• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Walther Kuhn, Ulrich Tröhler (Hrsg.): Armamentarium obstetricium Gottingense" (17.03.1988)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Walther Kuhn, Ulrich Tröhler (Hrsg.): Armamentarium obstetricium Gottingense" (17.03.1988)"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Dignover® 40/80 Dragees

Zusammensetzung: 1 Dragee enthält 40/80 mg Verapamilhydrochlorid. Anwendungsgebiete: Zur Behandlung der koronaren Herzkrankheit (chronisch stabile Angina, Ruheangina einschließlich der vase- spastischen Angina - Prinzmetal-Angina, Variant-Angina sowie der instabilen Angina - Crescendo-Präin- farkt-Angina), Angina pectoris bei Zustand nach Herzinfarkt, zur Behandlung der Störungen der Herz- schlagfolge wie paroxysmale supraventri kuläre Tachykardie,Vorhoff !Imme rn/Vo rhofflattern mit hoher Kam- merfrequenz außer beim WPW-Syndrom, s.»Gegenanzeigen«, supraventrikuläre Extrasystolie, entrikuläre Extrasystolie, soweit sie durch eine Myokardischämie bedingt ist, zur Behandlung des Bluthochdrucks (Hypertonie). Gegenanzeigen: Herz-Kreislauf-Schock, komplizierter frischer Herzinfarkt, schwere Erre- gungsleitungsstörungen, manifeste Herzinsuffizienz. Bei Vorhoff limmern, Vorhofflattern und gleichzeiti- gem WPW-Syndrom Gefahr einer Kammertachykardie.Vorsicht bei leichten Erregungsleitungsstörungen, niedrigem Blutdruck und deutlich verlangsamter Herzfrequenz. Während Schwangerschaft (besonders im ersten Drittel) und Stillzeit nur bei zwingender Indikation. Nebenwirkungen: Störungen der Erregungslei- tung im Herzen, Sinusbradykardie, Blutdruckabfall und Herzinsuffizienz,insbesondere bei Einnahme höhe- rer Dosen und/oder entsprechender Vorschädigung des Herzens. Gelegentlich Schwindel, Benommen- heit, Nervosität, Kopfschmerzen, Verstopfung, Müdigkeit, Übelkeit, Knöchelödeme, Hautausschlag sowie selten Gesichtsröte.Vereinzelt reversible Erhöhung der Serumtransaminasen und/oder alkalischen Phos- phatase.Vorsicht bei Patienten mit vorgeschädigter Leber. Eventuell Beeinträchtigung derVerkehrstüchtig- keit,insbes.im Zusammenwirken mitAlkohol.Wechseiwirkungen: Bei gleichzeitiger Einnahme vonVerapa- mil undAntiarrhythmika, Betarezeptorenblockern oder Inhalationsanästhetika kann es zu einergegenseiti- gen Wirkungsverstärkung auf das Herz und den Kreislauf kommen (Neigung zu höhergradigerAV-Blockie- rung,höhergradigerSenkung der Herzfrequenz,möglichesAuftreten einer Herzinsuffizienz),fernerzu einer verstärkten Blutdrucksenkung. Die intravenöse Gabe von Betarezeptorenblockern sollte während der Behandlung mit Verapamil unterbleiben.Verapamil kann die Wirkung blutdrucksenkenderArzneimittel ver- stärken. Unter gleichzeitiger Behandlung mit Verapamil und Chindin kann es zu einem verstärkten Blut- druckabfall und Lungenödem kommen. Bei gleichzeitiger Einnahme von Verpamil und Digoxin kann es durch Verminderung derAusscheidung durch die Nieren (renale Exkretion) zu einer Erhöhung der Digoxin- Serumspiegel kommen. Deshalb sollte vorsorglich auf Symptome einer Digoxin-Überdosierung geachtet, ggf. Digoxin-Plasmaspiegel bestimmt und, falls notwendig, eine Reduzierung der Glykosiddosis vorge- nommen werden. Packungen, Preise inkl. MwSt.: Dignover® 40: 50 Dragees DM 11,15; 100 Dragees DM 19,35.Dignover e 80:50 Dragees DM 18,25;100 Dragees DM 31,-Stand: Februar1988.Änderungen vor- behalten. Dignos-Chemie GmbH, 8000 München 70.

