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Archiv "Berlin vorn?" (20.04.1984)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Herausgeber: Bundesärztekammer und Kassenärztliche Bundesvereinigung

Berlin vorn?

B

erlin ist im Begriff, zum ge- sundheitspolitischen Vor- exerzierer der Nation zu werden. So jedenfalls die Les- art des seit Juni 1981 für die neu konzipierte Berliner Ge- sundheitspolitik verantwort- lichen Senators Ulf Fink (CDU).

In der Tat: Was die harten Fak- ten und Erfolgsziffern betrifft, scheint nunmehr Berlin auf ge- sundheitspolitischem Terrain mit Nasenlänge „vorn" zu sein.

Finks Devise lautet: Entlastung des kosten- und personalinten- siven Akutkrankenhauses, Still- legung und Abbau überflüssi- ger Krankenhausbetten oder deren „Umwidmung" für ande- re soziale Zwecke. Ganze Kli- niken wurden geschlossen, so am Ku-Damm, ohne daß die da- mit verbundenen strukturellen Friktionen, personellen Umbe-

setzungen und Rotationen zu einem „mittleren Aufstand"

geführt hätten. Die „ambulan- ten sozialen Dienste", soweit sie an der Leine des Staates (Landes) geführt und von ihm programmiert werden können, wurden ausgebaut und öffent- lich gefördert. Inzwischen ist die Zahl der Sozialstationen von bescheidenen zwei auf 50 aufgestockt worden. In den nächsten fünf Jahren sollen in den psychiatrischen Fachklini- ken 500 Betten eingespart, dafür die Plätze in therapeutischen Wohngemeinschaften um die- selbe Zahl erhöht werden. Unter der Ägide Finks wurden 1000 Betten in Akutkliniken abge- baut, ohne daß auch nur eine Fachkraft hätte entlassen wer- den müssen. Das Berliner Kon- zept ist ganz darauf ausgerich- tet, sämtliche Ressourcen vom besonders teuren Akutbereich in den ambulanten Sektor (was immer man darunter verstehen mag) umzulenken.

U

m die offensichtliche „fi- nanzielle Schlechterstel- lung des ambulanten Sek- tors im Vergleich zum stationä- ren Bereich" zu beseitigen, er- halten die Sozialstationen aus Mitteln des Senats Zuschüsse in Höhe von zur Zeit 6,2 Millio- nen DM pro Jahr. Und die Krankenkassen honorieren auf vertraglicher Basis den Ausbau der ambulanten (nichtärzt- lichen) Versorgung und ande- rer krankenhausentlastender Maßnahmen.

llerdings hat Finks Offensi- ve zu mehr ambulatori- scher Betreuung einen be- achtlichen Haken: Ehe und ob überhaupt eine Pflichtversiche- rung zur Alten- und Heimpfle- ge installiert wird, wäre in Ber- lin auf kaltem Wege eine allge- meine Pflegekostenversiche- rung etabliert, noch bevor der Gesetzgeber sich überhaupt dieses dornenvollen Problems angenommen hätte. HC

Inhaltsverzeichnis 16

Aktuelle Politik

Stoltenbergs

25-Milliarden-Paket 1241

Widerstände, Widersprüche und der Griff in Matthöfers Kiste

Pillenstürmer machen Patienten

unsicher und mißtrauisch 1243 BÄK und KBV appellieren an die Presse,

Kritik am Arzneimittelwesen zu versachlichen

Gefährliche Folgen 1245

Widerspruch, Euer Ehren! 1245 Nachrichten

Aus Bund und Ländern: 24 Verfassungs- beschwerden zur GOÄ — Krankenhaus:

Funkstille bis Juni — Versorgungswerke ge- gen Anrechnung — Suchtgefahr durch Alko- hol — Anleitung zu gesundem Leben — Ein- kommensteuer zugunsten Selbständiger — Tauziehen um Tierversuche — Grüne for-

dern Hilfen für Kinder mit Krebs — Arbeits- lose Lehrer werden zu Gesundheitslehrern

— Ausland: Geldsuche zu Lasten der freien Berufe — Deutsche Spenden für Behinderte

— Privatsektor muß sparen 1247, 1248, 1249

Der Kommentar

Interdisziplinäre Zusammenarbeit:

„Atommodell" 1250

Prof. Dr. med. Gustav-Adolf von Harnack

Kurzberichte

Ausuferung der Arztzahlen —

Auflösung des Arztbildes 1252

Dr. phil. Ekkhard Häussermann

Ausländeranteil 7,5 Prozent 1254

Themen der Zeit

Transparenz-Modelle und kein Ende? 1255 Regierungsamtliche

Durchleuchtungsprojekte am Scheideweg

Alfred Boßmann

Ausgabe A 81. Jahrgang Heft 16 vom 20. April 1984 (1) 1225

Referenzen

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