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I
Bericht und Meinung
AUS DEN BUNDESLÄNDERN
Dem Grundansatz der Grünen bei ihrem Antrag stimmte Brückner je- doch ausdrücklich zu, und zwar deswegen, weil er genau dem Grundansatz der Gesundheitspoli- tik der SPD entspreche.
Brückner erklärte wörtlich: „Eine Gesundheitspolitik, die davon aus- geht, daß Gesundheit mehr ist, als nicht krank zu sein; die davon aus- geht, daß Umweltbedingungen der entscheidende Faktor sind, viel entscheidender als die individuel- len Bedingungen, auch als das in- dividuelle Verhalten; die davon ausgeht, daß gesellschaftsbeding- te Ursachen der entscheidende Faktor sind und wir deshalb in der Tat in der bisherigen kurativen Medizin im wesentlichen an den Symptomen kuriert haben und nicht an den Ursachen; eine sol- che Gesundheitspolitik ist in ihrer Zielsetzung nachlesbar im Orien- tierungsrahmen und im Programm der SPD." Der Antrag der Grünen - dem, wie gesagt, die CDU in der Bremischen Bürgerschaft zu- stimmte - enthielt übrigens unter anderem auch die Forderung an den Senat, einen Bericht über Strategien in der Gesundheitspoli- tik vorzulegen „unter Berücksich- tigung der Möglichkeiten, politi- sche Handlungsspielräume im Ge- sundheitswesen zu gewinnen, un- ter anderem durch ein Zurück- drängen des Einflusses der nie- dergelassenen Ärzte ..." gb
HESSEN
18 Millionen DM
Steuergelder vergeudet
Der Main-Kinzig-Kreis (früherer Kreis Hanau) muß für ein Kranken- haus, das es nie geben wird, 18 Millionen DM aufbringen: 6,3 Mil- lionen DM für umfangreiche Pla- nungskosten, weitere 12 Millionen DM für das bereits gekaufte Grundstück. Anfang der sechziger Jahre hatte der damalige Landrat des Landkreises Hanau, Martin Woythal (SPD), lautstark verkün- det, er werde in Hanau-Hochstadt die erste klassenlose Modell- und Musterklinik in der Bundesrepu- blik etablieren und insofern ein Exempel statuieren, als die Hanau- er Klinik nur noch Zweibettzimmer mit Naßzellen beherbergen sollte.
Inzwischen ist derehemalige Land- rat Hanaus in seinem SPD-Bezirk Hessen-Süd, der anfänglich das Projekt unterstützte, in Ungnade gefallen und hat einen Job in der gewerblichen Industrie übernom- men (als Manager eines Abfallbe- seitigungsunternehmens).
Seine Hinterlassenschaft muß jetzt vom Steuerzahler teuer bezahlt werden, weil die Pläne nicht nur unbezahlbar teuer waren und auf politischen Widerstand auch in den eigenen Reihen stießen, son- dern weil sie bereits Anfang der
siebziger Jahre weit am Bedarf vorbeigingen. Der Bund der Steu- erzahler, Wiesbaden, hat dieses Beispiel neben anderen Kranken- hausplanungsprojekten in der achten Auflage des Schwarzbu- ches „Die öffentliche Verschwen- dung" als „Musterbeispiel" dafür angeführt, wie Steuergelder ver- geudet werden. HC
SCHLESWIG-HOLSTEIN
Grundstein für
Zentralklinikum Lübeck
Ministerpräsident Dr. Gerhard Stoltenberg hat kürzlich den Grundstein für das Zentralklini- kum der Medizinischen Hoch- schule Lübeck gelegt. Damit be- ginnt die Endphase des Ausbaus einer zweiten Ausbildungsstätte für Ärzte in Schleswig-Holstein.
Die Medizinische Hochschule Lü- beck soll nach der Fertigstellung des Klinikums rund 900 Studenten und 1200 Patientenbetten haben.
Das Klinikum wird etwa 250 Millio- nen DM kosten. Stoltenberg mein- te, man werde in Lübeck durch eine aufgelockerte Bauweise ver- suchen, die Fehler zu vermeiden, die in den letzten Jahren beim Krankenhausbau im In- und Aus- land zu immer größeren, unüber- schaubaren Einheiten geführt hät- ten. EB
KJP-TO L,
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MARTINA- tKESSISEL- HEIA
2708 Heft 46 vom 13. November 1980 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT