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Academic year: 2022

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Wieviele Module umfasst die Ausbildung in HW? Wie ist das HW-Studium auf- geteilt in Psenzunter- richt bzw. Selbststudium?

13 Module Jedes Modul hat 28 Stun- den Psenzunterricht und 17 Stunden Selbststudium 19,5 ects 20 Module Jedes Modul hat 21 Stunden Psenzunterricht und 24 Stunden Selbststudium 30 ects 5 obligatorische Module Alle Module haben 80%ige Psenzpflicht und Selbst- studium Selbststudium angeglichen an Lektionenzahl des ent- sprechenden Moduls 16 ects Fachausbildung: 6 Semester 15 W mit 9 SWS Fachdidaktik: 3 Semester 15 Wo 2 SWS 80%ige Psenzpflicht und Selbststudium 51 ects

9 Module Alles Psenzver- anstaltungen 30 ect Wann fhestens können die Studierenden inner- halb ihres Studiums mit der Ausbildung Hauswirt- schaft beginnen?

5. Semester3. Semester1. SemesterEinhrungsphase August bis September, Oktober Be- ginn der Fachausbildungen

1. Semester Wie sehen die aktuellen Studierendenzahlen aus? (Gesamte Anzahl Studie- render an Ihrer PH und Anzahl derjenigen, die HW belegen).

WiSe 03/04 13 SoSe 046 WiSe 04/0526 SoSe 055 WiSe 05/0626 Studiengang 03: 13 von 99 Studiengang 04: 9 von 93 Studiengang 05: noch nicht definitiv bekannt Studiengänge mit der neu- en Ausbildung: Studiengang 03: 47 von 113 Studiengang 04: 41 von 107 Studiengang 05: 9 von 87 Studiengang 03: 11 Studierende Studiengang 04: 7 Studierende Studiengang 05: 9 Studierende

Studienbeginn 2001/2002: 17 von 192 Studienbeginn 2003: 41 von 180 Studienbeginn 2004: 26 von 209 Studienbeginn 2005: 8 von 170 Wie viele Diplomcher kann eine Studierende/ein Studierender belegen?

5 Fächer, evtl. 6 zur indivi- duellen Profilierung4 Fächer der Sek I-StufeStudierende beginnen das Studium mit 6 Fächern. Im 5. Semester reduzieren sie auf 4 Fächer und schliessen diese ab. Die anderen Fächer nnen später nachqualifiziert werden, die Module wer- den angerechnet.

3 bis 4 Fächer3 cher Wo sehen Sie die Vorteile, wo eher die Nachteile der Ausbildung an der PH?

Vorteile - Vernetzung mit andern chern - Synergien - Akzeptanz HWU grösser Nachteile - Ausbildung konzentriert sich auf Schwer- punktthemen - Fachliche Defizite und Unsicherheiten - Kurze Fachpraxis

Vorteile - Integration in die Lehre- rinnen- und Lehrerbil- dung der Sekundarstufe 1 - Integration und Stellen- wert dieses Faches HW im L-Team und bei den SchülerInnen wird sich voraussichtlich verbes- sern - Fächerwahlen der Stu- dierenden, die ideal sind r chebergreifenden Unterricht - Allllige Stundenreduk- tionen im Fach HW ge- hrden nicht mehr die Existenz einer Lehrperson - Lohngleichheit Vorteile - Studierende sehen ver- mehrt die Möglichkeit, chebergreifend zu arbeiten - Studierende verfügen über ein hohes Potenzial, Themen aufzuarbeiten Nachteile - Fachliche Defizite und Unsicherheiten - Kurzes Praktikum

Vorteil - Integration in die Lehre- rinnen- und Lehrerbil- dung der Sekundarstufe 1 Nachteil - Studierende haben keine Vorbildung und kennen das Fach teilweise aus ihrer eigenen Schulbio- graphie nicht

Vorteile - HW Studienfach, wie an- dere auch - HW und ein anderes NMM Studienfach ist zwingend NMM Profil - Koordination in der FD Ausbildung berufs- praktische Studien Nachteile - eingeschnkte Studien- wahl - räumlich nicht zusam- men - unüberschaubare Insti- tution, macht Zusam- menarbeit, Ausrichtung schwierig

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G e s u n d h e i t s f ö r d e r u n g

Dass richtige Ernährung und genügend Bewe- gung die wichtigsten Voraussetzungen für eine gute Gesundheit sind, weiss heute jedes Kind – sollte man meinen. Die Realität zeigt ein an- deres Bild. Der Autor des folgenden Beitrags setzt die Faktoren Ernährung und Bewegung in Bezug zur heutigen Zeit, fordert die Schule zum fächerübergreifenden Handeln auf und zeigt anhand von Beispielen, wie dies funktionieren kann.

