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Archiv "Weiterbildung: Nachteilig" (02.07.1999)

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A-1743 Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 26, 2. Juli 1999 (7)

S P E K T R U M LESERBRIEFE

Man muß sich fragen, ob dieser Preis für die Stabilisie- rung des Punktwertes um ei- nige Zehntel nicht zu hoch und unverantwortlich ist?

G. Florack-Genotte, Kirch- weg 18, 34305 Niedenstein- Metze

Kassenarzt

Zu den Vordrucken der vertragsärztli- chen Versorgung:

St. Bürokratius

Beim Lesen der „Ände- rung der Vereinbarung über Vordrucke für die ver- tragsärztliche Versorgung“

und beim Blick auf meine seit 20 Jahren immer gleichen Pri- vatrezepte, die für alles tau- gen, kommen einem so die Gedanken über St. Bürokra- tius in der kassenärztlichen Versorgung.

Dr. med. Cornelius Spangen- berg, Soltauer Straße 6 a, 21335 Lüneburg

Hausarzt

Zur Schwächung der Hausarztposi- tion:

Weniger Medizin – mehr Verwaltung

Bereits zum Zeitpunkt meiner Niederlassung vor nunmehr 19 Jahren sollte mit Einführung des Facharztes für Allgemeinmedizin unter dem Slogan „soviel ambulant wie möglich, sowenig sta- tionär wie nötig“ die Position des Hausarztes gestärkt wer- den. Nachdem zwischenzeit- lich ein Umdenken stattge- funden hat, das statt einer Stärkung eine Schwächung der Hausarztposition bewirk- te, soll nunmehr erneut unter dem Motto „sowenig Medizin wie nötig, soviel Verwaltung wie möglich“ die hausärztli- che Position gestärkt werden.

Gefragt ist ein Informati- ker mit medizinischen Grund- kenntnissen. Dies führt in meinem Fall dazu, daß meine Investitionen in medizinische Geräte gleich Null sind,

während ich bei der Anschaf- fung von Computern bereits bei der dritten Generation angelangt bin, von Fotoko- pier- und Faxgeräten ganz zu schweigen.

. . . Stand früher beim Hausarzt die medizinische Betreuung des Patienten im Vordergrund, so ist es heute die Verwaltung. Ärztliche Leistungen werden weiterge- leitet, die zuvor selbstver- ständlich von uns selber durchgeführt wurden. Welche Kosten dabei bei einer sta- tionären statt ambulanten Pleura- oder Aszitespunktion entstehen, kann sich jeder ausmalen. Ebenso verhält es sich bei der chirurgischen Be- handlung von Wunden, wo das Geld nicht einmal für das erforderliche Nahtmaterial ausreicht. Fazit: Immer weni- ger Medizin, immer mehr Verwaltung.

Sicherlich findet ein ar- beitsloser Mediziner in der Verwaltungsmedizin seine Nische, nur ob das Freude macht und zur Kosten- senkung im Gesundheitswe- sen beiträgt, wage ich zu be- zweifeln. Schade nur, daß mir im Alter kein Hausarzt mehr zur Verfügung stehen wird.

Ich werde mich wohl oder übel in das Los schicken müs- sen, von Sozialstationen und Pflegeheimen gepflegt und von Rechtsanwälten bevor- mundet zu werden.

Dr. med. Udo Fuchs, Steen- wisch 105, 22527 Hamburg

Weiterbildung

Zum Initiativprogramm zur Förderung der Allgemeinmedizin:

Nachteilig

Welche Blüte treibt dieses Förderprogramm für uns an der Basis!

Wir bilden seit vielen Jahren in unserer Praxisge- meinschaft Weiterbildungsas- sistenten für Allgemeinmedi- zin regelmäßig mit Erfolg aus.

Seit vielen Jahren erhielten wir dafür auch den beantrag- ten Zuschuß unserer KV Nie- dersachsen. Seitdem nun die-

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ses Förderprogramm zur Un- terstützung der Weiterbil- dung in Kraft ist, erhalten wir auf Anfrage schon im März dieses Jahres die lapidare Auskunft: die Fördermittel sind bereits für das gesamte Jahr ausgeschöpft.

