• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Sehstörungen: Weiterhin kein Anhalt für Sehstörungen" (16.01.1998)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Sehstörungen: Weiterhin kein Anhalt für Sehstörungen" (16.01.1998)"

Copied!
4
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Sehstörungen

Zu der Mitteilung der Arzneimittel- kommission der deutschen Ärzte- schaft „Sehstörungen unter Omepra- zol“ in Heft 46/1997:

Weiterhin kein Anhalt für Sehstörungen

„Ein Berg kreißte, und ei- ne Maus wurde geboren“

möchte man anstelle der alarmierenden Überschrift schreiben. Welche Fakten la- gen dieser Mitteilung zugrun- de?

Die AkdÄ erhielt zwei Berichte eines Arztes über zwei Piloten, die zur gleichen Zeit einmal nach drei- und einmal nach 16tägiger Ein- nahme von 40 mg Omepra- zol subjektive Sehstörungen angaben, die nach Abset- zen spontan verschwanden.

Die augenärztliche Untersu- chung ergab keine Verände- rungen am Augenhinter- grund, insbesondere nicht an der Sehnervenpapille. Bei ei- nem der Patienten war das Gesichtsfeld vorübergehend zirkular eingeschränkt, was ebenfalls kein objektiver Be- fund ist.

1993 haben Schönhöfer und das damalige BGA den Verdacht einer Augenschädi- gung durch Omeprazol ausge- sprochen und die AkdÄ alle Ärzte aufgefordert, weitere Fälle zu melden. Die Kran- kengeschichten der bis zum Februar 1994 gemeldeten 19 Fälle von Sehstörungen aller Art (vorübergehendes Schlei- ersehen bis Erblindung) und jeglicher Dauer aus den letzten drei Jahren wurden von einer internationalen Ex- pertengruppe durchgesehen.

Diese kam unter Berücksich- tigung aller toxikologischen, präklinischen und klinischen Unterlagen zu dem einstim- migen Schluß, daß die angeb- lichen Nebenwirkungen nicht mit der oralen oder intravenö- sen Gabe von Omeprazol zu- sammenhängen (Lancet 1994;

343: 1098).

Im Juli 1994 wurden 47 in Deutschland gemeldete recht inhomogene Fälle von

leichteren und schwereren, teilweise irreversiblen Seh- störungen auf Antrag des BfArM vor dem „Committee for Proprietary Medicinal Products (CPMP)“ der eu- ropäischen Kommission in Brüssel von zahlreichen inter- nationalen Experten disku- tiert. Das CPMP kam zu dem Schluß „daß eine kausale Be- ziehung zwischen den berich- teten Reaktionen und der Verabreichung von Omepra- zol nicht hergestellt werden konnte“.

Eine große epidemiologi- sche Studie in Großbritanni- en, die VAMP-Studie, hat bei 140 000 mit Ulcus-Medika- menten behandelten Patien- ten die Häufigkeit von vas- kulären und entzündlichen Augenkrankheiten ermittelt (Br J Pharmacol 1996; 42:

213). Dabei ergaben sich kei- ne Unterschiede zwischen den mit Omeprazol, Cimeti- din und Ranitidin behandel- ten Patienten.

Die Häufung von Seh- störungen bei Omeprazol- Therapie in Deutschland im Vergleich zur übrigen Welt ist ein Kunstprodukt durch ge- zielte Meldungsanforderung.

Auch die Aufforderung der AkdÄ wird wahrscheinlich wieder ein solches Artefakt verursachen.

Seit der Zulassung von Omeprazol sind in Deutsch- land 15 Millionen und welt- weit über 250 Millionen The- rapien durchgeführt worden.

Über eine Häufung von Seh- störungen bei diesen Patien- ten wurde nach 1994 jedoch nicht mehr berichtet. Schwe- re und irreversible Sehstörun- gen kamen überhaupt nicht zur Beobachtung. Auch in der von den AkdÄ zitierten Publikation von Schönhöfer aus dem Jahre 1997 wurden lediglich neun bereits 1994 bekannte und diskutierte Fäl- le aufgelistet.

