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Archiv "GESUNDHEITSDIENST: Ein Witz" (26.09.1991)

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Salhumin

Rheuma-Bad

natürlich die Heilkraft des Moores

transdermal die Wirkung der Salicylsäure

Die chronischen Formen des Rheumas erfordern eine chronische Therapie. Nutzen und Risiko bestimmen die Wal der Arzneimittel im Therapie- Plan.

Salhumin Rheuma-Bad wirkt systemisch und transdermal.

Deshalb sind auch die Risiken minimiert.

Die natürliche Heilkraft des Moores und die antirheuma- tische Potenz der Salicylsäure:

Salhumin Rheuma-Bad ist natürlich transdermal wirksam.

Zusammensetzung: 1 Beutel mit 37 g = 1 Voll- bad. 100 g enthalten: 67 g Salicylsäure, 5,55 g Huminsäuren, Natriumsalze (45e, entspre- chend 2,5g Huminsäuren. Anwendungsgebiete:

Rheumatismus, Ischias, Adnexitiden. Gegen- anzeigen: Größere Hautverletzungen, akute Hautkrankheiten, fieberhafte und infektiöse Erkrankungen, Herzinsuffizienz, Hypertonie, vorgeschädigte Niere, Schwangerschaft. Nicht anwenden bei Säuglingen und Kleinkindern.

Dosierung und Anwendung: Alle 2 Tage ein Voll- bad. Handelsformen und Preise: OP 3 Vollbäder DM 14,84, OP 6 Vollbäder DM 28,20, OP 12 Voll- bäder DM 51,00, AP 100 Vollbäder. Stand 2/91

BASTIAN s000mu- , -60

dest nach heutigen Prävalenz- raten (je nach Untersucher 20 bis 25 Prozent und höher) sachlich nicht mehr begrün- det. Wenn er verwendet wird, sagt er nichts aus über die Versorgungsstruktur und den Bedarf. In den überwiegend ländlichen, zum Teil auch städtischen Regionen ist die nervenärztliche Versorgung eben keineswegs gesichert, noch nicht einmal in dem von unserem Landeskrankenhaus mitversorgten Teil der Groß- stadt Köln. Die Aussage, daß jeder Patient „ohne größere Wartezeiten einen geeigneten Arzt im niedergelassenen Be- reich" finden könne, stimmt global schon gar nicht, wenn die Betonung auf „geeignet"

liegt. Im psychiatrischen Be- reich ist die viel beschworene Patient-Arzt-Beziehung noch bedeutsamer als in anderen Bereichen; und da ist eben nicht jeder Arzt für jeden Pa- tienten gleich gut geeignet.

Wenn es dann, wie häufig in kleinstädtisch-ländlichen Ge- bieten, nur einen Nervenarzt in zumutbarer Entfernung gibt, hat der Patient keine Al- ternative, und die Versorgung ist nicht flächendeckend ge- währleistet. Daß das prak- tisch bedeutsam ist, erfahre ich recht häufig.

Wenn die Patienten dann eine der wirklich seltenen In- stitutsambulanzen aufsuchen, kann ich mir zwar Konkur- renzgefühle im Sinne eines Wettbewerbsdenkens bei den niedergelassenen Kollegen vorstellen; sie entbehren aber der sachlichen Grundlage.

Keine der mir bekannten In- stitutsambulanzen versucht, mit den niedergelassenen Kollegen zu konkurrieren.

Institutsambulanzen haben durch gesetzlichen und Trä- ger-Auftrag eine umschriebe- ne Aufgabe in der Versor- gung Schwer- und chronisch Kranker, die aus verschiede- nen und nicht alleine Abrech- nungsgründen nicht in glei- cher Weise von Praxen über- nommen werden kann. Sie sind ein ergänzender und kein konkurrierender Teil des Versorgungsangebotes. Dies belegen auch zumindest die

mir bekannten Diagnose- und Verlaufserhebungen. Bei uns sammeln sich die Patienten, die eben nicht in zumutbarer Entfernung einen geeigneten Nervenarzt finden konnten.

Im übrigen ist es nicht richtig, daß Institutsambulan- zen die Kosten für nichtärztli- ches Personal einfach „an die Kostenträger weitergeben"

können. Ambulanzen erhal- ten nach Paragraph 120 SGB V eine Pauschalvergütung, die zumindest in unserem Be- reich ebenfalls nicht kosten- deckend ist.