Wir sollen nun also ab jetzt die Belastung einer Wei- terbildung vollständig alleine tragen. Dieses Förderpro- gramm ist für uns demnach nachteilig, und wir werden daher unsere Weiterbildungs- stelle streichen müssen.

Dr. med. U. Gründler, Jürgen Hübel, Petra Maikranz-Hü- bel, Pestalozziallee 26, 29227 Celle

Allgemeinmedizin

Zu dem Leserbrief „Hervorragende Ausbildung sicherstellen“ von Dr.

med. Christian Bünemann in Heft 20/1999:

Bereitet mir große Freude

Herr Bünemann hat recht:

Allgemeinmedizin bedarf ei- ner hervorragenden Weiter- bildung – heute geregelt durch die Weiterbildungsord- nung. Und die Ärzteschaft braucht positive Wertschät- zung sowie konstruktive Kri- tik untereinander, auch um gemeinsam nach außen zu wirken.

Zu seiner provokanten These über die Majorität der Ärzteschaft „Allgemeinme- diziner sind heute Ärzte zwei- ter Wahl“ und seinem Urteil über meinesgleichen (Ärztin- nen erwähnt er übrigens nicht explizit, trotzdem darf ich mich wohl angesprochen fühlen): „Man hat . . . nicht den Eindruck, daß sich die Elite . . . für diesen Beruf ent- scheidet.“ Im Fach Allge- meinmedizin werden akade- mische Weihen verteilt, aktiv sowie attraktiv Forschung und Bildung betrieben. Zu meiner Person: 29 Jahre, ehe- malige Stipendiatin der Stu- dienstiftung des Deutschen Volkes, wissenschaftlich am- bitioniert, promoviert, prakti-

zierende Fachärztin für All- gemeinmedizin.

„Junge Kollegen, die et- was erreichen wollen, suchen sich eine gute Klinik aus und entscheiden sich aus gutem Grund für eine Facharztwei- terbildung, die dieser Be- zeichnung auch würdig ist.“ –

„Allgemeinmedizin? Mäd- chen, bleiben Sie bloß bei uns an der Uni, draußen verdie- nen Sie nichts – und erst das Risiko.“

„Man kann heute einem jungen Kollegen, der den Wunsch hat, hausärztlich tätig zu sein, nur raten, eine internistische Facharztwei- terbildung zu machen und sich . . . in weiteren Fächern umzusehen . . ., langfristige klinische Weiterbildung in ei- nem großen Fach ist dazu die beste Grundlage.“ Allge- meinmedizin umfaßt die le- bensbegleitende hausärztli- che Betreuung. Fakten sind das abwartende Offenlassen, unausgelesenes Krankengut, das Erkennen des abwendbar gefährlichen Verlaufes und die kurze Konsultationszeit.

Die Kasugraphie der Allge- meinpraxis (im Gegensatz zur Nosographie des Klinikers) bewegt sich in den Begriffen Symptom / Symptomgruppe / Bild einer Krankheit und in zehn Prozent der Fälle Dia- gnose. Deshalb wird Allge- meinmedizin in der Allge- meinpraxis erlernt! Die Aus- bildung in anderen Fächern dient der Vorbereitung und muß angemessen sein: Wir sind spezialisiert auf das, was häufig vorkommt, unsere Neigung, Abwenden gefährli- cher Verläufe, auf die Syn-

opse, das Begleiten und Wei- terleiten im Gesundheitssy- stem.

Das Wesen der Allge- meinmedizin ist kein Konglo- merat aus allen Bereichen, sondern grenzt sich, wie er- wähnt, deutlich von den an- deren Fächern ab, auch von der Inneren Medizin. Dies er- fordert viel, sich ständig er- neuerndes Wissen in sämtli- chen Gebieten, das meiste aber in der Allgemeinmedizin selbst, die – wider jegliche Umstände – mir große Freu- de bereitet.

Dr. med. Susanne Spring- born, Costloffstraße 47, 65207 Wiesbaden

Rehabilitation

Zu dem Beitrag „Neue Aufgaben in der Rehabilitation“ von Prof. Dr. h. c.

