• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Antikoagulation: Indikationen für Gerinnungshemmer Rivaroxaban wurden erweitert" (30.03.2012)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Antikoagulation: Indikationen für Gerinnungshemmer Rivaroxaban wurden erweitert" (30.03.2012)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Deutsches Ärzteblatt

|

Jg. 109

|

Heft 13

|

30. März 2012 A 657 ANTIKOAGULA

TION

Indikationen für Gerinnungshemmer Rivaroxaban wurden erweitert

Das Antithrombotikum wird in der Standarddosis nur einmal täglich als Tablette eingenommen und kommt ohne routinemäßiges Gerinnungsmonitoring aus.

D

er orale Faktor-Xa-Hemmer Rivaroxaban ist inzwischen auch zur Schlaganfallprophylaxe beim nicht valvulären Vorhofflim- mern sowie zur Akutbehandlung tiefer Venenthrombosen und der Se- kundärprophylaxe venöser Throm- boembolien zugelassen. Der Wirk- stoff ist damit das bislang einzige moderne Antithrombotikum, das in einem solch breiten Indikationsbe- reich angewandt werden kann. Ri- varoxaban ist bereits seit drei Jah- ren zur Thromboseprophylaxe bei orthopädischen Operationen zuge- lassen und wurde bislang circa eine Million Mal eingesetzt, ohne dass unerwartete Nebenwirkungen auf- traten und ohne dass es Sicherheits- bedenken gab, so der Tenor bei ei- ner Pressekonferenz des Unterneh- mens Bayer HealthCare in Hürth bei Köln. Die Zulassung von Riva- roxaban (Xarelto®) beim Vorhof- flimmern basiert auf den Ergebnis- sen der ROCKET AF-Studie, in der der orale Gerinnungshemmer bei 14 264 Patienten mit Vorhofflim- mern und moderatem bis hohem Schlaganfallrisiko (CHADS2-Score

≥ 2) erprobt wurde.

Die Nichtunterlegenheit zu Warfarin war Endpunkt

Die Patienten wurden mit Rivaro- xaban in einer Dosierung von ein- mal täglich 20 mg (15 mg/Tag bei eingeschränkter Nierenfunktion) oder mit dem Vitamin-K-Antago- nisten Warfarin (Ziel-INR von 2 bis 3) behandelt. Die Behandlungsdau- er betrug zwölf bis 41 Monate, an- schließend wurden die Patienten für 30 Tage beobachtet.

Primärer Endpunkt der Studie war der Nachweis der Nichtunter - legenheit, berichtete Prof. Dr. med.

Erland Erdmann aus Köln. Dieser

Endpunkt wurde erreicht, es gab so- gar Hinweise auf eine Überlegen- heit von Rivaroxaban: So wurde in der Intention-to-Treat-Population unter dem Faktor-Xa-Hemmer eine Ereignisrate von 2,1 Prozent gegen- über 2,4 Prozent unter Warfarin er- mittelt, was einen nicht signifikan- ten Unterschied darstellt.

In der Per-Protocol-Population, also in der Patientengruppe, die den Gerinnungshemmer protokoll- gerecht erhalten hatte, war die Ereignisrate mit 1,7 Prozent unter Rivaroxaban jedoch signifikant niedriger als unter Warfarin mit 2,2 Prozent. Blutungen traten unter der Medikation laut Erdmann in beiden Gruppen vergleichbar häu- fig auf. Beim primären Sicher - heitsendpunkt (schwere und nicht schwere klinisch relevante Blutun- gen) bestand kein signifikanter Un- terschied. „Es gab unter Rivaroxa- ban allerdings seltener letal verlau- fende Blutungen und auch seltener intrakranielle Blutungen“, erläuter- te der Kardiologe.

