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Archiv "Golf auf Mallorca" (03.11.1988)

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Traumzüge

Der Peking Orient Express ist seit dem vorigen Jahr wohl die originellste Art der Rundreise durch die klassischen Städte Chinas. Die sechs Schlafwagen (Zweibettabteile, Duschräume und Toiletten), zwei Speisewa- gen sowie Personal- und Vor- ratswagen wurden in der DDR für die chinesische Staatsfüh- rung gebaut, sind luxuriös und bequem ausgestattet. Die 17tä- gige Reise führt von Peking über Xian, Nanjing, Wuxi, Suz- hou, Shanghai, Hangzhou, Gui- lin und Kanton nach Hongkong.

Neunmal wird in First-Class- Hotels übernachtet, sonst im Zug, in dem man immer dassel-

be Abteil behält (Rail Tours Mochel Reisen, Georg-Vogel-Str. 2, 7630 Lahr, Tel, 0 78 21/4 30 37). - Das Schattenboxen ist für viele Chinesen das Gegenstück zu unserer Morgengymnastik RT

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Jugendliche müssen im Atlas nachsehen, Ältere den- ken an Vertriebenentreffen:

aber seine Ferien in Pom- mern zu verbringen, durchs westliche Polen zwischen Stettin und Danzig zu radeln, auf die Idee mußte ich erst gebracht werden.

Heimwehtouristen und neugierige junge Leute; das sind die Passagiere der „Ro- galin". Und einen ganzen sonnigen Tag lang zieht die Küste Pommerns vorbei: ein heller Streifen Strand und darüber der dunklere Strei- fen Wald.

Ankunft in Danzig: Um- ständliche Einreiseformalitä- ten, graue Vorstädte, schwie- riges Radfahrpflaster. Ein englischsprechender polni- scher Reiseleiter gesellt sich zu unserem deutschen Rad- fahrkenner. Die flammende Rede eines polnischen Pom- mern vor dem Mahnmal an der Danziger Werft und der Einzug mit Fahrrädern in das größte Hotel der Stadt.

Beim abendlichen Bum- mel durch den Kern des wie- dererstandenen Danzig fühle ich mich das erste Mal auf dieser Reise in zurückliegen- de Zeiten versetzt. Die fast menschenleeren Straßen las- sen Phantasiengestalten aus dem Mittelalter zu.

Am nächsten Tag verwan- deln sich diese Straßen in Be- sichtungsstrecken für Touri- stengruppen, besonders Kin- derscharen jeden Alters.

Und Menschen in großen Gruppen sind auffallend an allen Städten, in denen es et- was zu besichtigen gibt: Oli- va, Zoppot, die Marienburg.

Steht man aber abends auf der anderen Seite der Nogat, so ist man allein und Teil ei- nes mittelalterlichen Gemäl- des mit einem seerosenbe- setzten Fluß, altem Fischer- kahn und mächtiger trutziger Burg im Hintergrund.

Mit Danzig und der Ma- rienburg sind die gängigen Touristenziele dieser Reise

versunken — und wir fahren durch Pommern ( „Pommor- ze" , Land am Meer), versin- ken in einer Landschaft, die uns durch ihre Sanftheit und Stille gefangennimmt. — Hier ist die Zeit stehengeblieben.

Lindenalleen erscheinen end- los; die Baumkronen haben sich über der Straße geschlos- sen und filtern das Sonnen- licht.

Ab und zu schüttelt Kopf- steinpflaster die Radfahrer;

aber meistens rollt es sich gut auf glatt geteerten, autolee- ren Straßen. Auf Waldwegen entgehen wir dem Westwind (Gegenwind), tauchen in die Landschaft ein, riechen den Wald und die Erde.

Idyllen und harte Arbeit

Von Dorf zu Dorf ist es weit, selten begegnen uns Menschen. Der Wind drückt Wellen ins Getreide; es hebt und senkt sich, als ob die Er- de atmet, als ob der Wind über einen See streicht. Und Seen sind immer wieder ein- gestreut in diese Landschaft.

Wir können sie wachsen se- hen, erst sind sie klein, wer- den größer und größer, um dann endlich einer in den an- deren überzugehen. Beim Schwimmen gleitet man durch weiches Wasser — und ist allein.

Das Anderssein dieser Umgebung kommt wohl auch durch fehlende Campingplät- ze, fehlende Motorboote und Surfer; durch das, was unsere Freizeitgesellschaft kenn- zeichnet.

Und die Dörfer: Idyllen und Bilder harter Arbeit wie vor fünfzig Jahren: Ein Mann, ein Pferd, ein Pflug:

Kartoffeln müssen angehäu- felt werden. Der Ententeich gehört zum Dorf; die Glucke muß mit ihren Küken noch schnell vor dem Auto über die Straße, die Kinder sitzen auf den Stufen vorm Haus mit Mischlingshund, Puppen und Bilderbüchern.

Störche auf den Telegra- phenmasten, auf Schornstei- nen stillgelegter Gutshof- brennereien, oder man sieht sie ernsthaft majestätisch über die Wiesen schreiten. — Dazu Wiesenblumen überall, farbige Tupfer, die der Land- schaft heitere Lebendigkeit geben. Über allem ein blauer Himmel, mit fliegenden bi- zarren Wolkengebilden, der

mich an Nolde erinnert. Und dagegen: abends fast immer das beste Hotel am Platze: in der Kaschubei ein Privatzim- mer mit Seeblick, in Kolberg ein Hotel der Luxusklasse, in Bytow eine zum Hotel umge- baute Burg, und alles andere dazwischen.

Episoden am Rande:

Flohmarkt in Kolberg, Baden in Swinemünde, Interview mit Radio Polski, Herr v. Zit- zewitz bereist seine Güter, Fahrräder werden umsonst mit der Fähre transportiert, weil die Fahrscheine ausge- gangen sind. Wodka gibt's immer und überall, jedenfalls auf unserer ungewöhnlichen Radtour durch ein vertrautes und gleichzeitig fremdes Nachbarland, von Danzig über Dirschau zur Marien- burg, durch die Kaschubei nach Bytow, weiter nach Stolp. Dann über Rügenwal- de nach Köslin und Kolberg.

Kamin und Swinemünde waren die letzten Stationen per Rad. Von dort aus brach- te uns das Fährschiff „Roga- lin" nach dreizehn Tagen wieder nach Travemünde.

Helga Weinert

Veranstalter: „Le Kock-Rei- sen", Grindelallee 138, 2000 Hamburg 13, Tel. 0 40/

45 61 08.

Golf auf Mallorca

Wer in der langen Winter- pause nicht aufs Golfspielen verzichten möchte, kann in das milde Klima Mallorcas ausweichen. Dort hat Hetzel Reisen einen lizenzierten deutschen Golflehrer für den Winter ein Programm für ein- wöchiges, intensives Training entwickeln lassen (täglich sechs Stunden). Das ganze als Pauschale (Übernachtung und Frühstück oder Vollpen- sion) im Fünf-Sterne-Schloß- hotel Sheraton Son Vida, dessen 18-Loch-Platz mit Aussicht auf Palma de Mal- lorca und das Meer beson- ders reizvoll ist (Postfach 31 04 40, 7000 Stuttgart 1, Tel. 07 11/8 35-1). HR

Die Ferne nebenan

Eine Radtour durch Pommern

A-3092 (88) Dt. Ärztebl. 85, Heft 44, 3. November 1988

Referenzen

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