Dignokonstant ® Retardtabletten • Lösung

Zusammensetzung:1 Retardtablette enthält 10 mg Nifedipin; 1 ml (20Tropfen) Lösung enthält 20 mg Nife- dipin.Anwendungsgebiete: Behandlung der koronaren Herzkrankheit- chronisch stabile Angina pectoris (Belastungsangina), Ruheangina einschließlich der vasospastischen Angina pectoris (Prinzmetal-Angina, Variant-Angina) sowie der instabilen Angina (Crescendo-Präinfarkt-Angina), Angina pectoris nach Herzin- farkt (außerin den ersten BTagen nach dem akuten Myokardinfarkt). Behandlung der Hypertonle.Gegenan- zeigen: Dignokonstant 10 darf nicht im Herz-Kreislauf-Schock und während der gesamten Schwanger- schaft angewendet werden. Über die Anwendung in der Stillzeit liegen keine Erfahrungen vor. Vorsicht ist geboten bei ausgeprägt niedrigem Blutdruck (schwere Hypotonie < 90 mmHg syst.). Nebenwirkungen:

Begleiterscheinungen treten vorzugsweise zu Beginn der Behandlung auf; sie sind zudem oft leichter und vorübergehender Natur. Es kann zu Kopfschmerzen, Gesichtsrötung (Flush) und Wärmegefühl kommen.

Außerdem wurden in Einzelfällen - namentlich bei hoher Dosierung - Übelkeit, Müdigkeit, Schwindel, Haut- reaktionen und Parästhesien in Armen und Beinen, Blutdrucksenkung unter die Norm (hypotone Kreislauf- dysregulation),Herzklopfen (Palpitationen) und eine Erhöhung der Pulsfrequenz beobachtet. Gelegentlich treten Beinödeme aufgrund einer Erweiterung der Blutgefäße auf. Äußerst selten kann es unter längerer Behandlung zu Zahnfleischveränderungen (Gingiva-Hyperplasie) kommen, die sich nach Absetzen des Medikaments völlig zurückbilden.UnterDignokonstant können bis ca.30 Minuten nach Einnahme Schmer- zen im Bereich der Brust (Angina pectoris-Beschwerden) auftreten. In diesen Fällen sollte Dignokonstant abgesetztwerden,sofern ein kausalerZusammenhang zu vermuten ist.Bei Dialyse-Patienten mit schwerer maligner Hypertonie und irreversiblem Nierenversagen mit Hypovolämie ist Vorsicht geboten, da ein deut- licher Blutdruckabfall durch Vasodilatation entstehen kann. In sehr seltenen Fällen wurde eine Erhöhung des Blutzuckers im Serum (Hyperglykämie) beobachtet. Dies sollte vor allem bei Patienten mit Diabetes mellitus beachtet werden. Bei Patienten, bei denen Schwindel, Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Ubelkeit auftreten, kann das Reaktionsvermögen so weit verändert werden, daß die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehroderzum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Der blutdrucksenkende Effekt von Dignokonstant kann durch andere blutdrucksen- kende Arzneimittel verstärkt werden. Bei gleichzeitiger Anwendung von Nifedipin und ß-Rezeptoren-Blok- kern ist eine sorgfältige Überwachung der Patienten angezeigt, da es zu einer stärkeren Blutdrucksenkung kommen kann; auch wurde eine gelegentlicheAusbildung von Herzinsuffizienz genannt. Bei gleichzeitiger Verabreichung von Nifedipin und Cimetidin kann es zu einer verstärkten blutdrucksenkenden Wirkung

kommen. Packungen, Preise (inkl. MwSt.): Dignokonstant 10: 20 Retardtabletten (N1) DM 9,20;

50 Retardtabletten (N2) DM 22,-; 100 Retardtabletten (N3) DM 38,95. Dignokonstant Lösung 30 ml DM 29,90. Stand: Februar 1988. Änderungen vorbehalten. Dignos-Chemie GmbH, 8000 München 70.

