• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Die „Schutzwürdigkeit“ des Lebens in der Diskussion um die Fristenregelung: Schlußwort" (05.09.1974)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Die „Schutzwürdigkeit“ des Lebens in der Diskussion um die Fristenregelung: Schlußwort" (05.09.1974)"

Copied!
3
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen

„Schutzwürdigkeit" des Lebens

haupt nicht begreifen, daß ein Kind zur „Unzeit" zur Welt kommt. Dar- aus folgt, daß auch Oma und Opa und der Kriegsversehrte zur „Un- zeit" Wohnung, Kleidung und Er- nährung benötigen. Weiterhin: Wo sind denn die Familien mit 8 — 10

— 14 Kindern unserer Vorfahren, denen bei weitem nicht die techni- schen und materiellen Errungen- schaften zur Verfügung standen wie heute. Wieso können Sie glo- bal von einer Notlage jener Famili- en sprechen, die vielleicht 2, 3, höchstens 4 Kinder haben, die bei uns in Deutschland, vielleicht ab- gesehen von der Sowjetzone und den russisch und polnisch verwal- teten deutschen Ostgebieten, im allgemeinen noch immer in einer Wohlstandsgesellschaft leben?

Nach Ventilieren dieser Frage müßten Sie mir zugeben, daß es weniger materielle Notlagen, als Egoismus und Luxuswunsch sind, welche „Vater und Mutter durch die Geburt überfordern".

Haben Sie noch nie gehört, daß ein Kind die Ehepartner binden und versöhnen kann, daß ein zunächst abgelehntes oder mit Sorgen er- wartetes Kind schließlich mit Freu- den aufgenommen, erzogen und als Glücksfall betrachtet wird, selbst in einer heute ohnedies sel- tenen, kinderreichen Familie? Ich staune, daß Sie als Kollege, der sich mit der Nahtstelle von Psyche und Soma befaßt, hierin so wenig Einblick haben. Noch nie habe ich von einem Kranken erfahren, daß er betroffen von seiner Mutter ge- hört hat, er sei ein ungewolltes Kind.

Wie darf ich das verstehen, daß für viele Frauen eine zu frühe (die meisten Erstschwangerschaften sind meines Erachtens zu spät) Schwangerschaft die Frau in ihrer sozialen Existenz im Kern trifft?

Erlauben Sie mir, daß ich einflech- te, diese verbogene Betrachtungs- weise nicht zu verstehen. Eine Schwangerschaft trifft doch eine Frau in ihrer ureigensten und ihr zugehörigen Mütterlichkeit. Inso- fern bedeutete sexuelle Betätigung

und Lusterleben nur insoweit „Risi- ko oder Nachteile", als es sich um Verbreitung von Geschlechtskrank- heiten handelt; das natürliche Er- gebnis eines sexuellen Aktes in Gestalt eines neuen Menschen kann doch nie „Risiko oder Nach- teil" sein. Wie darf ich es verste- hen, daß es „ungewollte Kinder"

gibt?

Die Probleme, die heute einer kin- derreichen Familie, bzw. einer ledi- gen Mutter aufgegeben sind, soll- ten in einem Staat, der sich „sozia- ler Rechtsstaat" nennt, lösbar sein können. Hier scheint mir allerdings ein weites Feld für Maßnahmen und Reformen auf den verschie- densten Gebieten zu liegen.

Immerhin bestätigen Sie den auch von mir beobachteten Tatbe- stand, daß Patientinnen, die abge- trieben haben, hierin eine „Ursa- che von Schuldgefühlen und von andauernden Verstimmungen" fin- den müssen. Aber dieses Schuld- gefühl entfällt doch nicht dadurch, daß der im Schwangerschaftsab- bruch liegende Tötungsvorgang le- galisiert wird; auch ein Mörder wird lebenslang „Gewissensbisse"

haben. Können Sie sich ehrlich zu der Meinung bekennen, daß ir- gendeine staatliche, gesetzliche Regelung, bei uns sogar entgegen den Bestimmungen des Grundge- setzes, je ein Gewissen entlasten könnte? Und gewissenlose Lumpen lassen sich ohnedies von keinen papierenen Bestimmungen, Geset- zen und Verordnungen beeindruk- ken.