Hintergrund der Zulassung zur Akuttherapie tiefer Venenthrombo- sen (TVT) und zur Sekundärpro- phylaxe venöser Thromboembolien (VTE) sind laut Prof. Dr. med. Ru- pert Bauersachs aus Darmstadt die Ergebnisse des EINSTEIN-Studi- enprogramms, das aus drei Einzel- studien besteht. So wurde Rivaro- xaban in der EINSTEIN-DVT-Stu- die bei 3 449 Patienten mit TVT in einer Dosierung von zweimal 15 mg/die für drei Wochen, danach einmal 20 mg/die im Vergleich zur Standardtherapie mit Enoxaparin in Kombination mit einem Vitamin- K-Antagonisten geprüft. In der Ver- längerungsstudie EINSTEIN-EXT wurde Rivaroxaban bei der Sekun- därprophylaxe nach akuter Venen-

thrombose eingesetzt. Eine dritte Studie zur Lungenembolie, die EINSTEIN-LE-Studie, ist ebenfalls abgeschlossen, wird derzeit aber noch ausgewertet. Belegt wurde in der EINSTEIN-DVT-Studie laut Bauersachs eine therapeutische Gleichwertigkeit von Rivaroxaban zur Therapie mit Enoxaparin und einem Vitamin-K-Antagonisten.

Signifikant höherer klinischer

Gesamtnutzen wurde belegt

„Es ergab sich sogar ein signifikant höherer klinischer Gesamtnutzen aus symptomatischen venösen Thromboembolien und schweren Blutungen“, sagte Bauersachs. In der Studie EINSTEIN-EXT habe Rivaroxaban das Wiederauftreten einer VTE um 82 Prozent im Ver- gleich zu Placebo reduziert.

Hervorgehoben wurde bei der Vorstellung der Daten neben der guten klinischen Wirksamkeit auch die therapeutische Sicherheit von Rivaroxaban. Der Wirkstoff wird nur zu 30 Prozent in aktiver Form über die Nieren eliminiert, und es gab im gesamten Studienpro- gramm, das mehr als 65 000 Patien- ten umfasste, keine Hinweise auf eine potenzielle Lebertoxizität und keine Sicherheitsbedenken bei der Anwendung. Für Rivaroxaban spricht zudem im Vergleich zu den bisher gebräuchlichen Antikoagu- lantien nach Darstellung der Exper- ten die einfache Handhabung, die eine gewichtsunabhängige Behand- lung mit einer Standarddosis er- laubt als einmal täglich einzuneh- mende Tablette und ohne routine- mäßiges Gerinnungsmonitoring.

Christine Vetter

Ausbietungs-Pressekonferenz Xarelto® 2011 in Hürth, Veranstalter: Bayer HealthCare

P H A R M A

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

weil sich die Kommunen ihren Unterhalt nicht leisten können oder weil die Anschlüsse von aufgebrachten Bür- gern zerstört wurden, die sich die Preise für Wasser nicht leisten

Für das Konkurrenzprodukt von Sa- nofi-Pasteur-MSD legte Ali Rowha- ni-Rahbar (University of Washington in Seattle/USA) in Malmö eine Stu- die vor, wonach alle 290 mit

Für die individuelle Ausgestaltung des Verhältnisses zwischen Patient und Arzt in der gesetzlichen Krankenversicherung einen möglichst großen Freiraum zu bewahren — aus dieser

Dass durch die direkte Umstellung von herkömmlichem L-Dopa auf LCE nicht nur die Motorik und die Aktivitäten des täglichen Lebens (UPDRS III bzw. II), sondern auch nicht-mo-

Es orientiert regelmässig die kantonale Arbeitsmarktkommission KAMKO, die aus Vertreterinnen und Vertretern der Sozialpartner sowie aus Behördenmitgliedern

Dies ge- schah allerdings nur bei medika- mentös behandelten Patienten; bei jenen, die sich einer Glaukomope- ration unterzogen hatten, führte die IOD-Fluktuation in gleicher

Fazit: Bei Männern mittleren Alters mit morbider Adipositas reduziert die bariatrische Chirurgie die Ge- samtmortalität über einen Zeitraum von sechs Jahren nicht statistisch

In der von Bristol-Myers-Squibb und Pfizer finanzierten ADVANCE- 3-Studie (Apixaban dosed orally versus anticoagulation with injecta- ble enoxaparin to prevent venous