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Archiv "Forderungskatalog wurde vorgelegt" (28.02.1997)

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Silikon in der kosmetischen Chirurgie

Forderungskatalog wurde vorgelegt

ie „endlose Geschichte“ um Silikon geht weiter.

Zwei Pressemeldungen des „European Commit- tee on Quality Assurance and Medical Devices in Plastic Surgery“ (EQUAM), die das „Ende der Silikon- Hysterie“ verkündeten, waren Anlaß für eine Pressekon- ferenz in Berlin. Laut EQUAM sei das als besonders streng geltende FDA im Begriff, das 1992 eingeführte Si- likonverbot aufzuheben; schließlich sei „einwandfrei be- wiesen, daß Silikon weder Krebs, Rheuma noch Autoim- munkrankheiten auslösen kann“. Auch in der Bundesre- publik würden die seit 1992 bestehenden Restriktionen bald aufgehoben. In akribischer Arbeit verfolgten Prof.

Erich Tschöpe vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte und Dr. Hans Rudolph (1996 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wieder- herstellungs-Chirurgie) die Wege zurück, wie es zu derart

„abenteuerlichen“ Behauptungen kommen konnte.

ie FDA erklärte in einem der Presse vorgelegten Brief, man beabsichtige keineswegs, das Silikon- verbot aufzuheben. Auch das Bundesgesund- heitsministerium sieht keinerlei Handlungsbedarf im Hinblick auf die bereits ausgesprochene Empfehlung von 1993, nach der Silikon nur unter strenger medizinischer Indikation anzuwenden sei, nicht jedoch für kosmetische Operationen an der gesunden Brust. Wie Rudolph er- klärte, läge somit von seiten des EQUAM eine vorsätzli- che Täuschung über die möglichen, wissenschaftlich nicht hinreichend geklärten Gefahren von Silikon vor. Tschöpe berichtete, seinem Institut lägen 670 gut dokumentierte Fälle silikongeschädigter Frauen vor, von denen jede drit- te bereits nachoperiert wurde. Silikon als Auslöser von Krebs sei bisher nicht nachweisbar.

ermutlich bis zu 200 000 Frauen in Deutschland sind Trägerinnen von Silikon-Brustimplantaten;

wahrscheinlich 15–50 Prozent dieser Frauen er- hielten Silikon im Rahmen kosmetischer Operationen.

Die Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederher- stellungs-Chirurgie vertritt daher folgende Forderungen:

1. Vor dem Einsatz von Silikon-Brustimplantaten in der kosmetischen und ästhetischen Chirurgie ist zu warnen.

2. Der Einsatz von Silikon ist nur nach umfassender Auf- klärung der Patientin und unter strengen Nachkontrollen bei plastisch-konstruktiven oder plastisch-rekonstruk- tiven Eingriffen vertretbar. 3. Silikon müsse Gegenstand sorgfältiger wissenschaftlicher Untersuchungen sein.

4. Ein nationales Referenzzentrum solle zur wissenschaft- lichen seriösen Untersuchung von Silikon gegründet werden. 5. Gesundheitspolitiker müßten in dieser Sach- frage schnell und kompetent ihrer Verantwortung nach-

kommen. Dr. Barbara Nickolaus

A-484

S P E K T R U M AKUT

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V D

(4) Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 9, 28. Februar 1997

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