In den westlichen Industrienationen ist im letzten halben Jahrhundert ein alter «Menschheitstraum» in Erfüllung ge- gangen: Der Traum vom Schlaraffenland. Für uns ist der Überfluss der Nahrung, welche jederzeit in guter Qualität und in ausreichender Menge verfügbar ist, Realität gewor- den. Dazu kommt aber auch, dass unser Lebensrhythmus neu durch einen zum Teil eklatanten Bewegungsmangel charakterisiert ist. Dies ist unter anderem durch den Wan- del von körperlicher Arbeit als Haupterwerbsquelle zur leichten Bürotätigkeit und Dienstleistungsberufen begrün- det. Diesen zeitlich rasanten Veränderungen sind wir aber aus kultureller und evolutionärer Sicht nicht gewachsen.

Schwerwiegende Zivilisationskrankheiten, wie schweres Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes-Typ-2, Arterioskle- rose, Osteoporose oder diverse Krebsleiden sind die Fol- gen.

Schlaraffenland und die Folgen

Ernährung bedeutet immer die Verbindung zwischen bio- logisch notwendiger Nahrungsaufnahme und psychosozial geprägten Verhaltensmustern. Der Umgang mit Energiezu- fuhr (Essen, Trinken) und Energieverbrauch (Bewegung, Sport) unterliegt einem täglichen Training. Dabei wird das persönliche Handeln durch Wiederholung und Verstärkung festgelegt. Im Laufe der Zeit entstehen so die Grundprinzi- pien der Lebensführung aus einer Mischung von zwi- schenmenschlichen Spielregeln, persönlichen Bedürfnis- sen und subjektiven Erfahrungen. Ernährungsgewohnhei- ten werden bei Kindern und Jugendlichen in der Regel zwischen dem 6. und 10. Lebensjahr geprägt. Geschmack, Mahlzeitenrhythmus, Tischmanieren, aber auch Trinkge- wohnheiten werden von den Eltern an die Kinder weiter-

gegeben. Das heisst aber auch, dass Fehlernährung sowie Über- und Mangelernährung in dieser Lebensphase über- nommen werden.

Im Weiteren sind wir in unserer multikulturellen Ge- sellschaft zunehmend auch von den ethnischen Besonder- heiten der Migrantinnen und Migranten betroffen und gleichzeitig gefordert. Für diese Menschen könnte die Kluft zwischen häufig erlebter Armut im Ursprungsland und den geradezu grenzenlosen Verlockungen im neuen Land nicht grösser sein. Migrantinnen und Migranten, die sich längerfristig ins neue kulturelle Umfeld integrieren konn- ten, müssen gerade für die Themen der Ernährung und Bewegung besonders sensibilisiert werden.

All diese Erkenntnisse stellen eine grosse Herausfor- derung dar für die Gesundheitsbildung und Erziehung in Elternhaus, Schule oder anderen sozialen Systemen. Diese schwierige Aufgabe kann schlussendlich nur durch eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von Fachpersonen aus Pädagogik, Sozialarbeit und Medizin sowie Gemeindever- tretern erfolgen.

Diskrepant zu diesen Fakten fehlen systematische, einheitliche und flächendeckende Grundlagen und Ausbil- dungskonzepte zum Thema Ernährung und Bewegung bei Kindern und Jugendlichen, dies sowohl in den medizini- schen oder paramedizinischen, aber auch in den pädago- gischen Fachgebieten. In den letzten Jahren wurde zuneh- mend bewusst, dass die Ernährung und Bewegung in der Altersgruppe der Volksschulkinder wichtige Auswirkungen auf die künftige Gesundheit im Erwachsenenalter haben.

Die gesellschaftlichen Veränderungen und der heutige Le- bensstil geben Anlass zu grosser Sorge. Gesundheitspoli- tisch steht aktuell das Thema der Übergewichtigkeit mit seinen Folgeerkrankungen bereits im Kindes- und Jugend- alter im Brennpunkt.

So hat die Adipositas (= schwere Übergewichtigkeit) in vielen Ländern so zugenommen, dass die WHO von ei- ner weltweit zunehmenden «Epidemie» spricht. Auf der anderen Seite nehmen aber auch andere Extremformen der Ess-Störungen wie Anorexie oder Bulimie zu. Diese sind ebenfalls mit erheblichen langanhaltenden psychi- schen, sozialen und körperlichen Folgen assoziiert. Umfas- sende präventive Massnahmen sind deshalb notwendig.

Neben dem Elternhaus, dessen Verantwortung für diese Thematik insbesondere bei Jugendlichen häufig leider nicht mehr wahrgenommen wird, bekommt gerade die Schule eine wichtige Aufgabe für die Förderung einer opti- Von Josef Laimbacher

Leitender Arzt und Stellvertretender Chefarzt am Ostschweizer Kinderspital, St. Gallen.

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malen Ernährung und eines verbesserten Bewegungsver- haltens. Um hier aktiv zu werden, ist es aber notwendig, die heutigen Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten bei Kindern und Jugendlichen, ihren Ernährungszustand und ihre Ernährungszufuhr zu kennen. Diese sind mit den heutigen ernährungsphysiologischen Erkenntnissen und Referenzwerten für eine gesunde Ernährung zu verbinden.

Über die Ernährungsgewohnheiten und die Nährstoffzu- fuhr bei Schulkindern und Jugendlichen sind in den letz- ten Jahren zahlreiche Untersuchungen in vielen verschie- denen europäischen Ländern publiziert worden. Alle zei- gen den gleichen Trend, nämlich die bereits erwähnte Zu- nahme von Übergewicht, als Folge einer erhöhten Energie- zufuhr durch zu fette und zu süsse Nahrungsmittel, sowie der mangelnden Bewegung. Die Ernährung und die regel- mässige körperliche Aktivität von Kindern und Jugendli- chen hat – wie in allen Bevölkerungsgruppen – zum Ziel, die Gesundheit und damit auch die Lebensqualität zu er- halten und zu fördern. So müssen den Kindern und Ju- gendlichen genügend Energie und Nährstoffe für das Wachstum und die körperliche Aktivität zugefügt werden.

Dies ist nicht einfach in einer Phase, in der sich für Kinder und Jugendliche viele psychische, soziale und sozioökono- mische Auseinandersetzungen vollziehen.

Im Rahmen einer umfassenden Gesundheitsförde- rung in Schulen können richtiges Ernährungs- und Bewe- gungsverhalten den Volksschulkindern sowohl durch spe- zielle Aktionen, aber auch durch die Implementation von verbindlichen Lehr- und Lerninhalten im Schulalltag nä- her gebracht und entwickelt werden.

Die Elemente Ernährung und Bewegung sind in ei- nem multidisziplinären Ansatz zu behandeln, so zum Bei- spiel im Fachgebiet Mensch und Umwelt. Enge Beziehun- gen ergeben sich selbstverständlich auch mit dem Sport- und Bewegungsunterricht sowie mit den Fächern der Hauswirtschaft. Somit soll auch das fächerübergreifende Arbeiten ermöglicht und gefördert werden. Folgerichtig er- öffnet sich so die Chance für das erfolgreiche und berei- chernde Miteinander im Schulalltag.

Gesundheitsförderung und Volksschule:

Was ist zu tun?

In den aktuellen schweizerischen Ernährungsberichten 1984/1989/1998 und neu auch 2005 wird die Ernährungs- erziehung als äusserst wichtige Aufgabe für die Volksge- sundheit beschrieben. Dies gilt heute umso mehr, als wei- tere evidente Erkenntnisse zur Krankheitsentstehung als Folge der falschen Ernährung und des eklatanten Bewe- gungsmangels zur Verfügung stehen. Es wird betont, dass Ernährungs- und Bewegungserziehung ein langfristiger in- terdisziplinärer Prozess ist, der schon früh einsetzen müss- te. Dies betrifft sowohl das Elternhaus, die Schule aber auch die gemeindeorientierte Gesundheitsförderung. In

der Schule muss der Prozess bereits im Kindergarten begin- nen und sich dann über die ganze Schulzeit erstrecken.

