A98 Deutsches ÄrzteblattJg. 105Heft 318. Januar 2008
M E D I E N
Jährlich vergiften sich in Deutsch- land rund 80 000 Kinder so schwer, dass sie ärztlich behandelt werden müssen. Medikamente stehen mit rund 34 Prozent ganz oben auf der
Verursacherliste, gefolgt von Niko- tin (rund 20 Prozent), Haushaltsrei- nigern und Pflegemitteln (14 Pro- zent) sowie Giftpflanzen (zehn Pro- zent). Die CD-ROM „Achtung! Gif- tig! Vergiftungsunfälle bei Kindern“
der Aktion „Das sichere Haus“
(DSH; www.das-sichere-haus.de) be- schreibt unter anderem 46 heimische Giftpflanzen. Von jeder Pflanze gibt es ein Farbbild, damit sie beim Pflanzenkauf im Gartencenter oder beim Giftpflanzen-Check im Fami- liengarten sofort erkannt werden kann. Darüber hinaus enthält die CD Informationen über sämtliche Ver- giftungsarten, die Kinder betreffen können: Von Alkoholvergiftungen über Haushaltsreiniger, Autopfle- gezubehör, Lampenöle, Kosmetika, Medikamente und Nikotin. Die Wir- kungsweise unterschiedlicher Gifte wird erläutert. Erste-Hilfe-Tipps und Links zu den deutschen Giftnotruf- zentralen helfen im Notfall weiter.
Die CD-Rom ist gegen vorherige Einsendung von zwei Briefmarken zu 1,45 Euro erhältlich bei der Ak- tion DSH, Stichwort „CD-ROM“, Holsteinischer Kamp 62, 22081
Hamburg. EB
INFORMATIONSANGEBOT
Netzhaut-Telefon
Unabhängige Informationen über degenerative Makula- und Netzhaut- erkrankungen bietet das „Netzhaut- Telefon“ der Selbsthilfevereinigung Pro Retina Deutschland e.V. an der Augenklinik der Universität Bonn (www.pro-retina.de). Besetzt ist das Telefon montags, mittwochs und donnerstags (14 bis 16.30 Uhr). Er- reichbar ist das speziell geschulte Team von Augenärzten unter der Telefonnummer 0 18 05/87 00 18 (14 Cent/Minute). Dass Patienten ein großes Informationsbedürfnis haben, bestätigen die Ergebnisse
der dreimonatigen Pilotphase, bei der das Telefonangebot zunächst er- probt wurde. Die meisten Anfragen bezogen sich auf die Makuladege- neration, gefolgt von Fragen nach den verschiedenen erblichen Netz- hauterkrankungen. In den meisten Fällen wollen sich die Anrufer über Diagnose- und Therapiemethoden informieren. Wie die erste Auswer- tung zeigt, haben die Patienten viele spezifische medizinische Fragen.
Groß ist außerdem das Interesse an Hilfsmitteln und sozialrechtlichen Fragen. In diesen Fällen leiten die Ärzte am Netzhaut-Telefon die An- rufer an das Beraternetz der Selbst- hilfeorganisation weiter. KBr
Foto:obs
ARZNEIMITTELDATEN
Öffentlich zugängliche Informationen
Die Arzneimittelzulassungsbehör- den im Geschäftsbereich des Bun- desgesundheitsministeriums und des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucher- schutz haben den öffentlichen Zu- griff auf Arzneimittelinformationen erweitert: Jetzt sind amtliche Daten über das Arzneimittelinformations- system im Internet (www.pharm net.bund.de) frei zugänglich. Jeder Interessierte kann kostenfrei folgen- de Angaben zu Medikamenten im Arzneimittelinformationssystem der Zulassungsbehörden recherchieren:
c Arzneimittelname c Darreichungsform c Zulassungsinhaber c Zulassungsnummer.
Vielfach stehen auch Gebrauchs- informationen (Packungsbeilagen) sowie Fachinformationen und teil- weise auch sogenannte öffentliche Beurteilungsberichte mit weiteren Informationen für Zulassungen, die ab September 2005 in Deutschland beantragt wurden, zur Verfügung.
Dieses Angebot wird kontinuierlich ausgebaut.
Das Informationssystem enthält Angaben zu den in Deutschland na- tional, zu den im europäischen Ver- fahren zentral oder dezentral und zu ehemals zugelassenen beziehungs- weise verkehrsfähigen Arzneimit- teln. Für die Inhalte sind das Bun- desinstitut für Arzneimittel und Me- dizinprodukte, das Paul-Ehrlich-In- stitut und das Bundesamt für Ver- braucherschutz und Lebensmittelsi- cherheit verantwortlich. Das Deut- sche Institut für Medizinische Do- kumentation und Information be- treibt die technische Plattform für die Datenbanken und hat seine menügeführte Rechercheoberfläche
„SmartSearch“ dafür angepasst.
Über die Filterfunktionen lassen sich spezielle Dokumente, etwa die Fach- und Gebrauchsinformation, gezielt auswählen. Darüber hinausgehende Angaben, wie Angaben zu Paral- lelimporten, beschiedenen oder offe- nen Änderungsanzeigen, können in den vollständigen Dokumenten kos- tenpflichtig erworben werden. EB CD-ROM
Vergiftungsunfälle von Kindern verhindern
Querschnittsdarstel- lung einer altersbe- dingten Makuladege- neration – eine Netzhaut- erkrankung, über die viele Patienten sich informieren möchten