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DGI bringt vier neue Leitlinien auf den Weg

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© Deutscher Ärzte-Verlag | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2015; 31 (4)

NACHRICHTEN / NEWS 269

Konferenz mit 19 Fachgesellschaften

DGI bringt vier neue Leitlinien auf den Weg

Zum zweiten Mal veranstaltete die DGI am 9. und 10. September 2015 eine Leitlinien-Konsensus-Kon- ferenz mit allen relevanten Fach- gesellschaften und Organisatio- nen. Unter der Schirmherrschaft der DGZMK und der Arbeits- gemeinschaft der Wissenschaft - lichen Medizinischen Fachgesell- schaften (AWMF) wurden dabei vier weitere Leitlinien für wichti- ge Themenbereiche der Implanto- logie auf den Weg gebracht.

„Wir müssen uns einen breiten Korridor für die Wahl unserer Therapie erhalten“, erklärte Prof. Dr. Dr. Hendrik Terhey- den, Kassel, bei der Begrüßung der Teil- nehmer zur 2. Leitlinien-Konsensus- Konferenz der DGI am 9. September in Hameln. „Es ist besser, wenn wir uns selbst Regeln geben, als wenn uns Re- geln von außen gegeben werden, etwa von der Politik, den Krankenkassen oder Herstellern“, so der DGI-Pastpräsident weiter, der während seiner DGI-Prä- sidentschaft im Jahr 2010 bereits die ers- te Leitlinienkonferenz erfolgreich ini- tiiert hatte.

Der Einladung nach Hameln waren 19 Fachgesellschaften und Organisatio- nen gefolgt. „Die Priorisierung bei der Themenauswahl für unsere Konferenz orientiert sich an den Fragen, die die Mitglieder der DGI beispielsweise im

DGINET diskutieren und an Experten stellen“, beschreibt Professor Terheyden die Themenfindung.

Die Behandlung periimplantärer Entzündungen von Zahnimplantaten führte die Liste an. Moderiert wurde die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Dr. Jürgen Becker, Düsseldorf, Schriftführer war DGI-Vizepräsident Prof. Dr. Frank Schwarz, Düsseldorf.

Die Priorisierung dieses Themas be- gründeten die Experten mit der Präva- lenz periimplantärer Entzündungen.

Diese variiere für die periimplantäre Mu- kositis und die Periimplantitis zwischen

19 und 65 Prozent bzw. zwischen einem und 47 Prozent. Die gewichtete durch- schnittliche Prävalenz beträgt für die pe- riimplantäre Mukositis 43 Prozent und 22 Prozent für die Periimplantitis. Pro- blematisch ist die erhebliche Varianz der diagnostischen Kriterien zur Definition periimplantärer Infektionen in der pu- blizierten Literatur. Dies betrifft ins- besondere die festgelegten Grenzwerte, ab denen man einen entzündlich be- dingten marginalen Knochen verlust als

„Periimplantitis“ definiert. „Das Ziel der Leitlinie ist es darum“, so die Autoren,

„den Anwendern eine Entscheidungs- Tagen in bester Stimmung: die Teilnehmer der zweiten DGI-Konsensuskonferenz Foto: Knipping

Intensive Diskussion über die Behandlung von Zahnnichtanlagen unter Leitung von Prof. Dr. H.

Terheyden, Kassel. Foto: Knipping

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hilfe zur Therapie periimplantärer Infek- tionen zu bieten.“ Sobald die Leitlinie vorliegt, soll sie auch in einer für Patien- ten verständlichen Form erscheinen.

Das Thema „Zahnimplantatversor- gungen bei multiplen Zahnnichtanlagen und Syndromen“ wurde moderiert von Prof. Terheyden. Als Schriftführer fun- gierte Dr. Jan Tetsch, Münster. Zahnnicht- anlagen sind mit schätzungsweise 5,5 Prozent in der Bevölkerung die häufigste angeborene Fehlbildung des Menschen.

Insbesondere syndromale Fälle sind für

die Patienten äußerst belastend. „Die ver- schiedenen Therapien werden in der Lite- ratur kontrovers diskutiert und bewertet“, betonte Professor Terheyden. Darum sei das Ziel, ein nachhaltiges, kaufunktionel- les Versorgungskonzept zu entwickeln.

Eine dritte Arbeitsgruppe bearbeitete unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. Jörg Wiltfang, Kiel, das Thema „Zahnimplan- tate bei Diabetes mellitus“. Schriftführer war Dr. Hendrik Naujokat, Kiel. Die Be- deutung dieses Themas leiteten die Exper- ten aus mehreren Entwicklungen ab. Zum

einen sei die Versorgung mit Zahnim- plantaten heute ein Standardverfahren der dentalen Rehabilitation. Gleichzeitig wachse die Inzidenz von Diabetes melli- tus, der lange Zeit als relative Kontraindi- kation für eine Implantattherapie galt – nicht zuletzt auch deshalb, weil die Er - gebnisse bezüglich Komplikationen und Langzeiterfolg nicht eindeutig seien. Au- ßerdem steige die Zahl der Diabetiker, die eine Implantattherapie wünschen.

Prof. Dr. Dr. Knut A. Grötz, Wiesba- den, war Moderator der Arbeitsgruppe, die sich mit dem Thema „Zahnimplan- tate bei medikamentöser Behandlung mit Knochenantiresorptiva, einschließ- lich der Bisphosphonate“ beschäftigte.

Schriftführer war PD Dr. Dr. Christian Walter, Mainz. Angesichts der steigen- den Zahl von Patienten, die mit diesen Medikamenten behandelt werden, so- wie der Tatsache, dass die Bisphos - phonat-assoziierte Kiefernekrose eine schwerwiegende Erkrankung ist, gilt es zu beschreiben, welches Subkollektiv der Patienten mit antiresorptiver Thera- pie von einer Versorgung mit dentalen Implantaten profitiert, ohne ein unan- gemessen hohes Risiko einer Osteone- krose einzugehen.

Prof. Dr. Ina Kopp vom AWMF-Insti- tut für Medizinisches Wissensmanage- ment moderierte die Abstimmungs - prozesse und unterstützte die Arbeits- gruppen. Barbara Ritzert, Pöcking Prof. Dr. Ina Kopp vom AWMF-Institut für Medizinisches Wissensmanagement unterstützt die

Arbeit der Teams Foto: Knipping

Alle bisherigen Leitlinien der DGI stehen im Mittelpunkt eines Symposiums, das am 25. Juni 2016 in Kassel stattfinden wird. Präsentiert werden dort nicht nur alle bisherigen Leitlinien der DGI, sondern es geht vorrangig um deren Umsetzung und Anwendung im Praxisalltag.

Safe The Date: Leitlinien-Symposium der DGI

Foto: Barbara Ritzert

Drei Leitlinien der DGI, die bei einer Konferenz im Jahr 2011 auf den Weg gebracht wurden, haben das Verfah- ren der AWMF komplett durchlaufen und stehen als PDF auf der Website der DGI zur Verfügung.

Implantologische Indikatio- nen für die Anwendung von Knochenersatzmaterialien Sk2-Leitlinie

Implantatprothetische Versor- gung des zahnlosen Oberkiefers S3-Leitlinie

Indikationen zur implantolo- gischen 3D-Röntgendiagnostik und navigationsgestützten Im- plantologie

S2k-Leitlinie

https://www.dginet.de/web/

dgi/leitlinien

Vorliegende Leitlinien

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