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Archiv "Isosorbiddinitrat: Schützt vor Angina pectoris am Morgen" (30.08.1999)

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er Typhus abdominalis, an dem jährlich welt- weit schätzungsweise 17 Millionen Menschen er- kranken und etwa 600 000 sterben, ist nach Angaben des Hamburger Tropenme- diziners Prof. Gerd-Dieter Burchard keine Tropen- krankheit im engeren Sinn.

Die Krankheit kommt in der Regel häufig dort vor, wo Menschen auf engem Raum zusammenleben und der all- gemeine hygienische Stan- dard zu wünschen läßt oder wo Kriege und Katastrophen herrschen.

Aber auch in Deutschland träten jährlich etwa 100 Typhus-Fälle auf, die häufig von Reisenden oder Immi- granten importiert werden, berichtete Burchard bei ei- ner Fachpressekonferenz, die SmithKline Beecham zur Ein- führung seines Typhus-Impf- stoffes Typherix® in Lissabon veranstaltet hat. Zu den Ge- bieten mit hoher Inzidenz gehören nach Angaben von Prof. Thomas Löscher (Mün- chen) der indische Subkonti- nent einschließlich Bali, Indo- nesien, Nordafrika, das tropi- sche Afrika und Teile von Südamerika. Bei Reisen unter einfachen Bedingungen und bei einem längeren Aufent- halt erhöht sich das Risiko.

Kontaminierte Nahrungsmittel Infektionsquelle sind aus- schließlich infizierte Men- schen, die den Erreger Salmo- nella typhi mit dem Stuhl aus- scheiden. Wie bei der Hepa- titis A wird die Infektion bevorzugt über Wasser und Nahrungsmittel erworben, die direkt oder indirekt mit menschlichen Fäkalien konta- miniert sind. Die Vorbeugung beruhe dementsprechend auf der Vermeidung riskanter Ge-

tränke und Nahrungsmittel sowie auf der Impfung.

Die Indikation für eine Impfung ist nach Löschers Darstellung bei allen Reisen in Gebiete mit erhöhtem Risi- ko gegeben. Dies entspreche weitgehend der Indikation und den Reisegebieten wie bei der Hepatitis-A-Impfung.

Daher bietet sich in vielen Fällen eine kombinierte Ga- be an. Eine besonders dringli- che Typhus-Impfindikation bestehe bei Reisen unter ein- fachen Bedingungen sowie bei Epidemien und Katastro- pheneinsätzen.

Bei Patienten mit hohem Fieber, Bradykardie und Leu- kopenie, aber auch bei je- dem Patienten mit Fieber, der aus einem tropischen Land zurückkehrt, sollte nach Burchards Ansicht auch an Typhus gedacht werden. Die Inkubationszeit von Typhus beträgt sieben bis 21 Tage.

Die Bakterien können erst im Blut, später auch im Stuhl nachgewiesen werden.

Charakteristisch sei ein staffelförmiger Fieberanstieg auf 39 bis 40oC, typischer- weise zeige der Patient neuro- psychiatrische Auffälligkei- ten. Typhus sei keine Durch- fallerkrankung, in den frühen Stadien könne sogar eher ei- ne Obstipation bestehen. Al- lerdings werde der typische Verlauf nur in Ausnahmefäl- len tatsächlich so beobachtet, schränkte Burchard ein.

Die gefürchtetsten Kom- plikationen sind Darmblu- tungen und Darmperforati- on. Zwei bis fünf Prozent der Patienten werden zu Dauer- ausscheidern, die zwar selbst völlig gesund sind, aber mit der Galle Typhus-Bakterien intermittierend über den Stuhl ausscheiden. Diese Per- sonengruppe sei eine ständi- ge Infektionsquelle, betonte Burchard. Zur Prophylaxe

bietet SmithKline Beecham Pharma in Deutschland den neuen Impfstoff Typherix®an.

Die inaktivierte Polysaccha- rid-Vakzine ist für Kinder ab dem vollendeten zweiten Le- bensjahr und für Erwachsene zugelassen. Eine einmalige Impfdosis von 0,5 ml i.m., die 25 µg gereinigtes Vi-Kapsel- polysaccharid von Salmonella typhi (Stamm Ty2) enthält, be- wirkt nach Angaben einer Sprecherin des Unterneh-

mens eine Immunität von drei Jahren.

Der Impfstoff führt bereits zwei Wochen nach der Imp- fung bei über 95 Prozent der Geimpften zur Serokonver- sion. Wechselwirkungen mit einer Malariaprophylaxe, La- xantien oder Antibiotika gebe es nicht, berichtete SmithKline Beecham. Ein Kombinations- impfstoff gegen Typhus und Hepatitis A sei bereits in der Zulassung. Jürgen Stoschek

A-2164 (56) Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 34–35, 30. August 1999

V A R I A AUS UNTERNEHMEN

Typhus-Impfstoff

Für alle Reisen in Risikogebiete

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erzinfarkte ereignen sich bevorzugt in den frühen Morgenstunden. Eine neue Untersuchung zur Angi- na pectoris hat bestätigt, daß die Gefahr kardialer Ereignis- se kurz nach dem Aufwachen besonders hoch ist. So wurden zehn Prozent der Attacken in der ersten Stunde nach dem Erwachen registriert, 50 Pro- zent in den ersten sechs Stun- den nach dem Aufstehen.