Dr. E. Rumpf, Rheinische Landesklinik, Langenfeld, Kölner Straße 82, W-4018 Langenfeld

GESUNDHEITSDIENST

Zu dem Beitrag „Mehr Kompe- tenzen für die Gesundheitsämter"

von Dr. rer. pol. Harald Clade in Heft 28-29/1991:

Ein Witz

Die Botschaft hör' ich wohl, allein es fehlt der Glau- be. Der Öffentliche Gesund- heitsdienst ist längst keine

„dritte tragende Säule" des deutschen Gesundheitswe- sens mehr. Einst hatte der Gesundheitsdienst noch recht vielfältige Aufgaben, Anse- hen und Macht des Amtsarz- tes waren überragend, seine Stellung der eines Landrats gleich. Parteizugehörigkeit spielte keine Rolle.

Heute untersteht der Amtsarzt einem übermächti- gen Dezernenten und ist, be- sonders im kommunalen Ge- sundheitsdienst, subaltern.

Die Fülle der Aufgaben ist sehr zurückgegangen. Die Gesundheitsvorsorge, wie zum Beispiel Mütterberatung und Schulkinderuntersuchun- gen, wurde durch die von den Krankenkassen - immer hö- her - zu honorierenden Vor- sorgeuntersuchungen gegen- standslos gemacht. Die Medi- zinalaufsicht wurde den Ge- sundheitsämtern zum Groß- teil, auch durch die Ärzte- kammern, aus der Hand ge- nommen. Auch die Apothe- kenaufsicht darf nicht mehr A-3180 (8) Dt. Ärztebl. 88, Heft 39, 26. September 1991

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vom Amtsarzt vorgenommen werden. Die Überwachung der Leichenschauen und, falls nötig, die Durchführung von Obduktionen ist an kleineren Gesundheitsämtern zu einer Farce herabgesunken.

Die Folge war, daß Deutschland nicht mehr zu den Ländern mit der exakte- sten Todesursachenstatistik zählt. Ortsbegehungen sind für die jüngeren Amtsärzte ein Fremdwort geworden.

Auch die Maßnahmen für psychiatrische Notfälle, die man ausgerechnet zur Zeit des größten Ärztemangels (im öffentlichen Gesund- heitsdienst noch mehr als an- derswo) den Gesundheitsäm- tern aufs Auge gedrückt hat- te, sind längst ihren eigenen Gang gegangen, gewiß nicht im Sinne einer Stützung der dritten Säule. Wenn freilich die führenden Ärzte des Ge- sundheitsdienstes kräftig mit- helfen, daß beispielsweise Impfungen, also Aufgaben, die vorrangig zur unbestritte- nen Sache (entweder in der Ausführung oder doch in der Überwachung) der Gesund- heitsämter gehörten, jetzt in

STAATSAUSGABEN

Zu dem „seite-eins"-Beitrag

„Können wir das alles bezahlen?"

von Prof. Dr. med. Fritz Beske in Heft 33/1991:

Berechtigte Befürchtung

Das haben Sie gut zusam- mengefaßt und zu Papier ge- bracht: Ihre Frage ist nur zu berechtigt. Ich stimme Ihnen voll zu und danke für Ihre sorgenvolle Stellungnahme.

Doch wer hört schon auf diese Sorgen?

Einer oder Keiner von de- nen, die das Sagen und Ma- chen haben? Wie viele von unseren Politikern sind ihrem Eid treu „. . dem deutschen Volke zu dienen und Schaden von ihm abzuwenden .. "? Es sind doch nur noch wenige!

Das Gros hat doch nur seine eigene Karriere mit der Inter- essenvertretung einer be- stimmten Wählergruppe als Handlungs- und Entschei-

vollem Umfange Aufgabe an- derer Ärzte werden, dann dürften die Ansprüche der Vertreter des Gesundheits- dienstes kaum glaubhaft er- scheinen.

Daß die Wahrnehmung der Hygiene dem Gesund- heitsdienst (jedenfalls in Nie- dersachsen) weitgehend ent- zogen wurde, ist nichts Neues.

Veterinären und Bauämter (!) wurden hierbei Zuständigkei- ten übertragen. Dementspre- chend miserabel wurden die Dinge gehandhabt.

Es ist also ein Witz, zu ver- langen, daß die — sozusagen im Hemd dastehenden — westdeutschen Ärzte des öf- fentlichen Gesundheitsdien- stes ihren Kollegen in Mittel- deutschland etwas beibringen sollen. Was denn? Davon ein- mal abgesehen, habe ich bis- lang noch keine Anzeige im DÄ gefunden, aus der zu ent- nehmen war, daß man in den fünf neuen Bundesländern Ärzte des öffentlichen Ge- sundheitsdienstes aus West- deutschland sucht.

Dr. med. Albert Och- mann, Fürbringerstraße 18, W-2970 Emden

dungsmaxime aufs Papier ge- schrieben. Ihre Befürchtung

„. . wir alle werden für diese (Ausgaben-)Politik zu zahlen haben . . .", ist nur zu berech- tigt.

