auf den breitbandigen solaren
Strahlungstransport
Diplomarbeit
von
Mario Schewski
Kiel, Oktober 2001
Mathematisch-Naturwissenschaftliche F
akult
at der
Christian-Albrechts-Universit
at zu Kiel
Institut f
ur Meereskunde
Die Vereinfachung der geometrischen Wolkenstrukturen hin zu planparallelen und
horizontalhomogenenSchichtenerzeugt beiderBerechnung dersolarenStrahlungs-
ussdichten qualitativbekannte, systematische Fehler imVergleichzu realistischen,
dreidimensional inhomogenen (3D) Wolken. Die vorliegende Arbeit untersucht, in-
wieweit die Wolkeninformation, diein groraumigen, also nicht wolkenauosenden
Atmospharenmodellen vorliegt, benutzt werden kann, um die Strahlungsussdich-
ten von dreidimensional inhomogen bewolkten Atmospharen zu bestimmen. Dazu
wurden anhand einer groen Anzahl von Wolken, die aus einem kleinskaligen 3D
wolkendynamischen Modell stammen, die raumlich gemittelten Wolkeneigenschaf-
ten mit den raumlich gemittelten Ergebnissen der Strahungstransportrechnungen
furebendiese Wolken korreliert.
DiewichtigstenInformationenuber dieAlbedo,diediuseunddiedirekteTrans-
missionsindimmittlerenFlussigwasserpfadund imBedeckungsgrad enthalten,des-
weiteren im mittlerenRegenwasserpfad fur dieAlbedo und in der Wolkendicke fur
diediuse Transmission. Mitder gesamtenTransmissionkorrelieren gut der mittle-
reFlussigwasser-,Regenwasser-und Schneewasserpfad,wahrenddieAbsorption am
starkstenvondermittlerenWolkendicke,TemperaturderWolkenoberkanteunddem
Eiswasserpfadabhangt.Die VariationdesAzimutwinkelsdereinfallendenStrahlung
erbrachtebeidenmeistenWolkenkeinegroen
AnderungenderStrahlungsussdich-
ten. Nurbeider direktenTransmissionzeigtenWolken mitstarkenInhomogenitaten
und Bedeckungslucken teilweise groere Abhangigkeiten vomAzimutwinkel.
Die Korrelationen der Strahlungsussdichten mit den Hauptkomponenten, die
sich aus den ersten drei empirischen Orthogonalfunktionen (EOF) der mittleren
Wolkenparameterergeben haben, deuten andere Abhangigkeiten zwischen Wolken-
und Strahlungseigenschaften anals dieKombinationen von Wolkenparametern, die
die hochsten KorrelationskoeÆzienten mit den Strahlungsussdichten tragen. Die
Muster der EOF aus den Wolkeneigenschaften lassen damit keine geeignete Inter-
pretation durch dieStrahlungseigenschaften der Wolken zu.
DieWolkeninhomogenitat,dieinForm derStandardabweichungaus derExtink-
tion derHydrometeore gerechnetwurde, nimmtstarken EinussaufdieStrahlungs-
ussdichten. Trotzdem gibt eine multiple Regression zwischen den raumlich gemit-
telten Wolkeneigenschaften und Strahlungsussdichten die tatsachlichen, raumlich
gemittelten Strahlungseigenschaften der 3D-Wolkenfelder gut wieder. Somit schei-
nen die Mittelwerte der Wolkenvariablen ausreichend Informationen
uber die Wol-
keninhomogenitatzu enthalten, wodurch dieMoglichkeitder realistischen Parame-
trisierung der solaren Strahlungsussdichten in groskaligen Atmospharenmodellen
gegeben ist,ohneexplizitdieindividuelle3DStrukturderspezischenWolkenfelder
kennen zu mussen.
1 Einleitung 1
1.1 Einuss vonWolken aufdas Klimasystem . . . 1
1.2 Physikalische Eigenschaften von Wolken . . . 3
1.3 Albedo-Fehler beider AnnahmeplanparallelerWolken . . . 4
1.4 Zielsetzung der Arbeitund Vorgehensweise . . . 5
2 Wolkenmodell 7 2.1 Eigenschaften des GESIMA-Modells . . . 7
2.2 Grundlagen des GESIMA-Modells . . . 8
2.3 Das Wolkenmodul . . . 9
2.4 Initiierungund Ablaufder Wolkenentwicklung . . . 12
2.5 Verwendete Wolken . . . 13
2.6 Umrechnung der Gesima-Datenfurdas Strahlungstransportmodell. . 13
3 Strahlungstransportmodell 19 3.1 Moglichkeitenzur Strahlungstransportberechnung . . . 21
3.2 Das Monte-Carlo Strahlungstransportmodell . . . 23
3.3 Die verwendeten Streu- und Absorptionseigenschaften der Wolken- partikel . . . 24
3.4 Vorgaben indieser Arbeit . . . 25
4 Ergebnisse 27 4.1 Zusammenhange zwischen gebietsgemittelten Wolkengroen und so- laren Strahlungsussdichten . . . 28
4.1.1 Gesamtes solares Spektrum . . . 28
4.1.2 UV- und sichtbarer Bereich . . . 40
4.1.3 Solarer IR-Bereich . . . 42
4.2 Inhomogenitat. . . 44
4.2.1 Korrelationslange . . . 46
4.2.2 Zusammenhang zwischen Inhomogenitat und normierten so- laren Strahlungsussdichten . . . 49
4.3 Hauptkomponentenanalyse . . . 53
4.3.1 Vorgehensweise der PCA . . . 53
4.4 Parametrisierung der solaren Strahlungsussdichten . . . 57
4.4.1 Parametrisierung nachErgebnissen der PCA . . . 58
4.4.2 Parametrisierung mitden starksten Korrelationen . . . 60
5 Schlussbetrachtung 65
Literatur 68
1.1 Mittlere globale Energiebilanzder Erde . . . 2
1.2 Darstellung des Albedo-Bias . . . 5
2.1 In Gesima parametrisierte mikrophysikalische Umwandlungsprozesse . 11
2.2 Beispieleiner GESIMA-Wolke . . . 14
3.1 VerwendeteStreufunktionen der Wolkenpartikel . . . 25
4.1 Abhangigkeitder Strahlungsussdichten vomGesamtwasserpfad . . . 32
4.2 Zusammenhang zwischen Strahlungsussdichten und Bedeckung . . . 34
4.3 Zusammenhang zwischen Strahlungsussdichten und Wolkendicke . . 36
4.4 Abhangigkeitder optischen Dicke vomGesamtwasserpfad . . . 38
4.5 Zeitliche Entwicklung der Wolken . . . 41
4.6 BeziehungzwischenGesamtwasserpfadundAlbedofurUV-undsicht-
baren Bereich . . . 43
4.7 Zusammenhang zwischen Strahlungsussdichten und Bedeckung fur
ein Wellenlangenintervallim solarenInfrarot . . . 45
4.8 Zusammenhang zwischen Standardabweichung und Korrelationslange 47
4.9 Entwicklung der Wolkeninhomogenitat(Standardabweichung) . . . . 48
4.10 Entwicklung der Wolkeninhomogenitat(Korrelationslange) . . . 49
4.11 Zusammenhang zwischen Strahlungsussdichten und Inhomogenitat
(Standardabweichung) . . . 50
4.12 Zusammenhang zwischen Strahlungsussdichten und Inhomogenitat
(Korrelationslange) . . . 52
4.13 Homogene und heterogene KorrelationenmitHauptkomponenten . . 55
4.14 Streuplot der Parametrisierung: ParameterwahlnachEOF . . . 59
4.15 Streuplot der Parametrisierung: Parameterwahlnachbestem Ergebnis 62
2.1 KoeÆzienten des Rayleigh-Streuquerschnitts nachBuchholtz (1995) . 16
3.1 Spektrale Bander der Strahlungstransportrechnung . . . 26
4.1 Variationder Strahlungsussdichten beiverschiedenen Azimutwinkeln 31
4.2 Bestimmende Wolkenparameter der EOF's . . . 56
4.3 KoeÆzienten der Parametrisierung nach EOF . . . 58
4.4 Beste Parametrisierungen mit1, 2oder 3Wolkeneigenschaften . . . . 60
4.5 Wolkenvariablen,diedieStrahlungsussdichtenoptimalparametrisieren 61
4.6 KoeÆzienten der Parametrisierung mitbestemErgebnis . . . 61
Einleitung
1.1 Einuss von Wolken auf das Klimasystem
Wasser ist dieeinzigeSubstanz, die von Natur aus inallen drei Aggregatzustanden
auf der Erde vorkommt. Entsprechend dieser Sonderstellung haben Wasserdampf,
Flussigwasser und Eiseinenmageblichen Einussauf dasKlima unseres Planeten.
Der Wasserdampf spielt nicht nur in der Wasserbilanz der Erde eine wichti-
ge Rolle, sondern wirkt sich durch die bei der Verdunstung aufzubringende und
beiKondensation freiwerdende latenteWarme ebensoauf denEnergiehaushalt aus.
Zusatzlich greift Wasser in Form von Wolken durch ihren Einuss auf den Strah-
lungstransport in die Energiebilanz ein. Dabei streuen und absorbieren die Hydro-
meteore die solare Strahlung, wahrend sie im Bereich des terrestrischen Infrarots
zusatzlich nochemittieren. Auch Wasserdampfhat alswichtigstes Treibhausgas ei-
ne starke Einwirkung aufdie Strahlungsbilanz.
