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Archiv "Das Gesundheitswesen in Deutschland" (28.07.2000)

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Herzinfarkt-Report

Kritische Darstellung

Hans Schaefer, Gottfried Jentsch, Ellis Huber, Bernd Wegener (Hrsg.): Herzinfarkt- Report 2000. Urban & Fischer Verlag, München, Jena, 2000, X, 246 Seiten, kartoniert, 58 DM

Wer den Titel Herzinfarkt- Report liest, denkt zunächst an statistische Aufarbeitung, an epidemiologische Aspekte und mögliche Prävention. In diesem Buch findet man alles zum Thema Herzinfarkt. Von bekannten und weniger be- kannten Autoren wird das ge- samte Spektrum des Herzin- farktes dargestellt, von der Ätiologie über Epidemiolo- gie bis hin zur Diagnostik und Therapie.

Die Liste der Herausgeber und Autoren lässt allerdings eine kritische Darstellung vermuten. Und diese Vermu- tung wird beim Lesen be- stätigt. Manches reicht von berechtigter Kritik bis zur Provokation, scheinbar ver- gessene Aspekte wie Stro- phantin beim Herzinfarkt werden hervorgeholt, die Rolle der biopsychosozialen Genese wird herausgestellt, die Cholesterin-Hypothese wird – nicht unerwartet – kri- tisch diskutiert. Die Frage der Thrombose als Ursache oder Folge des Infarktes wird um- fangreich dargestellt, vom Fachmann (Schaper) aber wohltuend sachlich erläutert.

Eine besondere Rolle in der Infarktgenese wird den Kat- echolaminen zuerkannt. Der hervorragende Überblick ei- ner Expertin (Ruth Strasser) führt manche frühere Speku- lation in diesem Band auf sachlich begründete Untersu- chungen (und Fundamente) zurück.

Auf der anderen Seite muss aber den Autoren zuge- standen werden, dass sie mit Berechtigung und Nachdruck auf viele Widersprüche in der Theorie der Infarktentste- hung und bei der Infarktbe- handlung hinweisen und manche „Routine“ in der kli- nischen Praxis kritisch kom-

mentieren. Der Band enthält somit Beiträge von „klas- sisch“ wissenschaftlich täti- gen Autoren als auch solche von theoretisch analysieren- den Physiologen und Sozial- medizinern, wobei sich die Beiträge durchaus auch wi- dersprechen.

Zur Diagnostik und Thera- pie gibt es sicher kompetente deutsch- und englischsprachi- ge Bücher und Abhandlun- gen. Zu diesen beiden Berei-

chen bietet dieses Buch wenig Neues. Erfrischend und dis- kussionswürdig könnte eine Reihe von provokanten The- sen sein, der sich die Schul- medizin gelegentlich stellen sollte. Wer sich einmal etwas mehr unkonventionell über den Herzinfarkt informieren will, dem sei zu diesem Buch geraten. Herbert Löllgen

Diabetologie

Standardwerk

Michael Berger (Hrsg.): Diabe- tes mellitus. 2., neu bearbeitete und erweiterte Auflage, Urban &

Fischer Verlag, München, Jena, 2000, XIII, 882 Seiten, 376 Abbil- dungen, 298 DM

Bei vier Millionen Bundes- bürgern, die an Diabetes mellitus leiden, braucht man ein Standardwerk, das dem niedergelassenen Arzt als Nachschlagewerk empfohlen werden kann. Die zweite Auflage – die Erstauflage war 1995 erfolgt – ist kom- plett überarbeitet und auf den aktuellen Stand ge- bracht worden. Der An- spruch der Autoren, eine

„evidence based“-Diabetolo- gie mit entsprechenden qua- litätsgesicherten Leitlinien zu bieten, ist weitestgehend erfüllt.

Der Herausgeber, Direk- tor der Klinik für Stoffwech- selkrankheiten und Ernäh- rung (WHO Collaborating Center of Diabetes) der Uni- versität Düsseldorf, ist inter- national anerkannt und hat ein Team um sich geschart, das mit seinen Beiträgen allen Anforderungen gerecht wird.

Auch für gutachterliche Fra- gestellungen, insbesondere was diabetische Folgeerkran- kungen anlangt, findet der Interessierte alle zu berück- sichtigenden Fakten.

Bei Kosten von etwa 20 Milliarden DM, die durch di- rekte Krankheitskosten des diabetischen Formenkreises induziert werden, sollte jeder mit der Betreuung von zuckerkranken Patienten Be- fasste sich intensiv mit diesem Buch beschäftigen, gilt es doch, die Folgekrankheiten des Diabetes mellitus zu re- duzieren beziehungsweise zu vermeiden. Wolfgang Rösch

Gesundheitspolitik

Theorielastig

Tatjana Heinen-Kammerer: Ge- sundheitsförderung und Koope- ration in der Gesetzlichen Kran- kenversicherung. Kölner Schrif- ten zur Sozial- und Wirtschaftspo- litik, Band 36, Transfer-Verlag, Regensburg, 1999, broschiert, 200 Seiten, 46 DM

Die Monographie ist aus ei- ner sozialwissenschaftlichen Dissertation am Lehrstuhl für Sozialpolitik an der Univer- sität zu Köln (Direktor: Prof.

Dr. Dr. Jürgen Zerche) her- vorgegangen. Die Verfasserin bemüht sich um eine theore- tische Ortung des komplexen Themenbereichs „Gesund- heitsförderung“ unter Ein- beziehung probater sozial- wissenschaftlicher Prüfraster, Theoreme und Konstrukte.

Allerdings vermisst man da- bei den Bezug auf die aktuel- le Situation der Gesundheits- politik und -gestaltung in der Bundesrepublik Deutsch- land. Zwar werden aktuelle Reformvorhaben aufgegrif- fen (§ 20 SGB V), doch ist die Autorin im Laufe der Kon- zeption ihrer Schrift von der reformpolitischen Entwick- lung überholt worden. Wur- de die Gesundheitsförderung ehedem unter der Ägide der verflossenen konservativen Bundesregierung zurückge- stutzt, hat sich die neu amtie- rende Bundesregierung dazu entschlossen, Gesundheits- förderungsmaßnahmen und Maßnahmen der Prävention erneut in den Leistungskata- log der Gesetzlichen Kran- kenversicherung zu imple- mentieren. Harald Clade

Deutsches Ärzteblatt½½Jg. 97½½Heft 30½½28. Juli 2000 AA2029

B Ü C H E R

Russische Ausgabe

Das Gesundheitswesen in Deutschland

Die dritte Auflage des vom Institut für Gesundheits-Sy- stem-Forschung Kiel im Deutschen Ärzte-Verlag herausge- gebenen Buches „Das Gesundheitswesen in Deutschland“

wurde am 20. Juni 2000 in Moskau präsentiert. Prof.

Schepin, Direktor des Semashko-Instituts in Moskau, der die russische Ausgabe betreut hat, sagte bei der öffentlichen Vorstellung, dass es sich um das einzige Buch in russischer Sprache handele, das umfassend das Gesundheitswesen ei- nes anderen Landes darstellt. Damit werde die enge Zusam- menarbeit zwischen Russland und dem Institut für Gesund- heits-System-Forschung Kiel weiter gefördert.

Die Herausgabe der russischen Ausgabe des Buches wur- de von der Robert Bosch-Stiftung finanziell gefördert. Das Buch wird im russischen Sprachgebiet und insbesondere in der Russischen Föderation unentgeltlich verteilt. EB

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