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Archiv "ROTE LISTE: Zusammenfassung nach Indikation unsinnig" (17.07.1975)

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Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen BRIEFE AN DIE REDAKTION

und ihres Versagens vor. Er tut es nicht korrekt und sachlich, sondern aggressiv und polemisch in der un- verkennbaren Absicht, die Ärzte vor einer breiten Öffentlichkeit zu diffamieren und zu provozieren.

Dennoch — wir sollten nicht Glei- ches mit Gleichem vergelten und in unsachlicher Polemik darauf rea- gieren. Gleichzeitig aber müssen wir uns fragen, warum die „Spie- gel"-Journalisten das eigentlich tun. Ginge es ihnen zu allererst um eine Abhilfe der Mängel, die sie aufgedeckt zu haben meinen, gäbe es dazu wirksamere Wege als die unsachliche öffentliche Polemik.

Einmal aber schreiben Journali- sten, um das zu tun, was sie den Ärzten vorwerfen, nämlich damit gutes Geld zu verdienen. Wer sich mit ärztlichen Belangen beschäf- tigt, kann immer auf ein breites Pu- blikumsinteresse rechnen, und das dient der Auflagenhöhe der Zeit- schrift. Das andere und wichtigere Motiv aber dürfte der Neid sein.

Nicht einmal so sehr der Neid auf das Geld, das die Ärzte verdienen.

Das verdienen andere auch, und man nimmt es ihnen nicht übel.

Vielmehr ist es der Neid auf die Achtung und das Ansehen, das die Ärzte in der Gesellschaft genießen.

Daß dies trotz der jahrelangen Dif- famierungen der Ärzteschaft durch die Massenmedien unverändert so ist, muß den Journalisten die Er- folglosigkeit ihrer Bemühungen vor Augen führen und sie frustrieren.

Sich durch Tatsachen verunsichern zu lassen — sich etwa zu fragen, ob man sachlich vielleicht falsch liegt — ist nicht die Art der Ideolo- gen, die ausgezogen sind, das Sy- stem zu verbessern (und System- veränderung ist doch letztlich das Ziel aller Attacken gegen die freie Ärzteschaft!). So werden die An- griffe nur immer heftiger werden, und die Systemkritiker werden nicht eher ruhen, bis es ihnen ge- lungen ist, diejenigen, die in ihren Augen „Halbgötter in Weiß" sein wollen, endgültig anzuschwärzen.

Daß unsere Gesellschaft dann kei- ne bessere, sondern nur eine schlechtere und vor allem eine in- humanere Medizin haben wird, kann auf Grund vieler Indizien und

der Vergleichsmöglichkeit mit „so- zialistischen" Gesundheitssyste- men in anderen Ländern mit Si- cherheit vorausgesagt werden.

Damit es nicht so weit kommt, dür- fen wir Ärzte nicht nur verärgert und gekränkt auf diese Attacken gegen uns reagieren. Wir müssen vielmehr Signale der Zeit in ihnen erkennen, die uns auffordern, Re- formen und Verbesserungen dort vorzunehmen, wo sie vonnöten sind. Wenn wir es nicht selbst tun, wird es von anderer Seite mit uns getan werden!

Dr. med. Klaus Franke 7267 Bad Teinach

MONITUM

Die umstrittene „Monitor"-Sendung von Dr. Rüdiger Hoffmann zum Thema Arz- neimittelforschung war Inhalt von zwei Zuschriften an den WDR-Intendanten.

Daraus ein Auszug (zum Vorgang selbst vgl. DEUTSCHES ÄRZTEBLATT, Heft 7 1975).

Meinungsmacher in „Monitor"

... Ihre Aufgabe, Herr von Bis- marck, ist es doch schließlich, zu verhindern, daß im Fernsehen ver- antwortungsloser Journalismus be- trieben wird. Ihre Zuschauer sind zwar gewohnt, in politischen Ange- legenheiten unsachliche Meinungs- duschen hinzunehmen, aber im Ge- sundheitsbereich sind unsachliche selbstherrliche Meinungsmacher einfach nicht am Platze. Ein Jour- nalist, der derart unverantwortlich handelt, wie der für die obenge- nannte Monitorsendung verant- wortliche, ein solcher Journalist gehört nicht in die Redaktionsstu- ben und schon gar nicht in diejeni- gen einer öffentlich-rechtlichen An- stalt. Eigentlich finde ich es sehr verwunderlich, daß Ihrerseits nicht schon längst öffentlich erklärt wur- de, welche personellen Konse- quenzen aus dieser empörenden und für den WDR äußerst blama- blen Misere gezogen wurde.

Dr. med. Hans-Guido Weiser 6382 Friedrichsdorf 3 Adalbert-Stifter-Straße 6

ROTE LISTE

Zu dem Leserbrief von Dr. med. M.

Hopmann im DEUTSCHEN ÄRZTE- BLATT, Heft 16/1975:

Zusammenfassung nach Indikation unsinnig

Endlich jemand, der mir aus dem Herzen spricht und die so ange- priesene neue Rote Liste als das bezeichnet, was sie wirklich ist, nämlich unpraktisch und fehlerhaft.

In der alten Roten Liste fanden wir eine schnelle Information über ein bestimmtes Präparat bezüglich zu rezeptierender Packungsgröße, Verordnungsform und Preis. Die jetzige Zusammenfassung nach In- dikationen ist m. E. völlig unsinnig, da es hierfür andere Bücher gibt.

Auch ist nichts so fehlerhaft wie die Zusammenstellung von Medika- menten nach Indikationen, da sich die Indikationsgebiete vielfältig überschneiden. Das geht sogar so weit, daß die Herausgeber der neu- en Roten Liste ein und dasselbe Präparat, welches in Deutschland unter zwei verschiedenen Namen im Handel ist, unter zwei verschie- denen Indikationsgebieten einge- ordnet haben, aber das eine Präpa- rat nur unter der einen Indikation und das andere Präparat unter der anderen Indikation. Die eigentliche Absicht der Neuordnung der Roten Liste, daß gleichartige Präparate unter einer gleichen Indikations- gruppe zusammengefaßt werden sollen, wird hier also auf den Kopf gestellt.... Es wäre wirklich sinn- voller, die Rote Liste wieder wie früher in alphabetischer Anord- nung der Präparate erscheinen zu lassen; diesem alphabetischen Präparateregister mag dann ein Verzeichnis der Arzneispezialitäten nach Indikationsgruppen in Kurz- form angehängt sein.

Privatdozent

Dr. med. Berend Willms Leitender Arzt

der Klinik für Diabetes und Stoffwechselkrankheiten 3422 Bad Lauterberg/Harz Kirchberg 21

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 29 vom 17. Juli 1975 2125

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