Ein Pathomechanismus für Omeprazol-bedingte Seh- störungen existiert nicht. Die von der AkdÄ zitierte Hypo- these Schönhöfers bezieht sich auf experimentelle In- vitro-Untersuchungen mit 1 000fach überhöhten Kon-

zentrationen und übersieht, daß die Umwandlung von Omeprazol in das wirksame Sulfenamid nur bei einem pH unter 3,0, das heißt im leben- den Organismus nur in der Parietalzelle möglich ist.

Im Gegensatz zum Ergeb- nis der „Risikoanalyse des Ausschusses unerwünschter Arzneimittelwirkungen“ der AkdÄ gibt es auch 1997 kei- nen Anhalt für Sehstörungen durch Omeprazol oder ande- re Protonenpumpenhemmer.

Prof. Dr. med. Dr. h. c. W.

Creutzfeld, Med. Universi- tätsklinik Göttingen, Robert- Koch-Straße 40, 37075 Göt- tingen, Prof. Dr. med. A.

Blum, Division de Gastro- entérologie, Centre Hospita- lier, Universitaire Vaudois, CH-1011 Lausanne

Schlußwort

Es ist eine Freude zu se- hen, welche Koryphäen durch die „Geburt einer Maus“ auf den Plan gerufen werden. Die Sachkompetenz von Prof. Creutzfeld und Prof. Blum auf dem Gebiet der Protonenpumpenhem- mer steht außer Frage. Doch sei daran erinnert, daß in der

„Contergan-Affäre“ noch Jahre nach Bekanntwerden der Mißbildungen einige Ex- perten einen Zusammenhang mit der Einnahme von Thali- domid ablehnten. Auch ver- kennen die Autoren offen- sichtlich die statutenge- mäßen Aufgaben der Arznei- mittelkommission der deut- schen Ärzteschaft als einem Fachausschuß der Bundes- ärztekammer und die Funk- tion des Spontanerfassungs- systems. Nebenwirkungsfäl- le, über die uns aus der Ärz- teschaft berichtet werden und die wir gegebenenfalls wissenschaftlich aufarbeiten, sind zur Beantwortung der Frage nach der Häufigkeit ei- ner Nebenwirkung nicht ge- eignet. Es obliegt unserer au- tonomen Entscheidung, un- abhängig von regulativen Maßnahmen der Bundes- oberbehörde, ob wir im Hinblick auf das jeweilige Nutzen-Risiko-Verhältnis die

Ärzteschaft schon über einen Verdacht informieren oder nicht. Wir gehen hier be- kanntermaßen eher konser- vativ vor, weil gezielte Verun- sicherung der Ärzteschaft nicht unser Ziel sein kann.

(Die Mitglieder der Kommis- sion haben jedoch soeben in ihrer Plenarversammlung den Vorstand aufgefordert, diese Zurückhaltung wo möglich aufzugeben und auch einzelne UAW-Spon- tanberichte kasuistisch der Ärzteschaft öfters zur Kennt- nis zu geben.) Die Injektions- form von Omeprazol wurde wegen des Verdachts, Seh- störungen zu verursachen, mit einer durchaus plausi- blen Begründung des BfArM vom Markt genommen. Im zugehörigen Stufenplanbe- scheid, den die Autoren si- cher kennen, wird betont, daß seitens des CPMP eben keineswegs, wie Creutzfeld und Blum übersetzen, ein kausaler Zusammenhang nicht „hergestellt“, sondern nicht „belegt“ werden konn- te. Große epidemiologi- sche Studien, insbesondere Anwendungsbeobachtungen, können nicht grundsätzlich die Ergebnisse von Einzel- fallbeobachtungen aus dem Spontanerfassungssystem wi- derlegen. Auch „Kunstpro- dukte durch gezielte Mel- dungsanforderungen“ gibt es nur dann, wenn die Methode der Spontanerfassung mit ei- ner Inzidenzabschätzung ver- wechselt wird.

Angesichts der hohen und steigenden Zahl von Omeprazolverordnungen darf die Frage aufgeworfen wer- den, ob diese Verordnungen in jedem Fall strikt indiziert sind. Unser Hinweis auf ein mögliches Risiko von Seh- störungen auch bei oraler Anwendung sollte die Auf- merksamkeit der Ärzte- schaft im Hinblick sowohl auf dieses Verdachtsmoment wie auch auf die Einhaltung akzeptierter Indikationen sensibilisieren.