Dr. med. Wolfgang Garmann Leitender Arzt

der Inneren Abteilung am Städtischen Krankenhaus 8972 Sonthofen

Schlußwort

Unter den zustimmenden und kriti- schen Zuschriften, die ich auf mei- ne Stellungnahme vom 25. April 1974 bekommen habe, sind diese beiden dem DEUTSCHEN ÄRZTE- BLATT zugegangenen bemerkens-

wert, weil sie offenbar andere grundsätzliche Positionen deutlich werden lassen.

Wenn ich in der Äußerung von Herrn Kollegen Garmann keinen

„Trost finden kann", wie er es mir nahelegt, so liegt das sicher nicht einfach an dem herablassenden Ton gegenüber meinen „sicher gut gemeinten", aber „oberflächlichen Argumentationen", die er für be- sonders „verkrampft, verstellt und verschränkt" (er meint wohl be- schränkt) hält. Er nimmt „Familien mit 8, 10 und 14 Kindern unserer Vorfahren" als Vorbild und findet, wo ich Existenzsorgen und Über- forderung von Vater und Mutter durch die Geburt weiterer Kinder sehe, nur „Egoismus und Luxus- wunsch". Er spricht im Zusammen- hang der Schwangerschaftsunter- brechung von „Mördern", die auch

„lebenslang ‚Gewissensbisse — ha- ben und von „gewissenlosen Lum- pen", die sich von Gesetzen ohne- hin nicht beeindrucken lassen. Es ist mir erst nach längerem Nach- denken deutlich geworden, wie „die deutschen Ostgebiete" und „die menschenverachtenden Tyranneien und Diktaturen marxistischer Aus- prägung" in unsere Diskussion kommen. Sollte seine Argumenta- tion in der Zeit wurzeln, als die deutsche Zukunft im Osten gese- hen wurde, als im 3. Reich der Schutz des Lebens im Mutterleib, jedenfalls bei den als deutsch be- zeichneten Frauen, streng geachtet und das Leben von geborenen und ungeborenen Juden, Angehörigen anderer Völker und politisch an- ders Denkenden wertlos und au- ßerhalb jeden Rechts war, so daß fünf Millionen planmäßig vernichtet wurden? Ohne diese Perspektive aus der Vergangenheit müßte in der Gegenwart doch deutlich wer- den, daß westliche Demokratien wie England, Schweden und viele andere seit vielen Jahren die Schwangerschaftsunterbrechung gesetzlich geregelt haben und die- se Frage mit Tyranneien und Dik- taturen marxistischer Ausprägung wirklich nichts zu schaffen hat?

An keiner Stelle habe ich die zu- künftige Leistungsfähigkeit der

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 36 vom 5. September 1974 2595

(2)

Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen

„Schutzwürdigkeit" des Lebens

wohl in einer Zeit, wo „Natürlich- einer Umfrage offenbar weniger keit" und nicht Menschlichkeit die Gewicht haben soll.

höchsten Werte waren.

Frucht im Mutterleib als Wert ein- geführt, vielmehr auf die gesamten Chancen der körperlichen, seeli- schen und geistigen Lebensentfal- tung hingewiesen. Unser Land mag auf dem Weg zu einer größeren Chancengleichheit der Menschen sein, verwirklicht ist sie bei weitem nicht. Ob Herr Kollege Garmann als uneheliches, in einem Kinder- heim aufgewachsenes Kind in Sont- hofen die Chance gehabt hätte, leitender Arzt in einem Städtischen Krankenhaus dort zu werden? Ich bezweifle das.

In der sexuellen Betätigung wird von ihm nur Risiko oder Nachteile gesehen, insoweit es sich um Ver- breitung von Geschlechtskrankhei- ten handelt. Als „das natürliche Er- gebnis eines sexuellen Aktes" wird es angesehen, daß ein neuer Mensch zur Welt kommt. Wie die katholische Kirche es früher in man- chen jetzt verlassenen Verkündi- gungen tat, sieht er offenbar den sexuellen Akt ganz auf die Fort- pflanzung ausgerichtet und leugnet damit den Liebeswert des Sexuel- len. Dadurch wird nicht nur jede Schwangerschaftsverhütung über- flüssig und „unnatürlich", in dieser einseitigen Interpretation wird das von der Fortpflanzungsfunktion Un- abhängige der Sexualität in sei- nem kommunikativen zwischen- menschlichen Geschehen und sei- nen Qualitäten völlig entwertet.