Der Begriff der Gesundheitserziehung wurde zwischenzeit- lich durch den Begriff Gesundheitsförderung erweitert. Der Gesundheitsbegriff hat sich in den letzten Jahren stark ge- wandelt. Noch vor 50 Jahren verstand man unter Gesund- heit «Abwesenheit von Krankheit». Diese Sichtweise nennt man das Pathogenese-Modell: was macht krank? Heutzu- tage geht man vom Salutogenese-Modell aus: Was macht und erhält mich gesund? Dieses Modell fragt nach den vor- handenen Ressourcen und räumt der Eigenverantwortung einen wichtigen Platz ein. Die Leitlinien der Gesundheits- förderung sind in der Ottawa Charta von 1996 formuliert:

«Allen Menschen ein höheres Mass an Selbstbestimmung zu ermöglichen und sie damit zur Stärkung ihrer Gesund- heit befähigen.» Schule und Gesundheit ist auf Initiative der WHO, des Europarats und der EU im Jahre 1992 in ein europaweites Netzwerk gesundheitsfördernder Schulen ein- gebettet worden. Seit 1993 beteiligt sich auch die Schweiz daran, und 1996 wurde vom BAG (heute bildung und ge- sundheit Netzwerk Schweiz: www.bildungundgesundheit.

ch) die Gesundheitsstiftung Radix für die Koordination des schweizerischen Netzwerkes beauftragt. Diese Strukturen wären eine grosse Chance für eine flächendeckende Ver- netzung eines umfassenden Umsetzungsprozesses.

Die Wichtigkeit dieser Thematik unterstreicht ein vom Bundesrat schon 1994 entgegengenommenes Postulat (94.3533), das in allen Schulstufen mehr Informationen und Aufklärung über ein gesundes Ernährungsverhalten verlangt. Die damals schon bekannten Folgeerscheinun- gen eines schlechten Ernährungsverhaltens rufe nach dringlichen Massnahmen. Deshalb hat das Generalsekreta- riat der Schweizerischen Konferenz der Kantonalen Erzie- hungsdirektoren (EDK) dem Vorschlag der Eidgenössischen Ernährungskommission und des Bundesamtes für Gesund- heit zugestimmt, eine Untersuchung über die heutige Er- nährungssituation von Schulkindern und das Thema Er- nährung im Schulunterricht durch zu führen und Verbes- serungsmassnahmen zu formulieren. Im Jahre 2000 wurde der Bericht der Arbeitsgruppe Schule und Ernährung (AGSE) der eidgenössischen Ernährungskommission publiziert.

Die Schlussfolgerungen und Massnahmen dieser Arbeits- gruppe lassen sich wie folgt zusammenfassen:

• Ernährung hat eine zentrale Bedeutung in der Schule und im Unterricht.

• Ernährungserziehung ist im Rahmen der Gesundheitser- ziehung wichtig.

• Ernährung gehört in den Lehrplan aller Schulstufen, wenn nicht als eigenes Lehrfach, wenigstens als Schwer- punkt fächerübergreifend.

• Aus-, Weiter- und Fortbildung der Lehrkräfte in «Ernäh- rung» sollte höheren Stellenwert haben, evtl. Beizug schulexterner Fachkräfte.

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• Um kantonale Unterschiede bezüglich Lehrplänen und deren Umsetzung auszugleichen, wäre eine Koordination und Kooperation zwischen den Kantonen erwünscht zum Austausch erfolgreicher Projekte und Lehrmittel. Ei- ne überregionale, evtl. gesamtschweizerische Dokumen- tation, Informations- und Koordinationsstelle könnte dabei hilfreich sein.

• Ernährungserziehung der Kinder und Jugendlichen muss auch in Familien wirksam werden, Kontakte zum Eltern- haus sind zu fördern.