Prof. Dr. B. Müller-Oerling- hausen, Vorsitzender der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft A-62 (6) Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 3, 16. Januar 1998

S P E K T R U M LESERBRIEFE

(2)

A-64 (8) Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 3, 16. Januar 1998

Gebührenordnung

Zu dem „Seite eins“-Beitrag „Beihilfe- Diktat“ von Dr. Harald Clade in Heft 47/1997:

„Sozialexperten“ aller Parteien gefragt

Daß in Zeiten der knap- pen öffentlichen Kassen auch im Rahmen des Beihilfe- Etats gespart wird, muß nie- manden verwundern. Die Proteste unseres Kammer- präsidenten in allen Ehren, aber sie werden uns Ärzte nicht davor bewahren, wieder einmal eine Sondersteuer in- folge der Absenkung des Ge- bührenrahmens zu leisten.

Wer den ständigen Ärger mit den Beihilfestellen kennt, wird sich ohnehin wünschen, daß der kleine Beamte mit niedrigem Gehalt endlich in die Gesetzliche Krankenver- sicherung eingegliedert wird, wo er auch hingehört. Damit entfiele der staatliche Druck auf die privatärztliche Ge- bührenordnung.

Sozial gerecht geht es al- lerdings erst dann zu, wenn dafür im Gegenzug das gut- verdienende freiwillig versi- cherte Mitglied, zum Beispiel einer Betriebskrankenkasse, sich samt seiner Familie nur noch privat versichern muß, anstatt ambulante ärztliche Leistungen zum Sozialtarif in Anspruch nehmen zu kön- nen.

Vielleicht wäre das ein Thema nicht nur für die Ärz- tekammern, sondern auch für die selbsternannten „Sozial- experten“ aller Parteien.

Dr. med. Steffen Lindner, Hauptstraße 102-104, 50126 Bergheim

BÄK ist gefordert

Mit Empörung habe ich die Aktionen der Minister- präsidentin unseres Landes Schleswig-Holstein zur Kennt- nis genommen.

Nun ist wirklich unsere Bundesärztekammer gefor- dert. Ich erwarte von unserer Standesvertretung von An-

fang an kräftigen, entschlos- senen Widerstand gegenüber allen Bestrebungen, die GOÄ für die Ärzte noch mehr zu verschlechtern.

Wenn die Bundesärztekam- mer hier versagt, hat sie mei- ner Meinung nach jede Da- seinsberechtigung verloren.

In der Vergangenheit haben andere Berufsvertretungen bewiesen, daß sie weit erfolg- reicher sein können. Ich erin- nere an die letzte Gebühren- ordnung für die Rechtsanwäl- te, die sogar eine Erhöhung um 21 Prozent geschafft ha- ben. Zugegebenermaßen ha- ben die Juristen eine bessere Lobby in Bonn als die Ärzte.

Ich hoffe sehr, daß sie die Zei- chen der Zeit erkennen.

Dr. med. Herbert Maurin, Diesterwegstraße 34, 25421 Pinneberg

Diabetes

Zu dem Medizin-Beitrag „Multizentri- sche Studie zur Effektivität der diabe- tologischen Schwerpunktpraxis“ von Dr. med. Helmut Hasche et al. in Heft 45/1997:

Gute Einstellung in Hausarztpraxis

Als Erfolg betrachtet wird eine Einstellung der Typ-1- Diabetiker auf ein durch- schnittliches HbA1c von 7,53 Prozent. Bei den Typ-2-Dia- betikern wurde ein Hba1c- Wert von 8,1 Prozent erreicht.