Eine grobe Einteilungder Wolkenarten erhalt man durch dieHohe, in der diese
gewohnlich auftreten. Im unteren Stockwerk (0{2 km Hohe) bestehen Wolken aus
ussigem Wasser. Typische Wolken dieser Region sind Stratus und Stratocumulus.
Das mittlereStockwerk (0,5{9 km Hohe) weist hauptsachlich Mischwolken auf, das
heit Wolken, diesowohlaus unterkuhltemWasser alsauchaus Eisbestehen. Hier-
beisinddieGattungen Altocumulus,Altostratusund Nimbostratuszu nennen.Das
obereStockwerk(5{13kmHohe)bestehtausreinenEiswolken, namlichCirrus,Cir-
rocumulus undCirrostratus(Lenoble,1993).DieHohenangabender Stockwerkebe-
ziehensichaufmittlereBreiten.ZumPolhinliegendieGrenzentiefer,zum
Aquator
hin steigensiean. Konvektive Wolken erstrecken sich oft
uber mehrere Stockwerke,
z.B. Cumulus und Cumulonimbus, und sind deshalb haug Mischwolken.
Der Einuss der Wolken auf die Strahlungsbilanz lasst sich inzwei gegensatzli-
che Eekteaufteilen.DerAlbedoeekt (abhangigvonWasser- undEisgehalt)kuhlt
das KlimasystemdurchdieReexiondersolarenStrahlungzuruckindenWeltraum
ab. Dagegen absorbieren Wolken die terrestrische Ausstrahlung der Erdoberache
und emittieren selbst nur mit der niedrigeren Temperatur der Wolkenoberseite in
den Weltraum, weshalb der Treibhauseekt (abhangig von der Wolkenhohe) einen
lungsantrieb (Albedoeekt) betragt ca. {50Wm {2
({7Wm {2
durch Absorption,
{43Wm {2
durch Reexion), der langwellige Wolkenstrahlungsantrieb (Treibhaus-
eekt)macht 30Wm {2
aus. Aus Kiehlund Trenberth (1997)
erwarmenden Einuss auf die Atmosphare hat (vgl. Abbildung 1.1). Wolken un-
terteilen sich nach ihrem Nettoeinuss auf die Strahlung in zwei Klassen. Hohe,
dunne Wolken lassen auf Grund ihrer geringen optischen Dicke im sichtbaren Be-
reich einen groen Teilder solarenStrahlung zur Erde durch, wahrendsie imlang-
welligenBereich nurmiteiner geringen Temperaturausstrahlen. Deshalb haben sie
in der Gesamtbilanz einen erwarmenden Einuss auf die Atmosphare. Mittelhohe
und tiefe, dicke Wolken transmittieren hingegen nur einen geringen Teil der einfal-
lenden solaren Strahlung. Dafur emittieren sie sehr viel Energie im terrestrischen
Infrarot, weil sie mit der hoheren Temperatur der unteren Atmospharenschichten
ausstrahlen,wodurch sie einen abkuhlenden Nettoeekt besitzen.
Im globalen Mittel ist der Nettoeekt der Bewolkung eine Abkuhlung des Kli-
masystems.DieDierenzvonglobalerNettostrahlungsbilanzH undderStrahlungs-
bilanzaller unbewolkter Areale H
cl r
ergibt den Wolkenstrahlungsantrieb (cloud ra-
diative forcing, CF), der den weltweiten Einuss der Wolken auf den Strahlungs-
transportbeschreibt
CF =H H
cl r
: (1.1)
Er unterteilt sich in einen kurzwelligen (SCF) und in einen langwelligen (LCF)
Wolkenstrahlungsantrieb, diejeweilsdiemittlere
Anderung der solaren Strahlungs-
bilanzundder terrestrischen StrahlungsbilanzdurchdieglobaleBewolkung imVer-
gen des Wolkenstrahlungsantriebs ergibt einen Nettoeinuss der Wolken auf die
Energiebilanz zwischen {18Wm {2
(ERBE),{27Wm {2
(NIMBUS-7) und {30Wm {2
(ISCCP).Die
Anderung derkurzwelligenStrahlungsbilanzSCF belauftsichaufeine
Abkuhlungum{50Wm {2
,wahrenddie
Anderung derlangwelligenStrahungsbilanz
LCF eine Erwarmung um 25Wm {2
erzeugt (Rossow, 1993).
Neuere Beobachtungen zeigen, dass reale Wolken moglicherweise mehr kurzwel-
lige Strahlung absorbieren, als aus globalen Modellrechnungen hervorgeht. Danach
ergibt sich eine Unsicherheit von 20{25Wm {2
im kurzwelligen Strahlungsbudget
der Erde (Kiehl und Trenberth, 1997). Aber in dem gleichen Ma variieren auch
die erwahnten Messungen des Wolkenstrahlungsantriebs voneinander. Diese Unge-
wissheit
ubertrit alle
Anderungen desKlimasystems inden letztenJahrhunderten.
Beispielsweise resultiert aus der Zunahme der Treibhausgase, der wichtigsten be-
kannten Ursache von Klimavariabilitat,in den letzten 250 Jahren eine Erwarmung
des Klimasystems von ca. 2,4Wm {2
(Ramaswamy et al., 2001). Dadurch ist die
mangelnde Kenntnis dergenauen Starkedes WolkeneinussesaufdieglobaleStrah-
lungsbilanzdiegroteFehlerquelleinderModellierungdesanthropogenenEinusses
in zukunftigen Klimaszenarien.
1.2 Physikalische Eigenschaften von Wolken
Nach Art ihrer Entstehung unterscheidet man Wolken in solche stratiformer und
solche konvenktiver Natur. Stratuswolken (stratus, lat. = ausgebreitet) oder auch
Schichtwolken entstehen meist aufgrundgroraumigerHebungsprozesse beistabiler
SchichtungderAtmosphare,beispielsweisebeiderAufgleitbewegungeinerLuftmas-
se anWarmfronten. Sie bestehen aus gleichformigenWolkenfeldern oder -schichten,
die den ganzen Himmel bedecken konnen. Im Gegensatz dazu entstehen Konvek-
tionswolken wahrend einer Cumulusthermik (cumulus, lat. = Haufen), die sich in
einer labilgeschichtetenAtmospharebildenkann.
UberschreitetdieKonvektion das
Cumuluskondensationsniveau, so entstehen mehr vertikal alshorizontalentwickelte
Einzelwolken inder Form von Flocken, Haufenoder Turmen.
KonvektionswolkenweiseneinesehrhoheraumlicheInhomogenitatinihrenWol-
keneigenschaften auf. Diese entsteht durch dieerzwungene und rasche Aufstiegsbe-
wegung der Luft mit vertikalen Geschwindigkeiten zwischen 1 ms {1
und 25 ms {1
.
Dabei wird an den Seitenrandern der Wolken trockene Umgebungsluft durch Tur-
bulenz eingemischt (entrainment), wahrend die Wolke selbst feuchte Luftmassen
an die sie umgebende Atmosphare abgibt (detrainment). Dadurch wird nicht nur
der Auftrieb der Wolkenluftmasse herabgesetzt, sondern auch die stark variierende
innere Struktur der Wolke noch verstarkt. Es kommen weitere Elementevon Inho-
mogenitat hinzu, indem die konvektiven Wolken haug von wolkenfreien Gebieten
umgebensind,diedurchdasdieKonvektionausgleichendeAbsinkenderLuftmassen
entstehen.
unter groraumig
ahnlichen Bedingungen entstehen, besitzen sie im Vergleich zu
Cumuluswolken nur wenig Inhomogenitatund die Approximation von homogenen,
planparallelen Wolken kann bei ihnen mit geringeren Fehlern angewandt werden.
VorallemnachtsstrahltjedochdieOberseitedieserWolkendurchthermischeEmis-
sionEnergieinden Weltraumhinausundkuhltdadurchab. Gleichzeitigwirddurch
die Verdunstung von ausfallenden Tropfen unterhalb der Wolke die Luft durch die
freiwerdende latente Energie erwarmt. Zusatzlich kann sich bei einem warmen Un-
tergrunddieTemperaturder WolkenunterkantedurchAbsorptionderterrestrischen
Emission des Bodens erhohen. Durch die eintretende lokale Labilisierung konnen
diedrei Eektezu Konvektion innerhalbder Stratuswolkefuhren,wodurchdiese ei-
ne deutliche innereStruktur,also zunehmendInhomogenitat ausbilden kann. Diese
macht sich manchmal auch optisch beispielsweise durch eine wabenartige Struktur
der Wolke bemerkbar.(Houze, 1993)
1.3 Albedo-Fehler bei der Annahme planparalle-
ler Wolken
Die Inhomogenitat von Wolken spaltet sich in zwei Formen auf. Die
auere Inho-
mogenitat entsteht, indem in einem betrachteten Gebiet sowohl Wolken als auch
wolkenfreie Bereiche nebeneinander liegen, wahrend die innere Inhomogenitat aus
der Variationdes Wolkenwassergehalts innerhalbeiner Wolkeentsteht.
In aktuellen Vorhersage- und Klimamodellen wird jede teilweise bewolkte Git-
terbox ineinen vollstandigbedeckten und einen unbedeckten Anteilaufgeteilt, wo-
durch ein Teil der
aueren Inhomogenitat verloren geht. Innerhalb des bedeckten
Teils werden die Wolkeneigenschaften nicht weiter aufgelost, sondern als homogen
verteilt betrachtet, weswegen dieinnereInhomogenitatvollstandigunberucksichtigt
bleibt.
