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Archiv "Schneller, einfacher und kostensparender Test auf HIV-Antikörper" (03.09.1987)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Schneller, einfacher und kosten- sparender Test auf HIV-Antikörper

Ein neuer Enzym-Immuno-As- say (EIA) mit einem konservierten Teil des Hüllenproteins des mensch- lichen Immundefizit-Virus (HIV) als Antigen wurde zur Anwendung in Gebieten mit wenigen Laboreinrich- tungen und für Personal mit wenig Laborerfahrung geschaffen. Seren von 263 Personen mit AIDS, mit ARC oder mit oder ohne AIDS-Ri- siko aus den USA, Afrika und Asien/Ozeanien wurden untersucht.

Der EIA war 100 Prozent sensitiv

Ebenso wie überhöhte Tempe- raturen beim Transport oder bei der Lagerung kann auch extreme Kälte (Temperaturen unter —10° C) die Qualität und die Verkehrsfähigkeit von Arzneimitteln nachhaltig beein- trächtigen.

Verpackungsmaterialien: Glas- behältnisse und Kunststoffverpak- kungen werden mit abnehmender Temperatur beträchtlich spröder und können durch Volumenzunah- me des Inhaltes oder durch äußere mechanische Beanspruchung leicht springen bzw. reißen. Bleiben derart entstandene Haarrisse unbemerkt, z. B. unter dem Etikett, so besteht bei Kohlenhydrat- und Proteinlösungen die Möglichkeit des Einwachsens von Mikroorganismen. Auch sterile Ver- bandstoffe können auf diesem Weg kontaminiert werden.

Feste Arzneiformen: Während Tabletten und Drag6es in der Kälte im allgemeinen keinen Schaden neh- men, besteht für Suppositorien und Vaginalglobuli die Gefahr, daß sie in- folge Versprödung bröckelig werden und ihre Applizierbarkeit einbüßen.

Halbfeste Arzneiformen: Sal- ben, Cremes und andere halbfeste Zubereitungen können nach akzi- dentiellem Einfrieren wertlos wer- den. So führt übermäßige Ausdeh- nung zur Beschädigung des Behält- nisses und ermöglicht die Besiedlung durch Mikroorganismen. Bei Emul- sionssalben ist Phasentrennung mög- lich; bei anderen halbfesten Zube-

bei den Amerikanern, und es gab le- diglich zwei falsch-negative Ergeb- nisse bei den anderen; beide fielen durch den kommerziellen EIA nega- tiv aus. Der Test ist einfach ausführ- bar, kostensparend, schnell (30 Mi- nuten) und stabil. Ing

Carlson, J. R. et al.: Rapid, Easy, and Economical Screening Test for Antibodies to Human Immunodeficiency Virus, Lan- cet I (1987) 361-362

Dr. J. R. Carlson, Department of Pathol- ogy, School of Medicine, University of California, Davis, CA 95616, U.S.A.

reitungen wurde nach Kältebela- stung Verflüssigung oder starke Zu- nahme der Viskosität beobachtet. In Salben gelöste Bestandteile können nach längerem Einfrieren irreversi- bel auskristallisieren und, falls sie zur Anwendung am Auge bestimmt sind, das Zielorgan schädigen.

Flüssige Arzneiformen: Im Un- terschied zu heterogenen Systemen (Emulsionen, Suspensionen) wer- den homogene Zubereitungen mit hohem Anteil gelöster Stoffe und Zusätzen von Glycerin, zum Bei- spiel Sirupe, infolge ausgeprägter Gefrierpunktserniedrigung durch Kälte nur wenig beeinträchtigt. Bei gesättigten Lösungen besteht aller- dings die Möglichkeit des Auskri- stallisierens. Das kältebedingte Aus- fallen ätherischer Öle ist im allge- meinen reversibel. Tinkturen weisen meist einen hohen Alkoholgehalt auf und sind daher weitgehend un- empfindlich gegen Kälte. Lösungen, die Humanalbumin, Dextrane oder Heparin enthalten, sind auch nach akzidentiellem Einfrieren noch ver- wendbar, sofern sich Fällungen durch Schütteln bei Raumtempera- tur rückstandslos wieder in Lösung bringen lassen und die Behältnisse einschließlich Stopfen unversehrt geblieben sind. Für Insulin- und Pepsinlösungen ist dagegen eine Ab- nahme der biologischen Wirkung nach Kältebelastung zu befürchten.

Amerikanische Hersteller raten von der Verwendung von Injek-

tionslösungen, die Aminophyllin, Chlorpromazin, Kaliumchlorid oder Naloxon enthalten, nach dem Ein- frieren ab. Zahlreiche oral zu appli- zierende Suspensionen, zum Bei- spiel adsorbierende Antazida auf Magnesium-Aluminiumhydroxid- Basis, Antidiarrhoika auf Kaolin- Basis oder flüssige Karminativa, die feinverteiltes Siliziumdioxid enthal- ten, lassen sich nach Kälteexposition nur noch ungenügend aufschütteln und büßen damit ihre Wirksamkeit zumindest teilweise ein.

Auch Kristallsuspensionen zur intramuskulären Anwendung (Insu- lin, Prednison, Prednisolon, Beta- metason, an Aluminiumhydroxid adsorbiertes Tetanus-Toxoid) sollen nach akzidentiellem Einfrieren nicht mehr verwendet werden. Sie neigen zur Bildung von Partikelkonglome- raten, welche die Injektionsnadel beim Aufziehen verstopfen können, die Dosiergenauigkeit mindern, das Gewebe in erhöhtem Ausmaß reizen und schließlich auch eine veränderte Abgabekinetik zeigen können.

Zur zuverlässigen Vermeidung von Fettembolien liegt die Teilchen- - größe bei intravenös zu applizieren- den Fettemulsionen mit 1 p, etwa in der Größenordnung der Chylomi- kronen. Nach akzidentiellem Einfrie- ren oder gar nach mehreren Frier- Tau-Zyklen sollten diese Emulsionen nicht mehr verwendet werden, da mit einer Abnahme des Dispersionsgra- des, d. h. mit Vergrößerung der Tröpfchen zu rechnen ist.

Fazit: Für die Praxis ist zu emp- fehlen, kältebelastete Arzneimittel kritisch zu mustern und im Zweifels- fall auf ihre weitere Verwendung zu verzichten. Darüber hinaus ist es wünschenswert, daß kälteempfind- liche Fertigarzneimittel zur Mini- mierung des Risikos von den Her- stellern mit einer Deklaration verse- hen werden, aus der eindeutig her- vorgeht, ob die betreffende Zuberei- tung nach Kälteexposition noch ver- wendet werden darf oder verworfen werden muß. bce

Becker, G.: Kälteexponierte Arzneimittel

— verwenden oder verwerfen? Pharm. Ztg.

131 (1986) 38, 2302-2306

Oberstabsapotheker Dr. G. Becker, Schiff- fahrtmedizinisches Institut der Marine, Kopperpahler Allee 120, 2300 Kiel-Krons- hagen

Kälteschäden an Arzneimitteln

A-2316 (48) Dt. Ärztebl. 84, Heft 36, 3. September 1987

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