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Archiv "Ulkusmedikamente und Sehstörungen" (15.09.1995)

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MEDIZIN

5. Für wen kommt ein BRCA1 -Gentest nicht in Frage?

Ein BRCA1-Gentest sollte nicht angeboten und nicht durchgeführt werden, wenn die folgenden Umstän- de gegeben sind:

1. Bei Frauen, die selber von ei- ner BK-Erkrankung betroffen sind:

a) Frauen mit einem einzelnen isolierten Tumor und leerer oder nicht positiver Familienanamnese (siehe 4.1 a und b);

b) Frauen mit einer Erkrankung vor dem 50. Lebensjahr (präme- nopausal) und keiner weiteren BK- Erkrankung in der Familie;

c) Frauen mit Erkrankungsalter über dem 50. Lebensjahr (postme- nopausal) und leerer oder nicht ein- deutiger Familienanamnese (siehe 4.1 a und b);

2. Bei Frauen, die selber nicht von einer BK-Erkrankung betroffen sind, soll ein Gentest generell (siehe 4.2.) nicht durchgeführt werden:

a) wenn die Betreffende das 18.

Lebensjahr noch nicht vollendet hat, oder

b) wenn die ursächliche Mutation bei erkrankten Angehörigen (noch) nicht identifiziert und charakterisiert wurde. Ob ein solcher Nachweis ange- strebt werden kann, ergibt sich aus den unter 4.1. genannten Kriterien.

Es ist nicht auszuschließen, daß einzelne Frauen, bei denen diese Aus- schlußkriterien gegeben sind, den- noch eine BRCA1-Mutation tragen.

Dies ist jedoch a priori so unwahr- scheinlich, daß eine Untersuchung dieses Personenkreises gegenwärtig nicht sinnvoll erscheint.

6. Ziele und Nutzen einer BRCA1 -Genteststudie

Über den wissenschaftlichen Er- kenntnisgewinn hinaus werden die Er- gebnisse einer solchen BRCA1-Gen- teststudie eine gesicherte Basis für die Entscheidung liefern, ob und gegebe- nenfalls in welcher Weise und für wel- chen Personenkreis eine BRCA1- Gendiagnostik in der medizinischen Praxis angeboten werden kann. Der Nutzen einer prädiktiven BRCA1-

KURZBERICHT/FÜR SIE REFERIERT

Gendiagnostik wurde in den Medien schon vielfach verkürzt und in der Re- gel übertrieben positiv dargestellt.

Der eigentliche Nutzen kann gegen- wärtig darin gesehen werden, daß ei- nem Teil der durch eine positive Fami- lienanamnese belasteten Frauen die Sorge um ihre Gesundheit und die ih- rer Töchter genommen werden kann.

Welchen Nutzen betroffene Frauen und ihre Familien aus dem Angebot einer BRCA1-Gendiagnostik tatsäch- lich ziehen, müßte jedoch ebenfalls Gegenstand einer BRCA1-Gentest- studie sein und gezielt ermittelt wer- den. Hierzu gehört insbesondere die Bewertung von präventiven diagnosti- schen und therapeutischen Maßnah- men durch diejenigen Frauen, bei de- nen eine BRCA1-Genmutation nach- gewiesen wurde. Die Vermittlung die- ser Maßnahmen im Rahmen eines zu entwickelnden und zu evaluierenden speziellen Beratungskonzeptes ist hierbei von wesentlicher Bedeutung.

Zitierweise dieses Beitrags:

Dt Ärztebl 1995; 92: A-2414-2418 [Heft 37]

Literatur

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Diese Zusammenfassung wurde durch eine adhoc-Gruppe im Rahmen des „Gesamtprogramms zur Krebs- bekämpfung" erarbeitet.

Dr. sc. hum. Jenny Chang-Claude Deutsches Krebsforschungszentrum 69009 Heidelberg (Federführend) Dr. med. Gabriele Hundsdörfer Bundesministerium für Gesundheit Gesamtprogramm zur

Krebsbekämpfung, 53108 Bonn Prof. Dr. med. VValtericnof Universitäts-Frauenklinik Hamburg 20251 Hamburg

Dr. rer. nat. Siegfried Scherneck Max-Delbrück-Centrum für

Molekulare Medizin, 13122 Berlin PD Dr. med. Thomas F. Wienker Max-Delbrück-Centrum für

Molekulare Medizin, 13122 Berlin

Anschrift für die Verfasser:

Dr. sc. hum. Jenny Chang-Claude Deutsches Krebsforschungszentrum Postfach 10 19 49

69009 Heidelberg

Ulkusmedikamente und Sehstörungen

Der Bann des Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinproduk- te für die intravenöse Applikation von Omeprazol hat weltweit Verwunde- rung ausgelöst.

Eine Analyse von 94 063 Patien- ten bezüglich Sehstörungen unter der Einnahme von Cimetidin, Famotidin, Nizatidin, Ranitidin und Omeprazol im Vergleich zu einer Kontrollgruppe ohne Ulkusmedikamente für die Jah- re 1990 bis 1993 ergab, daß unter kei- nem der analysierten Ulkusmedika- mente ein erhöhtes Risiko vaskulärer oder entzündlicher Augenverände- rungen gegeben ist.

Garcia Rodriguez LA, Mannino S, Wal- lander M A: Ocular safety of antiulcer drugs. Lancet 4,1995; 345: 1059-1060 Centro Espanol de Investigation Farma- coepidemiologica, Universidad Complu- tense de Madrid, Madrid 28040, Spanien

A-2418 (68) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 37, 15. September 1995

Referenzen

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N Engl Med 1994; 330:1136-1142 O'Connell M, Poon M, Wieand H, Moer- tel C, Krook J, Gerstner J: Biochemical modulation of 5-fluorouracil (5FU) with leucovorin (LV):

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