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Archiv "Mit Ultra-Hochfeld-MRT-Scannern die Gehirnaktivitäten kartieren" (13.08.2004)

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ten steigen durch die Therapie der Le- bermetastasen von einem Prozent auf 24 bis 50 Prozent bei chirurgischer Le- berresektion; für die RFA nannte Heu- ser einen Wert von 46 Prozent.

Die Methode wird auch eingesetzt zur Behandlung von Nierenkarzino- men, gutartigen Knochentumoren und symptomatischen Knochenmetastasen, die auf eine Strahlentherapie nicht mehr oder nicht ausreichend anspre- chen. Im Versuchsstadium befindet sich die RFA bei Lungenmetastasen und beim Mammakarzinom. Die Patienten reagieren auf die Therapie individuell unterschiedlich mit nur mäßig erhöhter Temperatur bis zu hohem Fieber. Die Komplikationsraten sind laut Aussage von Heuser gering: Blutungen bei ver- sehentlichen Gefäßverletzungen oder iatrogene Infektionen. Einer Verschlep- pung von Krebszellen begegnen die Ra- diologen durch das Zurückführen der Nadel im heißen Zustand.

Minimal invasive Techniken sind auch bei der Therapie von Subarachnoi- dal-Blutungen erfolgreich. Beim so ge- nannten Coiling wird das rupturierte Aneurysma im Hirngefäß endoskopisch mit winzigen Platin-Spiralen (coils) „aus- gestopft“ und abgedichtet, was auch Rezidiven vorbeugt. Dieses Vorgehen ist nach Angaben von Prof. Michael Forsting (Essen) erheblich risikoärmer als das neurochirurgische Clipping.

Es ist eine neue Generation von Pla- tinspiralen mit einer Spezialbeschich- tung entwickelt worden, die schneller

„abdichten“. Sie sind zwar teuer, doch der Preis werde durch die Verkürzung der Liegezeit aufgewogen. Verglichen mit dem neurochirurgischen Eingriff, zeichnet sich das Coiling durch eine er- heblich verminderte Mortalität (1,1 versus 2,6 Prozent) und Morbidität (3,7 versus 10,9 Prozent) aus.

Das „Erfinderforum“ des Kongresses bot Entwicklungen, die noch einige Hürden nehmen müssen, bis diese Pro- dukte aus der Mikro- und Nanotechno- logie dem Menschen helfen können:

Bei der „Aachener Kapsel“ zur tele- metrischen Dauer-Überwachung von Blutdruck und Herzfrequenz handelt es sich um eine Silikonkapsel, die einen Mikrochip mit Drucksensor enthält.

Über die A. femoralis wurden acht Minischweinen je drei dieser 2,3 Milli-

meter großen Silikonkapseln einge- pflanzt. Die Signale über Pulsschlag und Blutdruck in der externen Lesestation wichen maximal fünf Prozent von den konventionell bestimmten Werten ab. In drei Fällen haben sich allerdings kleine Thromben gebildet – ein Problem, an dessen Lösung die Wissenschaftler derzeit arbeiten. Als „Wächter“ könnte die Kapsel auch zum Einsatz kommen bei Patienten mit therapiertem Bauch- aortenaneurysma, um eine mögliche Leckage früh zu erkennen, sagte Prof.

Thomas Schmitz-Rode (Aachen). Prin- zipiell sei die Kapsel auch geeignet, an- dere Sensoren aufzunehmen – etwa zur Messung des Blutzuckers. Kombiniert mit einer Mikropumpe, die die notwen- dige Insulinmenge abgibt, entstünde ein intelligentes Implantat von weniger als

„Däumeling-Größe“.

Für die Therapie entwickelt werden die „Aachener Zwerge“: Das sind ther- mosensitive Polymerträger mit Magne- tidkern, in die Magnetkolloide und Medikamente eingelagert werden kön- nen. Bei Anlegen eines externen elek- tromagnetischen Feldes kommt es zur induktiven Erwärmung des Magnetid- kerns, der Polymerträger schrumpft, die Medikamente werden freigesetzt.

Durch die eingelagerten Eisenoxid- partikel können die „Zwerge“ – gelenkt durch einen externen Magneten – an einen definierten Zielort gebracht werden. Denkbar ist aber auch eine

„Steuerung“ durch Beladung mit An- tikörpern, die den Weg zum Karzi- nom weisen. Wenn Zytostatika inkor- poriert werden, eröffnet sich so ein neuer Weg für eine gezielte Tumor- therapie. Dr. rer. nat. Renate Leinmüller M E D I Z I N R E P O R T

Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 3313. August 2004 AA2231

Zwei Hochfeld-MRT-Systeme mit je- weils drei Tesla sind das Herzstück des Brain-Imaging-Centers im Neuro- campus der Universität Frankfurt/

Main. Im Schwerpunkt „funktionelle Hirnforschung“ will das Verbundpro- jekt, das von der Deutschen For- schungsgemeinschaft und dem Bun- desforschungsministerium finanziert wurde, eine Brücke von der Grund- lagenforschung zur Klinik schlagen. 20 Wissenschaftler – Neuroradiologen, Neurologen, Psychiater, Neurophysio- logen – kooperierten, erläuterte Prof.

Helmuth Steinmetz (Frankfurt/Main).

Die Magnetfeldstärken bisheriger Kernspintomographen liefern nur un- scharfe Kartierungen der Hirnfunktio- nen. Die beiden neuen Geräte besit- zen eine zwei- beziehungsweise sechs- fach höhere Feldstärke und ergeben damit schneller schärfere Bilder der Hirnaktivität. Dadurch wird es mög- lich, millimetergenaue Karten der Ak- tivitäten des menschlichen Gehirns anzufertigen. Dies ist von Nutzen bei der Planung operativer Eingriffe, weil vorab kritische Areale definiert wer- den können, die geschont werden sol- len. Nicht nur für Patienten mit Hirn-

traumen, Apoplex oder Gehirntumo- ren, sondern auch für die Diagnostik bei Epileptikern erhoffen die Forscher neue Erkenntnisse – etwa über den Fo- cus des Anfallsleidens im Gehirn. Bei der Schizophrenie ist bereits der Nach- weis gelungen, dass akustische Hallu- zinationen dieselbe periphere Hirnre- gion aktivieren wie tatsächliche Stim- men. Bei der Demenz wiederum ist die Durchblutung der Hirnregionen ein langsamerer Vorgang als die neurona- le Aktivität. Die Koppelung mit einem EEG soll dabei genauere Einblicke in (mögliche) hirneigene Gegenregula- tionen geben.

„Wir wissen viel über die einzelnen Komponenten des Nervensystems, aber wenig über die dynamischen Wechselwirkungen, die höheren Hirn- funktionen zugrunde liegen“, verdeut- lichte Prof. Wolf Singer (Max-Planck- Institut für Hirnforschung, Frank- furt/Main) die Kenntnislücken. Unter dem Motto „vom Molekül zum Verhal- ten“ erhoffen sich die Wissenschaftler Einsichten, wie Emotionen entstehen, was bei Entscheidungen vor sich geht oder was die Gedächtnisleistung aus-

macht. Le

Mit Ultra-Hochfeld-MRT-Scannern die

Gehirnaktivitäten kartieren

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