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Archiv "Diabetes: Gute Einstellung in Hausarztpraxis" (16.01.1998)

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A-64 (8) Deutsches Ärzteblatt 95, Heft 3, 16. Januar 1998

Gebührenordnung

Zu dem „Seite eins“-Beitrag „Beihilfe- Diktat“ von Dr. Harald Clade in Heft 47/1997:

„Sozialexperten“ aller Parteien gefragt

Daß in Zeiten der knap- pen öffentlichen Kassen auch im Rahmen des Beihilfe- Etats gespart wird, muß nie- manden verwundern. Die Proteste unseres Kammer- präsidenten in allen Ehren, aber sie werden uns Ärzte nicht davor bewahren, wieder einmal eine Sondersteuer in- folge der Absenkung des Ge- bührenrahmens zu leisten.

Wer den ständigen Ärger mit den Beihilfestellen kennt, wird sich ohnehin wünschen, daß der kleine Beamte mit niedrigem Gehalt endlich in die Gesetzliche Krankenver- sicherung eingegliedert wird, wo er auch hingehört. Damit entfiele der staatliche Druck auf die privatärztliche Ge- bührenordnung.

Sozial gerecht geht es al- lerdings erst dann zu, wenn dafür im Gegenzug das gut- verdienende freiwillig versi- cherte Mitglied, zum Beispiel einer Betriebskrankenkasse, sich samt seiner Familie nur noch privat versichern muß, anstatt ambulante ärztliche Leistungen zum Sozialtarif in Anspruch nehmen zu kön- nen.

Vielleicht wäre das ein Thema nicht nur für die Ärz- tekammern, sondern auch für die selbsternannten „Sozial- experten“ aller Parteien.

Dr. med. Steffen Lindner, Hauptstraße 102-104, 50126 Bergheim

BÄK ist gefordert

Mit Empörung habe ich die Aktionen der Minister- präsidentin unseres Landes Schleswig-Holstein zur Kennt- nis genommen.

Nun ist wirklich unsere Bundesärztekammer gefor- dert. Ich erwarte von unserer Standesvertretung von An-

fang an kräftigen, entschlos- senen Widerstand gegenüber allen Bestrebungen, die GOÄ für die Ärzte noch mehr zu verschlechtern.

Wenn die Bundesärztekam- mer hier versagt, hat sie mei- ner Meinung nach jede Da- seinsberechtigung verloren.

In der Vergangenheit haben andere Berufsvertretungen bewiesen, daß sie weit erfolg- reicher sein können. Ich erin- nere an die letzte Gebühren- ordnung für die Rechtsanwäl- te, die sogar eine Erhöhung um 21 Prozent geschafft ha- ben. Zugegebenermaßen ha- ben die Juristen eine bessere Lobby in Bonn als die Ärzte.

Ich hoffe sehr, daß sie die Zei- chen der Zeit erkennen.

Dr. med. Herbert Maurin, Diesterwegstraße 34, 25421 Pinneberg

Diabetes

Zu dem Medizin-Beitrag „Multizentri- sche Studie zur Effektivität der diabe- tologischen Schwerpunktpraxis“ von Dr. med. Helmut Hasche et al. in Heft 45/1997:

Gute Einstellung in Hausarztpraxis

Als Erfolg betrachtet wird eine Einstellung der Typ-1- Diabetiker auf ein durch- schnittliches HbA1c von 7,53 Prozent. Bei den Typ-2-Dia- betikern wurde ein Hba1c- Wert von 8,1 Prozent erreicht.

Da die Zahlen subjektiv nicht sonderlich gut erschie- nen, wurde zu diesem Zufalls- zeitpunkt die Einstellung der Diabetiker in der eigenen hausärztlichen Praxis über- prüft, dabei konnten die Da- ten von 90 Diabetikern erfaßt werden. Die Typ-1-Diabeti- ker waren auf einen durch- schnittlichen HbA1c-Wert von 6,82 Prozent eingestellt, die Typ-2-Diabetiker auf 7,36 Prozent. Somit hat sich der Eindruck bestätigt, daß in ei- ner normalen Hausarztpraxis eine mindestens ebenso gute Zuckereinstellung wie in den diabetologischen Schwer- punktpraxen durchgeführt wird.

S P E K T R U M LESERBRIEFE

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A-65 Deutsches Ärzteblatt 95, Heft 3, 16. Januar 1998 (9)

S P E K T R U M LESERBRIEFE

Die in der Arbeit der Kol- legen erhobene Forderung zur flächendeckenden Ein- führung diabetologischer Schwerpunktpraxen läßt sich aus dem von den Kollegen veröffentlichten Material je- denfalls nicht herleiten.