Wie Herr Kollege Garmann schreibt, hat er nie von ungewoll- ten Kindern gehört, nie erfahren, wie sehr eine zu frühe Schwanger- schaft eine in Berufsausbildung be- findliche alleinstehende Frau, etwa eine Studentin, in ihrer sozialen Existenz treffen kann. Ob hier eine Kommunikationsstörung im Spiele ist, etwas was es schwer macht zu hören und zu sprechen? Ich muß sagen, daß mich das Fehlen jegli- chen Verständnisses für Probleme von Frauen in der Notlage einer ungewollten Schwangerschaft, die einseitige Interpretation des Sexu- ellen und die Neigung zur Verurtei- lung bei einem Arzt, der offen für menschliche Schwäche und Not sein sollte, erschüttert. Sie wurzelt

Mit Herrn Pechei stimme ich über- ein, daß das „eigentliche Arztsein"

nicht allein auf die körperlichen Faktoren gerichtet sein sollte. Die Einengung auf den biologischen Gesichtspunkt ist aber gerade auch in seinem Schreiben zu spü- ren: Nur im abwertenden Sinne wird bei ihm von Wunschkindern gesprochen, während ich es für eine unabdingbare Voraussetzung einer gesunden körperlichen und seelischen Entwicklung ansehe, daß ein Kind gewünscht werden kann. Daß auch viele ungewünscht geborene Kinder von der Mutter dann angenommen und geliebt werden, in vielen Fällen eine gute Entwicklung nehmen können, än- dert nichts an den entscheidenden Einengungen bei vielen, die ein- fach die sozialen und menschli- chen Voraussetzungen nicht, oder gegenwärtig noch nicht haben, um einem Kind Mutter oder Vater sein zu können.

Es hört sich sicher für alle gut und befriedigend an festzustellen, daß liebende Eltern zu wünschen sind.

Daß aber uneheliche, zur Unzeit geborene Kinder von ihren Müttern

— das Wort Mutter und Frau taucht bei Herrn Pechel nicht auf — in Heimen unterkommen müssen, wo sie von der ersten Stunde an ge- genüber Kindern, die in der Familie aufwachsen, benachteiligt sind, wird damit nicht aus der Welt ge- schafft, daß „wir als Eltern unsere Kinder akzeptieren". Wenn Herr Pechel die Kinder in den Heimen der Umgebung seiner Praxis in Wuppertal untersucht, wird er fest- stellen, daß der körperliche, seeli- sche und geistige Entwicklungs- rückstand erheblich ist. Eine über- durchschnittlich große Zahl landet in Hilfsschulen.

Unglücklich finde ich die Bemer- kung, daß Kollegen in Fachausbil- dung, nach allen Erfahrungen Män- ner und Frauen zwischen 25 und 35 Jahren, „Fachärzte im Embryonal- stadium" seien, deren Stimme bei

Die Erfahrungen in England haben ja gezeigt, daß nach der Freigabe der Schwangerschaftsabbrüche zwar die Zahl der legalen Schwan- gerschaftsunterbrechungen lang- sam ansteigt und die der illegalen ebenso langsam abfällt. Durchaus kommt es aber nicht zu einer so sprunghaften überdimensionierten Steigerung wie sie von Herrn Pe- chel an die Wand gemalt wird.

Es geht im ganzen ja darum, den Frauen eine wirklich freie Entschei- dung für oder gegen diesen Ein- griff zu geben. Die Erfahrungen in den skandinavischen Ländern zei- gen, daß dann immer noch Frauen genug sich gegen eine Unterbre- chung entscheiden. Damit bleiben auch noch große Aufgaben für den Staat und auch für uns alle, diesen Kindern zu helfen, etwas für die Verbesserung der Lebensmöglich- keiten unvollständiger Familien und von Heimen zu tun. Für soziale Maßnahmen ist auf jeden Fall, auch wenn die Fristenregelung ak- zeptiert sein wird, noch Gelegen- heit genug. Es gibt viele Möglich- keiten, weiterhin unehelichen Müt- tern zu helfen, kinderreichen Fami- lien menschlich und materiell Bei- stand zu leisten, ihnen eine besse- re Wohnung zu geben, sie als Mie- ter im Haus, als spielende Kinder im Garten, als Nachbarn in einer Gemeinde zu akzeptieren. Wir soll- ten aber nicht die vor allem betrof- fenen Frauen von vornherein als unmündig erklären, ihnen nur ego- istische und unmoralische Gründe unterstellen, indem wir jetzt und in der Zukunft ihr Gewissen beschwe- ren, von Tötung, Mord und Egois- mus sprechen. Gerade auch in der Entscheidung gegen eine Geburt zum jetzigen Zeitpunkt kann sehr viel Sorge und Verantwortung für das Kind liegen, das man aufziehen möchte. Ironische Ausführungen über die Wunschkindtendenz sind deshalb hier nicht am Platze. Viel- mehr ist im Interesse der Kinder zur verantwortlichen Elternschaft aufzurufen, d.h. daß Vater und Mut- ter sich des großen Wertes und der