• Öffentlichkeitsarbeit beziehungsweise Ernährungserzie- hung ist zu intensivieren, dabei ist auch ein Augenmerk auf die Ernährung spezieller ethnischer Gruppen zu rich- ten.

• Regelmässige epidemiologische Erhebungen über das Er- nährungsverhalten und die Ernährungssituation der Kin- der und Jugendlichen sollten durchgeführt werden, zum Beispiel im Rahmen der schulärztlichen Untersuchung.

Dabei könnte ein spezielles Ernährungsteam innerhalb der Fachgruppe «Gesundheitsförderung» dienlich sein.

• Ernährung in den Schulkantinen sollte ein Vorbild für eine gesunde Ernährung sein und damit das Ernährungs- verhalten der Schüler/innen beeinflussen.

• Zur Verwirklichung der erwähnten Massnahmen sind die notwendigen finanziellen Mittel bereit zu stellen.

Ernährungsverhalten und Alltagspraxis

Das Ernährungsverhalten umschreibt die Art und Weise wie die Nahrung eingenommen wird, so wie Mahlzeiten- rhythmus und Mahlzeitenspektrum, Vorlieben für be- stimmte Nahrungsmittel und äussere Bedingungen und soziales Umfeld bei der Ernährung. Aus vielen Studien geht deutlich hervor, dass sich das Essverhalten bei Kin- dern und Jugendlichen (wie auch bei Erwachsenen) erheb- lich verändert hat und von den bisherigen klassischen Ernährungsgewohnheiten abweicht:

• vielfach kein Frühstück mehr

• zu Mittag meist ein kalter, zum Teil einseitig zusammen- gesetzter Lunch

• abends wenn möglich eine warme Mahlzeit

• zahlreiche kleinere Zwischenmahlzeiten

• meist ein Spätimbiss nach 20.30 Uhr

Die Regel wäre eine Verteilung der Nahrungsaufnahme auf 3–6 Mahlzeiten, wovon 3 Hauptmahlzeiten sein sollten, die mit je 15–30% an der Gesamtenergieaufnahme betei- ligt sind. Mindestens eine Hauptmahlzeit sollte warm zu- bereitet sein. Das Frühstück bildet dabei eine unabdingba- re Voraussetzung für einen guten Start in den Schul- und Arbeitsalltag.

Empfehlungen für die Nährstoffzufuhr sind wichtige Hilfsmittel im Bereich der Ernährungsinformation. Diese müssen aber für die Anwendung in der Praxis in lebens- mittelbezogene Richtlinien umgesetzt werden, wollen sie von Kindern, Jugendlichen und Eltern verstanden werden.

Dazu dient zum Beispiel die anschauliche und breit kom- mentierte neue Lebensmittelpyramide der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung aus dem Jahre 2005. Die dort empfohlene optimierte Mischkost berücksichtigt in ihren Empfehlungen viele präventive Aspekte. Die wichtigsten Empfehlungen zum gesunden Essen und Trinken sind:

• Süssigkeiten und salzige Knabbereien: Zurückhaltend mit Genuss

• Fette, Öle und Nüsse: Täglich mit Mass

• Milch, Milchprodukte, Fleisch, Fisch und Eier: Täglich ge- nügend

• Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, andere Getreidepro- dukte und Kartoffeln: Zu jeder Hauptmahlzeit

• Gemüse und Früchte: Fünf am Tag in verschiedenen Far- ben

• Getränke: Über den Tag verteilt

Im Vordergrund steht somit das angemessene, ausgewoge- ne und abwechslungsreiche Essen und Trinken. Wie im Lehrmittel Tiptopf formuliert, sollten wir mit Freude essen und trinken sowie uns von der Pyramidenform inspirieren lassen. Dies garantiert eine gesunde und lustvolle Ernäh- rung.

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Weitere Grundlagen zur Ernährung im Schulalter sind auch den entsprechenden Merkblättern der Schweizeri- schen Gesellschaft für Ernährung zu entnehmen (www.

sge-ssn.ch).

Bewusst Essen und Bewegen in der Schule

Im Kontext der Ernährung muss gleichberechtigt immer das Thema Bewegung formuliert sein. Die ausgeglichene Energiebilanz als Ausdruck eines gesunden Lebensstils un- termauert dies. Bewegungs- und Ernährungsverhalten sind immer miteinander verknüpft, ergänzen sich, sowohl in der positiven als auch negativen Ausprägung.