Dr. med. Gerhard Binder, Marienstraße 9, 83278 Traun- stein

Desolate Finanzierung

Der mit dem Artikel un- termauerte Ruf nach diabeto- logischen Schwerpunktpra- xen legt die groteske Situation der Versorgung chronisch Kranker auf dem ambulanten Sektor offen: Die Instrukti- onsleistungen für Diabetiker werden seit Jahren teils über- haupt nicht, teils mit einem Honorar in Portohöhe be-

zahlt . . . Die desolate Finan- zierung speziell der Interni- sten, für die der Diabetes mel- litus ein zentrales Krankheits- bild ist, ruft natürlich Leute auf den Plan, die auf diese Mißstände hinweisen. Leider ziehen sie nicht die Konse- quenz einer Aufstockung der Mittel, sondern empfehlen sich selbst als berufen zur Ab- stellung der Mängel. Schafft man nun Diabetesschwer- punktpraxen, so werden diese aus dem allgemeinen ambu- lanten Topf bezahlt und sen- ken den Punktwert noch wei- ter ab, womit die Versorgung der übrigen Diabetiker wie- der nach unten katalysiert wird. Anschließend kommen wieder Leute und klagen über die Breitenversorgung der Diabetiker mit dem glei- chen Effekt. Und so weiter.

Die Auseinzelung einzelner

Krankheitsbilder in separate Praxisstrukturen ist ein Irr- weg (demnächst Praxen für chronische Migräne, Mam- makarzinom, Asthma bron- chiale?). Ihre Etablierung zeigt, daß man den Flächen- brand wirtschaftlich beding- ter Unterversorgung durch punktuelle Löschversuche

beherrschen will – ein Un- ternehmen, das kaum in der Breite Erfolg haben kann.

Dr. med. L. Beyerle, Aktien- straße 277, 45473 Mülheim

Konsequenz nötig

Studien erforderlich – Konsequenz daraus beson- ders erforderlich!

Es war höchste Zeit, die schwerpunktmäßige Diabe- tesversorgung zu werten und zu würdigen. Aus der Multi- zentr. Studie des AND zu ih- rer Effektivität geht der er- wartete Nutzen signifikant hervor. Dies sollte zur Nach- ahmung in geeigneten Praxen und zur adäquaten Bewer- tung durch unsere Sozialpart- ner Anreiz sein.

Dr. M. Knief, Kiek in den Busch 116, 46485 Wesel !

Absenderangabe

Der Redaktion ge- hen immer wieder Brie- fe mit unvollständiger Absenderangabe zu.

Deshalb unsere Bitte:

Vermerken Sie neben Ihrem Namen auch Ihre vollständige Adresse auf dem Briefbogen oder der e-mail. DÄ

(3)

A-66 (10) Deutsches Ärzteblatt 95, Heft 3, 16. Januar 1998

S P E K T R U M LESERBRIEFE

Südafrika

Zu dem Beitrag „Praktisches Jahr in Südafrika: Kriminalität und Gewalt prägen den Alltag“ von Kathrin Brand in Heft 45/1997:

Warum flüchten deut- sche Medizinstuden- ten in andere Länder?

Haben wir das Recht, so über das Gesundheitssystem eines Landes, das jahrzehnte- lange menschenunwürdigste Apartheid durchlitten hat und bis jetzt zum Glück nicht in einen furchtbaren Bürger- krieg versunken ist, zu urtei- len? Lieber sollten wir uns mal Gedanken darüber ma- chen, warum deutsche Medi- zinstudenten in andere Län- der flüchten, um dort eine wirklich fundierte klinische Ausbildung zu erhalten. Die vier Monate meines PJ im

Fachgebiet der Inneren Me- dizin in Johannesburg würde ich mit Abstand als die lehr- reichsten Monate meines Me- dizinstudiums bezeichnen.

Ich möchte mich nochmals im nachhinein bei Prof. F. J.

Milne, Chef der Inneren Ab- teilung vom „General and Hillbrow Hospital“, und all seinen Kollegen für diese so wertvolle Zeit und Engelsge- duld, die sie uns deutschen Medizinstudenten gegenüber brachten, bedanken.

Dr. med. Anja Schlez, Kap- lerstraße 19, 72074 Tübingen

Andere Erfahrungen

Kathrin Brand beschreibt die sicherlich katastrophalen Arbeitsbedingungen der in Johannesburg/Südafrika täti- gen Ärztinnen und Ärzte. Zu Unrecht werden die dort täti- gen Kolleginnen und Kolle- gen als inkompetent, ausge- brannt und verantwortungs- los beschrieben.

