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Archiv "Projekt der Knappschaft: Elektronische Behandlungsinformation" (04.08.2014)

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 111

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Heft 31–32

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4. August 2014 A 1379 PROJEKT DER KNAPPSCHAFT

Elektronische

Behandlungs information

Um den Informationsfluss zwi- schen den verschiedenen Sektoren des Gesundheitswesens zu verbes- sern, hat die Knappschaft im Juni 2013 ein Kommunikationsprojekt gestartet: die elektronische Behand- lungsinformation (eBI). Kooperie- rende Krankenhäuser erhalten bei einer stationären Aufnahme ihrer Versicherten behandlungsnotwen- dige Informationen von der Kran- kenkasse. Hierzu zählen etwa An- gaben zu den jeweiligen ambulant behandelnden Ärzten, den verord- neten Arzneimitteln, den bekannten Erkrankungen und die Daten frühe- rer Krankenhausaufenthalte.

Jetzt soll das Projekt auch auf die niedergelassenen Ärzte ausgedehnt werden. Knappschaft und die KV Telematik GmbH haben zu diesem Zweck eine Kooperation geschlos- sen. Im Mittelpunkt steht dabei zu- nächst die Verbesserung der Arznei-

mitteltherapie. Mit den bereitgestell- ten Medikationsdaten eines Patien- ten erhält der behandelnde Arzt ei- nen Überblick über sämtliche Arz- neimittel, die ein Patient einnimmt.

Das soll dazu beitragen, die Arznei- mitteltherapiesicherheit zu erhöhen und unerwünschte Neben- und Wechselwirkungen zu verringern.

Im nächsten Schritt soll dann das Entlassmanagement der Kranken- häuser verbessert werden. Dabei geht es vor allem um die Optimie- rung der Informationsweitergabe an die weiterbehandelnden Stellen.

Nach Angaben der Knappschaft haben sich inzwischen mehr als 30 Krankenhäuser für eine Einführung von eBI entschieden. Mehr als 80 000 Versicherte hätten die Vor- teile der Datenbereitstellung bereits für sich erkannt und ihr Einver- ständnis zur Nutzung ihrer Daten gegeben, so die Krankenkasse. KBr

COMPUTERBASIERTE ENTSCHEIDUNGSHILFE

Versorgungslücken erkennen

Möglichst lange zu Hause leben – das wünschen sich viele Menschen mit Demenz. Um dies zu ermögli- chen, haben Greifswalder Forscher des Deutschen Zentrums für Neuro- degenerative Erkrankungen (DZNE) ein computergestütztes Verfahren entwickelt, das individuelle Lücken in der Versorgung von Patienten aufdeckt. Einer Studie zufolge* las- sen sich mit der Software 85 Pro- zent mehr Versorgungslücken er- kennen als bei einer händischen Er- fassung. Die ambulante Versorgung von Demenzpatienten kann da- durch optimiert werden.

Eine Schlüsselrolle kommt dabei besonders qualifizierten Pflegefach- kräften, den „Dementia Care Mana- gern“ (DCM) zu. Sie besuchen die Patienten – Menschen mit Demenz im Alter ab 70 Jahren – zu Hause und erfassen per Befragungen mit Tablet- PCs deren Versorgungssituation. Sie protokollieren etwa gesundheitliche Beschwerden, Medikation, die Häu- figkeit von Arztbesuchen und auch, ob die Patienten einen Bevollmäch- tigten für medizinische Angelegen- heiten bestimmt haben. Auf diese Weise erfassen die Betreuungsmana- ger systematisch den individuellen Versorgungsbedarf auf ärztlicher, pflegerischer, medikamentöser, psy- chosozialer und sozialrechtlicher Ebene. Anhand dieser Angaben er- stellt ein computergestütztes Inter- ventions-Management-System (IMS) Handlungsempfehlungen für den Hausarzt. Das Verfahren ist Teil ei- nes Konzepts, das das DZNE in Ko- operation mit der Universitätsmedi- zin Greifswald in Mecklenburg-Vor- pommern erprobt, um die häusliche Versorgung von Menschen mit De- menz zu verbessern (www.dzne.de).

„Die Software gleicht individu- elle Patientencharakteristiken mit einem Kriterien- und Maßnahmen-

katalog ab, in dem Bedingungen für eine möglichst optimale Versor- gung von Menschen mit Demenz beschrieben sind“, erläuterte Dr.

Tilly Eichler, Wissenschaftlerin am DZNE in Greifswald. Das System wird seit Januar 2013 in Mecklen- burg-Vorpommern getestet.

Das IMS schlägt bis zu 28 Maß- nahmen für die Versorgung und Be- handlung vor. Ergibt die Befragung etwa Hinweise auf eine Depression, wird die Überweisung zu einem Psychiater empfohlen. Fallen dem Patienten alltägliche Dinge wie Zähneputzen schwer, rät das IMS zu einer Ergotherapie. „Letztlich entsteht ein detaillierter Hausarztin- formationsbrief, der Entschei- dungshilfen für einen maßgeschnei- derten Versorgungs- und Behand-

lungsplan beinhaltet“, sagte Eich- ler. Der Hausarzt entscheide dann, welche Maßnahmen eingeleitet und mit dem DCM umgesetzt würden.

Ein DCM begleitet den Interven- tionsplan über mindestens ein hal- bes Jahr und gibt Patienten und An- gehörigen individuelle Hilfestellun- gen im Umgang mit der Erkran- kung. Die Betreuung im Rahmen regelmäßiger Hausbesuche soll den Weg für eine gute und dauerhafte Versorgung bereiten. EB Speziell qualifi-

zierte „Dementia Care Manager“

beraten Patienten und deren Angehö- rige vor Ort.

Foto: DZNE

*Eichler T, Thyrian JR, Fredrich D, Köhler L, Wuche- rer D, Michalowsky B, Dreier A, Hoffmann W: The benefits of implementing a computerized Interven- tion-Management-System (IMS) on delivering inte- grated dementia care in the primary care setting.

International Psychogeriatrics, 2014, http://dx.doi.org/10.1017/S1041610214000830

T E C H N I K

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