• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Erfahrungen aus einem Massenunfall" (16.04.1986)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Erfahrungen aus einem Massenunfall" (16.04.1986)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Tätowierungen

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

FÜR SIE GELESEN

tienten deutlich verbessert. Die veränderte Reaktion seiner Um- welt gab ihm in seiner Wahrneh- mung einen neuen sozialen Stel- lenwert. In Ergänzung mit den durchgeführten weiteren Thera- piemaßnahmen — derzeit noch un- ter Zuhilfenahme sozialpsychiatri- scher Institutionen — haben sich somit die Chancen einer Resoziali- sierung wesentlich verbessert.

Abschließend muß gesagt werden, daß Therapieergebnisse, wie das hier vorgestellte, neben ausrei- chender Erfahrung mit der Tech- nik der Dermabrasion ein großes zeitliches und emotionelles Enga- gement vom Arzt — und auch vom Patienten — verlangen. Man sollte sich ferner darüber im klaren sein, daß bei der Behandlung von Täto- wierten trotz guter Erfolge bei der Entfernung des Hautbildes in Ein- zelfällen die Ergebnisse bei der Resozialisierung unbefriedigend bleiben können.

Literaturauswahl

Bosse, K.; Teichmann, A. T.: Die Tätowierung—

Motiv und Motivation. Z. Kosmetik in Wiss. u.

Praxis 5 (1972) 174-177 — Engelhardt, D. von:

Das Bild auf der menschlichen Haut. Motiv und Motive der Tätowierung (1972). Moos, Mün- chen. — Friederich, H. C.; Willmund, G.: Entfer- nung von Tätowierungen. Dtsch. Arztebl. 5 (1974) 296-299 — Köstler, E.: Zur Persönlich- keit des tätowierten Jugendlichen — ein Bei- trag zur Prophylaxe von Tätowierungen. Der- matol. Monatsschr. 167 (1981) 486-491 — Lej- mann, K.: Beitrag zur Kenntnis des Selbsttäto- wierens der Jugendlichen. Hautarzt 17 (1966) 266-267 — Levy, J.; Sewell, M.; Goldstein, N: A short history of tattooing. J. Derm. Surg. On- col. 5 (1979) 851-856 — Prinz, L: Ein Beitrag zur Tätowierungsproblematik. Z. ärztl. Fortbild. 71 (1977) 718-720 — Schönfeld, W.: Körperbema- len — Brandmarken — Tätowieren. Nach grie- chischen. römischen Schriftstellern, Dichtern, neuzeitlichen Veröffentlichungen und eige- nen Erfahrungen, vorzüglich in Europa. Dr. Al- fred Hüthing, Heidelberg (1960)

Vollständiges Literaturverzeichnis im Sonderdruck, zu beziehen beim Verfasser.

Anschrift für die Verfasser:

Dr. med. Wilfried Schmeller Oberarzt

Klinik für Dermatologie und Venerologie

Medizinische Universität zu Lübeck

Ratzeburger Allee 160 2400 Lübeck 1

Erfahrungen aus einem Massenunfall

In der Nähe von Erfurt entgleiste am 11. Juni 1981 der Schnellzug von Düsseldorf nach Karl-Marx- Stadt. 96 Personen wurden ver- letzt, von denen 40 der chirurgi- schen Klinik der Medizinischen Akademie Erfurt zugewiesen wur- den. Jetzt berichtet einer der da- mals beteiligten Ärzte über die Er- fahrungen, die aus diesem „Mas- senunfall" gewonnen wurden.

Die Kapazitäten der Klinik und der Poliklinik sind nicht überfordert gewesen, da zehn Prozent der Bet- ten frei waren, aber nur fünf Pro- zent benötigt wurden. Die Patien- ten wurden im Verlauf von zwei- einhalb Stunden eingeliefert. In dieser Zeit kamen teils spontan, teils telefonisch alarmiert 22 Ärzte und Schwestern zusätzlich zum vorhandenen Personal. Unerläß- liche Maßnahmen bei einem Mas- senunfall ist die „Einstufung", die nach Möglichkeit vorn erfahren- sten der vorhandenen Ärzte vorge- nommen werden sollte. Sie erfor- dert einen Zeitaufwand von drei bis fünf Minuten pro Patient.

Wahrscheinlich ist etwas Ähn- liches auch schon am Unfallort vorgenommen worden. Der Autor schließt dies daraus, daß offen- sichtlich zielgerichtet Patienten mit Schädel-Hirn-Verletzungen in diese Klinik transportiert wurden, die eine neurochirurgische Sta- tion besitzt.