Dignoretik® Tabletten

Zusammensetzung: 1 Tablette enthält: Amiloridhydrochlorid-Dihydrat 5,68 mg (entspr. 5,0 mg Amilorid- hydrochlorid, wasserfrei); Hydrochlorothiazid 50 mg. Anwendungsgebiete: Hypertonie. Kardial bedingte Odeme.Aszites und Ödeme infolge Leberzirrhose.Gegenanzeigen: Eingeschränkte Nierenfunktion (aku- tes Nierenversagen, schwere fortschreitende Nierenerkrankung, diabetische Nierenerkrankung; bei Serumkreatininwerten über 1,8 mg/100 ml bzw. Kreatininclearance unter 25 ml/min); Überempfindlichkeit gegenüber einer der Wirksubstanzen oder gegenüber Sulfonamidderivaten; erhöhter Blutkaliumspiegel (über 5,5 mmo1/1); Coma hepaticum (Leberversagen mit Bewußtseinsstörung). Bei einem Serumkreatinin- wert über1,5 mg/100 ml und einer GFR unter 60 ml/min sollte die Gabe von Dignoretik ® nur unter häufiger Kontrolle des Serumkaliumspiegels erfolgen.Während der Schwangerschaft oder der Stillzeit darf Dignore- tik nicht eingenommen werden. Dignoretik ist vor Prüfung der Nebenschilddrüsenfunktion und mindestens drei Tage vor Durchführung eines Glukosetoleranztests abzusetzen. Bei Kindern wird die Einnahme nicht empfohlen, da noch keine. ausreichenden Erfahrungen vorliegen. Nebenwirkungen: Störungen des Magen-Darm-Traktes (Oberbauchbeschwerden, Ubelkeit, Erbrechen) und auf verstärkte Harnausschei- dung "zurückzuführende Begleiterscheinungen (Mundtrockenheit, Muskelkrämpfe, Schwäche- und Schwindelgefühl). Erniedrigte oder erhöhte Serum- Kalium-Werte (daher werden gelegentliche Kalium- kontrollen empfohlen). Störung en des Harnsäure-,Kohlenhydrat-und Fettstoffwechsels (z. B.Ve rschlechte- rung von Gicht und Diabetes) sind möglich. Bei entsprechend disponierten Patienten sollten Harnsäure, Blutzucker und Blutfette kontrolliert werden. Bei Stoffwechselentgleisung und schweren Elektrolytstörun- gen sind Kontrollen in kurzen Abständen erforderlich. Kopfschmerzen, Hautreaktionen wie photoallergi- sches Exanthem undJuckreiz, Entzündung derBauchspeicheldrüse, Blutbildveränderungen (Anämie, Leu- kopenie oder Thrombopenie) und erhöhte Serum-Kalzium-Werte. Die genannten Nebenwirkungen treten nur bei einigen Patienten auf und sind gewöhnlich leichter Art und oft nur vorübergehend. Nur in seltenen Fällen ist deshalb ein Abbruch der Behandlung erforderlich. Bei Auftreten der vorgenannten Nebenwirkun- gen oder anderer ungewöhnlicher Erscheinungen sollte der behandelnde Arzt um Rat gefragt werden.

HInweis: Die Behandlung des Bluthochdruckes mit Dignoretik bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kon- trolle. Durch individuell unterschiedliche Reaktionen kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahmeam Straßen- verkehroderzum Bedienen von Maschinen beeinträchtigtwerden.Dies gilt besonders bei Behandlungsbe- ginn und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol. Wechselwirkungen: Dignoretik soll nicht gleichzeitig mit Medikamenten eingenommen werden,die den Kaliumspiegel beeinflussen (Triamte- ren, Spironolacton, Kaliumsalze). In diesem Zusammenhang ist auch die vermehrte Kaliumausscheidung bei Gabe von Glucocorficoiden zu beachten. Bei Kaliummangel ist die Wirkung von Herzglykosiden ver- stärkt. Eine kombinierte Therapie mit Lithium sollte vermieden werden, da die Toxizität von Lithium dadurch gesteigertwird.Bei Diabetikern kann Dignoretik dieWirkung blutzuckersenkenderMedikamente beeinflus- sen; daher werden gelegentliche Blut- und Harnzuckerkontrollen empfohlen. Dignoretik kann die Wirkung gleichzeitig gegebener blutdrucksenkenderMittel verstärken. Entsprechende Effektesind bei Barbituraten und Narkotika zu berücksichtigen. Die blutdrucksenkende und natriumausscheidende Wirkung von Thiaziden kann durch gleichzeitige Gabe von Indometacin und anderen, die Prostaglandinsynthese hem- mende Substanzen, z.B. Acetylsalicylsäure, abgeschwächt werden. Aufgrund des Thiazidgehaltes von Dignoretik kann dasAnsprechen auf Tubocurarin erhöht sein.DieAnsprechbarkeit derArterien auf Noradre- nalin kann vermindert sein. Die Wirkung von Alkohol kann verstärkt werden. Darreichungsform, Packungs- größen, Preise (inkl. MwSt.): 20 Tabletten (N1) DM 7,85; 50 Tabletten (N2) DM 17,20; 100 Tabletten (N3) DM 29,95.Verschreibungspflichtig. Stand: Februar 1988. Änderungen vorbehalten. Dignos-Chemie GmbH, 8000 München 70.