Durch den Wechsel zwischen Wolken und unbedeckten Gebieten erreicht die so-
lare Einstrahlung auch dieSeitenachen der Wolken, sodass sich bei groerenSon-
nenzenitwinkeln diebestrahlte Flache jeder Wolke vergroert. Daneben erhoht sich
dieWahrscheinlichkeit, dassdiePhotonen nichtwiederzurWolkenoberseitezuruck-
gestreut werden, indem die Strahlung an der Seite der Wolke in diese eindringen
kann.
AuchdieinnereInhomogenitatbeeinusstdenStrahlungstransportdeutlich.Bei
niedrigen optischen Dicken nimmt die Albedo noch annahernd linear mit dieser
zu. Dagegen strebt die Albedo bei groen optischen Dicken einem Sattigungswert
zu, der bei nicht absorbierten Wellenlangen eins betragt. Hieraus ergibt sich ei-
ne konvexe Gestalt der Abhangigkeit der Albedo von der optischen Dicke, woraus
beiplanparallelerBehandlung dreidimensionalinhomogenerWolken eine Erhohung
der Albedo resultiert (Abbildung 1.2). Denn die Albedo, die sich aus dem Mittel-
wert der Verteilungder optischen Dicken ergibt, liegt oberhalb des Mittelwerts der
optische Dicke
τ e
__ τ τ a
Albedo
α e α __
α a
Darstellung der nichtlinearen
Beziehung zwischen Albedo
und optischer Dicke: Die Al-
bedo der mittleren optischen
Dicke liegt oberhalb der Al-
bedo , die sichaus Ableitung
der Albedo aus der Verteilung
der optischen Dicken ergibt.
Albedo-Verteilung, die aus den einzelnen optischen Dicken berechnet wurde (vgl.
auch Pincus und Klein (2000)).
DiesesVerhalten lasstsichanWolkenmithoheroptischerDicke,diejedochauch
Flachen mit sehr geringer optischer Dicke besitzen, veranschaulichen. Durch die
optisch dunnen Felder kann Licht fast ungehindert transmittieren und den Boden
erreichen. Bei planparalleler Betrachtung der Wolken werden diese Fenster zuge-
mittelt, wodurch sich die Transmission vermindert und Reexion und Absorption
zunehmen.
DurchdieseVereinfachungzu planparallelenhomogenenWolken kannsichinder
StrahlungstransportrechnungeineErhohungderAlbedobiszu 18%dereinfallenden
solaren Strahlungsussdichte ergeben (Scheirer, 2001). Dabei wird die
Anderung
der Albedo durch die inhomogene Verteilung der Wolkeneigenschaften zu ungefahr
gleichenTeilenvonderinternenInhomogenitatundvonderbegrenztenhorizontalen
Ausdehnung der einzelnen Wolken bestimmt (Mackeet al.,1999).
Um inVorhersage- oder Klimamodellen mithilfeder planparallelen, homogenen
Approximation zumindest im Durchschnitt eine korrekte Strahlungsbilanz erstel-
len zu konnen, wird haug die optische Dicke, die sich aus dem in einer Gitter-
box enthaltenen Flussigwasserergibt, miteinemfesten Faktorskaliert, sodass diese
Verringerung der optischen Dicke die falschliche Erhohung der Albedo durch Ver-
nachlassigungder WolkeninhomogenitatimMittelausgleicht.Dabeiwird nochzwi-
schenKorrekturfaktorenfurstratiformeSchichtbewolkungundfurstarkinhomogene
Konvektionsbewolkung unterschieden. Trotzdem kann hierdurch nicht die Richtig-
keitderStrahlungsbilanzfurjeden einzelnenModellpunktgewahrleistet sein,dadie
Vielfalt an Wolkenstrukturen nicht mittels einer konstanten Korrektur berucksich-
tigt werden kann.
InKlima-und Vorhersagemodellenwird aufgrundmangelnder Rechenkapazitatpro
GitterboxnureineStrahlungstransportrechnungfureinehorizontalunendlichausge-
dehnte, planparalleleWolkeausgefuhrt,waszustarken Fehlernfuhrenkann. Jedoch
haben Wolken einen bedeutenden Einuss auf die Entwicklung des Klimasystems.
DurchdiefehlendeAuosunginnerhalbderZellenwerdendieWolkeningroskaligen
atmospharischen Zirkulationsmodellenzum vorherrschenden Unsicherheitsfaktor.
In dieser Arbeit sollen die mittleren optischen Eigenschaften dreidimensional
inhomogen bewolkter Gebiete,namlich Albedo, Transmission und Absorption, aus
raumlichgemitteltenParameternabgeleitetwerden.AlsParameterwurdenFlussig-,
Eis-,Regen-und Schneewasserpfad,Bedeckungsgrad, Wolkenoberseitentemperatur,
vertikale Erstreckung und Hohe der Wolkenbasis gewahlt, da sie in den Modellen
zur Verfugungstehen.
NachderUntersuchung,aufwelcheWeisedieeinzelnenParametermitdenStrah-
lungsgroenzusammenhangen,wirdgepruft,obeinedirekteAbhangigkeitderStrah-
lungsussdichten von der Inhomogenitat besteht.
Umabzuschatzen, welcheParameter wiestarkindieoptischenGroeneingehen,
wird eine EOF-Analyse zur Identizierung der wichtigsten Komponenten durch-
gefuhrt. Darauf folgt die Erstellung einer empirischen multiplen Parametrisierung
furdie Strahlungsussdichten.
Wolkenmodell
Um den Einuss der Inhomogenitat von Wolken auf den Strahlungstransport un-
tersuchen zu konnen, mussen dieinternen Strukturen der Wolken miteiner hinrei-
chenden raumlichen Auosung in allen drei Raumrichtungen bekannt sein. Jedoch
existieren keine dreidimensionalen Messungen von realen Wolken in der gewunsch-
ten Auosung und Genauigkeit. Einerseits ist es nur schwer moglich, Wolken in
mehreren Hohenschichten entlang eines Rasters mit Flugzeugen in einer so kurzen
Zeitspannezu durchiegen, dassdieWolken sichindieserZeitnichtstarkverandern
konnen.AndererseitssindbeiderMessungderWolkeneigenschaftenz.B.beiderBe-
stimmung von Groe und Volumender Eiskristalle nochVerbesserungen inder Ge-
nauigkeitnotwendig.MiteinemWolkenradarvomBodenausgewonnene Datensatze
erfullen zwar dieAnforderungen hinsichtlichraumlicherAuosung und Messgenau-
igkeit, zeigen aber nur einen zweidimensionalen Schnitt durch das
uber das Radar
hinwegziehende Wolkenfeld.Auerdem wirdhierbeinurdasRuckstreuverhalten der
Hydrometeore gemessen, aus dem dann die benotigten Wolkenvariablen abgeleitet
werdenmussen.AusdiesenGrundenistesnotwendig,Wolken basierendauf gemes-
senen Atmospharenzustanden zu modellieren.
2.1 Eigenschaften des GESIMA-Modells
Die indieser Arbeit verwendeten Wolken wurden mit GESIMA 1
, einemdreidimen-
sionalen, nicht-hydrostatischen Atmospharenmodellmitmesoskaliger Auosung er-
rechnet. Mesoskalige Modelle sind in der Lage, atmospharische Prozesse, die auf
Langenskalen zwischen 1 km und 250 km stattnden, zu simulieren (Etling,1981).
Damit schlieen sie die Lucke zwischen dem Geschehen auf globalen Skalen und
lokalemAntrieb.ImVergleichzu globalenVorhersagemodellensindihreModellglei-
chungen bessere Annaherungen andietheoretischen allgemeinenErhaltungsgesetze
(siehe 2.2). So kann auf diesen Skalen der Druck nicht mehr alleine hydrostatisch
betrachtet werden, sondern es ist auch der dynamische Druck in den Gleichungen
1
GeesthachterSimulationsmodellderAtmosphare
tikaleBeschleunigungenwareeinerealistischeModellierungvonCumuluswolkenmit
Konvektionsgeschwindigkeiten von mehreren 10ms {1
nicht moglich.Wegen der ge-
naueren Gleichungen und aufgrund der hoheren Auosung konnen Mesoskalenmo-
delledazu dienen, diesubskaligen Parametrisierungen von Globalmodellenoder die
Behandlung von Prozessen, die sich aufgrund ihres nichtlinearen Verhaltens nicht
aus einem Mittelwert alleineberechnen lassen, zu verbessern.
Da in mesoskaligen Modellen auch mehr physikalische Prozesse integriert und
genauer parametrisiert werden konnen, eignen sie sich fur viele unterschiedliche
Aufgabengebiete wie zur Simulation von groraumiger Turbulenz, fur Prozessstu-
dien,zur Kurzfrist-Wettervorhersage oder zur Untersuchung von Umweltproblemen
wieSchadstotransportoderKlimaauswirkungen.SowurdebeiderEntwicklungvon
GESIMAbesondersWertaufdetaillierteParametrisierungenderGrenzache Atmo-
sphare{Erdboden, der Wolkenentwicklung und der Wechselwirkung mit Strahlung
gelegt(Kapitza und Eppel,1992).
2.2 Grundlagen des GESIMA-Modells
DieDynamik des Modells GESIMA basiertauf den Grundgleichungender Impuls-,
Massen- und Energieerhaltung. Sie werden in Form der anelastischen Boussinesq-
Approximationverwendet.Dadurch,dasskeineDichteschwankungenzugelassensind
mit Ausnahme in Kombination mit der Schwerebeschleunigung (Auftriebsterm),
werden Schallwellen aus den Modellgleichungen herausgeltert. Schallwellen trans-
portieren im Vergleich zur Advektion oder zu Schwerewellen kaum Energie, be-
sitzen aber eine sehr hohe Ausbreitungsgeschwindigkeit. Durch die Unterdruckung
der Schallwellen werden groere zeitliche Integrationsschritte zugelassen, ohne das
Courant-Friedrichs-Levy-Kriterium(CFL-Kriterium)
v
max
s
t
(2.1)
v
max
= grote auftretende Geschwindigkeit
s = Gitterweite des Modells
t = Integrationszeitschritt
zu verletzen.