Sie sind sicher jünger als ich. Ich habe schon zwei In- flationen erlebt und mit Milli- arden- und Billionen-Geld- scheinen rechnen müssen und Goldmark- und Reichsmark- währungsreformen erlebt, er- litten und auch überlebt. Eine dritte Währungsreform wird mir wohl altersbedingt erspart bleiben.

Ich hoffe nicht, daß Sie ei- ne solche erleben müssen, und wenn, dann auch trotz al- lem über-leben werden. Die Weltkugel ist rund, und sie dreht sich wie ein rollendes Rad. Mögen Sie möglichst lange oben bleiben und beim Abrutschen nicht unter das- selbe kommen!

Dr. Hans Nagel, Südring, W-7240 Horb/Neckar

MULTIPLE CHOICE

Zu dem „seite eins"-Kommen- tar „Gewogen und für zu leicht be- funden" in Heft 20/1991:

Instrument richtig einsetzen

... Die Frage, die sich aufdrängt, ist, warum sich denn nicht die führenden Kli- niker mit der Stellung der Fragen befassen und diese ebenso wie die Antworten in einer Arbeitsgemeinschaft der Prüfer auf Relevanz und Eindeutigkeit testen, anstatt sich über absurde Fragestel- lungen der Superspezialisten zu mokieren. Dieser Arbeits- aufwand würde nur einen Bruchteil dessen darstellen, was durch mündliche Prüfun- gen aufgebracht werden muß.

Es ist eine fromme Illusion anzunehmen, daß eine aus- schließlich klinische Prüfung eine gerechtere Benotung er- gibt . . . Bei der Testung des

„klinischen Verständnisses"

wird häufig nur die Selbstzu- friedenheit des Prüfers gete- stet, der es sich zur Aufgabe macht, auch einen nichtwis- senden Kandidaten der Me- dizin, mit allerdings gesun- dem Menschenverstand, zu dem richtigen Ergebnis zu führen. Die Tatsache, daß es sich um einen Studenten mit gesundem Menschenverstand handelt, sollte jedoch schon früher im Verlauf der akade- mischen Ausbildung gesichert sein. Zusätzlich ist es auch vom Menschlichen her schwierig, einem ansonsten

Wollen Sie einen Leserbrief schreiben?

Leserbriefe sind uns immer willkommen. Die Veröffentlichungsmög- lichkeiten freilich sind beschränkt. Die Chance, ins Heft zu kommen, ist um so größer, je kürzer der Brief ist. Die Redak- tion muß sich zudem ei- ne — selbstverständlich sinnwahrende — Kürzung vorbehalten. DA

sympathischen Kandidaten

—der einem eventuell noch von der klinischen Ausbildung be- kannt ist — zu bescheinigen, daß sein Wissensstand derzeit noch nicht ausreichend ist (gibt man sich damit nicht selbst eventuell eine schlech- te Note?). Darüber hinaus kursieren nach kurzer Zeit von jedem Prüfer unter den Studenten Kataloge, die die für jeden Prüfer charakteristi- schen Fragen und die dazuge- hörigen oder gewünschten Antworten aufführen. Als Absolvent eines „Vor-Mul- tiple-choice-Staatsexamens"

in der BRD und zahlreicher US-Multiple-choice-Testver- fahren (ECFMG, FLEX, American Board of Internal Medicine and Cardiovascular Diseases) kann ich nur sagen, daß die klinischen Fallde- monstrationen in den US- Multiple-choice-Verfahren an Praxisnähe, klinischer Re- levanz, Variationsmöglichkeit des Vorgehens und an Witz im Patientenverlauf jeder ein- zelnen klinischen Falldemon- stration überlegen sein kön- nen. Darüber hinaus kann das Management des Patien- ten auch im Hinblick auf ein wirtschaftlich sinnvolles Vor- gehen bei der Diagnostik oder Therapie beurteilt wer- den. Natürlich kann man die Konstruktion solcher Fälle keinen Superspezialisten überlassen. Dies müßte nicht nur von Klinikern durchge- führt, sondern auch auf klini- sche Relevanz und Aussage- kraft für das Examensziel ge- testet werden. Die Delega- tion dieser Aufgabe an ein nicht klinisches Prüfungsinsti- tut erscheint kaum erfolgver- sprechend. . .

Es ist sinnlos, ein Prü- fungsverfahren zu diskreditie- ren, nur weil wir nicht in der Lage sind, dieses Instrument richtig einzusetzen. Auch das beste Prüfungsverfahren kann allerdings nicht die Mängel einer zu wenig kli- nisch orientierten Ausbildung ausbügeln.

Priv.-Doz. Dr. H. Gohlke, Benedikt Kreutz Rehabilitati- onszentrum, Südring 15, W-7812 Bad Krozingen A-3182 (10) Dt. Ärztebl. 88, Heft 39, 26. September 1991

Referenzen

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