Da sich viele Jugendliche bezüglich ihres Verhaltens mehr an Peergroups orientieren als im Elternhaus und sich zudem die traditionellen familiären Ernährungsgewohn- heiten immer mehr ändern, wird die Schule im Rahmen ihrer Bemühungen um die Gesundheitsförderung zusätzli- che Aufgaben übernehmen müssen. Förderung eines ge- sundheitsbewussten Ernährungsverhaltens kann sich nicht alleine an theoretischen Erkenntnissen über Ernäh- rung und Nährstoffe ausrichten, sondern muss auch all- tägliche Aspekte der Ernährung wie Lebensmittelauswahl, -zubereitung und -hygiene beinhalten. Lernen durch wie- derholtes Tun und Erfahren, Einüben von neuen Verhal- tensweisen sowie Erfahren von Nahrung und Ernährung mit den Sinnen sind Wege, die Änderungen im Ernäh- rungsverhalten erreichen helfen. Dazu können auch spezi- elle Programme oder Projekte unterstützend sein. Zwei solche Beispiele sollen kurz vorgestellt werden:

Praxisbeispiel a: Der Pausenkiosk

Ein solches Projekt wurde in der Schweiz von der kantona- len Stelle für Gesundheitsförderung und Zahnprophylaxe des Kantons Luzern gestartet. Bereits haben mehrere Kan- tone dieses Projekt übernommen. Ziel des Projektes ist es, die Schulkinder mit gesunder Pausenverpflegung zu ver- sorgen und damit die Konzentrations- und Leistungsfähig-

keit der Schüler/innen zu verbessern. Der Pausenkiosk wird von den Schüler/innen selber betrieben, vom Ein- kauf der Lebensmittel über die Zubereitung bis zum Ver- kauf zu günstigen Preisen an die Mitschüler/innen. Die Kinder lernen parallel dazu die Grundlagen der Ernäh- rung, die Zusammensetzung und Bedeutung der einzelnen Lebensmittel. Das Angebot umfasst Vollkornprodukte, Sa- late, rohes Gemüse, Früchte, Milch und Käse. Das Projekt hat sich breit bewährt und wird auch von Schüler/innen zum Teil begeistert aufgenommen. Der Pausenkiosk ist un- seres Erachtens bereits so gut evaluiert und etabliert, dass er eigentlich flächendeckend und verpflichtend eingeführt werden müsste. Dazu braucht es jedoch gesundheits- und bildungspolitische Vorgaben der entsprechenden Entschei- dungsträger/innen. (Siehe auch den Beitrag zum Pausenki- osk auf den Seiten 13–15 in diesem Heft).

Praxisbeispiel b: Projekt Energiemanagement (www.energie-management.ch)

2004 ist das Lehrmittel gesund & bewegt im Schulverlag blmv erschienen. Zwischen 1995 und 2000 entstanden Lern- und Lehrmaterialien, die in den kantonalen Mittel- schulen der Stadt St. Gallen erprobt wurden. Ein Projekt mit Lehrkräften der Sekundarstufe I in Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule St. Gallen begann im Oktober 2000 mit der Adaptation des Projektes Energiema- nagement auf der Sekundarstufe I. Ihre Erfahrungen flos- sen in das oben genannte Lehrmittel ein. Die Unterrichts- fachbereiche Hauswirtschaft und Sport sind für eine Inter- vention zugunsten eines präventiv wirksamen Lebensstils bezüglich Bewegungs- und Ernährungsverhaltens aus zwei Gründen prädestiniert:

• Bewegung und Ernährung hängen im Energiemanage- ment auf beiden Seiten der Gleichung «Energieaufnahme (Ernährung) = Energieverbrauch (Bewegung)» sehr eng zusammen.

