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M i t t e i l u n g e n

Bericht über die Exkursion des Bankseminars zum Westfälisch-Lippischen Sparkassen- und Giroverband, Münster

von Dipl.-Kfm. Lars Michaelsen

Auf persönliche Einladung des Präsidenten des Westfälisch-Lippischen Sparkassen- und Giroverbandes (WLSGV), Herrn Dr. Gerlach, besuchten Herr Professor Büsch- gen und seine Mitarbeiter am 25. Januar 1999 die Verbandszentrale sowie die Bu- chungszentrale der westfälisch-lippischen Sparkassen GmbH (BWS) in Münster.

In den Räumlichkeiten der BWS wurden die Teilnehmer von den Herren Neumann, Vorsitzender der Geschäftsführung der BWS, Brockhoff, Mitglied der Geschäftsfüh- rung und Waldmann, BWS, sowie von Frau Dr. Sebbel-Leschke und Herrn Pooten aus der Verbandszentrale begrüßt.

Im Eingangsreferat präsentierte Herr Brockhoff die Aufgabenfelder der Buchungs- zentrale der westfälisch-lippischen Sparkassen GmbH (BWS), die als Anbieter von Informations-Technologie-Dienstleistungen für die Unternehmen des Sparkassen- verbundes tätig ist. Zu den Kunden gehören seit der Fusion mit der Rechenzentrum der Hessischen Sparkassenorganisation GmbH (RSHO) zum 1.1.1999 neben den 125 Sparkassen in Westfalen und Hessen auch die Westdeutsche Landesbank, die Hessische Landesbank sowie verschiedene Landesbausparkassen und Kapitalanla- gegesellschaften der Sparkassengruppe. Die Aufgaben der BWS umfassen insbe- sondere die technische Abwicklung des Zahlungsverkehrs sowie die Vertriebsunter- stützung der Sparkassen durch Informationssysteme auf Basis der vom BWS aufge- bauten Client/Server-Struktur, die technische Fundierung neuer Vertriebsstrukturen wie des direct banking und die Entwicklung von elektronischen Zahlungssystemen (electronic cash). Wenngleich die BWS als Verbundunternehmen Teil der Sparkas- sengruppe ist, so steht sie dennoch im Wettbewerb mit externen Anbietern von IT- Leistungen, der zu einer marktgerechten Preisgestaltung und einem kundenorien- tierten Leistungsangebot beiträgt. Die Wettbewerbsperspektive fokussierend entwi- ckelte sich eine lebhafte Diskussion um die zukünftige Morphologie des Marktes für bankspezifische IT-Dienstleistungen. Die Gastgeber äußerten die Erwartung, daß sich der schon seit einiger Zeit zu beobachtende Konzentrationsprozeß der Bank-IT- Dienstleistungsunternehmen fortsetzen wird, wobei sie allerdings nicht die Monopol- stellung eines IT-Anbieters innerhalb der Sparkassengruppe erwarten. Daneben

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prognostizierten sie auch einen noch intensiveren Wettbewerbsdruck von Anbietern außerhalb der Sparkassengruppe.

An die Präsentation und Diskussion schloß sich eine Führung durch die Räumlich- keiten der BWS an, in deren Rahmen uns die dort installierten Großrechnerkapazi- täten gezeigt sowie deren Leistungsumfang und Verwendungsbereich erläutert wur- den.

Der zweite Teil der Exkursion führte Professor Büschgen und seine Mitarbeiter in die Verbandszentrale, in der sie von Herrn Dr. Gerlach, Präsident des WLSGV, sowie von Herrn Dr. Döhrmann, Geschäftsführer des WLSGV, und Herrn Dr. Wienberg, Leiter Grundsatzfragen beim WLSGV, begrüßt wurden.

Herr Dr. Gerlach fokussierte in seinem Referat insbesondere die aktuellen politi- schen Herausforderungen, denen sich die Sparkassenorganisation gegenüber sieht.