Das in GESIMAzugrunde liegendeGleichungssystem hat die Gestalt:
@
@t
(v )+r(vv) = rp 2v r(v 0
v 0
)+
gk
0
q
L q
R q
I q
S
(2.2)
r(
v) = 0 (2.3)
@
@t
+r v
= r(v
0
0
)+Q
(2.4)
@
@t
C
i
+r
v
C
i
= r(v
0
C 0
i
)+Q
C
i
(2.5)
mit q
L;R;I;S
= Massenmischungsverhaltnis der Hydrometeore
Q
= Quellterm furTemperatur
Q
C
i
= Quellterm furatmospharische Beimengungen
C
i
= atmospharische Beimengungen (Wasserdampf,
Wolkenwasser, Regen, Eis,Schnee, Schadstoe) :
Im Quellterm Q
der Temperaturgleichung (2.4) sind mikrophysikalische Pro-
zesse wie strahlungsbedingte, diabatische Erwarmung oder Warmeanderung durch
Phasenumwandlungenthalten.
UberdiepotentielleTemperaturimAuftriebsterm
von (2.2) wirken sich diese Eekte auch auf die Impulsbilanz aus. Hierdurch und
durchBerucksichtigung des Gewichtsder Wolkenpartikel(q
x
)imAuftriebsterm von
(2.2) istdie Dynamik inGESIMA stark mitder innerenEnergie gekoppelt(Jacob,
1991).
Die Modellgleichungen wurden auf einem versetzt angeordneten Gitter (Araka-
wa-C-Gitter) diskretisiert. Zur Berucksichtigung naturlicher Orographie besitzt es
ein Terrain-folgendesKoordinatensystem.
Eine tiefergehende Beschreibung der Modellphysik ndet sich in Eppel et al.
(1992).
2.3 Das Wolkenmodul
Zur Behandlung der Mikrophysik stehenin GESIMAzwei verschiedene Wolkenmo-
dule zur Auswahl: das Parametrisierungsschema nach Jacob (Jacob, 1991; Eppel
et al., 1995) und das nach Levkov (Levkov et al., 1992). Wegen der detaillierte-
ren Umsetzung der Eisphasenmikrophysik und der zusatzlichen Betrachtung der
TeilchenzahlenderunterschiedlichenHydrometeore wurdendieindieserArbeitver-
wendeten Wolken mitden Parametrisierungen nachLevkov errechnet.
In der Routine nach Levkov wird neben Wasserdampf zwischen vier verschie-
denen Erscheinungsformen von Wasser unterschieden: Wolkenwasser, Regen, Eis-
kristalle undSchnee. InnerhalbdieserKlassensind sowohldieFormder Partikelals
auchdiederGroenverteilungenvorgegeben.BeispielsweisewirdfurdieGroenklas-
senverteilungder Niederschlagspartikeleine exponentielleVerteilungnachMarshall
und Palmer (1948)angenommen.
n
x
(D)=n
0x
exp(
x D
x
) (2.6)
mit x = Regen oder Schnee
x
n
0x
= Wert furn
x
beiD=0 810 6
m 4
furRegen, 310 6
m 4
fur Schnee
x
= Verteilungsparameter, abhangigvon Massenmischungsverhaltnis q
x
und Luftdichte
a
D
x
= Durchmesser der Partikel
Die
Anderung des Massenmischungsverhaltnisses q
x
der einzelnen Feuchtevariablen
ergibtsichaus derAdvektionderselben (ADV),derDiusion(DIF),demSedimen-
tationsussdurchAusfallenvonRegen,SchneeoderEisundderUmwandlungdurch
mikrophysikalische Prozesse B.
@q
x
@t
=ADV (q
x
)+DIF(q
x )+
@
@z (q
x U
x )+B
qx
(2.7)
DerIndexxbezeichnetdiefunfKlassenWasserdampf(V),Wolkenwasser(L),Regen
(R), Wolkeneis (I) und Schnee (S). Das im Sedimentationsuss enthaltene U(x)
ist die massengewichtete Fallgeschwindigkeit mit U
V
= U
L
= 0. Eine
aquivalente
Gleichung ergibtsichfurdieTeilchenanzahl N
x
anstatt des Mischungsverhaltnisses
q
x
. Dabeitreten andieStelle des Wasserdampfes (q
V
) dieAerosolpartikel(N
V ).
DiemikrophysikalischenProzesse,alsoderAustauschzwischenunddie
Anderung
innerhalb der Partikelklassen, wird durch Bulk-Parametrisierungen beschrieben. In
diesen wird sowohl das Massenmischungsverhaltnis q
x
als auchdie Teilchenzahl N
x
in den Klassen berucksichtigt. Diese Wechselwirkungen sind in Abbildung2.1 dar-
gestellt. Im einzelnen werden folgende Umwandlungsmechanismen parametrisiert
(Levkov etal.,1992):
Wolkenwasserzu-bzw.abnahmedurchKondensationoderVerdunstung(BWCOND)
ZunahmedesRegens(BWAUTR)oderdesSchnees(BAUTIS)durchAutokonversion
Zunahme des Regens(BRACRW) oder des Schnees (BSACRI)durchAkkreszenz
RegenabnahmedurchEvaporationdesRegenszuWasserdampfundWolkenwasser
(BREVAP)
Zusammenieenvon Regentropfen untereinander (selfcollection) (BSELFR)
Niederschlag,Ausfallen vonRegen(BFALLR),Schnee(BFALLS)oder Eiskristal-
len (BFALLI)
direkte Umwandlung von Wasserdampf in Eiskristalledurch Nukleation (BIDEP
/NUQN)
Deposition vonWasserdampf an vorhandenenEiskristallen oder Sublimation der
Eiskristallezu Wasserdampf (BDEPI /NDEPI)
Wolkeneisbildung durch Verbindung von unterkuhlten Wolkentropfen mit Aero-
solpartikeln(contact nucleation) (BCONTW)
Wolkeneisbildungdurch GefrierenvonWolkentropfen (BFREZW)
QV
NV
Wolkenwasser
QL
NL
Wolkeneis
QI
NI
Regen
QR
NR
Schnee
QS
NS -
-
? ? ?
-
-
-
-
? ? ? ? ? ?
6
-
Z
Z
Z
Z
Z
Z
Z
Z
Z
Z
~
=
>Z
Z
Z
Z
~
?
=
=
Z
Z
Z
Z
Z
Z
Z
Z
~ Z
Z
Z
Z
Z
Z
Z
Z
~ Z
Z
Z
Z
Z
Z
Z
Z
~ Z
Z
Z
Z
Z
Z
Z
Z
~ B
W C
ON D
N W
A TER
N
UQN
NDEP
I BID
E
P
B
D
EPI
B
S
A
C
R
W BCONTW
BFREZW
BMELI
BIACRR
BSACRR
BFREZR
BMELS
BSELFR
BAGRI
B
R
E
V
A
P
B
D
E
P
S
B
F
A
L
L
R
B
F
A
L
L
S
B
F
A
L
L
I B
R
A
C
R
W B
W
A
U
T
R
B
R
A
C
R
I B
S
A
C
R
I B
A
U
T
I
S B
D
E
P
I
S B
S
I
C
E
P
Abbildung 2.1: Schematische Darstellung der im GESIMA-Wolkenmodul parame-
trisierten mikrophysikalischenUmwandlungsprozesse (aus Hagedorn, 1996)
AbnahmederAnzahlderEiskristalledurchZusammenlagerungkleinerEiskristalle
(Aggregation)(BAGRI)
Schmelzen vonWolkeneis zu Wolkentropfen (BMELI)
Schneezunahme durch DepositionvonWasserdampfan Schnee (BDEPS)
Schneezunahme durch DepositionvonWasserdampfan Wolkeneis (BDEPIS)
Wolkeneiserzeugung durch Kollision von Schnee mitWolkentropfen (splintering)
(BSICEP)
SchneezunahmedurchEinfangenvonEiskristallendurchRegentropfen(BIACRR)
Schneezunahme durch EinfangenvonRegentropfen durchEiskristalle (BRACRI)
Schneezunahme durch Einfangen von Regentropfen durch Schnee (BSACRR)
GefrierenvonRegentropfen zu Schnee (BFREZR)
Schmelzen vonSchnee zu Regentropfen (BMELS)
Schnee- bzw. Regenzunahme durch Einfangen von Wolkentropfen durch Schnee
(BSACRW)
lung
ZurErzeugung derWolken wurden 525226Gitterzellenverwendet.Bei einerho-
rizontalenAuosungvon2kmerstrecktsichdasModellgebiet
uber104104km.Die
vertikaleAuosung reicht von 100 m
uber dem Boden biszu 1000 m inden oberen
Schichten. Insgesamterstrecktsich das Modellgebietbis in10kmHohe. Vondiesen
Gitterpunkten werden aber nur fur die inneren Boxen die Integrationsgleichungen
gelost.Die
auerenGitterzellenenthaltendieRandbedingungenderIntegration,die
konstant gehalten werden. Die Lange der Integrationsschritte betragt zehn Sekun-
den, wobei die gesamte Simulationszeit jeweils zwei Stunden umfasste. Alle zehn
Minuten wurde der Zustand des Modells als eine Wolkenrealisation abgespeichert,
sodass jeder Modelllaufeine Zeitreihevon12 Wolken ergab.
