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Archiv "Antibakterielle Eigenschaften von Joghurt" (24.06.1991)

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nahme der malignen Erkrankungen kann wegen der niedrigen Strahlen- dosen mit den bisherigen strahlen- biologischen Erfahrungen nicht er- klärt werden. Bemerkenswert ist al- lerdings, daß in der Umgebung von geplanten kerntechnischen Anlagen oder Anlagen, die erst nach 1978 in Betrieb gegangen sind, diese Erkran- kungen ebenfalls in demselben Zeit- raum (1969 bis 1978) erhöht sind (2).

Im letzteren Falle kann die Zunah- me der Malignome nicht durch ioni- sierende Strahlen aus den Anlagen verursacht sein. Ähnliche Beobach- tungen sind an anderen Standorten mit erheblichen Fluktuationen der Bevölkerung gemacht worden.

In einer neueren Untersuchung ist eine Assoziation zwischen dem Auftreten kindlicher Leukämien und der beruflichen Strahlenexposition der Väter in der Wiederaufarbei- tungsanlage Sellafield berichtet wor- den (4). Damit würde eine strahlen- genetische Komponente hineinkom- men, die bei 31 150 Kindern von ex- ponierten Überlebenden der Atom- bombenexplosionen nicht gesehen worden ist (16). Hier besteht eine Reihe offener Fragen, die zum Teil wohl den kleinen Fallzahlen zuzu- rechnen sind, die aber weiterer Klä- rung bedürfen.

Streubereich der Risikofaktoren

Es ist bereits darauf hingewiesen worden, daß die heute akzeptierten Risikofaktoren wesentlich auf den epidemiologischen Untersuchungen an den Überlebenden der Atom- bombenabwürfe basieren. In der Ta- belle 1 ist das relative Risiko für die Krebstodesfälle der exponierten Ja- paner angegeben (10). Die Vertrau- ensbereiche zeigen die beträchtliche Unsicherheit der Werte. Dieses gilt wegen der geringen Fallzahlen vor allem für die Leukämien. Die weite- ren Studien ergänzen diese Ergeb- nisse, die sich daraus ergebenden Ri- sikofaktoren liegen zum Teil niedri- ger, bleiben aber in derselben Grö- ßenordnung. Daher kann wohl zu Recht betont werden, daß trotz aller Unsicherheiten die Risikofaktoren für den Dosisbereich 0,2 bis 2,0 Gy

besser abgeschätzt werden können, als dieses für andere Karzinogene der Fall ist.

Die Probleme der Extrapolation sind bereits diskutiert worden. Die vielfachen Versuche, bei kleineren Strahlendosen (10 mSv und kleiner) oder bei stark unterschiedlichen na- türlichen Strahlenexpositionen epi- demiologisch strahlenbedingte Erhö- hungen der Krebsraten festzustellen, haben bisher nicht zum Erfolg ge- führt, obwohl auf der Basis der neu- en Risikofaktoren etwa acht Prozent der „spontanen" Krebsraten und et- wa 20 Prozent der „spontanen"

Leukämieraten auf die natürliche Strahlenexposition zurückgehen soll- te. Diese Ergebnisse machen deut- lich, daß die Risikofaktoren und die Extrapolationen im niedrigen Dosis- bereich nicht zu einer Unterschät- zung, aber möglicherweise zu einer Überschätzung des Strahlenrisikos führen. Eine Bedeutung könnte in diesem Zusammenhang darin liegen, daß die Risikofaktoren auf Daten basieren, die bei hohen Strahlendo- sen und Dosisleistungen gewonnen worden sind. Unklar ist, ob und in welchem Ausmaß die Risikofaktoren mit sinkender Dosis und Dosislei- stung abnehmen, da intrazelluläre Erholungsvorgänge dann eine be- deutende Rolle spielen können.

Die Zahlen in Klammem beziehen sich auf das Literaturverzeichnis im Sonder- druck, anzufordem über den Verfasser.

Anschrift des Verfassers:

Prof. Dr. rer. nat.

Christian Streffer

Direktor des Instituts für Medizinische Strahlenbiologie Radiologisches Zentrum des Universitätsklinikums Essen Hufelandstraße 55

W-4300 Essen 1

Antibakterielle Eigenschaften von Joghurt

Joghurt scheint bakterizide und bakteriostatische Eigenschaften zu besitzen, die therapeutisch bei Durchfallerkrankungen durch pa- thogene Koli-Stämme genutzt wer- den können. Die Autoren um M.

Lewitt, Minneapolis, inkubierten 106Organismen von verschiedenen tier- und menschenpathogenen Koli- Stämmen in Joghurt, Milch, Brühe und anderen Medien. Joghurt erwies sich als bakterizid mit einer Redukti- on von mindestens 5 log io an Bakteri- en, während alle anderen Medien keinen Einfluß auf die Bakterienzahl zeitigten. Der Effekt ist nicht auf das saure pH von Joghurt (pH 4,1-4,4) zurückzuführen, da eine angesäuerte Milch ebenso wenig das Wachstum beeinflußte wie eine pH-Anhebung des Joghurts auf pH 7. Hitzebehan- delter Joghurt oder filtrierter Über- stand (ohne lebensfähige Joghurt- Bakterien) erwiesen sich lediglich als bakteriostatisch.

Die Autoren kommen zu dem Schluß, daß sowohl lebensfähige Jo- ghurtbakterien als auch ein pH um 4,5 für die bakterizide Aktivität von Joghurt notwendig sind. Sie deuten die Möglichkeit an, daß der Genuß von Joghurt vor einer Infektion durch mit pathogenen E. coli infi- zierte Nahrungsmittel schützen könnte.

Kotz, C. M., L. R. Peterson, J. A. Moody, D. A. Savaiano, M. D. Levitt: In vitro anti- bacterial effect of yogurt an Escherichia coli. Dig. Dis. Sci. 35: 630-637, 1990 Research Service and Department of In- fectious Diseases, Veterans Affairs Medi- cal Center, and Department of Food Sciences and Nutrition, University of Min- nesota, Minneapolis, MN 55417.

Dt. Ärztebl. 88, Heft 25/26, 24. Juni 1991 (103) A-2297

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