T. Büchner, G. Schellong, W. Hiddemann, D. Urba- nitz, J. Ritter (Eds.): Acute Leukemias, Haematology and Blood Transfusion, Vo- lume 30, Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg, 1987, XXVI, 586 Seiten, 218 DM

Wenn die Arbeitsgruppe um die Münsteraner Interni- sten und Kinderkliniker Büchner und Schellong unter Mitarbeit von über 30 Auto- ren ein fast 600 Seiten starkes Buch über die Strategien bei akuter Leukämie herausgibt, so darf man sicher sein, um- fassende Informationen nach dem neuesten Stand, darun- ter viele Therapieschemata, zu finden. Der Band ist für den Standardarzt, in dessen Hände die Leukämie ohne- hin nicht mehr gehört, zu ausführlich, um so wertvoller für den Spezialisten.

Rudolf Gross, Köln Walther Kuhn, Ulrich Tröhler (Hrsg.): Armamen- tarium obstetricium Gottin- gense, Eine historische Sammlung zur Geburtsmedi- zin, Verlag Vandenhoeck &

Ruprecht, Göttingen, 1987, 21 x 28,5 cm, dreisprachig, 216 Seiten, 159 Abbildungen, Leinen, 78 DM

Die moderne Geburtsme- dizin hat nicht nur durch eine apparative Überwachung des Geburtsvorgangs und zahlrei- che Möglichkeiten der Ge- burtserleichterung, durch die Verbesserung operativer Möglichkeiten einschließlich Anästhesie und durch die vorgeburtliche Überwachung von Mutter und Kind den Geburtsvorgang selbst huma- nisiert und Mütter- und Säug- lingssterblichkeit auf ein frü- her unvorstellbares Niveau gesenkt. Die intensive Über- wachung des Kindes unter der Geburt zwecks frühzeiti- ger Erkennung von Gefah- rensituationen war damals unbekannt, der Kaiserschnitt war im Prinzip bekannt, aber in seinem Ausgang für die Mutter fast mit Regelmäßig- keit tödlich. Der vaginale Geburtsweg mußte daher un- ter allen Umständen einge- halten werden, Erzwingung

A-645

(2)

DEUTSCHES

ÄRZTEBLATT BUCHBESPRECHUNGE

mit Instrumentenhilfe war notwendig und führte nicht selten zu schweren Verlet- zungen des Kindes mit To- desfolge, und nicht selten wurde daher der intrauterine Tod abgewartet, um mit zer- stückelnden Operationen ei- ne Lösung zu erreichen.

In großartiger Weise schil- dert das vorliegende Buch anhand der kunstvoll entwik- kelten Instrumente das ge- burtshilfliche Bemühen unse- rer Vorfahren. Außer Ge- burtszangen sind Instrumente zur Extraktion des toten Kin- des dargestellt, Geburtsbet- ten der damaligen Zeit, In- strumente zur Beckenmes- sung, zum Blasensprengen und zur Wendung des Kin- des. Verformte Becken (Osteomalazie, Rachitis), wie wir sie heute nicht mehr sehen, sind dargestellt und außer der kindlichen Skelett- und Schädelsammlung für die Lehre bestimmte Kopfmo- delle von Kindern. Aus dem gynäkologischen Bereich sind Wachsmodelle von Brust und äußerem sowie innerem Ge- nitale abgebildet, aber auch Untersuchungsspecula, Pes- sare und Hysterophore.

Milchpumpen und Hilfsmittel zur Ernährung der Neugebo- renen kannte man damals schon. Auch die Pockenimp- fung war bereits eingeführt und fand schnell große Ver- breitung (Impfnadeln).