DeratmospharischeStartzustand des Modellgebietswurdeaus Radiosondenauf-
stiegen des DWD aus dem Jahr 1989
uber den Ozeanen abgeleitet. Diese Druck-,
Temperatur- und Feuchteprole wurden vertikal auf das Modellgitter
ubertragen,
wahrend inhorizontalerRichtunghomogene Startbedingungenvorgegeben wurden.
Der gemessene Wind in 10 m Hohe wurde als geostrophischer Wind angenommen.
Da alle Modelllaufe
uber oener See stattfanden, verfugt die Bodenschicht
uber
keine Orographie und besitzt die bei den Aufstiegen gemessene Meeresoberachen-
temperatur (SST). Die Wolken wurden auf drei verschiedene Arten klassiziert. So
wurden sie den Monaten, in denen das Startprol gemessen wurde, zugeordnet.
Aufgrund des Herkunftsortes der Radiosondenaufstiege wurden die Wolken in die
Klassen REG1 bis REG18 eingeteilt, die die geographische Breite in 10 o
Schritten
beginnendamNordpoldarstellen.Auerdemwurdendie Wolkendurchdie maximal
erreichte relativeFeuchte ihres Startprols den drei Feuchteklassen rh94, rh96 oder
rh98 zugeordnet.
Samtliche Wolken entstanden erst wahrend der Modellintegration, das heisst,
dieModelllaufewurden wolkenfrei gestartet.WeilnichtalleStartproledieBildung
von Wolken gewahrleisten konnten und weil dieWolkenentwicklung moglichst bald
nachdemModellstarteinsetzensollte,wurdedieWolkenbildungkunstlichangeregt.
Durch Hinzufugen von kunstlichen Feuchtestorungen in das Modellgebiet und der
daraus resultierenden
Ubersattigung wurde die Schichtung der Atmosphare labili-
siertundKonvektionangeregt. DieseStorungenwurdenaufzweiArteneingebracht:
zumeinen
uber70Minuten imgesamtenModellgebiet undzum anderen fur50 Mi-
nuten inelf zufalligausgewahlten Stellendes Modellgebiets (von Bremen, 2001).
Diesich hierausentwickelnden Wolken weiseneine hoheinterne Variabilitatauf.
Aufgrund des Antriebs durch die kunstliche Feuchtezugabe hangt die Form und
die Struktur der resultierenden Wolken auch von der zufalligermittelten Form der
Wasserdampfstorung ab.
Vonden1728existierendenGESIMA-Wolkenaus108Zeitserienwurden168Wolken
furdieUntersuchungenin dieserArbeitverwendet. Diesestammen aus 16verschie-
denenZeitreihen,derenStartprolealleeinemaximalerelativeFeuchtevonmehrals
98% aufweisen. Die Radiosondenaufstiege fanden zwischen 30 o
und 70 o
nordlicher
Breite inden Monaten Januar, April,Juli,August, November und Dezemberstatt.
Von den untersuchten Wolken bestehen 76nuraus ussigemWasser, die restlichen
92 sind Mischwolken.
Aufgrund des Konzepts dieser Wolkenmodellierung sind alle GESIMA-Wolken
konvektiven Ursprungs. Groraumige Aufgleitprozesse und die damit verbundene
stratiformeBewolkung konnensichin dem104104kmdurchmessendenModellge-
biet nicht entwickeln. In Abbildung2.2wirdbeispielhafteine der verwendeten Wol-
ken dargestellt.Trotz desFehlensvonStratusbewolkungaussynoptischen Systemen
bildensichimunterenBereichderCumuluswolken haugvondenStorgebietenaus-
gehend eine oder mehrere horizontale Wolkenschichten, die sich nicht selten
uber
das ganze Modellgebiet erstrecken.
2.6 Umrechnung der Gesima-Daten fur das Strah-
lungstransportmodell
DieGESIMA-Wolken enthaltenfurjedeGitterboxzunachst nurInformationen
uber
die materiellen physikalischen Eigenschaften wie Temperatur, Druck, Luftfeuchtig-
keit, Niederschlagsmenge, Anzahldichte von Flussigwasser- und Regentropfen oder
den Wassergehalt furdieeinzelnen ArtenvonHydrometeoren.AusdiesenVariablen
mussen nun fur jedeGitterbox dieEingangsdaten fur das Monte-Carlo-Strahlungs-
transportmodell GRIMALDI abgeleitet werden: der VolumenextinktionskoeÆzient
x
, die Einfachstreualbedo !
0
und die Streufunktion P(). Dabei beschreibt der
ExtinktionskoeÆzient
x
dieAbnahmeder StrahldichteLeiner elektomagnetischen
Welleentlang ihrer Wegstrecke ds durch
dL=
x
Lds : (2.8)
Er setzt sichaus dem AbsorptionskoeÆzienten k und dem StreukoeÆzienten
s der
durchlaufenen Materie zusammen:
x
=k+
s
: (2.9)
Der VolumenextinktionskoeÆzient bzw. seine Entsprechungen fur Absorption und
Streuung sind
uber die Dichte mit dem molekularen Extinktionsquerschnitt bzw.
dem Absorptions- und Streuquerschnitt verknupft durch
A=
^
A
m
(2.10)
Quaderstellen einen hohenExtinktionskoeÆzient dar.
mit A =
x
;k oder
s
= volumenspezischer Extinktions-, Absorptions- oder StreukoeÆzient
^
A =
^
x
;
^
k oder
^
s
= molekularerExtinktions-, Absorptions- oder Streuquerschnitt
= Dichte des Gases
m = Molekulargewicht :
Der gestreute Anteil der bei einer Wechselwirkung mitMaterie extingierten Strah-
lung wird durch dieEinfachstreualbedo !
0
angegeben:
!
0
=
s
k+
s
: (2.11)
Die Strahldichte, die bei einem Streuereignis um den Winkel abgelenkt wird,
erhaltman mithilfeder normierten Streufunktion P():
L()=L
0
s
P () (2.12)
sen,mitWolkenwasser-undRegentropfenundmitEis-undSchneekristallenberuck-
sichtigt, sodass sich dieeektiven strahlungsrelevanten Eigenschaften jeder Gitter-
box aus der Summeder Beitrage der verschiedenen Interaktionspartner ergeben.
Atmospharische Gase
Die Dichte der in der Strahlungstransportrechnung berucksichtigten Gase Wasser-
dampf, Sauerstound Kohlendioxid variiert mitder Hohe, bleibt innerhalb der ho-
rizontalenSchichten abergleich.Allerdings
andertsichdasWasserdampfmischungs-
verhaltnisinnaturlichenWolkenauchinhorizontalerRichtung.DerFehlerinAlbedo
und Absorption, der sich durch diese Vereinfachung hin zu horizontal homogenen
Wasserdampfverteilungenergibt,liegtjedochunter0,1%dereinfallendenStrahlung
(Scheirer und Macke, 1999).
Die Streueigenschaften dieser drei Gase wird durch die Rayleigh-Streuung be-
schrieben. Soergibt sichdie Rayleigh-Streufunktionnach Buchholtz (1995) durch
P
R ()=
3
4(1+2)
1+3+(1 )cos 2
(2.13)
mit = zenitalerStreuwinkel
= Korrekturterm=
n
2
n
n
= Depolarisationsfaktor :
Um den Streuquerschnitt zu errechnen, wird dieanalytische Formel
^
s
=A (
B+C+
D
)
(2.14)
mit
^
s
= Streuquerschnitt [m 2
]
= Wellenlange[m]
A;B;C;D = wellenlangenabhangige KoeÆzienten (siehe Tabelle2.1)
nach Buchholtz (1995) verwendet.
DereektiveAbsorptionsquerschnittvonH
2 O,O
2
undCO
2
innerhalbeinesspek-
tralen Bandes wurde mithilfe der Intensitaten der einzelnen Absorptionslinien aus
dem HITRAN Datensatz (Rothman etal., 1987; Rothman,2001) durch eine Linie-
fur-Linie Berechnung erhalten. Diese Linien sind nicht monochromatisch, sondern
werden durch die thermische Bewegung der Gasmolekule (temperaturabhangiger
Dopplereekt) und durch Kollisionender Molekule untereinander (druckabhangiger
Lorenzeekt)
"
verschmiert\. Diese Linienverbreiterung lat sich durch die Halb-
wertsbreite des Linienprols beschreiben. In den unteren Atmospharenschichten,
Streuquerschnitts nach Buchholtz (1995)
KoeÆzient 0;2m0;5m 0;5m<
A 3;0157710
28
4;0106110 28
B 3;55212 3;99668
C 1;35579 1;1029810
3
D 0;11563 2;7139310
2
in denen die Lorenzverbreiterung
uberwiegt (
L
> 12
D
), ergibt sich der Absorp-
tionsquerschnitt, indem die Integrale der Lorenzprole fur die einzelnen Absorp-
tionslinien aufsummiert werden. Mit der Hohe gewinnt die Dopplerverbreiterung
an Gewicht, sodass der Absorptionsquerschnitt aus der Kombination von Lorenz-
und Dopplerprol, vereinigt in der Approximation des Voigtprols, errechnet wird
(Scheirer, 2001).
Wolken
DieStrahlungseigenschaftenvonWolkensetzensichausdenStreu-undAbsorptions-
eigenschaften von Wolkentropfen, Regentropfen, Eiskristallen und Schneekristallen
zusammen. Dabeiwird jeweilsder eektive Radius
r
e
= r
2
R
r1 rr
2
n(r)dr
r
2
R
r
1 r
2
n(r)dr
(2.15)
mit n(r) = AnzahldichtemitRadius r
r = Tropfenradius
aus der Groenverteilungder vierTeilchenarten benotigt.
