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Archiv "KRITIK: Dreck" (23.07.1986)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

BRIEFE AN DIE REDAKTION

RETTUNGSDIENSTE

Zu der Leserdiskussion in Heft 15/1986, Seite 998/1000, die sich auf einen Artikel von Dr. med. Dietrich Maiwald be- zog („Notarzt, Rettungsarzt — Begriffsnotstand", Heft 9/1986, Seite 517 ff.)

Schlußwort

Das Echo auf meinen Arti- kel, welcher eigentlich ei- nen Alarmruf darstellen sollte, war beschämend ge- ring. Die Kassenärzte ha- ben es nicht gern, wenn man ihnen Fehlverhalten, mangelndes Gespür für so- zialpolitische Notwendig- keiten und zu große Sorg- losigkeit unterstellt.

Die von mir geforderte Sachkompetenz in den Leitstellen sollte sich auf ärztliche Erfahrung und entsprechende Sachkunde bei der Wahl der angemes- senen Notfallmaßnahmen beschränken. Ich stimme Kollegen Brinkmann durchaus zu, wenn er einen Einsatz von Ärzten am Pa- tienten selbst statt am Tele- fon fordert. Ich würde aller- dings für den Einsatz am Unfallort die besondere Sachkunde des weiterge- bildeten Arztes für optimal halten.

Der Fehleinsatz des ärzt- lichen Notfalldienstes bei moribunden Kranken ist al- lerdings durch rechtzeitige Aufklärung der Angehöri- gen vermeidbar, er kann aber auch durch einen er- fahrenen Kassenarzt in der Leitstelle vermieden wer- den. Die von Herrn Rau- scher kritisierte Unfähig- keit zu sachlicher Aus- kunft, wie sie sich häufig anläßlich von telefonischen Hilferufen zeigt, kann durch einen mit der Menta- lität der Laien vertrauten Arzt eher durchbrochen werden als durch Ret- tungspersonal, welches daran gewöhnt ist, daß auch der kostspieligste Einsatz bezahlt wird.

Für die Zustimmung zu der von mir geforderten Tren-

nung beider Begriffe, arti- kuliert von Herrn Tschier- se, darf ich herzlich dan- ken. Herr Tschierse ist wohl der einzige Brief- schreiber, der mich ver- standen hat. Von ärztlicher Seite ist noch vieles zu tun, um den ärztlichen Notfall- dienst zu einem seiner Be- stimmung entsprechenden sachkundigen Instrument zur Behandlung aller auf- tretenden Notfälle zu ma- chen. Eine entsprechende Fortbildung auf diesem Ge- biet ist dringlich.

Dr. med.

Dietrich Maiwald Schloßstraße 7 6803 Edingen- Neckarhausen 2

ABTREIBUNG

Zu dem Leserbrief von Dr.

Adam Kolb („Anzeige erstat- tet") in Heft 21/1986, Seite 1493:

Für bessere Umstände

Herr Kollege Kolb sollte von uns Ärzten in seiner Ansicht und in seinen Be- mühungen, die Unrechtmä- ßigkeit der gegenwärtigen Regelung des Paragraphen 218 StGB klarzumachen, voll unterstützt werden. Ei- nen ungeborenen Men- schen sozusagen „prophy- laktisch" zu ermorden, um ihn vor sozialen Schwierig- keiten und möglicherweise menschenunwürdigen Ver- hältnissen zu bewahren, kann einfach nicht gerecht- fertigt werden. Aber wir sind auch aufgefordert, uns ganz anders als bisher für bessere Umstände für die Mütter und deren Kin- der einzusetzen. Da muß je- der eine große Verantwor- tung sehen.

Dr. med.

Hubert Langhorst Schwege 17 4519 Glandorf

NATURWISSENSCHAFT

Zu dem Leserbrief von Dr.

med. Egon Kehler („Nachblüte des Mittelalters"), Heft 21/1986, Seite 1492, der sich auf eine Zuschrift von Horst Schmidt, in Heft 14, Seite 931, bezog:

Gesundheits- orientierte Humanökologie

... Der fortschrittsgläubi- ge Kollege... der das Krebsproblem nur mehr den manipulierenden Mo- lekulargenetikern zur Lö- sung überlassen will, kommt mir wie die mytho- logische Gestalt des Sisy- phus vor. Was nützt es, wenn seine manipulieren- den Molekulargenetiker wirklich einmal das Krebs- problem gelöst haben, das Krebsleiden 'selbst aber durch die naturwidrigen Produkte seiner von ihm glorifizierten Naturwissen- schaftler immer mehr zu- nimmt? Nur ein kausales Denken in der Medizin kann die ständig zuneh- mende Morbidität mit ihren beängstigenden Zivilisa- tionskrankheiten eindäm- men. Wir benötigen eine gesundheitsorientierte Hu- manökologie und keine nur profitorientierte Techno- kratie in der Medizin, die zudem immer ungerechter wird. Während heute auf der einen Seite jährlich über 100 000 Frauen, die auf der Schattenseite unse- res Wohlfahrtsstaates ste- hen, wegen der Zwänge unseres hohen materiellen Lebensstandardes zur Ab- treibung aus sozialer Indi- kation gezwungen werden, sind andererseits die Ope- rateure durch den vom Kol- legen K. gelobten kreativen Erkenntnisfortschritt in der Lage, besser situierten Frauen durch Befruchtung außerhalb des Mutterleibs, über Langzeitlagerung von Keimlingen in Tiefkühltru- hen und durch Embryo- Transfer in die Gebärmut- ter zum Besitz eines eige-

nen Kindes zu verhelfen.

Babymacher und Gentech- niker sind unterwegs in Al- dous Huxleys schöner neu- en Welt der Menschen- züchtung!. .. Nun bin ich aber in den Grenzbereich zur Philosophie, letzte Fra- gen beantwortender Theo- logie und geisteswissen- schaftlicher Psychologie geraten, die aber nach der Ansicht des Kollegen K. in seinem rein naturwissen- schaftlichen Weltbild, das das „klassische" an Weite, Wahrheit und Wirklichkeit weit übertreffen soll, in der Medizin nichts mehr zu su- chen haben.

Dr. med. A. Edelmann Eichendorffring 33 8580 Bayreuth

KRITIK

Zum Leserbrief von Renate Politz („Mehr konstruktive Kri- tik"), in Heft 24/1986, Seite 1744.

Dreck

... Recht haben Sie, Frau Politz! Am besten fangen sie gleich bei sich selber damit an!

Aufgesetzter Standesdün- kel, aufgeblasene Selbst- herrlichkeit und Selbstbe- weihräucherung, Profit- gier, fragwürdige All- machtsgelüste, Tarnmän- telchen der Humanität, fa- mose Vormachtstellung für die hohen Herrschaften, Unsicherheit, Unfähigkeit, dick aufgetragene Bor- niertheit und Arroganz".

Fürwahr ein Riesenkübel voller Dreck.

Diese Prädikate, die Sie verteilen, charakterisieren Ihre Person vortrefflich:

Viel Dünkel, aber keinen Stand. Destruktiver geht es nicht mehr.

Dr. Nowc Frauenarzt Meldaustraße 23 3000 Hannover 21

2062 (10) Heft 30 vom 23. Juli 1986 83. Jahrgang Ausgabe A

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