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Archiv "Leipzig: Auerbachs Keller" (04.07.1997)

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A-1842 (10) Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 27, 4. Juli 1997

S P E K T R U M LESERBRIEFE

erscheinende Ignatz Bubis erlegen. „Zuwanderungs- Boom“ mit „massiven sozia- len Problemen“ ist deshalb jetzt die für alle Seiten offen- sichtlich schon wieder be- drohliche Wirklichkeit.

Dr. Christian Thiede, Alte Wolterdinger Straße 14, 78166 Donaueschingen

Sprachliches

Zu dem Leserbrief „Quatsch“ von Dr.

med. Albrecht Pitzken in Heft 23/1997:

Fehlleistung

Bei aller grundsätzlichen Zustimmung zu den kriti- schen Äußerungen über die sprachlichen beziehungswei- se schriftlichen Exzesse unse- rer Gleichberechtigungsfana- tiker(-innen?) war ich doch schockiert, zu lesen, daß der Autor in seinem Text den Be- griff „Genus“ als Maskuli- num behandelt.

Ich denke, wir haben alle einmal im Lateinunterricht das Genus als Neutrum ken- nengelernt. Hoffen wir also, daß es sich bei dieser peinli- chen (Freudschen?) Fehllei- stung – „der Genus“ – nur um ein Versehen der Leser- briefredaktion gehandelt hat.

Dr. med. K. Eysell, Schlier- seer Straße 23, 83703 Gmund

Psychotherapie

Zu dem Beitrag „Psychotherapeuten- gesetz: Zuzahlungsregelung am Bun- desrat vorbei“ von Josef Maus in Heft 22/1997:

Meinung kundtun

Schön, daß endlich mal je- mand etwas über die geplante Zuzahlungsregelung für Psy- chotherapie schreibt, die den Psychotherapiepatienten demnächst bis zirka 35 DM pro Stunde Therapie – bei normalerweise einer Stunde pro Woche kein Pappenstiel – zumutet. Sonst ist das von den Medien kaum beachtet wor- den. Man stelle sich vor, ande- re chronisch Kranke sollten

für jeden Arztbesuch, zum Beispiel bei Diabetes oder Rheuma, solch einen Betrag bezahlen, da wäre aber was los!

Die Fakten sind im Kom- mentar von Herrn Maus zu- treffend wiedergegeben, auch die Analyse der Strategie von Regierung und Opposition dürfte wohl zutreffen. Was ich als ärztlicher Psychothera- peut schmerzlich vermißt ha- be, das ist ein klares „Nein!“

von KBV, Bundesärztekam- mer und Herrn Maus zu die- sen Plänen. Wozu ein Kom- mentar, wenn man sich der Meinung enthält?

Martin Mikoleit, Werther- straße 307, 33619 Bielefeld

Ökonomie

Zu dem Kommentar „Zwischen Recht und Ökonomie“ von Prof. Dr. med.

Franz Porzsolt und Prof. Dr. jur. Dieter Hart in Heft 19/1997:

Wirtschaftlichkeit durch Bürokratie?

Da findet man erstaunli- che Feststellungen, wie: „Das im Gesundheitswesen er- brachte Leistungsspektrum orientiert sich primär – völlig zu Recht – an den wirtschaft- lichen Leistungserbringern und nicht an den Bedürfnis- sen der Leistungsnehmer“, oder: „Es gibt eine politische Entscheidung . . . die der indi- viduellen Entscheidung des einzelnen Arztes übergeord- net ist.“ Man kann diese und ähnliche weitere Sätze dieses Kommentars nur „niedriger hängen“. Die Autoren wün- schen, daß „Fachgesellschaf- ten“ – welche und mit wel- cher Kompetenz? – „Nor- men“ für Diagnostik und Therapie definieren sollten, deren Einhaltungen von Juri- sten zu kontrollieren seien.

Dadurch hofft man, die Wirt- schaftlichkeit der ärztlichen Tätigkeit verbessern zu kön- nen. Mit den hier vorgebrach- ten Konzepten wird jede Pati- enten-Arzt-Beziehung zer- stört. Es kann doch nicht sein, daß Gremien, wie immer sie zusammengesetzt sind, ärztli-

che Entscheidungen für alle denkbaren konkreten Situa- tionen abnehmen können, ob zum Beispiel eine präoperati- ve Röntgenuntersuchung durchgeführt werden soll.