Die Erfahrungen des Massenun- falls belegen, daß detaillierte Ein- satzpläne mit der Festlegung von Einstufungs-, Schock-, Reanima- tions- und Operationsgruppen stets vorhanden sein sollten; daß ferner das Personal-Alarmierungs- system verbessert werden sollte;

daß medizinische Hilfeleistungen unter Ausnahmebedingungen, spezielle Kenntnisse und Fertig- keiten sowie Organisationsprinzi- pien verstärkt in der chirurgischen Facharztweiterbildung vermittelt werden müssen; daß aber bei aller Spezialisierung das chirurgische

Basiswissen und -können gepflegt werden muß und daß neue Wege für die Dokumentation gefunden werden müssen — es erwies sich als nachteilig, daß die Patienten ohne jede begleitende Information eingeliefert wurden. Der Autor empfiehlt deshalb, daß den vor- handenen Notfall-Sets vorbereite- te und durchnumerierte Informa- tionskarten beigegeben werden.

Von den vierzig Patienten konnten 20 ambulant versorgt werden. Es gab keinen Todesfall. bt

Voigtsberger, P.; Graner, G.; Junghanns, R.:

Die medizinische Versorgung des Massenun- falls Erfurt-Bischleben 1981 — Bewährungssi- tuation für die Klinik und Poliklinik für Chirur- gie der Medizinischen Akademie Erfurt. Z.

Klin. Med. 40 (1985) 1903-1906.

MR. Doz. Dr. sc. med. Peter Voigtsberger, Me- dizinische Akademie Erfurt, Karthäuserstraße 37, DDR-5020 Erfurt.

Embolektomie

so bald wie möglich

Die Diagnose des akuten arteriel- len Extremitätenverschlusses läßt sich allein auf Grund der Anamne- se und klinischen Untersuchung stellen. Trotz einer typischen Symptomatik mit akut einsetzen- dem Schmerz, Blässe, Pulsverlust, Sensibilitätsstörung und Läh- mung kamen nur 34 Prozent der Patienten innerhalb der ersten fünf Stunden zur Behandlung. Die Letalität betrug bei 121 Embolek- tomien 29,5 Prozent. Entschei- dend für die Prognose sind die Dauer der Symptomatik, die Loka- lisation des Verschlusses, das Ausmaß der begleitenden Arterio- sklerose und das Alter. Die Auto- ren kamen zu dem Schluß, daß auch nach Überschreiten der Zehnstundenfrist eine Embolekto- mie gerechtfertigt ist. Die Progno- se kann jedoch nur durch eine ra- sche und sichere Diagnosestel- lung durch den erstbehandelnden Arzt mit frühzeitiger Embolekto- mie mittels Fogartykatheter ver- bessert werden. btg

Böttger, Th., Schröder, D., Ungeheuer, E.:

Münch. med. Wschr. 127 (1985) 28,714-717 — Dr. Thomas Böttger, 6 Frankfurt/Main, Tornow- straße 17

1134 (82) Heft 16 vom 16. April 1986 83. Jahrgang Ausgabe A

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Die Unsicherheit, ob es vor den Eingriffen oder in ihrem Gefolge schon zu einer (noch nicht erkennbaren) Ver- schleppung von Zellen und damit künftigen Rezidiven gekommen ist,

CD Es muß allen Beteiligten klar sein, daß der niedergelassene Arzt wie jeder andere Arbeitgeber die von ihm in Anspruch genommene Ar- beitskraft nach den Regeln von

Das tut er bis heute, Wochen danach, nicht, da der Patient längst zu Hause ist und sich seines so ver- längerten Lebens freut, immer noch nichts gelernt hat und sogar schrift-

Wir konnten in den letzten fünf Jahren nachweisen, daß auch in einer solchen kleinen Klinik eine hohe therapeutische Dichte mit einem marktgerechten Pflegesatz zu erreichen ist

Zur Verbreitung der culture scientifique wurden zahlreiche Technik- und Wissen- schaftsmuseen einge- richtet, unter ande- rem das Musée des arts et métiers, das Palais de la

In diesem Artikel analysieren wir die Patientenbeteiligungspolitik zunächst am Beispiel Englands, wo die New-Labour-Regierung seit einigen Jahren die Einbeziehung von Patienten und

Damit der Arzt nicht zweimal im Mutter- paß und in der eigenen Kartei do- kumentieren muß, wurde für den betreuenden Arzt die Möglichkeit geschaffen, durch Unterlegen ei-

Schweden, der Schweiz, viel- leicht auch von Dänemark und Öster- reich absieht, wird in keinem anderen europäischen Land der Trend zum abgassaube- ren Automobil so