FurWolkentropfen wird aufgrundihrerspharischen Formsowohl die Streufunk-
tionalsauchderAbsorptions-und derExtinktionsquerschnitt durchdieanalytische
Losung der Mie-Theorie beschrieben. Bezieht man den Extinktionsquerschnitt auf
einVolumen,soerhaltman dieExtinktionseÆzienz q.FureineTropfchenverteilung
giltinguter Naherung (Hansen und Travis, 1974):
xw
= 3
4 qlwc
w r
e
(2.16)
mit q = mittlereExtinktionseÆzienz (Verhaltnis Extinkitons-
querschnitt zu geometrischen Querschnitt)2
lwc = Flussigwassergehalt
w
= Dichtedes Wassers:
scher Teilchen abweicht, gehorchen die Regentropfen nicht mehr der Mie-Theorie.
Der VolumenextinktionskoeÆzient und der eektive Radius fur Regentropfen wer-
dendeshalbmithilfeempirischerParametrisierungen,dieanhandzweijahriger,durch
Groklausetal.(1998)erstellterDisdrometer-Messungenentwickeltwurden,ausder
Niederschlagssumme errechnet (Macke und Groklaus,1998):
xr
= 2:62310 4
R R 0:839
(2.17)
r
e;r
= 3:0435
RR
N
r
0:3364
(2.18)
mit
xr
= VolumenextinktionskoeÆzient furRegentropfen [ km 1
]
RR = Regenrate [mm h 1
]
r
e;r
= eektiver Radius fur Regentropfen [mm]
N
r
= Tropfenanzahl [ cm 3
]:
Obwohl dieseBeziehungen nuraus bodennahen Messungen abgeleitetwurden, wer-
den sie in Ermangelung besserer Umrechnungsschemata fur alle Hohen benutzt,
wobei jedoch mit groer werdendem Abstand vom Boden ihre Gultigkeit immer
ungewisser wird. Zur Bestimmung der Einfachstreualbedo und der Streufunktion
standen Datensatze fur Regentropfenverteilungen verschiedener eektiver Radien
zur Verfugung. Diese sind mithilfeder geometrischen Optik (ray-tracing Methode)
furdie nichtsparischen Tropfen modelliertworden (Macke und Groklaus,1998).
Auch furdieEinfachstreualbedo und die Streufunktion von Eis- und Schneekri-
stallen wurde ein solcher Datensatz verwendet, der anhand fraktaler Polykristalle
furverschiedene Radienerstelltwordenist(Mackeetal.,1996).DereektiveRadius
der Kristallgroenverteilungen fur die einzelnen Gitterboxen ergab sich zusammen
mit dem VolumenextinktionskoeÆzienten aus einem mikrophysikalischem Modell,
das das Wachstumsverhalten der Kristalle mitberucksichtigt (Mitchell, 1988, 1991;
Mitchelletal.,1996).DieseRoutineberechnetausderTemperaturunddemEis-und
Schneewassergehalt der Modellboxen Vertikalprolevon Extinktion und eektivem
Radius.
Strahlungstransportmodell
Die Ausbreitung von elektromagnetischer Strahlung innerhalb eines Mediums wird
quantitativ durch die Strahlungstransportgleichung erfasst. Die Grundgroe der
Strahlungsrechnung ist die Strahldichte L. Sie enthalt die Orts- und Richtungs-
abhangigkeit des Strahlungsfeldes und ist deniert als die Strahlungsenergie pro
Zeiteinheit (Strahlungsuss ), die senkrecht durch eine Einheitsache (A) in den
Einheitsraumwinkel() geht:
L= d
2
ddacos
(3.1)
mit a = bestrahlte Flache
= Winkel zwischen einfallendem Strahl und Lotauf Flache a
acos = A
= Projektion der Flache asenkrecht auf den einfallenden Strahl
d = sindd'
= Raumwinkelelement
= Zenitwinkel
' = Azimutwinkel:
Die Strahlungstransportgleichung beschreibt die
Anderung der Strahldichte durch
Absorption, Emission und Streuung entlang ihres Weges beispielsweise durch die
Atmosphare.
dL
ds
=
s
L kL+
s I
s
+kB(T) (3.2)
s = durchlaufene Wegstrecke
s
= VolumenstreukoeÆzient
k = VolumenabsorptionskoeÆzient
(vgl. Kap. 2.6)
die Streufunktion und die Emission von der Wellenlange abhangen, gilt die Strah-
lungstransportgleichung ebenso wie die nachfolgenden Formeln nur fur monochro-
matische Strahldichten. Die Integration
uberdieWellenlangen,um dieBilanzeines
breiteren Bandes zu erhalten, erfolgterst nach der Berechnung der einzelnenSpek-
tralbereiche.
DieerstenbeidenTermeaufderrechten Seitevon(3.2)gebendie Abschwachung
der Strahldichte durch Streuung aus dem Strahl heraus und durch Absorption an.
Sie konnen inder Extinktion zusammengefasst werden zu
s
L kL=
x
L: (3.3)
Die letzten beiden Terme sind die Quellen der Strahldichte. Der dritte Ausdruck
enthalt die aus der diusen Strahlung und der direkten Sonnenstrahlung in den
betrachteten Raumwinkel hineingestreute Strahlung
s I
s
=
s Z
2
0 Z
0 1
4 P (
0
;' 0
; ;')L( 0
;' 0
)sin 0
d 0
d' 0
(3.4)
mit P ( 0
;' 0
; ;') = Streufunktion aus der Raumrichtung ( 0
;' 0
)
indieRichtung ( ;') hinein.
DervierteTermgibtdieStrahldichtezunahmedurchEmissionder imdurchlaufenen
Volumen enthaltenen Partikel nach der Planck-Funktionan.
Die beiden Strahlungsquellen lassen sich mit der Einfachstreualbedo !
0 nach
Gleichung (2.11)zu
J =!
0 I
s
+(1 !
0
)B(T) (3.5)
zusammenfassen. Nach Einfuhrung der optischen Dicke durch die entlang der
Wegstrecke auntegrierten ExtinktionskoeÆzienten
= Z
s2
s1
x
(s)ds (3.6)
ergibtsich dieStrahlungstransportgleichung (3.2) zu
dL
d
= L+J : (3.7)
Die Losung der allgemeinen Strahlungstransportgleichung kann so nicht gelingen,
da im Integral des Quellterms selbst die Strahldichte enthalten ist, die eigentlich
berechnet werden soll.Sie lasst sich zunachst nur mithilfeunterschiedlicher Verein-
fachungenauosen,z.B.durchVernachlassigungdesMehrfachstreu-Quellterms(3.4)
(Schwarzschild-Gleichung)oder durch AuslassenallerQuelltermezur Untersuchung
derExtinktion (Bouguer-Lambert-Beer Gesetz,Gleichung (4.1)).Umtrotzdem den
Kapitel 3.1aufgelisteten Verfahren entwickelt.
Wirddie voneiner Flache ausgehende oder auf eine Flache auftreende Strahl-
dichte uber den Halbraum aufintegriert, ergibt sich die spektrale Strahlungsuss-
dichte
F
= Z
L
cosdd': (3.8)
Die gesamtein den Weltraumzuruckreektierte solare Strahlung erhalt man durch
Integration der aufwartsgerichteten Strahlungsussdichten uber die Wellenlangen
des solarenSpektrums
F
"
sol
= Z
F
"
d: (3.9)
Normiert auf die einfallende solare Strahlung wird durch diese das Reektions-
vermogen oder die kurzwellige Albedo R der betrachteten Atmosphare und ihres
Untergrunds beschrieben:
R= F
"
sol
S
0 cos
(3.10)
mit S
0
= Solarkonstante, Bestrahlungsstarke der Sonne aufeine dazu
senkrecht stehende Flache amOberrandder Atmosphare
1370Wm 2
:
Auf die gleiche Weise wird der Anteil der solaren Einstrahlung, der innerhalb der
Atmosphare absorbiert wird, durch das Absorptionsvermogen, und der die Atmo-
spharenschichten durchdringt,ohneabsorbiertoderwiederindenoberen Halbraum
zuruckreektiertzu werden, durch das Transmissionsvermogen beschrieben. Letzte-
res lasstsichaufteilenindasdirekteTransmissionsvermogen,dasdenAnteildervon
der Atmosphare unbeeinusst, also ohne in Wechselwirkung mit den atmosphari-
schen Komponenten zu treten den Untergrund erreichenden Strahlungsussdichte
enthalt, und das diuse Transmissionvermogen, das den nach mindestens einem
Streuvorgang den Untergrund erreichenden Anteil solarer Strahlung umfasst. Aus
der Zusammenfassung vonAbsorptionund Streuung ensteht dieExtinktion.
3.1 Moglichkeiten zur Strahlungstransportberech-
nung
Es existieren mehrere numerische Verfahren zur Losung der Strahlungstransport-
gleichung. Jedoch lassen sich viele nur auf idealisierte Atmospharen oder Wolken,
die aus planparallelen, homogenen Schichten (PPHom) aufgebaut sind, anwenden.