• Wissen, Handeln und Reflektion über das eigene Tun können sehr wirksam, nämlich ganzheitlich erlebt und erfahren werden. Die grosse Chance von gesund & be- wegt liegt in einer fächerübergreifenden Zusammenar- beit. Wenn es gelingt, Lehrkräfte aus den Bereichen Sport und Hauswirtschaft oder Biologie für eine gemeinsame Behandlung dieser Thematik zu gewinnen, ist eine gute Voraussetzung für die Umsetzung geschaffen. Junge Men- schen können kaum durch ein Lehrmittel allein zu ei- nem sinnvollen Ernährungs- und Bewegungsverhalten geführt werden. Schülerinnen und Schüler erhalten aber mit gesund & bewegt in den Bereichen Ernährung und Bewegung die Möglichkeit, sich Wissen anzueignen, Er- fahrungen zu sammeln und das eigene Verhalten zu re- flektieren und eventuell zu verändern.

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«Die Ernährungssituation von Schulkindern und das Thema Er- nährung im Schulunterricht in der Schweiz». Bericht der Ar- beitsgruppe Schule und Ernährung (agse) der Eidgenössischen Ernährungskommission, August 2000.

K. Baerlocher, J. Laimbacher: «Ernährung von Schulkindern und Jugendlichen». Monat für Kinderheilkunde 2001; 149: 4–10.

«Ernährung von 14 bis 20»: Publikation der Vorträge und Zu- sammenfassung der nationalen Fachtagung vom 15. Juni 2000 in Bern der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung.

Tiptopf. Bern: Schulverlag blmv. 2004.

gesund und bewegt. Bern: Schulverlag blmv, 2004.

Schweizerische Ernährungsberichte: 1984, 1991, 1998, 2005.

Inserat

Weitere Publikationen www.verlagpestalozzianum.ch

Bestellung

www.lehrmittelverlag.com

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Vera Schürmann, Studentin PHZH

«Ich habe das Fach Hauswirtschaft gewählt, weil ich es wichtig finde, dass die Schülerinnen und Schüler die Grundkenntnisse des Haushaltes kennen lernen. Viele Volksschüler sind übergewichtig. Im Fach Hauswirtschaft wird die richtige Ernährung und die Nahrungsmittelzu- bereitung thematisiert, was eine gesündere Lebensfüh- rung der Schülerinnen und Schüler herbeirufen kann. Es ist zudem wichtig, dass diese Themen nicht nur theore- tisch behandelt, sondern auch praktisch durchgeführt werden. Das Fach Hauswirtschaft erlebe ich an der PH sehr vielfältig, spannend und interessant. Vor allem die Nahrungszubereitung ist für mich sehr entspannend, da man nebst den vielen kopflastigen Fächern etwas Ma- nuelles machen kann. Mir gefällt, dass man oft den Be- zug zum Unterrichten hat, da immer wieder darauf hin- gewiesen wird, wie man mit den Schülerinnen und Schülern vorgehen soll.»

Barbara Gugerli-Dolder (Hrsg.)

Im Schla(u)raffenland

Eine Unterrichtshilfe zum Thema Pausenkiosk und Ernährung 152 S., CHF 39.–, € 26.–

Das Projekt Pausenkiosk eignet sich bestens, um das Prinzip einer nach- haltigen Gesellschaft im Spannungs- feld zwischen Sozialem, Ökologie und Ökonomie erlebbar zu machen.

Viele Kinder kommen ohne Früh- stück zur Schule – damit ist der Leis- tungsabfall während der Morgen- stunden vorprogrammiert. Das muss nicht sein. Ein «schlauer» Pausenki- osk hilft Schülerinnen und Schülern, Müdigkeit und Konzentrationsverlust zu vermeiden und lässt gleichzeitig lokale und globale Zusammenhänge erkennen und erleben. Die Herausge- berin und weitere Fachpersonen bie- ten Lehrpersonen aller Stufen Ideen und Unterstützung für die Einrich- tung eines Pausenkiosks sowie die Einbettung dieses Themas in den Un- terricht an. Schülerinnen und Schü- ler lernen konkrete Möglichkeiten kennen, um die Lebensqualität an ihrer Schule und in ihrer Mitwelt zu verbessern. Zahlreiche Umsetzungs- hilfen und Arbeitsaufträge, die sich für die obere Mittelstufe und Sekun- darstufe I eignen, lassen sie eigene Erhebungen durchführen, Erfahrun- gen sammeln und sie reflektieren.

Essen als Schulprojekt

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