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Archiv "Rolf Bialas: Engagierter Arzt und Politiker" (22.05.2009)

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A1056 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 106⏐⏐Heft 21⏐⏐22. Mai 2009

P A R A C E L S U S - M E D A I L L E

E

s gibt nur wenige Ärzte, die sich sowohl in der ärztlichen Selbstverwaltung als auch in der Po- litik erfolgreich engagieren. Prof.

Dr. med. Rolf Bialas (80) ist einer von ihnen: Viele Jahre stand er an der Spitze der Ärztekammer Ham- burg. Als Mitglied der Hamburger Bürgerschaft und Bausenator war er auf der politischen Bühne seiner Heimatstadt aktiv. „Immer und über- all unter Dampf“ – so charakteri- sierte ihn einst ein Journalist.

Bialas wurde am 2. Februar 1929 in Hamburg als einziger Sohn des Milchhändlers Ernst Bialas gebo- ren. Nach dem Krieg legte er seine Abiturprüfung ab und begann 1948 das Medizinstudium in seiner Hei- matstadt. 1954 absolvierte der sport-

begeisterte junge Mann – Bialas war damals Handballspieler und -trainer beim Hamburger Sportverein – das Staatsexamen und wurde zum Dr.

med. promoviert. Seine Assistenz- arztzeit leistete er im Allgemeinen Krankenhaus Barmbek ab. Nach- dem er die Prüfung zum Facharzt für Innere Medizin abgelegt hatte, führte er ab 1962 eine eigene Praxis in der Hansestadt.

Schon früh setzte er sich für die Belange seiner Kollegen ein und engagierte sich in der ärztlichen Selbstverwaltung. 1966 wurde er Beisitzer im Vorstand der Ärzte- kammer Hamburg. Sein besonderes Interesse galt der Alterssicherung der Ärzte durch berufsständische

Versorgungseinrichtungen. Am Auf- bau des Hamburger Versorgungs- werks war er maßgeblich beteiligt.

Auch langwierige Auseinander- setzungen um die Sinnhaftigkeit schreckten ihn nicht. Seine Eloquenz sei ebenso geschätzt wie gefürchtet, schrieb das „Hamburger Abendblatt“

einmal über ihn. 1971 wurde er zum Vorsitzenden des Verwaltungsaus- schusses des Versorgungswerks der Ärztekammer Hamburg gewählt.

Diese Tätigkeit unterbrach er, als er 1974 Hamburger Bausenator wur- de. Bialas saß seit 1970 als FDP- Abgeordneter in der Hamburger Bürgerschaft.

Nachdem die FDP 1978 bei den Wahlen an der Fünfprozenthürde gescheitert war, kehrte er in seinen Beruf als Arzt zurück. Auch in die Gremienarbeit in der ärztlichen Selbstverwaltung stieg er wieder ein und wurde erneut zum Vorsitzen- den des Verwaltungsausschusses des Hamburger Versorgungswerks ge- wählt. Von 1986 bis 1994 war Bialas Präsident der Ärztekammer Ham- burg. In seiner Amtszeit wurde die Fortbildungsakademie der Ärzte- kammer Hamburg gegründet. Als Kammerpräsident setzte er sich ebenfalls für eine Stärkung der Ge- ROLF BIALAS

Engagierter Arzt und Politiker

Anschrift:

Diekbarg 13 c 22397 Hamburg

riatrie ein, deren Bedeutung er schon früh erkannt hatte. Er scheute sich nie, auch Tabuthemen anzugehen und sich für Menschen am Rand der Gesellschaft einzusetzen: Mit vol- lem Einsatz unterstützte er das Me- thadonprogramm in Hamburg.

Als Präsident der Ärztekammer Hamburg war er auch Vorstands- mitglied der Bundesärztekammer und saß unter anderem dem Aus- schuss „Gebührenordnung“ vor. Sei- ne Kompetenz war über die Gren- zen Hamburgs hinaus gefragt, ins- besondere seine Kenntnisse über die Alterssicherung von Ärzten, sodass er zum Vorsitzenden der Ständigen Konferenz „Ärztliche Versor- gungswerke und Fürsorge“ der Bundesärztekammer gewählt wurde. Von 1992 bis 2000 war er Vorsitzender des Vorstands der Arbeitsgemeinschaft be- rufsständischer Versorgungsein- richtungen (ABV). In seine Amtszeit fiel die gelungene Integration der in den neuen Bundesländern gegründeten Ver- sorgungswerke in die ABV.

Bialas hat eine Vielzahl von ehrenamtlichen Funktionen aus- geübt. Verpflichtet fühlte er sich der Prävention und der Förderung sozial benachteilig- ter Kinder. Als 1992 die Ge- sundheitsförderungskonferenz gegründet wurde – ein Zusam- menschluss von mehr als 50 Ham- burger Vereinen, Verbänden, Kran- kenkassen, Kammern und Behörden – wurde er deren Vorsitzender. Bis 2005 war er zudem alternierender Vorsitzender des Vorstands der Be- rufsgenossenschaft für Gesund- heitsdienst und Wohlfahrtspflege. In Anerkennung seines außergewöhn- lichen Lebenswerks verlieh ihm der Hamburger Senat den Ehrentitel

„Professor“. I

Prof. Dr. med. Rolf Bialas war Präsident der Ärztekammer Hamburg und engagierte sich in der Hamburger Landespolitik. Er setzte sich besonders für die Alterssicherung der Ärzte in Versorgungswerken ein.

Foto:privat

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