Peter Stoll, Mannheim

Uwe Stocksmeier: Thera- piekompaß, Wege zur Ge- sundheit ohne Medikamente, 2., überarbeitete Auflage, Deutscher Ärzte-Verlag, Köln, 1986, 446 Seiten, 96 Abbildungen in 98 Einzeldar- stellungen, gebunden, 64 DM

Auf 446 Seiten gelingt es den über 20 Autoren, ein Handbuch zu gestalten, das nicht nur als Nachschlagwerk für Erfahrene, sondern auch als Lehr- und Lernbuch für ärztliche und nichtärztliche Therapeutin bestens geeignet ist. Am meisten besticht aber der ganzheitliche, integrative Zugang zum Leiden des Pa- tienten, ob es sich nun um Autogenes Training, Gymna-

stik, Infarktnachbetreuung, Ernährungsberatung, Rau- cherentwöhnungsgruppen und vieles andere mehr han- delt. Dieses Buch liefert den erfrischenden Nachweis, daß sich über Standesquerelen hinweg ein fruchtbarer Weg der Zusammenarbeit gehen läßt, wo das Leiden des Pa- tienten umfassend ernst ge- nommen wird. Der Therapie- kompaß ist als Plädoyer eines Miteinanders der helfenden Berufe beispielgebend.

Dr. Sedlak

Jerome Kagan: Die Natur des Kindes, Aus dem Ameri- kanischen von Friedrich Griese, R. Piper Verlag, München/Zürich, 1987, 408 Seiten, gebunden, 48 DM

Die psychologische und pädagogische Forschung ver- tritt in jüngster Zeit immer mehr die These, daß der Mensch in einem geringeren Maße, als man eine Zeitlang vermutet hatte, allein von seinen Erbanlagen bestimmt wird. Anderseits gibt es sogar Pädagogen, die unter dem Eindruck der großen Verän- derbarkeit des Menschen be- haupten: Der Mensch ist rest- los machbar!

Zu dem schon in der 3.

Auflage angebotenen „Kurs- buch der Erziehung" aus der Feder der bekannten Psycha- gogin Christa Meves bietet die vorliegende Neuerschei- nung von Jerome Kagan, Professor für Entwicklungs- psychologie an der Harvard University und Autor zahlrei- cher Bücher über Kinderpsy- chologie, einen wissenschaft- lichen Kontext. Er hat seine langjährigen Forschungsar- beiten mit Kindern und Jugendlichen in diesem Buch zusammengefaßt. Mit dem neuen Begriff der Diskonti- nuität in seiner Theorie der psychischen Entwicklung wird die heute allgemein ver- tretene Annahme angezwei- felt, daß Erlebnisse der Kind- heit, hauptsächlich der frü- hen, für das ganze weitere Leben von schicksalhafter Bedeutung seien. Kagan schreibt der Biologie der Rei- fung eine wesentlich stärkere

Bedeutung zu, als es in den heute herrschenden Entwick- lungstheorien üblich ist. Die Quintessenz seiner jahrelan- gen Forschung ist in sieben Es- says dieses Buches niederge- legt. Der Autor bemüht sich, nach seinen eigenen Worten,

„der Genauigkeit den Vorzug zu geben und nicht dem Wunsch nachzugeben, das zu schreiben, was die meisten Le- ser nach seiner Vermutung gerne hören würden."

Schon die Originalausga- be des Buches, erschienen 1984 unter dem Titel „The Natur of the Child", sorgte mit seinen Thesen für Aufre- gung unter Fachleuten und für Erleichterung bei den El- tern, die aber nicht aus der Erziehungspflicht entlassen werden.

Hannes Sauter-Servaes, Singen

Siegfried Kruschwitz, N.

F. Izmerov: Arbeitshygiene der berufstätigen Frau, VEB Verlag Volk und Gesundheit, Berlin (Ost), 1986, 297 Sei- ten, 43 Abbildungen, 68 Ta- bellen, Leinen, 62 DM

Laut Buchumschlag ist

„in der DDR die Gleichbe- rechtigung der Frau in allen Lebensbereichen verwirk- licht". In der vorliegenden Schrift werden von Vertre- tern der verschiedensten Fachdisziplinen aus der DDR und der UdSSR medizini- sche, soziologische und ge- sellschaftspolitische Fragen der Berufstätigkeit der Frau und Mutter dargestellt. Für die Autoren hat der Arbeits- einsatz werdender Mütter vorrangige Bedeutung, „um eine Vereinbarkeit von Be- rufstätigkeit und Mutter- schaft immer besser zu er- möglichen". In zahlreichen Einzelbeiträgen mit unter- schiedlichem Gewicht wer- den Themen wie die Stellung der Frau in der Gesellschaft, Gesundheitszustand der be- rufstätigen Frau, Einfluß von Belastungs- und Schadfakto- ren auf den weiblichen Orga- nismus und arbeitsmedizini- sche Betreuung der werktäti- gen Frau.

