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Archiv "BRIEFMARKE: Dr. Jamot und andere" (24.07.1980)

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Aufsätze Notizen BRIEFE AN DIE REDAKTION

FIEBER

Zu dem Leserbrief „Wirklich ergreifend"

von Dr. G. Munck (Heft 15/1980):

Gegen

das Gießkannenprinzip

Mit der Antwort auf den Brief von Arntzen macht es sich Kollege Munck zu leicht. Mag die Formulie- rung Arntzens „Fieber-Erleben" et- was ungewohnt klingen, so sollte man sich auch mal auf Ungewohn- tes einlassen und überlegen, ob eine Krankheit (beim Kinde ja meistens eine fieberhafte Krankheit) nicht auch für das Bewußtsein des Kran- ken etwas bedeutet. Daß Fieber bei den körperlichen Abwehrvorgängen positive Wirkungen entfaltet, sollte bekannt sein. Für eine tiefergehende Wirkung der Krankheit wird der al- lerdings kein Verständnis haben, für den sie nur eine äußere „Betriebs- störung" ist.

Bei den Jugendlichen wird oft das Fehlen von Durchhaltekraft, Fähig- keit zum Verzicht und die sofortige Resignation bei geringsten Hinder- nissen beklagt. Legen wir nicht hier- zu u. a. bereits die Keime durch Ab- stoppen und Unterdrücken jeglicher fieberhaften Erkrankungen beim Kind?

Machen wir Ärzte uns doch nichts vor! Mindestens 80 Prozent aller Fie- berkrankheiten beim Kind sind harmlos und würden ohne jede The- rapie in wenigen Tagen verschwin- den. Jedesmal „Superinfektionen"

und „Endokarditisgefahr" zu bemü- hen, halte ich für unangebracht. Der Beweis, daß Antibiotika allein den Rückgang des rheumatischen Fie- bers bewirkt haben, ist nicht er- bracht. Nebenwirkungen und Resi- stenzentwicklung als Folge einer kri- tiklosen Anwendung der Antibiotika sind aber bekannt (Nach Bock sind Antibiotika in 60 Prozent der ange- wendeten Fälle überflüssig).

Es geht nicht um eine Verteufelung der, kritisch angewandt, oft notwen- digen und lebensrettenden Antibio- tika oder die Verordnung eines Anti- pyretikums im Einzelfall.

Was abgelehnt werden muß, ist die meist nur für Eltern und Ärzte be- queme „Gießkannentherapie" bei jedem fieberhaften Infekt. Gerade dann, wenn man an den späteren Gesundheitszustand des Kindes denkt, muß ihm das „Training" einer im Moment vielleicht beschwerli- chen Fieberkrankheit manchmal zu- gemutet werden.

Dr. med. Albrecht Nickel Altonaer Chaussee 24-30 2000 Hamburg-Schenefeld

MODERNE ZEITEN

Eine Bitte an Architekten und deren Auf- traggeber:

Mit Sonnenlicht!

Seit Jahren werden bei uns die Kauf- häuser, Fabriken und Supermärkte aus Billigkeitsgründen so gut wie fensterlos gebaut. Daraus resultiert, daß die Kunden und das Personal, bzw. die Arbeitenden, dauernd bei künstlichem Licht arbeiten.

Dazu kommt noch, daß in den Groß- städten die Arbeitenden mit der U- Bahn zur Arbeit fahren und zu Hause meist auch wieder im Dunkeln vor dem Fernseher sitzen oder in Disko- theken. Dadurch entsteht ein Man- gel an Sonnenlicht, das für den Kno- chenaufbau bzw. für die Gesundheit nötig ist.

Fünf bis sieben Stunden Tageslicht braucht der Mensch, soviel wie Schlaf, um gesund zu leben. Diese Binsenweisheit hat man schon bei Bergarbeitern erkannt, die deshalb die meisten Frührentner stellten, weil sie Skoliose u. a. bekamen. Na- türlich sind auch die Manager daran schuld, die ein Interesse haben, daß ihre Wegwerfwaren nicht so genau betrachtet werden können. Beson- ders aber werdende Mütter, die meist bis zuletzt als Verkäuferinnen arbeiten, leiden unter dem Sonnen- mangel.

Paul Graf

Ehrenbreitsteiner Straße 11 8000 München 50

BRIEFMARKEN

Zu der Rubrik „Briefmarken" in Heft 13/

1980:

Dr. Jamot und andere

... (dort finden sich) Reproduktio- nen von zwei Briefmarken aus Ka- merun und Gabun mit dem Bildnis des Tropenarztes Dr. Jamot und dem redaktionellen Vermerk „die Schlafkrankheit besiegt" bzw. „ gilt als der Besieger der Schlaf- krankheit". Auf den Briefmarken selbst ist zu lesen „Vainqueur de la maladie du sommeil" bzw. „Eradica- tion de la maladie du sommeil". Es wäre eine etwas zu „ökonomische"

Sache, wenn man sich im Rahmen der Bekämpfung der Schlafkrank- heit nur den Namen von Dr. Jamot zu merken hätte. Er war — als franzö- sischer Kolonialarzt — bis 1918 in Ubangi-Chari tätig, ab 1922 in Kame- run und bekämpfte dort mit Atoxyl, später zusätzlich mit Tryparsamid die Schlafkrankheit. Für die genann- ten Gegenden hat er zweifellos Se- gensreiches geleistet; ihn aber all- gemein als den „Besieger der Schlafkrankheit" zu nennen, ist den Mund zu voll genommen; er war im , eigentlichen Sinn auch kein „Vain- queur": sein kurativer Erfolg lag nicht höher als bei 85 Prozent. Miß- erfolge mit arsenhaltigen Präpara- ten (arsensaures Na oder K, Atoxyl, Arsenophenylglycin, Tryparsamid) wegen Arsenfestigkeit der Stämme—

welche zunahm — wurden schon früh beobachtet (Franke u. M. 1907).

Das Resistenzproblem bewältigte man erst, nachdem im Jahre 1922 das arsenfreie „Bayer 205" (andere Namen: Germanin, Naganol u. a.) in den Farbwerken Wuppertal-Elber- feld und Leverkusen entwickelt wor- den war (Röhl, Heymann, Kothe und Dressel). Die genannte Harnstoffver- bindung, gegen welche bislang kein resistenter Trypanosomenstamm bekannt wurde, ist der tatsächliche Sieger über die Schlafkrankheit; Ne- benrollen spielen Tryparsamid, aro- matische Diamidine und Antrycid.

Prof. Dr. med. K. Hummel Hermann-Herder-Straße 11 7800 Freiburg/Breisgau

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 30 vom 24. Juli 1980 1863

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