen

¾ Aufzeichnungsmittel (Notizblock, Band, Video)

¾ Präsentationsmittel (Folien, Computerprogramme, Fallbeschreibungen, ...)

¾ Medien (Projektor, Computer, Papier-Handouts, Kärtchen)

Sich einstimmen auf das Treffen

Interaktionen

Verbale Kommunikation

¾ Einführung: Höflichkeiten, Agenda bestätigen, Zeitrestriktionen erfragen

¾ Hauptteil: Abarbeiten der Agenda, Abweichungen

¾ Schluss: jeden nach Schlussstatement fragen, evtl.

Zusammenfassung, Skizze nächstes Interview, Aufgabenverteilung, Zeit- und Ortsfestlegung

Nichtverbale Kommunikation

¾ Kommunikationsstile

¾ nichtverbale Mitteilungen und Reaktionen darauf

¾ ambivalente Signale, Diskrepanzen

¾ kulturelle Differenzen (Formalität, Kleidung, persönlicher Raum)

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Dialogtechniken

Einführen des Themas

Fragen

¾ Welche Information soll erfragt werden?

¾ Frage formulieren

™ offene oder geschlossene Frage (abhängig von erwarteter Antwort, vom Dialogmuster, von Reaktionen des XP)

™ Wortwahl, Vagheit, Einfachheit, Wirkung

¾ Frage aussprechen

¾ Probleme beseitigen; mögliche Gründe für fehlgegangene Fragen:

™ zu allgemeine Frage

™ zu spezielle Frage

™ Frage nicht verstanden

™ Frage nicht relevant

™ XP will nicht antworten

™ XP schweift aus

™ XP redet viel und sagt nichts

™ XP fühlt Angriff

™ XP weiß Antwort nicht

Zuhören

¾ zuhören können

¾ nicht ablenken

¾ Müdigkeit bekämpfen

¾ auf das Interview konzentrieren

¾ bremsen bzw. unterbrechen des XP

Reagieren

¾ Rückfrage, Folgefrage

¾ paraphrasieren, um Bestätigung zu erhalten

¾ scheinbare Widersprüche aufklären

¾ neue Fachworte gebrauchen

¾ neue Themen und Fragen ableiten; Agenda erweitern

Abschließen

¾ expliziter Abschluss

¾ Zusammenfassung

Nacharbeiten und Auswerten; nächstes Interview vorbereiten

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Motivation des Experten

Indizien für nachlassende Motivation:

• XP erzählt weniger als er weiß

¾ XP schweigt ohne erkennbaren Grund

¾ XP produziert vage oder sehr allgemeine Aussagen

¾ XP antwortet nur mit ja oder nein

• XP bestimmt selbst den Ablauf des Interviews, obwohl Aufgabe des KE

¾ XP ignoriert Agenda des WE

¾ XP will Thema wechseln ("Sollen wir hier weitermachen?

Ich denke, dazu reicht die Zeit nicht.")

¾ XP kritisiert KE ("Das werden Sie doch nicht verstehen, deshalb werde ich mit ... weitermachen." "Es ist nicht notwendig, dass ich Ihnen das erzähle".)

• XP lässt sich durch andere Ereignisse ablenken, z.B.

Telefonanrufe

Heuristiken zur Vermeidung von Motivationsverlust

• Besprich Fälle, die auch für XP interessant sind, z.B. aktuelle Fälle.

• Lass den XP über Lösungsansätze von anderen XP diskutieren

• Schnelle Umsetzung in lauffähige Version des WBS

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Beobachten des Experten

Protokollanalyse (Laut-Denken-Protokolle): XP löst einen Fall und schildert seine Vorgehensweise. Eventuell sollte XP vorher an Testbeispielen (z.B. Knobeleien) das laute Lösen von Problemen üben. Sorgfältige Auswahl der Fälle.

Introspektion: "Wie würden Sie folgendes Problem lösen?"

Geringe Validität der Daten ist zu befürchten: "Often the methods he claims to use is textbook fiction."

Dialoge mit Klienten: Falls XP Beratungsgespräche mit Klienten führt, können diese aufgezeichnet und analysiert werden.

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Konstruktgitterverfahren

"Das menschliche Konstruktsystem ist aus einer begrenzten Anzahl dichotomer (zweipoliger) Konstrukte zusammengesetzt"

(aus Personal Construct Theory von Kelly, [Kelly 55]) Übertragung auf Wissensakquisition:

1. XP nennt Konzepte (Diagnosen) des Anwendungsbereichs.

2. Es werden (zufällig) 2 oder 3 Konzepte ausgewählt.

3. XP nennt Eigenschaft, die zwischen den Konzepten unterschiedlich ist (bei 3 Konzepten Eigenschaft, die 2 Konzepte haben und dem 3. fehlt).

4. Wiederholung von 1-3 bis genügend Konzepte und Eigenschaften erfasst.

5. Eintragen der Konzepte und Eigenschaften in eine Matrix mit anschließender Vervollständigung. Eventuell Gewichtung der Eigenschaften.

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Hierarchisches Clustering von Konzepten

Ziel: Konzepte in eine hierarchische Struktur transformieren, die Ähnlichkeiten widerspiegelt.

1. Berechne Ähnlichkeit zwischen allen Konzepten bzw.

zwischen Eigenschaften

2. Wähle Paar mit größter Ähnlichkeit

3. Fasse Paar zu neuem Konzept/Eigenschaftsdimension zusammen 4. Adaptiere Konzept-Ähnlichkeitsmatrix bzw. Eigenschaftsmatrix,

wobei die Ähnlichkeiten der übrigen Konzepte/Eigenschaften zu dem zusammengefassten Konzept/Eigenschaft als Durchschnitt (oder Min., Max.) der bisherigen Ähnlichkeiten betrachtet wird.

5. Wiederhole Schritt 1 - 4, bis nur noch eine Dimension übrig ist.

6. Sortiere Konzepte/Eigenschaften in der Matrix entsprechend der Hierarchie um.

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