Die Information:
Bericht und Meinung
NACHRICHTEN
Bewerbungsfrist bei der ZVS:
15. Januar 1975
In diesen Tagen läuft die Studien- platzvergabe für das kommende Semester an. Mehr als 60 000 Stu- dienaspiranten erwartet die Zen- tralstelle für die Vergabe von Stu- dienplätzen (ZVS) diesmal in den sechs verschiedenen zu bearbei- tenden Vergabeverfahren. Die Be- werbungsfrist endet unwiderruflich am 15. Januar 1975. Anträge, die bis zu diesem Termin nicht voll- ständig der ZVS vorliegen, müssen von der Teilnahme am Verfahren ausgeschlossen werden. Es emp- fiehlt sich daher, sofort die Bewer- bungsunterlagen bei der Zentral- stelle für die Vergabe von Studien- plätzen, 46 Dortmund, Postfach- Nr. 80 00 anzufordern. Der Anfrage sollen zwei internationale Antwort- scheine — erhältlich bei jedem Postamt — beigefügt sein. Anzuge- ben ist der genaue Studienwunsch (zum Beispiel: Humanmedizin). EB
Kurzzeitbehandlung entlastet
Landeskrankenhäuser
Unter der Leitung des Mainzer Psychiaters Prof. Dr. med. Dietrich Langen veranstaltet die „Aktion Suchthilfe e. V." in Düsseldorf am 15. Januar 1975 in der Neuen Mes- se zu Düsseldorf ein Ärzte-Sym- posion mit dem Titel „Neueste Er- fahrungen in der Behandlung des Alkoholismus". Hinter diesem nicht sehr aussagekräftigen Titel ver- birgt sich eine Fragestellung, die von großer gesundheitspolitischer Aktualität ist: Bisher galt weitge- hend eine Langzeittherapie zur Al- koholentwöhnung von mindestens sechs Monaten als die einzige er- folgversprechende Heilmaßnahme, insbesondere nachdem in zuneh- mendem Maße Patienten auftraten, vor allem unter Frauen und Ju- gendlichen, bei denen eine „kom- binierte Abhängigkeit" von Alkohol und beispielsweise Medikamenten vorliegt.
Inzwischen liegen jedoch auch Er- fahrungen über mittelfristige Be- handlungsmethoden vor, wo bei ei- ner stationären Behandlung von sechs bis zwölf Wochen durch ein- geübte therapeutische Teams in psychosomatischen Kliniken zu- mindest die gleichen Erfolgsaus- sichten angenommen werden. Bei dem Symposion wird Prof. Dr.
Glatt, Leiter der Suchtbekämpfung in einem mittelenglischen Kranken- hausbezirk, im Hauptreferat die Er- fahrungen aus aller Welt und ins- besondere auch die Ergebnisse ei- ner neuen britischen Erhebung über die mittelfristige Entziehungs- behandlung vortragen.
Ferner werden die ersten Ergebnis- se eines weiteren Verfahrens be- kanntgemacht werden, das aus ei- ner kurzfristigen stationären Entgif- tung von zwei bis drei Wochen mit anschließender ambulanter Grup- pentherapie besteht. Dr. Thomas Zickgraf, Geschäftsführender Arzt in der Bundesärztekammer, trägt eine Bestandsaufnahme der Alko- holismustherapie in der Bundesre- publik vor und erörtert Möglichkei- ten ihrer Verbesserung. Dieses Symposion kann als ein Beispiel dafür angesehen werden, wie au- ßerhalb jeglicher politischer Pole- mik in unserem Lande Verbesse- rungen der psychiatrischen Versor- gung und die Entlastung der psychiatrischen Großanstalten dis- kutiert werden können (Auskunft:
Aktion Suchthilfe e. V., 4 Düssel- dorf, Graf-Adolf-Str. 37 a). Zz
Bundesgesundheitsrat:
Pockenimpfzwang aufheben
Pflichtimpfungen gegen Pocken soll es zwar weiter geben, doch soll auf die Erstimpfung im Kindes- alter verzichtet werden, wenn gleichzeitig verschiedene Sicher- heitsmaßnahmen ergriffen werden.
Dies empfahl der Bundesgesund- heitsrat dem Gesetzgeber. Voraus- setzung sei allerdings, daß eine Reihe anderer Sicherheitsmaßnah- men ergriffen werde. Dazu gehöre
zum Beispiel die Impfpflicht für Ärzte und Pflegepersonal. Die risi- kolose Wiederimpfung für 12jähri- ge solle vorerst beibehalten wer- den. Darüber hinaus wird angeregt, auch die Impfungen im internatio- nalen Reiseverkehr zunächst beizu- behalten und die Impfzeugnisse strenger als bisher zu kontrollie- ren. Staatssekretär Wolters er- wähnte, daß im Jahresdurchschnitt derzeit ein Fall von Dauerschädi- gung oder Tod auf rund 23 400 Erstimpfungen entfalle. Für „dring- lich erwünscht" hält der Bundesge- sundheitsrat Maßnahmen zur Früh- erkennung von Herz- und Kreis- laufkrankheiten. Dabei sollten nach seiner Auffassung zwei Methoden angewendet werden, und zwar ein vom Patienten selbst auszufüllen- der Fragebogen zur Ermittlung von Risikofaktoren und eine Reihe von Messungen durch den Arzt. Das Elektrokardiogramm könne nach dem heutigen Stand der Technik nicht empfohlen werden. Staatsse- kretär Wolters sagte, in einer Un- tersuchung sollten geeignete Me- thoden erprobt werden. DÄ
Schwerbehinderte gleichstellen
Unabhängig von der Ursache der Behinderung sollen künftig alle Schwerbehinderten auch bei der Befreiung von der Kraftfahrzeug- steuer und der unentgeltlichen Be- förderung im öffentlichen Perso- nenverkehr gleichgestellt werden.
Auf entsprechende Gesetzentwürfe der Bundesregierung wies der Par- lamentarische Staatssekretär des Bundesarbeitsministeriums, Her- mann Buschfort, hin. CI
In einem Satz
Ausländische Ärzte — In der Bun- desrepublik Deutschland waren Anfang 1974 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes insge- samt 6514 ausländische Ärzte be- rufstätig, darunter 5930 hauptamt- lich am Krankenhaus. HC