Bemerkenswert wäre, daß sich dreiviertel der Ereignisse einem Auslöser zuordnen ließen, wie körperliche Akti- vität oder Ärger, berichtete Prof. Stefan Willich (Berlin) bei der Vorstellung der Er- gebnisse der ESCVA-Studie (European Survey on Circa- dian Variation of Angina pec- toris) in Monheim. In dieser von Schwarz Pharma initiier- ten Untersuchung wurde bei 1 406 Patienten mit stabiler Angina pectoris eine Woche lang dokumentiert, zu wel- chen Tageszeiten die Angina pectoris auftritt: Dabei wur- den insgesamt 4 293 Attacken beobachtet.

Das Ergebnis habe, so Dr.

Harald Darius (Mainz), prak- tische Konsequenzen: „Wenn klar ist, daß der Patient kurz nach dem Aufstehen beson- ders gefährdet ist, so muß dies Folgen für die Therapie ha-

ben.“ Diese sollte so rasch wie möglich einsetzen. Kon- kret bedeutet dies nach Da- rius, daß ein Nitrat verord- net werden sollte, zumal die ESCVA-Studie für die Nitra- te eine flachere Kurve, also ei- ne deutliche Abschwächung der tageszeitlichen Rhyth- mik, ergeben hat.

Das Nitrat sollte aller- dings auf dem Nachttisch lie- gen und vom Patienten direkt nach dem Aufwachen und noch vor dem Aufstehen ein- genommen werden. Es sollte zudem ein Nitrat gewählt werden, das seine Wirkung sehr rasch entfaltet, dennoch den Patienten möglichst lan- ge schützt.

Als besonders geeignet nannte der Mediziner das Iso- sorbiddinitrat (ISDN, zum Beispiel Isoket® retard 120), das seine antiischämische Wir- kung innerhalb von zehn bis 15 Minuten entfaltet und dank ei- ner besonderen Galenik über zwölf Stunden lang beibehält.

Für das ISDN spricht nach Darius ebenfalls die Tatsache, daß auch bei Langzeittherapie keine Toleranz zu befürchten ist und daß der thrombozyten- aggregationshemmende Ef- fekt der Medikation bei Di- nitrat doch deutlich ausge- prägter ist als etwa beim Mo- nonitrat. Christine Vetter

Isosorbiddinitrat

Schützt vor Angina

pectoris am Morgen

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A-2165 Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 34–35, 30. August 1999 (57)

V A R I A AUS UNTERNEHMEN

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ie Inzidenz der gastro- ösophagalen Reflux- krankheit steigt weltweit deutlich an. Hierbei handelt es sich um eine antrale Mo- tilitätsstörung, die mit einer Inkompetenz des unteren Ösophagus-Sphinkters kom- biniert ist. Das Resultat ist ei- ne verzögerte Magenentlee- rung und ein Reflux von Ma- gensäure, Pepsin, Galleflüs- sigkeit und Nahrungsbrei in die Speiseröhre.

Nach einer Studie an 124 Patienten dominiere bei den Symptomen Sodbrennen mit 81 Prozent, gefolgt von Säure-Regurgitation (57 Pro- zent), retrosternalem Bren- nen (53 Prozent), retroster- nalen Schmerzen (46 Pro- zent) und epigastrischen Schmerzen (42 Prozent), be- richtete Prof. Nicholas J. Tal- ley (Sydney) auf dem Sympo- sium „Innovation towards better gastrointestinal care“

von Janssen-Cilag in Madrid.

Weitere Zeichen können sein: Blähungen, frühzeitiges Sättigungsgefühl, Nausea, Husten, Laryngitis, Asthma und verfärbte Zähne.

Antazida sind ungeeignet

Eine länger bestehende Refluxkrankheit provoziert eine Ösophagitis, die ei- nen Barrettschen Ösophagus oder ein Adenokarzinom der Speiseröhre nach sich ziehen kann. Deshalb sollte eine adäquate Therapie durchge- führt werden. Antazida sind ungeeignet, da ihre säure- neutralisierende Wirkung nur kurze Zeit anhält. Eine dau- erhafte Säureblockade kann mit Protonenpumpen-Hem- mern erreicht werden.

Besonders schnell und si- cher wirkt Rabeprazol (Pa- riet®), das für die Behandlung der symptomatischen erosi- ven oder ulzerativen Reflux- ösophagitis zugelassen ist.

Empfohlen wird die Kombi- nation mit einem Prokineti- kum. Cisaprid (Propulsin®) reguliert nämlich nicht nur die antro-duodenale Moti- lität, sondern auch die Peri- staltik des Ösophagus, und es

senkt den Druck auf den un- teren Sphinkter der Spei- seröhre. Wird die Langzeit- therapie konsequent durch- gehalten, sind nach einem Jahr rund 90 Prozent der Re- flux-Patienten geheilt.