Haug werden diebeiden folgenden Methoden angewendet (siehe Hansen und Tra-
vis, 1974):
derfugens horizontal homogener Schichten mit bekanntem Reexions- und Trans-
missionsverhalten. Zur einfachen Berechnung der Reexions- und Absorptionsei-
genschaften der einzelnen Schichten werden diese so dunn gewahlt, dass in ihnen
hochstens einStreuvorgang fur jedes Photon stattndet (Einfachstreuapproximati-
on). Beim
Ubereinanderlegen zuerst zweier und dann mehrerer Schichten lasst sich
aus den mehrmals noch oben und nach unten gestreuten Energiebetragen eine un-
endliche Reihe entwickeln, die meist nach mehreren Gliedern mit geringem Fehler
abgebrochen werden kann. Aufgrund ihres Ansatzes ist diese Methode auf die Be-
handlung planparallelerSchichten beschrankt.
Bei der Methode der sukzessiven Streufolge ergibt sich das Strahldichtefeld aus
derSummevonPhotonenintensitaten,wobeidieGliederdieserReihedurchdieAn-
zahlvonStreuprozesseneines Photonfestgelegtsind.SoenthaltderersteSummand
alleeinmalgestreuten Photonen, der zweite alle zweimal gestreuten Photonen usw.
BeidieserMethode mussenfureineausreichendeGenauigkeitvieleGliederderFolge
berucksichtigt werden, was in einer langen Rechenzeit resultiert. Dafur beschrankt
siesich nicht mehr nurauf die Losung eindimensionaler Probleme.
Mithilfe der Methoden zur horizontal homogenen Strahlungstransportberech-
nung lasst sich annaherungsweise auch die Strahldichte fur eine dreidimensional
inhomogene Atmosphare oder Wolke bestimmen. Dazu wird in der
"
unabhangigen
Saulenapproximation \(independent column approximation, ICA) fur jede einzelne
Saule der Strahlungstransport berechnet, als bestehe sieaus unendlich ausgedehn-
ten, planparallelenSchichten:
ICA= Z
max
0
PPHom()n() d : (3.11)
Dadurch wird zwar die dreidimensionale Struktur des durchlaufenen Mediums be-
rucksichtigt, allerdings unter Vernachlassigung horizontaler Flusse von Photonen
von einer Saule zur benachbarten. So konnen sich bei inhomogenen Wolken und
einemgroenSonnenzenitwinkelnichtzuvernachlassigendeFehlerergeben(Scheirer,
2001).
An praktikablen Methoden zur Modellierung des Strahlungstransports in drei-
dimensional inhomogener Atmosphare existieren die hier verwendete Monte-Carlo
Simulation(Kapitel3.2) und dieKugelachen/DiskreteOrdinaten Methode (Sphe-
rical HarmonicsDiscrete Ordinate Method, SHDOM)nach Evans (1998).
Bei der SHDOM nden wahrend jedes Integrationsschritts Transformationen
zwischen zwei unterschiedlichen Beschreibungsweisen der Strahldichten statt. Es
werden Kugelfunktionen verwendet, um die Quellfunktionen der Strahlungstrans-
portgleichung fur jede Gitterbox zu errechnen. Nach einer Transformation auf dis-
kreteOrdinatenndetdieIntegrationderQuellfunktionen(3.4)statt,woraufwieder
eine Umwandlung inKugelfunktionen folgt.Die SHDOM istgut dazu geeignet, die
Strahldichten L(x;y;z;;) fur die einzelnen Modellgitterpunkte zu bestimmen.
Abgesehen von der Berechnung stark inhomogener Felder geschieht dies bei ange-
nichtenergieerhaltend arbeitet.
3.2 Das Monte-Carlo Strahlungstransportmodell
Monte-CarloVerfahrenwerdeninvielenForschungsdisziplinen verwendet,umdurch
dieSimulationelementarerphysikalischerProzesseeineDarstellungmakroskopischer
Sachverhalte zu erhalten. Das heit in der Strahlungstransportmodellierung, dass
die Streu- und Absorptionsvorgange in der Atmosphare an einer groen Anzahl
Photonen direkt verfolgt werden, um anschlieend eine Aussage
uber diegesamten
Strahlungseigenschaften des betrachteten Gebiets treen zu konnen.
Umden Wegeines Photonenbundels zu simulieren,wirdalserstes die Weglange
festgelegt,dieesgeradlinigbiszumOrtdererstenWechselwirkungzurucklegt. Dazu
bekommt eseine zufalligermittelte verfugbareoptische Dicke
zugeteiltdurch:
= ln(r) (3.12)
mit r =gleichverteilteZufallszahl (0<r<1) :
Sobald die tatsachliche optische Dicke der vom Photonenpaket durchlaufenen
Wegstrecke der verfugbaren optischen Dicke entspricht, wird ein Teil des Photo-
nenbundels absorbiert und der Rest durch Streuung aus der bisherigen Ausbrei-
tungsrichtung abgelenkt.
Jedem Photon wird ein Gewicht W zugesprochen, das bei dessen Initiierung
W =1betragt.BeieinerWechselwirkungderStrahlungmitMateriewirdeinAnteil
1 !
0
von der Strahlungsenergie absorbiert, sodass das Gewicht des gestreuten
Anteilsdes Photonenpakets danach
W
k
=W
k 1
!
0
(3.13)
mit k =Anzahl der Wechselwirkungen
betragt. Der Ablenkungswinkel zenital zur Ausbreitungsrichtung kann fur die
verbleibendenPhotonen aus
Z
0
P ( 0
)sin 0
d 0
=r Z
0
P ( 0
)sin 0
d 0
(3.14)
mit P ()=eektive Streufunktion aus Gleichung (2.12)
abgeleitet werden. Dabeiwird die Streufunktion alsWahrscheinlichkeitsdichtefunk-
tion fur den Ablenkungswinkel bei Streuung interpretiert. Praktisch wird fur jede
bewolkte Gitterbox aus ihrer eektiven Streufunktion die kumulative Wahrschein-
lickeitsfunktion errechnet, in der der gleichverteiltenZufallszahl r direkt einAblen-
kungswinkelzugeordnetist.AufgrundderzufalligenOrientierungderStreukorper
gleich gro:
=2r : (3.15)
Miteiner neubestimmtenverfugbaren optischenDicke setztsichdiese Prozedur
fort,bisdie Photonenbundel das Modellgebiet durch dieobere oder untere Begren-
zung verlassenund somit ihrverbleibendes Gewicht zur Albedo bzw. Transmission
gezahlt wird oder ihrGewicht unter einen Grenzwert fallt, wodurch sie vollstandig
absorbiertsind (vgl.Scheirer, 2000,2001). Durch Aufsummierenaller Gewichteder
Photonen, die aus dem Modellareal in einem denierten Raumwinkelintervall aus-
treten,ergeben sichdieStrahldichten der untersuchten bewolkten Atmosphare.Die
Genauigkeitdes Verfahrensnimmtmitder Anzahl n verfolgterPhotonenpakete zu.
Der relativeFehler < der erhaltenen Strahlungsussdichten liegt bei
<= 1
p
n
: (3.16)
Eine ausfuhrliche Erklarung des Monte-Carlo Schemas und seiner Anwendung im
Strahlungstransportbieten Marchuk et al.(1980).
Da die Genauigkeit der Monte-Carlo Methode von der Anzahl der Photonen
abhangt, die in die gewunschte Strahlungsgroe einieen, liegt die Rechenzeit bei
der Bestimmung von Strahldichten wegen einer hohen geforderten Photonenanzahl
deutlich
uberder vonSHDOM. Dies giltverstarkt bei einem resultierenden Strahl-
dichtefeld, das sichstarkanisotrop zeigt, alsodieBestimmung der Strahldichten an
sehr vielen Richtungen erfordert. Zur Erlangung der mittleren Strahlungsussdich-
ten
uber einem groeren Gebiet am Oberrand und am Unterrand der Atmosphare
wartetdieMonte-CarloSimulationjedochmitdeutlichgeringerenRechenzeiten auf
alsSHDOM (Evans,1998).ZusatzlichlasstsichdieMonte-CarloMethode aufgrund
ihreseinfachenKonzeptsaufeineVielzahlunterschiedlicherProblemfalleanwenden.
3.3 Die verwendeten Streu- und Absorptionsei-
genschaften der Wolkenpartikel
Zur Berucksichtigung dersolaren Streu-und Absorptionseigenschaften verschieden-
steratmospharischerHydrometeoreliegteinevonA.MackeerstellteDatenbankvon
StreufunktionenundEinfachstreualbedenfurvierverschiedenePartikelformen(run-
de Wassertropfen, aspharische Regentropfen, hexagonale Eiskristalle und irregular
geformte Eiskristalle)an mehreren Wellenlangenund fur unterschiedliche Teilchen-
groenverteilungen vor. Abbildung 3.1 zeigt die Streufunktionen der unterschied-
lichen Partikeltypen fur den sichtbaren Spektralbereich bei einer zentralen Wel-
lenlange von 0,55m. Die Daten fur hexagonale Eissaulen fanden in dieser Arbeit
keine Verwendung, dadiese Eisforminreinen Cirruswolken auftritt undfurdiehier
untersuchte konvektive Bewolkung untypisch ist.
0 30 60 90 120 150 180 Streuwinkel [Grad]
10 −2 10 −1 10 0 10 1 10 2
Streufunktion
nichtsphärische Regentropfen r eff = 200 µ m 400 µ m 600 µ m 800 µ m 10 −2
10 −1 10 0 10 1 10 2
Streufunktion
sphärische Wassertropfen
r eff = 5 µ m 10 µ m 20 µ m 100 µ m
0 30 60 90 120 150 180 Streuwinkel [Grad]
unregelmäßige Schneekristalle r eff = 20 µ m 60 µ m 100 µ m 200 µ m hexagonale Eissäulen
r eff = 20 µ m 60 µ m 100 µ m 140 µ m
Abbildung 3.1: Auswahl von Streufunktionen zur Errechnung der Strahlungsbi-
lanz im sichtbaren Spektralbereich fur Wolkenwasser (spharische Tropfen), Re-
gen (nichtspharische Tropfen), Eis und Schnee (fraktaler Polykristall). Hexagonale
Eissaulen fanden keine Verwendung.