1995 habe ich als Studen- tin im zehnten Semester drei Monate in der gynäkologisch- geburtshilflichen Abteilung des Baragwanath Hospitals, Soweto, Johannesburg, famu- liert. Dort habe ich sehr kom- petente, motivierte Ärztin- nen und Ärzte aus aller Welt getroffen, die nicht nur ihre Patientinnen sehr gut betreu- ten, sondern außerdem für ei- ne gute Ausbildung der Stu-

Drogenpolitik

Zu dem Leserbrief „Den Beigebrauch verhindern“ in Heft 48/1997, der sich auf den Kommentar zum Schweizer Heroinmodell „Kaum Abstinenz“ von Dr. med. Hans-Walter Bumm in Heft 42/1997 bezog:

Ergänzung

Bei meinem Brief wurde der Sinn durch Kürzung ins Gegenteil verkehrt. Weggelas- sen wurde folgende Passage:

Ich finde es „wissenschaft- lich unredlich“, bleibende Depravation, Hirnschäden und Persönlichkeitsverände- rungen als zwangsläufige Fol-

ge jedweden Suchtmittelge- brauchs hinzustellen, obwohl hierzu in jahrzehntelanger Forschung keinerlei stichhal- tige Beweise erbracht werden konnten. Gerade Opiate ha- ben solche Effekte im Gegen- satz etwa zum Alkohol nicht, weswegen sie sich ja eben für die Erhaltungsbehandlung eignen.

Gedruckt wurde nur eine kritische Anmerkung zur Schweizer Heroinvergabe, so daß der unzutreffende Ein- druck entstand, ich stimmte Hans-Walter Bumm zu.

Joachim F. Grüner, Ecken- heimer Landstraße 46-48, 60318 Frankfurt

Die neue Sendefolge der Reihe „Gesundheits-

magazin Praxis“ im ZDF am 21. Januar, ab 21 Uhr,

ist dem Thema „Diabetes“ gewidmet.

Der Altersdiabetes, Typ II, trifft vor allem Menschen über 40 Jahre; viele wissen nichts von der unmerklichen, schleichenden Erkrankung.

Wichtig ist es, rechtzeitig diese Stoffwechseler- krankung zu erkennen und eine gute therapeuti- sche Einstellung mit Präparaten oder mit Insulin- abgaben zu erreichen. Frühzeitig muß auf Sympto- me und Folgeerkrankungen geachtet werden.

Auch darüber informiert die Sendung. Sie steht im Zusammenhang mit einer bundesweiten Diabe- tes-Früherkennungsaktion unter dem Motto „Te- sten nach dem Essen“, die das ZDF-„Gesund- heitsmagazin Praxis“ zusammen mit der Bundes- ärztekammer, der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Apothekerkammern (ABDA), dem AOK-Bun- desverband, der Firma Bayer AG und der Deut- schen Diabetes-Stiftung durchführt. EB

TV-Tip

denten sorgten. Neben den regelmäßigen „teachings“

wurde viel erklärt und gehol- fen.

Sicherlich werden Studen- ten mit der Arbeit in den süd- afrikanischen Krankenhäu- sern immer wieder überfor- dert sein, aber es gehört zur individuellen Freiheit eines jeden, nur solche ärztlichen Tätigkeiten auszuführen, die gekonnt und beherrscht wer- den.

Dr. med. Manuela Stolp, Am Kreuzstein 83, 63477 Main- tal-Bischofsheim

Gentechnik

Zu dem Bericht über den Berliner Kon- greß von Bündnis 90/Die Grünen:

„Gentechnik stoppen, Alternativen fördern“ von Hans-Joachim Maes in Heft 44/1997:

Erschreckendes Unwissen

Dank sei Herrn Maes (über das Cartoon von Rein- hold Löffler kann man strei- ten, des Teufels Schwanz ist meist kürzer) für seinen er- hellenden Bericht über den Kongreß der Bündnisgrünen.

Beglückend ist die Offenle- gung der seelischen Konflikte und des erschreckenden Un- wissens der Ärztin Marina Steindor. Diese hat offenbar nicht nur den Eid des Hippo- krates vergessen . . . , sondern sie liest auch das Deutsche Ärzteblatt nicht, so daß sie nie erfuhr, daß „Pestizide“

keineswegs die alleinige Ur- sache von „Krebs“ sind. Was, um Himmels willen, macht Frau Steindor mit all den schönen Heften? Oder zahlt sie etwa keinen Kammerbei- trag und erhält überhaupt keine?

Prof. Dr. med. Ulrich Lange- beck, Institut für Humange- netik, Universitäts-Klinikum, Theodor-Stern-Kai 7, 60590 Frankfurt am Main

Offene Briefe

Sogenannte „offene Briefe“ werden, soweit von allgemeinem Inter- esse, redaktionell aus- gewertet. Als Leserbrie- fe werden sie nicht pub- liziert. In der Rubrik Leserbriefe erscheinen grundsätzlich nur solche Briefe, die allein für das Deutsche Ärzteblatt be- stimmt sind. DÄ

Anonym

Die Redaktion veröf- fentlicht keine anony- men Zuschriften, auch keine Briefe mit fingier- ten Adressen. In beson- deren Fällen werden Brie- fe ohne Namensnennung publiziert – aber nur dann, wenn der Absender be- kannt ist. DÄ

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