Da die Zahlen subjektiv nicht sonderlich gut erschie- nen, wurde zu diesem Zufalls- zeitpunkt die Einstellung der Diabetiker in der eigenen hausärztlichen Praxis über- prüft, dabei konnten die Da- ten von 90 Diabetikern erfaßt werden. Die Typ-1-Diabeti- ker waren auf einen durch- schnittlichen HbA1c-Wert von 6,82 Prozent eingestellt, die Typ-2-Diabetiker auf 7,36 Prozent. Somit hat sich der Eindruck bestätigt, daß in ei- ner normalen Hausarztpraxis eine mindestens ebenso gute Zuckereinstellung wie in den diabetologischen Schwer- punktpraxen durchgeführt wird.

S P E K T R U M LESERBRIEFE

(3)

A-65 Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 3, 16. Januar 1998 (9)

S P E K T R U M LESERBRIEFE

Die in der Arbeit der Kol- legen erhobene Forderung zur flächendeckenden Ein- führung diabetologischer Schwerpunktpraxen läßt sich aus dem von den Kollegen veröffentlichten Material je- denfalls nicht herleiten.

Dr. med. Gerhard Binder, Marienstraße 9, 83278 Traun- stein

Desolate Finanzierung

Der mit dem Artikel un- termauerte Ruf nach diabeto- logischen Schwerpunktpra- xen legt die groteske Situation der Versorgung chronisch Kranker auf dem ambulanten Sektor offen: Die Instrukti- onsleistungen für Diabetiker werden seit Jahren teils über- haupt nicht, teils mit einem Honorar in Portohöhe be-

zahlt . . . Die desolate Finan- zierung speziell der Interni- sten, für die der Diabetes mel- litus ein zentrales Krankheits- bild ist, ruft natürlich Leute auf den Plan, die auf diese Mißstände hinweisen. Leider ziehen sie nicht die Konse- quenz einer Aufstockung der Mittel, sondern empfehlen sich selbst als berufen zur Ab- stellung der Mängel. Schafft man nun Diabetesschwer- punktpraxen, so werden diese aus dem allgemeinen ambu- lanten Topf bezahlt und sen- ken den Punktwert noch wei- ter ab, womit die Versorgung der übrigen Diabetiker wie- der nach unten katalysiert wird. Anschließend kommen wieder Leute und klagen über die Breitenversorgung der Diabetiker mit dem glei- chen Effekt. Und so weiter.

Die Auseinzelung einzelner

Krankheitsbilder in separate Praxisstrukturen ist ein Irr- weg (demnächst Praxen für chronische Migräne, Mam- makarzinom, Asthma bron- chiale?). Ihre Etablierung zeigt, daß man den Flächen- brand wirtschaftlich beding- ter Unterversorgung durch punktuelle Löschversuche

beherrschen will – ein Un- ternehmen, das kaum in der Breite Erfolg haben kann.

Dr. med. L. Beyerle, Aktien- straße 277, 45473 Mülheim

Konsequenz nötig

Studien erforderlich – Konsequenz daraus beson- ders erforderlich!

Es war höchste Zeit, die schwerpunktmäßige Diabe- tesversorgung zu werten und zu würdigen. Aus der Multi- zentr. Studie des AND zu ih- rer Effektivität geht der er- wartete Nutzen signifikant hervor. Dies sollte zur Nach- ahmung in geeigneten Praxen und zur adäquaten Bewer- tung durch unsere Sozialpart- ner Anreiz sein.

Dr. M. Knief, Kiek in den Busch 116, 46485 Wesel !

Absenderangabe

Der Redaktion ge- hen immer wieder Brie- fe mit unvollständiger Absenderangabe zu.

Deshalb unsere Bitte:

Vermerken Sie neben Ihrem Namen auch Ihre vollständige Adresse auf dem Briefbogen oder der e-mail. DÄ

(4)

A-66 (10) Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 3, 16. Januar 1998

S P E K T R U M LESERBRIEFE

Südafrika

Zu dem Beitrag „Praktisches Jahr in Südafrika: Kriminalität und Gewalt prägen den Alltag“ von Kathrin Brand in Heft 45/1997:

Warum flüchten deut- sche Medizinstuden- ten in andere Länder?

