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Archiv "Elektronische Gesundheitsakte: Projekt der Barmer gestartet" (07.01.2008)

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A6 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 105⏐⏐Heft 1–2⏐⏐7. Januar 2008

A K T U E L L

KREBS BEI KINDERN

Zusammenhang mit Strahlung denkbar

Für nicht ausgeschlossen halten Mit- glieder des Expertengremiums der KiKK-Studie („Epidemiologische Studie zu Kinderkrebs in der Umge- bung von Kernkraftwerken“) einen Zusammenhang zwischen den er- höhten Raten von Krebserkrankun- gen bei Kindern unter fünf Jahren und der vom Atomkraftwerk abge- gebenen Strahlung. Die Leitung der Untersuchung am Deutschen Kin- derkrebsregister in Mainz verneint dagegen einen ursächlichen Zusam- menhang (siehe DÄ, Heft 50/2007).

„Die Studie ist groß angelegt und sehr präzise durchgeführt. Viele an- dere Faktoren, die zur Entstehung von Leukämien beitragen können, konnten ausgeschlossen werden“,

sagte Prof. Dr. med. Wolfgang Hoff- mann, Universität Greifswald. Prof.

Dr. med. Eberhard Greiser, Univer- sität Bremen, wies bei einer Veran- staltung der atomkritischen Ärzteor- ganisation IPPNW auf eine deutlich erhöhte Krebsrate bei Kindern im Umkreis von 50 Kilometern um Atomkraftwerke hin. Es sei unse- riös, wenn Studienleiterin Prof. Dr.

med. Maria Blettner nur auf eine kleine Zahl von Fällen in der 5-Kilo- meter-Zone abhebe. Greiser: „Wenn man schon von Zahlen spricht, dann

haben wir es im gesamten Studien- gebiet nicht mit 29, sondern mit 121 bis 275 zusätzlichen Krebsfällen zu tun. Das sind acht bis 18 Prozent al- ler Krebserkrankungen bei Kindern bis zu fünf Jahren im Studiengebiet.“

Die IPPNW-Vorsitzende, Dr. med.

Angelika Claußen, forderte, den eu- ropa- und verfassungsrechtlich gebo- tenen Grundsatz der Risikovorsorge umzusetzen: „Wenn bei einem Medi- kament so viele Nebenwirkungen bekannt würden, dann nähme man es umgehend aus dem Handel.“ ER

NABELSCHNURBLUTSPENDE HILFT AUCH ÄLTEREN

Ältere Patienten mit Malignomen können häu- fig nur dann mit allogenen Stammzellen trans- plantiert werden, wenn die Konditionierung in- tensitätsreduziert erfolgt („Minitransplantati- on“). Das Risiko, dass der Empfänger die allo- genen Stammzellen abstößt, kann allerdings bei intensitätsreduzierter Konditionierung er- höht sein. Nabelschnurblut mit ein bis zwei Mismatches eignet sich offenbar als Quelle für allogene Stammzellen zur Therapie älterer Erwachsener, auch nach intensitätsreduzierter Konditionierung. Das belegen Daten der University of Minnesota in Minneapolis, die Dr. med. Navneet S. Majhail bei der Jahresta- gung der American Society of Hematology in Atlanta vorgestellt hat.

An der Studie haben 90 Probanden älter als 55 Jahre (55 bis 70 Jahre) mit hämatologi- schen Malignomen, hauptsächlich akuten

myeloischen Leukämien und myelosdysplasti- schem Syndrom, teilgenommen. 47 Patienten hatten einen HLA-gematchten Verwandten- spender (matched related donor, MRD), 43 Pa- tienten erhielten Stammzellen aus Nabel- schnurblut (UCB), und zwar zu 88 Prozent zwei Einheiten UCB, sodass die Zahl der kernhalti- gen Zellen durchschnittlich 40 Millionen/Kilo- gramm Körpergewicht betrug.

Mismatches in den HLA-Antigenen Bei 93 Prozent der Empfänger von UCB gab es ein bis zwei HLA-Mismatches. Die intensitäts- reduzierte Konditionierung erfolgte bei allen Probanden mit Ganzkörperbestrahlung (200 cGy) und Zytostatika. Die behandlungs- assoziierte 1-Jahres-Mortalität unterschied sich nicht zwischen den Gruppen: Sie lag im MRD-Arm bei 23 und bei den Empfängern von

UCB bei 28 Prozent. Jeweils ein Drittel der Pa- tienten überlebte in beiden Gruppen progressi- onsfrei drei Jahre. Das Gesamtüberleben in diesem Zeitraum betrug 43 (MRD) und 34 Pro- zent (UCB). Je höher die Komorbidität der Emp- fänger von Stammzellen (MRD und UCB) war, desto höher war allerdings die behandlungsas- soziierte Mortalität.

„Nabelschnurblut als Stammzellquelle wird erwachsen“, sagte Prof. Dr. med. Jürgen Finke (Freiburg) zum Deutschen Ärzteblatt. „Es er- weist sich offenbar nicht nur für Kinder, son- dern auch für Patienten im höheren Lebensal- ter als geeignet für die Stammzelltransplanta- tion, selbst bei ein bis zwei HLA-Mismatches.“

Ein grundsätzlicher Vorteil sei die rasche Ver- fügbarkeit – sofern öffentliche Nabelschnur- blutbanken entsprechend gefördert würden.

Dr. rer. nat. Nicola Siegmund-Schultze Die sieben Millionen Barmer-Versi-

cherten können jetzt in einer Ge- sundheitsakte im Internet alle wich- tigen Informationen und Daten zur eigenen Gesundheit sammeln. „Wir gehen damit einen neuen Weg in der Patienteninformation. In einem auf drei Jahre angelegten Forschungs- vorhaben können die Versicherten erstmals selbst von einer persönlich geführten Akte im Internet profitie- ren“, sagte Birgit Fischer, stellver- tretende Vorstandsvorsitzende. Über den Umgang mit Gesundheitsinfor- mationen werde derzeit viel disku-

tiert – dabei habe der Blickwinkel der Patienten bisher kaum eine Rol- le gespielt. Die Versicherten erhal- ten die Gesundheitsakte für jährlich 23,80 Euro als Mitglieder, Mitversi- cherte zahlen 11,90 Euro.

Die Gesundheitsakte bietet unter anderem einen Erinnerungsservice für Arzttermine und Vorsorgeunter- suchungen, eine Bibliothek zu Ge- sundheitsthemen und einen Check, mit dem Arzneimittel auf gefährliche Wechselwirkungen geprüft werden.

Anmelden kann man sich unter www.

barmer.de/gesundheitsakte. KBr ELEKTRONISCHE GESUNDHEITSAKTE

Projekt der Barmer gestartet

Nur Wasser- dampf?

Kinder, die in der Nähe von Kern- kraftwerken aufwachsen, er- kranken häufiger an Leukämie.

Foto:ddp

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