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Aus der Vorstandssitzung

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Academic year: 2022

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Aus der

Vorstandssitzung

Über zwei Themen möchte ich aus dieser Vorstandssitzung berichten:

1. Tarife für angestellte Ärzte in Sachsen

Der Geschäftsführer des Marburger Bundes, Landesverband Sachsen, Herr Forner, stellte die unterschiedli- chen Formen des Tarifvertragsrechtes dar, nach denen die ärztliche Tätig- keit in Sachsen vergütet wird.

Ausgehend vom Vorrangprinzip, bei dem Europäisches Recht vor Bundes- deutschem, Länder- und schließlich Betriebsvertragsrecht geht, wurden auch in Deutschland neue Tarifver- träge ausgehandelt, nachdem BAT- Ost im Dezember 2005 auslief.

Spektakulär war ja im vergangenen Jahr die Entmachtung von Ver.di, nachdem diese Gewerkschaft einen für Ärzte inakzeptablen Flächentarif für den öffentlichen Dienst (TVöD) auf den Weg gebracht hat.

Die Hauptversammlung des Marbur- ger Bundes widerrief im September 2005 das Verhandlungsmandat von Ver.di und nahm eigenständige Tarif- verhandlungen mit den Ländern auf.

Dennoch wurden ab Oktober 2005 auch in Sachsen neue Arbeitsver- träge nach TVöD abgeschlossen, die einen abgesenkten Tarif vorsahen.

Wie bekannt, waren die Verhand- lungen zwischen Marburger Bund und Ländervertretern erfolgreich. Die neuen Verträge machten zumindest die Absenkungen rückgängig und handelten zudem eine moderate Tariferhöhung aus.

Diese erfolgte für West und Ost in gleicher prozentualer Höhe, wodurch wegen des unterschiedlichen Aus- gangsniveaus für die nächste Zeit verstärkte Vergütungsunterschiede zementiert werden.

Dennoch ist dieser Verhandlungser- folg sehr hoch einzustufen, da die Not- wendigkeit einer besonderen Tarif- struktur für Ärzte anerkannt wurde.

In Anlehnung an diesen Tarifvertrag für Ärzte (TV-Ärzte), der zunächst ab zweitem Halbjahr 2006 für die Tarif- gemeinschaft deutscher Länder (TDL) und für den Verband kommunaler

Arbeitgeber (VKA) gültig war, wur- den auch Verträge mit Anstalten öffentlichen Rechts (Uni-Klinikum Dresden, Leipzig), mit Konzernen (zum Beispiel Helios-Kliniken) und kommunalen Arbeitgebern ohne Mit- gliedschaft im VKA Sachsen abge- schlossen.

Als Problem zeigt sich jedoch, dass in einer Einrichtung (zum Beispiel Uni- Kliniken) Ärzte nach verschiedenen Verträgen unterschiedlich bezahlt werden, so Ärzte mit überwiegen- dem Patientenkontakt und Ärzte ohne diesen, etwa Ärzte in der For- schung. Natürlich wird eine deutlich unterschiedliche Bezahlung in die- sem Fall als ungerecht empfunden, ebenso wie manche, geradezu skan- dalösen personengebundenen und Haustarifverträge. Nachverhandlun- gen sind vorprogrammiert und not- wendig! Hier ist die Kammer sehr intensiv in verschiedenen Richtungen tätig geworden.

2. Einführung der elektronischen Gesundheitskarte / elektronischer Arztausweis

Zu diesem unerschöpflichen (und für Beitragszahler kostspieligen) Thema wurde bisher in jeder Vorstandssit- zung der letzten zwei Jahre berichtet.

Da die flächendeckende Einführung wegen unterschiedlicher Probleme jedoch in weite Ferne gerückt ist, wird zukünftig nur bei besonderen

Entwicklungen berichtet. Die Test- phase hat in der Region Löbau/Zittau im Dezember 2006 mit 25 Ärzten begonnen. Bis Mitte März 2007 sind alle vorgesehenen 10.000 Gesund- heitskarten im sächsischen Testgebiet an Patienten ausgegeben worden.

Die wirkliche Testung der eGK mit Aufgaben über die bisherige Funk- tion als Versichertenkarte hinaus soll im Juni 2007 beginnen, zunächst als Transportmittel für das elektronische Rezept. An eine umfassende Nut- zung etwa für die Kommunikation über ein eigenständiges Gesund- heitsnetz (Intranet) ist noch nicht zu denken. Dafür gibt es selbst für die Testung die notwendigen Geräte noch nicht, die Konnektoren.

Für die flächendeckende praktische Einführung gibt es keinen abseh- baren Termin, deshalb für uns Ärzte auch keinen Handlungsbedarf. Aktu- elle Entwicklungen werden auf der Homepage der Sächsischen Landes- ärztekammer veröffentlicht und kön- nen dort nachgelesen werden.

Wer weitere Informationen zu die- sem Thema wünscht, dem sei der Tätigkeitsbericht der Projektgruppe eGK/elektronischer Arztausweis im Juni dieses Jahres im „Ärzteblatt Sachsen“ zur Lektüre empfohlen.

Dr. med. Günter Bartsch Vorstandsmitglied der Sächsischen Landesärztekammer

Berufspolitik

152 Ärzteblatt Sachsen 4 / 2007

Foto: Berthold, Dresden

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