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Wider die Leitlinien

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Academic year: 2022

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In seinem Artikel «Die tiefe Beinvenen- thrombose – Vorgehen in der Praxis»

empfiehlt Dr. Schrader in Abbildung 2Fol- gendes: Bei einem akuten Beinschmerz mit Verdacht auf TVT ist «abwartendes Offenhalten» angezeigt, wenn nach Anamnese, Risiko-Check und klinischer Untersuchung die Wahrscheinlichkeit ei- ner TVT gering ist.

Diese Meinung entspricht nicht deutschen Leitlinien zur Diagnose und Therapie der TVT. Nach der neuen Arbeit von Wells be- trägt das Risiko, eine TVT zu übersehen,

> 5 Prozent, wenn die Wahrscheinlich- keitsüberlegung zur Diagnose gemacht wird. Vorhandene Zahlen sollten meines Erachtens benutzt werden, um dem Leser den Wert einer Empfehlung beurteilen zu

lassen. ●

Dr. Werner Blättler Bellariastrasse 40 8038 Zürich Tel. 01 482 71 00 E-Mail: werner.blaettler@hin.ch

Replik des Autors

Vielen Dank dem hochverehrten Kollegen Blättler für diese konstruktive Kritik. Was Thrombosen betrifft, ist er mein Lehrmeis- ter, dem ich Anfang der Neunzigerjahre begeistert gelauscht habe, was er in sei- ner Angio Bellaria seit Jahrzehnten bereits erfolgreich praktizierte. Als ich den Artikel für das deutsche Journal «Der Allgemein- arzt» letztes Jahr geschrieben habe, war mir die Arbeit von Herrn Wells noch nicht bekannt. Ich denke aber, dass es zum der- zeitigen Zeitpunkt in Deutschland (wohl auch in der Schweiz), schon aus foren- sischen Gründen, etwas gewagt wäre, beim Thromboseausschluss ganz auf ein bildgebendes Verfahren zu verzichten.

Auch sind mir natürlich die Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie zur Diagnostik und Therapie der tiefen Beinvenenthrombose geläufig. Und in meiner spezialisierten Praxis richte ich mich auch danach. Aber: Die Arbeit rich- tet sich bewusst an Hausärzte und ver- sucht, einen praktikablen Weg aufzuzei- gen. Das bedingt ein Abrücken von der reinen Lehre in der first line. Das Problem mit dem D-Dimer-Test habe ich in der Originalarbeit thematisiert, in ARS MEDICI fielen diese Sätze der Kürzung anheim:

Der Bedside-Test (SimpliRED D-Dimer von Haemochrom Diagnostica: 40 St. kosten EUR 185,00) ist so teuer, dass sich die An- schaffung für eine einzelne Praxis nicht rechnet. Fragen Sie unsere Hausärzte: Kei- ner hat einen. Ich empfehle, sich hier nach Möglichkeit zusammenzuschliessen (Praxis- netz, Vertretungszirkel), anschaffen soll- ten ihn sich Notfallpraxen und evtuell Chirurgen und Orhopäden. D-Dimer als Elisa ist im Zeitfenster wohl meist nicht zu erhalten. Deshalb abschliessend ein Wort zum «abwartenden Offenhalten» (AO).

Der Begriff entstammt der berufstheore- tischen Forschung und Fachsprache von Dr. Robert N. Braun, einem Pionier der Allgemeinmedizin. AO drückt aus (zitiert aus Braun, Mader, Programmierte Dia- gnostik in der Allgemeinmedizin, 4. Aufl.

2003, Springer Verlag, S. 21): «das dia- gnostische Problem ist mehr oder weniger offen, das heisst, die überzeugende Zu- ordnung zu einem Krankheitsbegriff war nicht möglich. Nicht die Diagnostik wird abwartend offen gehalten, sondern der Fall. Die bewusste Anwendung des Begrif- fes kann den Arzt davor schützen, in der diagnostischen Aufmerksamkeit nachzu- lassen. Beim (...) AO (...) muss der weitere Krankheitsverlauf genau verfolgt werden.

Die diagnostische Lage wird also nicht ver- schleiert (...) Die bisherige übliche falsche Sicherheit, wobei der Arzt um die Richtig- keit seiner bloss vermuteten Diagnosen zittern musste, entfällt. Das AO vermin- dert das Risiko, in einer falschen Spur

stecken zu bleiben.» ●

Dr. med. Klaus Schrader Facharzt für Allgemeinmedizin, Phlebologie und Lymphologie Enoch-Widman-Strasse 18 D-95028 Hof/Saale Tel. 0049-09281/7373-0 E-Mail: dr.schrader@bnhof.de

Wider die Leitlinien

Leserzuschrift zum Beitrag «Die tiefe Venenthrombose», in:

ARS MEDICI Dossier VII/04, S. 3–6

7 1 4 A R S M E D I C I 1 42 0 0 4

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