3.4 Vorgaben in dieser Arbeit
Da esimZuge einerBulk-Parametrisierungder Strahlungsussdichten indieserAr-
beit in erster Linie um die Machbarkeit einer solchen geht, wurde die Strahlungs-
transportrechnungvorerstaufeinenSonnenzenitwinkelvon45 Æ
beschrankt.Dagegen
wurden dieStrahlungsussdichten fur jedeWolkeunter vierverschiedenen Azimut-
winkeln entlang der Hauptachsen des Modellgitters(0 Æ
, 90 Æ
, 180 Æ
,270 Æ
)simuliert.
Die Strahlungstransportrechnung wurde fursechs spektrale Bander, die den ul-
travioletten Bereich, das sichtbare Licht und das nahe Infrarot umfassen, durch-
gefuhrt. Die Grenzen dieser Bander sind zusammen mit ihrem Anteil an der so-
laren Bestrahlungsstarke (nach Thekaekara, 1974) und den Wellenlangen, fur die
die verwendeten Streufunktionen erstellt worden sind, in Tabelle 3.1 aufgefuhrt.
Bander
Zentrum [m] 0,44 0,77 1,05 1,29 1,89 3,12
Grenzen [m] 0,2 | 0,7 | 0,84 | 1,26 | 1,32 | 2,46 | 4,0
Breite [m] 0,5 0,14 0,42 0,06 1,14 1,54
Gewicht[%] 46,9 12,3 21,3 1,8 13,9 2,9
P () [m] 0,55 0,89 0,89 1,48 1,905 3,17
Zusammenenthaltendieverwendeten Bander99%der spektralenEnergie dersola-
ren Einstrahlung.Diese Arbeitbeschaftigtsich ausschlielichmitdem kurzwelligen
Teil des Strahlungshaushalts. Ausstrahlung im terrestrischen Infrarot wurde nicht
betrachtet.
Die Strahlungssimulation wurde mit reektierenden Randbedingungen durch-
gefuhrt, um Unstetigkeiten in den Wolkenfeldern zu vermeiden. Das heit, dass
Photonen,diedas ModellgebietandenSeitenachen verlassenhatten,wiederindas
Wolkenareal zuruckreektiert wurden. Dadurch wurde das begrenzte Modellgebiet
zueineminderHorizontalenunendlichausgedehntenTerritorium,indemsichdieur-
sprunglichen Wolken horizontal gespiegelt wiederholten. Um vermehrt den Einuss
der Wolken anstatt der freien Atmosphare auf die Strahlungsbilanz zu simulieren,
wurdeineinigenFallenkunstlichderBedeckungsgrad erhoht.DazuwurdenvorVer-
wendung des Monte-Carlo Modells an demAreal der GESIMA-Wolken unbewolkte
Randerabgeschnitten, sodass vermehrt dergewunschte Strahlungseinussder Wol-
ken simuliert werdenkonnte. Dies geschah, indem nurdie kleinste vertikaleBox, in
der alleWolken noch vollstandig enthalten sind, in das Strahlungstransportmodell
einging.
DieAnzahlverwendeter Photonen betragt injeder Strahlungssimulation2,510 6
.
Testrechnungenergaben,dasseineErhohungderPhotonenzahlkeinesichtbare
Ande-
rung in den gebietsgemittelten Strahlungsussdichten erbrachte. Beim Fehlen von
Absorption,beispielsweiseimultraviolettenundsichtbarenBereich,resultierthieraus
und nach Gleichung(3.16) beieinem Transmissionsvermogen undeiner Albedo von
0,5 einstatistischer, relativerFehler von <0;1%.
Ergebnisse
ZurErstellungeinerParametrisierungdergroraumigensolarenStrahlungsussdich-
tenvonWolkenfeldernausderenraumlichgemitteltenmateriellenWolkeneigenschaf-
tenwurdenfurdiemitGESIMAmodelliertenWolkenausKapitel2Strahlungstrans-
portrechnungen mithilfedes Monte-Carlo Strahlungstransportmodells GRIMALDI
nach den in Kapitel 3.4 genannten Vorgaben durchgefuhrt. Auf dem Weg zu die-
ser Parametrisierung wird hier zunachst der Zusammenhang zwischen Strahlungs-
transport und den einzelnen mittlerenWolkeneigenschaften untersucht, der direkte
Einuss der Wolkeninhomogenitatauf dieStrahlungsussdichten erkundet und die
StrahlungsabhangigkeitvonallenWolkeneigenschaftensystematischuntersucht.Die
amEndeentwickelteBulk-ParametrisierungistnurfurkonvektiveWolkenbeieinem
Sonnenzenitwinkel von45 Æ
gultig. An groraumigenmateriellen Wolkeneigenschaf-
ten ndet Verwendung:
der vertikalintegrierteWolkenwassergehalt (Flussigwasserpfad,LWP),Regen-
gehalt(Regenwasserpfad,RWP),Schneegehalt(Schneewasserpfad,SWP) und
Eisgehalt (Eiswasserpfad, IWP) in kgm {2
, horizontal gemittelt
uber das Mo-
dellgebiet, das indem Strahlungstransportmodellberucksichtigt wurde,
der Anteil der Bodenache, die von Wolken bedeckt wird (Bedeckungsgrad,
N), einheitenlos angegeben in Achteln,
die vertikale Wolkenerstreckung, also die Dicke der Wolke in den einzelnen
Saulen des Modells (CH) und die Hohe der Wolkenbasis
uber Grund (Bot),
beides in m und horizontal gemittelt uber den bedeckten Anteil des Modell-
gebiets,
dieTemperatur ander Wolkenoberseite (T CT
) inK,horizontalgemitteltuber
den bedeckten Anteil des Modellgebiets.
Die funf untersuchten Strahlungseigenschaften sind die gebietsgemittelte Albedo
(R), Absorption(A),Transmission (T
ges
)und ihre beidenAnteile diuseTransmis-
sion (T
dif
) und direkte Transmission (T
dir
), die sich durch die Existenz von Streu-
ereignissenderPhotonenvorErreichenderBodenschichtvoneinanderunterscheiden.
solareEnergie normiert.
4.1 Zusammenhange zwischen gebietsgemittelten
Wolkengroen und solaren Strahlungsuss-
dichten
Umzu untersuchen,wiediemittlerenStrahlungsussdichtenderWolkengebieteund
dieraumlichgemitteltenWolkenparametervoneinanderabhangen,werdenzuerstdie
Beziehungen der Strahlungsussdichten zu den Wolkeneigenschaften einzeln darge-
stellt.
DerExtinktionskoeÆzientineinerWolkenboxdesModellgebietsunddamitauch
die optischen Dicke einer Wolkensaule ergeben sich aus dem Groenspektrum und
der Anzahl der Hydrometeore. Da das Teilchenspektrum und die Teilchenanzahl
ineinerSaule denGesamtwasserpfad bestimmen, sinddie Strahlungsussdichten in
denfolgendenAbbildungen
uberdenGesamtwasserpfad(TWP)aufgetragen.Diezu
untersuchenden Wolkenparametersind durch unterschiedliche Farbgebungen darge-
stellt.
4.1.1 Gesamtes solares Spektrum (Abbildungen 4.1{4.5)
Um die Strahlungsussdichten fur den gesamten solaren Bereich zu erhalten, wur-
den dieErgebnisse der Strahlungstransportrechnungen der sechsFrequenzintervalle
mitder spektralen solaren Bestrahlungsstarke (Thekaekara, 1974) furdieeinzelnen
Intervallegewichtet und gemittelt.
Zuerst wird die Beziehung zwischen dem mittleren Gesamtwasserpfad und den
Strahlungsussdichten (Abbildung 4.1) analysiert. Dargestellt sind hierbei dienor-
mierten Strahlungsussdichten, aufgetragen uber den Gesamtwasserpfad. Auf die
eingefarbten Parameter wird in den nachfolgenden Abschnitten eingegangen.
BeiderBetrachtungder Albedo alsFunktiondes Gesamtwasserpfads(Abbildung
4.1) sind zwei Zonenzu unterscheiden. Ein Armzeigt eine kontinuerliche Zunahme
der Albedo mit steigendem Gesamtwasserpfad. Dieser Anstieg ist nichtlinear und
wird mit groerem Gesamtwasserpfad schwacher. Dies entspricht der in Abbildung
1.2 dargestellten konvexen Form der Kurve zwischen optischer Dicke und Albedo
beigleichzeitiglinearemZusammenhang zwischen Gesamtwasserpfad und optischer
Dicke(Abbildung4.4).Daszweite GebietisteinCluster,der unterhalbderoben be-
schriebenenPunkteliegt,alsobeigleichemGesamtwasserpfadeinegeringereAlbedo
besitzt. In der weiteren Untersuchung wird sich herausstellen, dass sich in diesem
Cluster die Wolken mit der groten vertikalen Ausdehnung benden, verbunden
mit einem tendenziell hoheren Anteil an Regen und Eis und haug einer starker
durchbrochenen Wolkendecke.
AuchdieAbsorption zeigtmitzunehmendemGesamtwasserpfadeinAnwachsen.
Mit groer werdendem Gesamtwasserpfad wird dieser Anstieg schwacher, bis die