H. H. Marx, Stuttgart

C. Diehm, H.-J. Recht- steiner: Wer heilt, hat recht?, Ozontherapie, Hämatogene Oxidations-Therapie und Sauerstoff-Mehrschritt-The- rapie bei arterieller Ver- schlußkrankheit, Eine kriti- sche Analyse, W. Zuck- schwerdt Verlag, München, 1988, VIII, 87 Seiten, 38 DM Untersucht werden drei

„Alternativtherapien". Be- sonders geprüft werden die angegebenen Indikationen zur Therapie peripherer arte- rieller Verschlußkrankheit aufgrund bisheriger Berichte.

Demnach gibt es keine The- rapiestudie, die dem aner- kannten Prüfstandard ge- recht wird. Die Autoren wei- sen auf zahllose Unstimmig- keiten, methodische Fehler und Widersprüche hin. Das Studium der ausführlich an- gegebenen Originalarbeiten wird empfohlen.

Kritisch abgehandelt wer- den die verschiedenen Theo- rien, welche diesen Verfah- ren zugrundegelegt werden.

Demnach ist man von einer wissenschaftlichen Unter- mauerung der Thesen weit entfernt. Wichtig ist die Dis- kussion des Therapierisikos, das von den meisten Anwen- dern verharmlost oder sogar ignoriert wird. Bei intravasal injizierten Ozonsauerstoffge- mischen sind Gasembolien in Zentralnervensystem oder Lungenstrombahn zu be- fürchten. Kritisch gehen die Autoren mit der Indikations- liste um. Vom Asthma bis zur Zerebralsklerose werden die Verfahren als Universal- mittel angepriesen, und es verwundert nicht, daß auch AIDS in die Indikationsliste aufgenommen wurde (Ozon- therapie).

Das vorliegende Buch ist eine wichtige Dokumenta- tion über die mit großem propagandistischem Auf- wand empfohlenen Thera- pieverfahren, die mit Recht unter die „unbewiesenen Verfahren" einzureihen sind. Es muß besonders be- grüßt werden, daß auch die Risiken und die Probleme der Kostennutzenanalyse ab- gehandelt werden. G. Sch.

A-646 (14) Dt. Ärztebl. 85, Heft 11, 17. März 1988

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Äußerst selten wurden bei struktur- ähnlichen Calciumantagonisten Fälle von Gingiva-Hyperplasie und Gynäkomastie sowie bei Hypertoniepatienten nach plötz- lichem Absetzen

Äußerst selten kann es unter längerer Behandlung mit Nifedipin zu einer Gingiva-Hyperplasie kommen, die sich nach Absetzen völlig zurückbildet.. In Einzelfällen wurden

Äußerst selten kann es unter längerer Behandlung mit Nifedipin zu einer Gingiva-Hyperplasie kommen, die sich nach Absetzen völlig zurückbildet.. In Einzelfällen wurden

Äußerst selten wurden bei struktur- ähnlichen Calciumantagonisten Fälle von Gingiva-Hyperplasie und Gynäkomastie sowie bei Hypertoniepatienten nach plötz- lichem Absetzen

Mit einem neuen Gerät, das den Basisbereich der nicht invasiven Beatmung so- wie der Beatmungs- und Atemtherapie abdeckt, wird dem Trend der Versorgung, Pflege und Therapie zu Hau-

Äußerst selten wurden bei struktur- ähnlichen Calciumantagonisten Fälle von Gingiva-Hyperplasie und Gynäkomastie sowie bei Hypertoniepatienten nach plötz- lichem Absetzen

Äußerst selten kann es unter längerer Behandlung mit Nifedipin zu einer Gingiva-Hyperplasie kommen, die sich nach Absetzen völlig zurückbildet. In Einzelfällen wurden

Äußerst selten wurden bei struktur- ähnlichen Calciumantagonisten Fälle von Gingiva-Hyperplasie und Gynäkomastie sowie bei Hypertoniepatienten nach plötz- lichem Absetzen