2596 Heft 36 vom 5. September 1974 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

(3)

Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen Briefe an die Redaktion

Aufgabe bewußt sind die es bedeu- tet, ein Kind zu haben. Sie haben die Pflicht sich zu fragen, ob sie imstande sind, einem Kind zum jet- zigen Zeitpunkt Mutter und Vater zu sein und es aufzuziehen. Daß dabei die Schwangerschaftsunter- brechung nur eine letzte und äu- ßerste Maßnahme ist, wenn alle an- deren gescheitert sind, ist oft ge- nug betont worden.

Es gibt keine Lösung in dieser Fra- ge, die nicht auch ihr Übel hat, nicht gegen bestimmte Werte ver- stößt. Ich respektiere die Meinung anders Denkender, die sich nicht zur Fristenlösung und auch nicht zur sozialen Indikation bejahend entscheiden können. Jede der zur Diskussion stehenden Lösungen muß den Wert der im Mutterleib heranwachsenden Frucht gegen- über den anderen Werten abwä- gen: Dem Leben der Mutter, den seelischen und sozialen Lebens- aussichten der Mutter, den biologi- schen Lebensaussichten des Kin- des und seinen seelischen und so- zialen Lebensaussichten.

Prof. Dr. med. Walter Bräutigam Direktor der Psychosomatischen Klinik der Universität Heidelberg 69 Heidelberg 1

Voss-Straße 2

Briefe an die Redaktion

PRIVATVERSICHERUNG

Zu einer Meldung „Höherer Zuschuß für privatversicherte Rentner" (Heft 301 1974, Seite 2306) erreichte uns folgen- de Leserzuschrift:

Zuschuß für Rentner

In Ihrem Bericht „Höherer Zu- schuß für privatversicherte Rent- ner" wird erwähnt, daß der Verband der privaten Krankenversicherung empfiehlt, die Befreiung von der Pflichtversicherung in der gesetzli- chen Krankenversicherung zu be- antragen. Aus eigener Erfahrung rate ich jedoch dringend davon ab,

von dieser Empfehlung Gebrauch zu machen. Die Beiträge der priva- ten Krankenversicherungen sind jetzt in einer Weise erhöht, die den allgemeinen Inflationssatz weit überschreiten. Bei einer Vollversi- cherung (eine Person) liegt der Beitragssatz zur Zeit bei 345 DM monatlich bei einer Selbstbeteili- gung von 300 DM jährlich. Bei mei- nem Einspruch heißt es: „Wenn Sie so kleine Arztrechnungen haben, daß diese nicht die 300 DM über- steigen, sind Sie zu gesund für die- se Welt!"

Bei einer nicht zusätzlich abge- schlossenen Zahnversicherung wird die Unterschrift über eine rou- tinemäßig erfolgende Bescheini- gung der Rentenanstalt von der privaten Krankenkasse verweigert..

Dr. med. Ursula Moeller

Fachärztin für Kinderkrankheiten 3501 Weimar bei Kassel

Am Dornbusch 20

HÖCHSTE ZEIT

Angesichts des schleppenden „Fort- gangs" der Verhandlungen um eine An- passung der Gebührenordnung an die inflationäre Preisentwicklung, verliert mancher Arzt die Geduld — wie auch der Briefeingang bei der Redaktion zeigt. Ein Beispiel:

„Ausbeutung unserer Arbeit"

Wie lange noch legen wir geduldig die Hände in den Schoß und war- ten auf die Zustimmung der Bun- desregierung, eine neue Gebühren- ordnung für Ärzte zu genehmigen.

Ist unsere nach langer und kost- spieliger Ausbildung erbrachte ärztliche Leistung wirklich so billig, wie es die Gebührenordnung sagt?