Haben wir das Recht, so über das Gesundheitssystem eines Landes, das jahrzehnte- lange menschenunwürdigste Apartheid durchlitten hat und bis jetzt zum Glück nicht in einen furchtbaren Bürger- krieg versunken ist, zu urtei- len? Lieber sollten wir uns mal Gedanken darüber ma- chen, warum deutsche Medi- zinstudenten in andere Län- der flüchten, um dort eine wirklich fundierte klinische Ausbildung zu erhalten. Die vier Monate meines PJ im

Fachgebiet der Inneren Me- dizin in Johannesburg würde ich mit Abstand als die lehr- reichsten Monate meines Me- dizinstudiums bezeichnen.

Ich möchte mich nochmals im nachhinein bei Prof. F. J.

Milne, Chef der Inneren Ab- teilung vom „General and Hillbrow Hospital“, und all seinen Kollegen für diese so wertvolle Zeit und Engelsge- duld, die sie uns deutschen Medizinstudenten gegenüber brachten, bedanken.

Dr. med. Anja Schlez, Kap- lerstraße 19, 72074 Tübingen

Andere Erfahrungen

Kathrin Brand beschreibt die sicherlich katastrophalen Arbeitsbedingungen der in Johannesburg/Südafrika täti- gen Ärztinnen und Ärzte. Zu Unrecht werden die dort täti- gen Kolleginnen und Kolle- gen als inkompetent, ausge- brannt und verantwortungs- los beschrieben.

1995 habe ich als Studen- tin im zehnten Semester drei Monate in der gynäkologisch- geburtshilflichen Abteilung des Baragwanath Hospitals, Soweto, Johannesburg, famu- liert. Dort habe ich sehr kom- petente, motivierte Ärztin- nen und Ärzte aus aller Welt getroffen, die nicht nur ihre Patientinnen sehr gut betreu- ten, sondern außerdem für ei- ne gute Ausbildung der Stu-

Drogenpolitik

Zu dem Leserbrief „Den Beigebrauch verhindern“ in Heft 48/1997, der sich auf den Kommentar zum Schweizer Heroinmodell „Kaum Abstinenz“ von Dr. med. Hans-Walter Bumm in Heft 42/1997 bezog:

Ergänzung

Bei meinem Brief wurde der Sinn durch Kürzung ins Gegenteil verkehrt. Weggelas- sen wurde folgende Passage:

Ich finde es „wissenschaft- lich unredlich“, bleibende Depravation, Hirnschäden und Persönlichkeitsverände- rungen als zwangsläufige Fol-

ge jedweden Suchtmittelge- brauchs hinzustellen, obwohl hierzu in jahrzehntelanger Forschung keinerlei stichhal- tige Beweise erbracht werden konnten. Gerade Opiate ha- ben solche Effekte im Gegen- satz etwa zum Alkohol nicht, weswegen sie sich ja eben für die Erhaltungsbehandlung eignen.

Gedruckt wurde nur eine kritische Anmerkung zur Schweizer Heroinvergabe, so daß der unzutreffende Ein- druck entstand, ich stimmte Hans-Walter Bumm zu.

Joachim F. Grüner, Ecken- heimer Landstraße 46-48, 60318 Frankfurt

Die neue Sendefolge der Reihe „Gesundheits-

magazin Praxis“ im ZDF am 21. Januar, ab 21 Uhr,

ist dem Thema „Diabetes“ gewidmet.

Der Altersdiabetes, Typ II, trifft vor allem Menschen über 40 Jahre; viele wissen nichts von der unmerklichen, schleichenden Erkrankung.

Wichtig ist es, rechtzeitig diese Stoffwechseler- krankung zu erkennen und eine gute therapeuti- sche Einstellung mit Präparaten oder mit Insulin- abgaben zu erreichen. Frühzeitig muß auf Sympto- me und Folgeerkrankungen geachtet werden.

Auch darüber informiert die Sendung. Sie steht im Zusammenhang mit einer bundesweiten Diabe- tes-Früherkennungsaktion unter dem Motto „Te- sten nach dem Essen“, die das ZDF-„Gesund- heitsmagazin Praxis“ zusammen mit der Bundes- ärztekammer, der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Apothekerkammern (ABDA), dem AOK-Bun- desverband, der Firma Bayer AG und der Deut- schen Diabetes-Stiftung durchführt. EB

TV-Tip

denten sorgten. Neben den regelmäßigen „teachings“

wurde viel erklärt und gehol- fen.

