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Zu: „Herzschrittmacher-Therapie
— auch bei alten Menschen" von Dr. med. Christoph Himmler im DEUTSCHEN ÄRZTEBLATT, Heft 36/1977, Seite 2163 ff.
40 000 Bundesbürger mit Herzschrittmacher
„Rund 40 000 Bundesbürger leben mit einem Herzschritt- macher, etwa 85 Prozent von ihnen haben eine deutliche Besserung ihrer Leistungsfä- higkeit bestätigt. Dies geht aus einem Bericht des DEUT- SCHEN ÄRZTEBLATTES (Köln) hervor. Das Durch- schnittsalter der Menschen, die zum ersten Mal ein sol- ches Gerät eingepflanzt be- kommen, liegt bei knapp 70 Jahren." (Rheinische Post vom 12. September 1977)
Zu: „Jugendalkoholismus — Hin- tergründe und Trends" von Dr.
med. Bernhard Bron in Heft 29/
1977, Seite 1859 ff.
Jugendalkoholismus nimmt erschreckend zu
„Junge Menschen greifen im- mer häufiger zur Flasche, in vielen Fällen offenbar mit Bil- ligung ihrer Eltern: 70 Prozent der Eltern stehen dem Alko- holkonsum ihrer Acht- bis Zehnjährigen positiv gegen- über. Dies ist eine der er- schreckenden Wahrheiten über den Suchtmittelboom, der immer mehr Jugendliche und sogar Kinder erfaßt.
Nachzulesen sind diese trauri- gen Wahrheiten im DEUT- SCHEN ÄRZTEBLATT, wo Dr.
med. Bernhard Bron von der Universitäts-Nervenklinik in Bonn sich mit den Hintergrün- den und Trends auseinander- setzt ..." (Nach dpa in:
„Mannheimer Morgen")
Zur Fortbildung Aktuelle Medizin
bildung 2). Selbst beim Magenfrüh- karzinom im mittleren oder oberen Magenabschnitt ist eine totale Ga- strektomie indiziert.
Es scheint Aufgabe der chirurgi- schen Häuser, die Voraussetzungen zur Durchführung der totalen Ga- strektomie in größerem Umfang als bisher zu schaffen. Freilich weist die Tatsache, daß nur etwa 50 bis 60 Prozent (im eigenen Krankengut 68 Prozent) der zur Operation kom- menden Magenkarzinome resezier- bar sind, darauf hin, daß die Haupt- problematik weiterhin in der frühzei- tigen Diagnosestellung liegt.
Zusatztherapie und Nachkontrollen
Der Wert einer zusätzlichen Radio- oder/und Chemotherapie ist noch nicht endgültig beurteilbar. Wäh- rend eine Monotherapie mit Zytosta- tika in den letzten Jahren bei deutli- cher Toxizität kaum Erfolge erbracht hat, konnten neuerdings Remissio- nen durch Zytostatikakombinatio- nen 5-Fluoruracil und CCNU er- reicht werden; möglicherweise er- gibt sich in Zukunft ein Behand- lungsschema von Radiotherapie kombiniert mit Zytostatikaanwen- dung. Dieses muß jedoch erst in ge- nau kontrollierten Studien erarbeitet werden, und es scheint vorläufig nicht angebracht, eine Routinebe- handlung von operierten oder in- operablen Magenkarzinompatienten mit Radiotherapie oder Zytostatika durchzuführen (Ausnahme Lympho- sarkom des Magens).
Gabe von Verdauungspräparaten scheint bei den meisten Patienten mit Magenresektion wegen eines Karzinoms, vor allem nach totaler Gastrektomie, günstig. Die Substitu- tion von Vitamin B 12 ist nach totaler Gastrektomie lebenslang indiziert.
Nachuntersuchungen sind zumin- dest wichtig, um den Grad der Be- schwerdefreiheit beziehungsweise etwaige Operationsnebenwirkungen (Dumping-Syndrom, Anastomosen- stenose oder ähnliches) festzustel- len. Dies geschieht in der Regel etwa 2 bis 3 Monate nach Entlassung
Magenkarzinom
durch das betreffende Krankenhaus oder den Hausarzt. Weitere Nach- kontrollen zur Frage des Karzinom- rezidivs sind entscheidend, wenn gegebenenfalls eine therapeutische Maßnahme davon abgeleitet wird, so besonders nach partieller Magenre- sektion bezüglich eines Rezidivs im Magenrest. Allerdings sind die Aus- sichten, sekundär eine totale Ga- strektomie noch durchführen zu können, gering.
Wurde bei der Erstoperation die größtmögliche Radikalität ange- wandt (totale Gastrektomie), so sind Nachuntersuchungen zur allgemei- nen Betreuung des Patienten und zur Erfassung des Operationsergeb- nisses wichtig, haben therapeutisch aber kaum Konsequenzen. Bei auf- tretenden Beschwerden, die auf ein Rezidiv hindeuten, kann meist nur symptomatisch mit Analgetika usw.
vorgegangen werden. Die Betreu- ung der Patienten im Rezidiv- und Finalstadium eines Magenkarzi- noms — leider immer noch der häu- figste Verlauf des Magenkarzinoms
— stellt wiederum eine hohe und zeit- aufwendige ärztliche Aufgabe, meist für den Hausarzt, dar. Dies darf nicht zur Resignation führen, sondern muß auf das Kardinalproblem, die Beachtung und Wertung diskreter Symptome, einlenken, nachdem der Beweis für die Heilbarkeit des Ma- genkarzinoms im Frühstadium über- zeugend geliefert wurde.
Literatur
(1) Baker, L. H., Talley, R. W., Matter, R., e. a.:
Phase III Comparison of the treatment of ad- vanced gastrointestinal cancer with bolus weekly 5-FU vs. Methyl-CCNU plus bolus week- ly 5-FU. A Southwest Oncology Group Study.
Cancer 38 (1976) 1-7 — (2) Büttner, D., Pichl- mayr, R., Seifert, E.: Das Magenfrühcarcinom, Chirurg 46 (1975) 65-72 — (3) Giuli, R., Estenne, B., Clot, Ph., e. a.: Resultats eloignes de 482 interventions d'exerese pour cancer gastrique.
Valeur de la gastrectomie totale elargie. Ann.
Chir. 26 (1972) 1283-1296. — (4) Gütgemann, A., Schreiber, H. W.: Das Magen- und Cardiacarci- nom, Stuttgart: F. Enke 1964 — (5) Pichlmayr, R., Büttner, D.: Das Magenfrühcarcinom: Chir- urgische Therapie und Uberlebenschancen, Kongreßband im Druck (1976).
Anschrift für die Verfasser:
Professor Dr. med. Rudolf Pichlmayr Medizinische Hochschule Hannover Department Chirurgie
Karl-Wiechert-Allee 9 3000 Hannover 61
DEUTSCHES ARZTEBLATT Heft 42 vom 20. Oktober 1977 2509