Dabei wurde der Einfluß deutlich, der von der europäischen Ebene auf den für die Sparkassenorganisation relevanten Ordnungsrahmen einwirkt. So prüft die EU- Kommission die Eingliederung von Wohnungsbaugesellschaften des Landes Nord- rhein-Westfalen in die Westdeutsche Landesbank, die nach Ansicht der EU- Kommission einen Verstoß gegen die Bestimmungen zur Regelung staatlicher Bei- hilfen darstellen. Daneben ist bisher auch noch nicht abschließend geklärt, ob Lan- desbanken und Sparkassen der Transparenzrichtlinie der EU zu subsumieren sind, die ursprünglich ausschließlich staatliche Monopolunternehmen fokussierend eine getrennte Buchhaltung für diejenigen Unternehmensbereiche forderte, die der Erfül- lung eines öffentlichen Auftrags dienen, und zum anderen für diejenigen Bereiche, die im Wettbewerb mit privaten Anbietern stehen. Als weitere wesentliche Heraus- forderung für den Verbund wurde die Diskussion um Fusionen im Bereich der Lan- desbanken dargestellt. Während etwa die Fusion der Südwestdeutschen Landes- bank, der Landeskreditbank Baden-Württemberg sowie der Landesgirokasse Stutt- gart zur Landesbank Baden-Württemberg bereits vollzogen wurde, sind die ur- sprünglichen Pläne zur Fusion der Norddeutschen Landesbank mit der Bankgesell- schaft Berlin AG nicht verwirklicht worden. Dennoch bestehen Überlegungen zu weiteren Fusionen, in deren Rahmen insbesondere die Westdeutsche Landesbank, die Bayrische Landesbank sowie die Hessische Landesbank genannt werden. Einen Sonderfall stellen die Pläne zur Schaffung einer Holding dar, in die die Sächsische Landesbank sowie die Sparkassen im Lande Sachsen integriert werden sollen. Die sich anschließende Diskussion aufgreifend sprach sich Herr Dr. Gerlach — bei allen zu erwartenden bzw. geplanten Modifikationen — dafür aus, die durch die lokale Präsenz geschaffene Wettbewerbsstärke der Sparkassenorganisation auf den regi- onalen Finanzplätzen zu nutzen und dabei sowohl die Dezentralität wie auch die Verbundstruktur zu erhalten.

Nach dem vor allem politischen Fragestellungen gewidmeten Referat von Herrn Dr.

Gerlach konzentrierte sich Herr Dr. Döhrmann in seinem Vortrag auf die marktindu- zierten Anforderungen an die Sparkassen. Er fokussierte einige wesentliche Ele- mente der aktuellen Diskussion, die insbesondere die Vertriebspolitik und die Leis- tungspolitik der Sparkassen sowie der anderen Kreditinstitute betreffen. Die Analyse

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der Vertriebswege in Wissenschaft und Praxis fokussierte in jüngster Vergangenheit vor allem das direct banking, in dessen Rahmen Bankleistungen unabhängig von Zweigstellennetzen auf elektronischem bzw. telefonischem Wege den Kunden offe- riert werden können. Während dabei häufig die Ansicht vertreten wird, daß die Be- deutung dieses Vertriebskanals in der Zukunft in größerem Umfange wachsen wird, hält Herr Dr. Döhrmann diese Einschätzung für verfrüht. Er geht davon aus, daß die Mehrzahl der Bankkunden auch zukünftig Beratung im Zusammenhang mit der Ab- nahme von Bankdienstleistungen wünschen werde, eine solche auf elektronischem Wege aber nur bedingt darstellbar sei. Für wesentlicher als den Einfluß neuer Ver- triebswege auf die Geschäftspolitik der Sparkassen hält er die veränderten Kunden- präferenzen in Bezug auf das Leistungsangebot, die insbesondere eine Substitution von Einlagen durch kapitalmarktorientierte Anlageformen zur Folge haben und die Refinanzierung der Sparkassen spürbar verteuern. In dieser Veränderung der Nachfragestruktur liege aber auch eine Chance für die Sparkassen, die auf ihr gut ausgebautes stationäres Vertriebsnetz zurückgreifen können. Notwendig sei eine aktivere Kundenansprache, die die Kundenbindung erhöhe, zur Ausnutzung von Cross-selling-Potentialen geeignet sei und das provisionsabhängige Geschäft der Sparkassen stärken könne. Als abschließende These vertrat Herr Dr. Döhrmann die Ansicht, daß weniger die Produktion von Bankleistungen den Sparkassen zukünftig Wettbwerbsvorteile einbringen werde, sondern die Nutzung der bestehenden Ver- triebspotentiale. Der intensive Wettbewerb der Finanzdienstleistungsunternehmen

— etwa der Fondsgesellschaften — werde die Sparkassen in die Lage versetzen, Leistungen fexibel einzukaufen und durch den Vertrieb an ihre Kunden entspre- chende Provisionseinnahmen zu erzielen.

Auch dieser Vortrag wurde von einer lebhaften Diskussion begleitet, die während des sich anschließenden Abendessens und in der darauffolgenden geselligen Run- de noch vertieft wurde.

Für die informative Veranstaltung sowie die herzliche Aufnahme sei den Mitarbeitern des Westfälisch-Lippischen Sparkassen- und Giroverbandes, inbesondere Herrn Dr.

Gerlach, ein großer Dank ausgesprochen.

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