Ausgerechnet an diesem Bei- spiel versuchen die Autoren, ihre Vorstellungen zu kon- kretisieren. Ob es unnötige diagnostische Maßnahmen gab, kann doch nur durch ei- ne sorgfältige Prüfung des einzelnen Falles entschieden werden. Wer weiß denn von vornherein schon das Ergeb- nis einer Untersuchung? Sta- tistische Erhebungen können hilfreich sein bei ärztlichen Entscheidungen, sie liefern allerdings nur Wahrschein- lichkeitsaussagen, die allein das ärztliche Handeln nicht endgültig bestimmen können.

Für „Normen“ auf der Grundlage statistischer Erhe- bungen gilt das gleiche, auch wenn sie von „Fachgesell- schaften“ festgelegt werden.

Im übrigen müßten Nor- men, wie sie sich die Autoren wünschen, ständig dem sich ändernden wissenschaftli- chen Erkenntnisstand ange- paßt werden. Die medizini- schen Wissenschaften befin- den sich im ständigen Wan- del, so daß ständige Korrek- turen der – verbindlichen – Normen unumgänglich wür- den. Welcher bürokratische Aufwand! Darüber hinaus wäre es verhängnisvoll, wenn der notwendige ständige Pro- zeß der Auseinandersetzung über die jeweils beste Metho- de durch die Festschreibung bestimmter Meinungen aus Expertengremien blockiert würde. Im übrigen: „Wir ha- ben ein unbändiges Vertrau- en in die Kompetenz der Ex- perten – aber auf welche sol- len wir hören, eigentlich glauben wir, daß wir keinem Experten wirklich trauen können“ (Popcorn-Report, 1992). Wenn es um Fragen der Wirtschaftlichkeit geht, wird man nicht umhinkönnen zu akzeptieren, daß immer ei- ne mehr oder weniger breite Grauzone zwischen unbe- dingt Notwendigem und möglicherweise Überflüssi- gem besteht. Wenn Juristen

oder Politiker glauben, daß man diese Grauzone durch Aufstellen von „Normen“

beseitigen kann, dann ver- kennen sie die Realität der Praxis. Der Umfang der Grauzone wird ganz wesent- lich durch die Kompetenz der jeweils handelnden Ärzte be- stimmt. Nur der kompetente Arzt wird sachgerecht und damit gleichzeitig wirtschaft- lich handeln. Wirtschaftlich- keit in der medizinischen Versorgung ist also auch eine Herausforderung an den Standard der Aus- und Wei- terbildung und an die Qua- lität der ärztlichen Fortbil- dung. Defizite in diesen Be- reichen können durch „Nor- men“ oder andere Formen der Reglementierung nicht ausgeglichen werden. Im übrigen sollten die Autoren den Ärzten nicht einzureden versuchen, daß sie schlechte Karten haben, wenn sie „auf eigene Faust“ handeln.

Schon 1985 hat der 6. Senat des Bundesgerichtshofs u. a.

festgestellt: „Allein entschei- dend bleiben muß das ver- trauensvolle Gespräch zwi- schen Arzt und Patienten. Es sollte möglichst von jedem bürokratischen Formalis- mus . . . frei bleiben.“

Wirtschaftlichkeit durch Bürokratie, ist das also die Botschaft der beiden Auto- ren des Kommentars im DÄ?

Prof. Dr. med. Dr. jur. h. c.

Fritz Scheler, Hainholzweg 64, 37085 Göttingen

Leipzig

Aufruf zu einem Ehemaligentreffen:

Auerbachs Keller

An den Studiengang 1961 bis 1967 Leipzig, bitte vor- merken und weitersagen!

Vorschlag für ein regel- mäßiges Treffen an jedem 2.

Oktober des Jahres ab 18.00 Uhr mit unseren Lehrern. Für 1997 schriftliche Anmeldung an Auerbachs Keller Leipzig erwünscht.

Dr. med. Hans-Otto Kluge, Steppachweg 4, 84036 Lands- hut

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