Sicherlich werden Studen- ten mit der Arbeit in den süd- afrikanischen Krankenhäu- sern immer wieder überfor- dert sein, aber es gehört zur individuellen Freiheit eines jeden, nur solche ärztlichen Tätigkeiten auszuführen, die gekonnt und beherrscht wer- den.

Dr. med. Manuela Stolp, Am Kreuzstein 83, 63477 Main- tal-Bischofsheim

Gentechnik

Zu dem Bericht über den Berliner Kon- greß von Bündnis 90/Die Grünen:

„Gentechnik stoppen, Alternativen fördern“ von Hans-Joachim Maes in Heft 44/1997:

Erschreckendes Unwissen

Dank sei Herrn Maes (über das Cartoon von Rein- hold Löffler kann man strei- ten, des Teufels Schwanz ist meist kürzer) für seinen er- hellenden Bericht über den Kongreß der Bündnisgrünen.

Beglückend ist die Offenle- gung der seelischen Konflikte und des erschreckenden Un- wissens der Ärztin Marina Steindor. Diese hat offenbar nicht nur den Eid des Hippo- krates vergessen . . . , sondern sie liest auch das Deutsche Ärzteblatt nicht, so daß sie nie erfuhr, daß „Pestizide“

keineswegs die alleinige Ur- sache von „Krebs“ sind. Was, um Himmels willen, macht Frau Steindor mit all den schönen Heften? Oder zahlt sie etwa keinen Kammerbei- trag und erhält überhaupt keine?

Prof. Dr. med. Ulrich Lange- beck, Institut für Humange- netik, Universitäts-Klinikum, Theodor-Stern-Kai 7, 60590 Frankfurt am Main

Offene Briefe

Sogenannte „offene Briefe“ werden, soweit von allgemeinem Inter- esse, redaktionell aus- gewertet. Als Leserbrie- fe werden sie nicht pub- liziert. In der Rubrik Leserbriefe erscheinen grundsätzlich nur solche Briefe, die allein für das Deutsche Ärzteblatt be- stimmt sind. DÄ

Anonym

Die Redaktion veröf- fentlicht keine anony- men Zuschriften, auch keine Briefe mit fingier- ten Adressen. In beson- deren Fällen werden Brie- fe ohne Namensnennung publiziert – aber nur dann, wenn der Absender be- kannt ist. DÄ

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Über den wissenschaftlichen Er- kenntnisgewinn hinaus werden die Er- gebnisse einer solchen BRCA1-Gen- teststudie eine gesicherte Basis für die Entscheidung liefern, ob und

Nach sechs Tagen Marsch durch die Wüste dürfte er zu diesem Zeitpunkt weiterhin einer ausreichenden Menge ultravioletten Lichtes ausgesetzt gewesen sein und sich eine

N Engl Med 1994; 330:1136-1142 O'Connell M, Poon M, Wieand H, Moer- tel C, Krook J, Gerstner J: Biochemical modulation of 5-fluorouracil (5FU) with leucovorin (LV):

Da die Apg 40 Jahre nach Paulus' Tod geschrieben wurde, ist es nicht überraschend, daß sich hier Er- innerung und Legende um diesen großen Apostel bunt gemischt haben..

5 Reine Spekulation Guido Kluxen stellt in seinem Aufsatz dar, daß Paulus von Tarsus alias Apostel Paulus auf seiner Inqui- sitionsreise von Jerusalem nach Da- maskus durch

5 Reine Spekulation Guido Kluxen stellt in seinem Aufsatz dar, daß Paulus von Tarsus alias Apostel Paulus auf seiner Inqui- sitionsreise von Jerusalem nach Da- maskus durch

Um diese Lehr- buchbefunde jedoch beim Apostel Paulus nachweisen zu können, hätte der Diagnost eine Anamnese über den Unfallhergang erheben und eine Untersuchung des Patienten

Untersucher aus der Fra- mingham-Studie wollten überprüfen, ob bei nur grenzwertig erhöhtem sy- stolischen Blutdruck (140-159 mmHg) auch ein erhöhtes Risiko für das Auftreten