Ist unsere vornehme Zurückhaltung bei der schamlosen Ausbeutung unserer Arbeit für die Erhaltung der Gesundheit: „des Menschen höchsten Gutes" noch am Platze?

Ich bitte die Kollegen dringend, die meiner Ansicht sind, nicht mehr zu resignieren und sich in Stillschwei- gen zu hüllen, sondern auf jede nur mögliche Weise etwas dagegen zu unternehmen, daß unser Berufs-

stand nur durch kaum mehr aufzu- bringende körperliche und geistige Mehrbelastung die unaufhaltsame Teuerung der Lebenshaltungsko- sten auffangen kann. Was hat sich seit der „Geburt" unserer derzeiti- gen Gebührenordnung im Jahre 1965 verändert? Die Lebenshal- tungskosten sind um viele Prozent gestiegen. Will die Bundesregie- rung von einem einzelnen Berufs- stand verlangen, daß er wesentlich mehr arbeiten soll, um seine stei- genden Unkosten (Mieten, Löhne, usw.) zu decken? ... Vergleicht man die „ärztliche Beratung", die man auf der Basis erarbeiteten Wissens und ärztlicher Erfahrung erbringt, mit entsprechenden Lei- stungen anderer Berufe, so fällt ei- nem. das Trinkgeld für den Hand- werker ein, das er neben seiner vergüteten hohen Rechnung erhält.

Wenn ich die Erfahrungen meines

„Zweitberufes" als Hausfrau hinzu- fügen darf, so möchte ich das kras- se Mißverhältnis der Preise beim täglichen Einkauf und der Dienst- leistungen anführen: Reinigung ei- nes Kittels DM 2,30 (allein seit 1968 im Preise verdoppelt), Wäsche des für unseren Beruf unerläßlichen Autos DM 10,50. Nicht immer ist das Auto oder der Kittel richtig ge- säubert oder in unzerstörtem Zu- stand wieder in meinen Besitz ge- langt — ohne daß ich die Presse eingeschaltet habe....

Ich bin sicher, die wenigsten Pa- tienten wissen, daß von den stän- dig steigenden Beiträgen ihrer Ver- sicherungen nur ein so kleiner Teil an uns vergütet wird, und argwöh- nen höchste Arzthonorare. Die völ- lig fehlende Berücksichtigung un- serer Nacht-, Sonntags- und Über- stundenarbeit auch in steuerlicher Sicht möchte ich als letzten Punkt hinzufügen. Resümee: Was nicht viel kostet, ist nicht viel wert.

Wie lange noch wollen wir das ge- duldig hinnehmen?

Dr. med. Monika Scheele Augenärztin

565 Solingen Augustastraße 20

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 36 vom 5. September 1974 2597

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

werden unterschiedliche Störun- gen zusammengefaßt, die zwar das gleiche äußere Ergebnis, aber sehr unterschiedliche Entste- hungsursachen und damit unter-

Dann wird es wohl nicht mehr ohne weiteres möglich sein, dass eine große Klinik über Jahre circa 20 Prozent ihrer Patienten (d. h... mehr als 1 000 Menschen im Jahr) ohne

Schwangere Frauen, die Hilfe aus Mitteln der Stiftung in An- spruch nehmen möchten, können sich ab Mitte dieses Jahres an die anerkannten Beratungsstellen wenden.. Die

Zusammenfassend muß gesagt werden, daß die optimale Versor- gung chirurgisch kranker Kinder nur durch die enge Kooperation zwi- schen operativ tätigen Kollegen oder

Eine pathologische Fraktur habe sich bei zwei, ein Tumor in drei Fällen ge- funden.. Neurologische Ausfälle seien in vier Fällen

„Die Welt" veröffentlichte Anzeige der Bundesärztekammer und der Kassenärztlichen Bundesvereini- gung: „Es steht auch nicht darin", so sagte er über die Anzeige, die

Risiken : Reine Sauerstoffatmung und lntubatordekubitus (Profes- sor Dr. Abgesehen von ste- nosierenden Prozessen in den oberen Luftwegen beziehungs- weise im

Denn sie reift dadurch heran, daß wir als Eltern unsere Kinder akzep- tieren und integrieren, indem wir unsere Frustationen überwinden, die durch ihr Dasein ausgelöst werden