Hypersensitivität des Magens

Neben der Refluxkrank- heit gelangt die funktionelle Dyspepsie mehr in den Vor- dergrund. In der Vergangen- heit ging man davon aus, daß Dyspepsie generell säure- assoziiert sei, erinnerte Prof.

Eamonn M. Quigley (Cork).

Inzwischen wurde deutlich, daß bei 20 bis 40 Prozent der Patienten mit Dyspepsie ei- ne Motilitätsstörung vorliegt.

Die Pathophysiologie dieses Leidens ist aber noch nicht aufgeklärt. Vermutlich gibt es

eine Vielzahl von Ursachen.

Zur Zeit ist die Therapie da- her empirisch. Vieles spricht aber für die Gabe von Proki- netika, wie Cisaprid.

Charakteristische Sym- ptome der funktionellen Dyspepsie sind Völlegefühl, frühzeitiges Sättigungsgefühl Schmerzen und Nausea, bei Frauen auch Erbrechen. Gut 60 Prozent der Dyspepsie- Patienten weisen eine Hyper- sensitivität des Magens auf.

Die Zukunft der Dyspepsie- behandlung werde daher Medikamenten gehören, die sowohl die gestörte gastro- intestinale Motilität als auch die Hypersensitivität des Magens beheben, erklärte Quigley in Madrid.

Kopfzerbrechen bereitet Dr. Robin Spiller (Notting- ham) die Therapie der chro- nischen Diarrhö, die mit vier

bis fünf Prozent in der Ge- samtbevölkerung kein selte- nes Leiden ist. Ein Risiko für eine persistierende Diarrhö ist die Infektion mit Cam- pylobacter. Rund 50 000 Per- sonen in Großbritannien zie- hen sich alljährlich diesen Er- reger in Form einer Lebens- mittelvergiftung zu. Erste Be- funde deuten auf eine Hyper- plasie enteroendokriner Zel- len und eine erhöhte Konzen- tration von 5HT (Serotonin).

Diese Veränderungen lassen auf die Entwicklung einer ge- zielten Therapie hoffen.

Heute gehören zur Stan- dardtherapie der chroni- schen Diarrhö die Gabe von Opioiden wie Codein, von Diphenoxylat (Reasec®) und Loperamid (Imodium®).

Neue Darreichungsformen aus Simethicon und Lo- peramid wirken besonders schnell, da sie das Kolon schnell erreichen. Der 5HT- Rezeptor-Antagonist Pruca- loprid, der zur Zeit in klini- schen Prüfungen untersucht wird, könnte in Zukunft die Behandlung der funktionel- len Diarrhö deutlich ver- bessern. Siegfried Hoc

Gastroenterologie

Refluxkrankheit und Dyspepsie nehmen zu

Das Hypnotikum Zaleplon (Sonata®, Wyeth Pharma) ist der erste Wirkstoff einer neuen Generation von Non-Benzodiazepi- nen (Pyrazolopyrimidine). Seine chemische Struktur hat keine Ähnlichkeit mit anderen schlaffördernden Medikamenten. Zaleplon zeichnet sich durch eine selektive Bindung an den GABA(A)-Rezeptorkomplex des Gehirns aus. Das Hypnotikum wurde be- reits bei mehr als 3 700 Patienten im Rah- men klinischer Studien untersucht, auch bei älteren Menschen im Alter zwischen 65 und 85 Jahren.

Es erwies sich bei Patienten mit Ein- schlafstörungen als sehr wirksam. Im Ver- gleich zu Plazebo verringerte es in klini- schen Studien signifikant sowohl die poly- somnographisch als auch subjektiv einge- schätzte Schlaflatenz. Zaleplon beeinträch- tigte nicht die natürlichen Schlafstadien, wie die REM-Phase (Rapid Eye Move- ment), die für einen erholsamen Nacht-

schlaf von elementarer Bedeutung ist. In klinischen Studien zeigte Zaleplon außer- dem ein hervorragendes Sicherheitsprofil und war gut verträglich. Beeinträchtigungen der psychomotorischen Funktion und des Gedächtnisses am nächsten Tag nach der Einnahme wurden nicht beobachtet.

Nach dem Absetzen nach zwölf Monaten Behandlung traten keine mit einem Absetz- syndrom in Zusammenhang stehenden Ab- hängigkeitserscheinungen und keine die Schlafstörungen verstärkenden Effekte (Rebound) auf.

Sonata®ist als 5-mg- und 10-mg-Dosis zu 14 Kapseln per Packung erhältlich. Die emp- fohlene Tagesdosis zur Kurzzeitbehandlung von Einschlafstörungen bei Erwachsenen beträgt 10 mg, bei älteren Patienten 5 mg Zaleplon. Sonata®eignet sich nicht nur für Patienten mit Einschlafstörungen, sondern auch für Schichtarbeiter und Vielflieger mit

Jet-lag. EB

Hypnotikum Zaleplon:

Erster Wirkstoff einer neuen Generation

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