J. F. Volrad Deneke in Heft 21/1999:

Positive Erfahrungen

Erfreut und mit großem Interesse habe ich zur Kennt- nis genommen, daß Prof. De- neke bezüglich der Behand- lung von Patienten mit Bela- stungs- und Anpassungsstö- rungen „die Durchführung von Therapieplänen in Ab- teilungen von Großkliniken für nicht sinnvoll durch- führbar hält, sondern fami- liär betriebene Fachkliniken mit freundlichem Ambien- te“ hierfür als Lösung der Wahl sieht.

Dies entspricht exakt den von mir im Artikel „Sta- tionäre psychosomatische Kurzzeittherapie“ (DÄ, Heft 12/1998) publizierten Erfah- rungen mit unserer Behand- lung in der Panorama Fach- klinik in Scheidegg. Gerade bei in ihren Lebensbezügen und in ihrem Selbstwertge- fühl verunsicherten Patienten ist die Schaffung einer persön- lichen Klinikatmosphäre mit einem offenen und konstruk- tiven Klima zwischen Thera- peut und Patient und wesent- lich auch innerhalb der thera- peutischen Gemeinschaft ein wesentlicher Grundsatz unse- res Behandlungskonzeptes.

Aktive Hilfe zur Problembe-

wältigung bei lösungsorien- tierten Ansätzen in Distanz zu den Belastungen im häusli- chen Umfeld ist das Ziel ei- ner stationären Reha-Be- handlung, weiterhin wird die raschestmögliche Wiederge- winnung der Selbständigkeit und der sozial-kommunika- tiven Fähigkeiten des Pa- tienten gefördert. Deshalb ist eine individuelle, auf die Bedürfnisse und Ressourcen des Patienten abgestimmte Therapieplangestaltung und -durchführung mit Kombina- tion von Einzel- und Grup- pentherapien erforderlich.

Dem Aufbau von Kontakt- fähigkeit und Kontaktpflege und einem Gefühl von Ge- borgenheit ist eine kühle At- mosphäre in einer anonymen Großklinik abträglich. Des- halb ist eine Begrenzung der Patientenzahl auf unseres Er- achtens maximal 80 bis 90 Betten sinnvoll. Wir konnten in den letzten fünf Jahren nachweisen, daß auch in einer solchen kleinen Klinik eine hohe therapeutische Dichte mit einem marktgerechten Pflegesatz zu erreichen ist und innerhalb von vier bis sechs Wochen eine sehr gute Ergeb- nisqualität erzielt werden kann. Allerdings ist hierzu un- seres Erachtens auch eine we- sentliche Voraussetzung, daß der Patient den Bezugsthera- peuten wechseln kann, wenn keine Vertrauensbasis ent- steht. Die weithin bekannte Tatsache, daß die Beziehungs- qualität zwischen Patient und Therapeut und die Passung der wesentlichste therapeuti- sche Faktor ist, wird zwar im ambulanten Bereich zuneh- mend berücksichtigt, im sta- tionären Bereich allerdings werden leider immer noch viel zu selten Konsequenzen hieraus für das Behandlungs- konzept gezogen. In Schei- degg haben wir sehr positive Erfahrungen mit der Möglich- keit der freien Arztwahl auch im stationären Rahmen in ei- ner familiär geführten kleinen Klinik gemacht.

Dr. med. Wolf-Jürgen Mau- rer, Panorama Fachklinik für Psychosomatik, Kurstraße 22, 88175 Scheidegg/Allgäu A-1746 (10) Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 26, 2. Juli 1999

S P E K T R U M LESERBRIEFE

Anmerkung

Unser Leser, Herr Dr.

Jochen Kuberka, legt Wert auf die Feststellung, daß sein Leserbrief „Zwangs- enteignung“, der in unse- rem Heft 14/1999 erschie- nen ist, sich nicht auf den Themenkreis Praxisaufga- be bezieht. Vielmehr be- handelt er die allgemeine Situation eines niederge- lassenen Arztes. DÄ

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