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Archiv "Prostata-Karzinom" (27.01.1984)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Tumordiagnose

berücksichtigen, daß die ersten 4 Nummern international festgelegt sind und ihre Anwendung bin- dend vorgeschrieben ist.

Das zweite diagnostische Tumor- kriterium bezieht sich auf die Mor- phologie und die Dignität. Auch diese Angaben sind von der WHO in Form eines Morphologieschlüs- sels standardisiert worden. Mit den ersten 4 Ziffern wird der histo- logische Typ einer Neubildung ko- diert. Die 5. Ziffer (hinter einem Querstrich) geht auf das biologi- sche Verhalten des Tumors ein:

0 = gutartige Neubildung 1 = unbekannter Charakter 2 = Carcinoma in situ 3 = maligner Primärtumor 6 = Metastase

9 = Primärtumor? Metastase?

Bei mehreren Organtumoren konnte eine Korrelation zwischen dem histologischen Typ und dem biologischen Verhalten (Progno- se) festgestellt werden. Ferner ist bekannt, daß sich nach einer gründlichen histopathologischen Untersuchung nicht selten mehre- re Tumortypen darstellen lassen.

Die Erfassung dieser in ihrem feingeweblichen Aufbau unter- schiedlichen Neubildungen setzt häufiger die Anwendung von Spe- zialfärbungen, Enzym- und Im- munhistochemie, Elektronenmi- kroskopie u. a. voraus.

2. Das Tumorstaging

Das Tumorstaging (Tumorstadi- um) bestimmt die lokale, lokore- gionale und Fernausbreitung ei- ner Neubildung. Der Lokalbefund geht auf die Lokalisation, Form, Größe, Infiltrationstiefe, Ausbrei- tungsform und andere Verände- rungen des Primärtumors ein.

Die lokoregionale Ausbreitung berücksichtigt den metastati- schen Befall der regionären Lymphknoten, dabei sind anzuge- ben:

> Zahl der untersuchten und Zahl der metastatisch befallenen Lymphknoten,

> Größe der Metastasen (Ab- grenzung zwischen Makro- und Mikrometastasen) und

> die nichttumorösen Lymph- knotenveränderu ngen.

Bei der Bestimmung der Fernme- tastasierung wird man sich in der Regel auf die Angabe der befalle- nen Organe beschränken.

Für die meisten Neubildungen (insbesondere für die Karzinome) bietet sich als Einteilungsprinzip das TNM-System an: Es stützt sich auf klinische (TNM) bzw. auf post- operative, pathologisch-anatomi- sche (pTNM) Untersuchungsme- thoden. Dieses Stagingsystem läßt sich erweitern (rTNM = für Rezidivtumoren V = Einbruch in Venen usw.).

Durch die Berücksichtigung der C-Faktor-Kategorien („certainty") kann auch der diagnostische Si- cherungsgrad bestimmt werden:

Er reicht von der rein klinischen Diagnose (C1) bis zur autoptisch gesicherten Diagnose (C5).

Für bestimmte Neubildungen sind besondere Staging-Systeme vor- geschlagen worden, die z. T. auch allgemein anerkannt sind: so z. B.

die Ann-Arbor-Klassifikation für das Hodgkin-Lymphom, die Unter- teilung in „limited" und „exten- sive disease" für das kleinzellige Bronchialkarzinom, die Dukes- oder Clarkeinteilung für das Dick- darmkarzinom bzw. für das mali- gne Melanom.

3. Das Tumorgrading

Das Tumorgrading geht auf den Differenzierungsgrad einer Ge- schwulst ein. Bösartige Ge- schwülste werden als hochdiffe- renziert (Grad 1) bezeichnet, wenn sie morphologisch (histolo- gisch) mit dem Muttergewebe, aus dem sie hervorgegangen sind, übereinstimmen. In der Regel zei-

gen sie nur vereinzelte Mitosen und Zellatypien. Die entdifferen- zierteste Tumorform (Grad 3) wird als „anaplastisch" oder „verwil- dert" bezeichnet.

Zur Zeit liegen für die Erfassung des Tumorgradings noch keine in- ternational anerkannten Regeln vor. Die klinische Relevanz diese Befundes ist erst für einige Organ- tumoren (z. B. für das Harnblasen- und für das Nierenkarzinom) stati- stisch gesichert worden.

Literatur

ICD: Handbuch der internationalen Klassifika- tion der Krankheiten, Verletzungen und To- desursachen (ICD) 1979. 9. Aufl. W. Girardet Verlag Wuppertal (1979)Jacob, W.; Scheide, D.; Wingert. F.: Tumor-Histologie-Schlüssel ICD-O-DA. Springer Verl. Berlin/Heidelberg/

New York (1978) — Thomas, C.: Autonomes Wachstum (Tumoren): Allgemeine Pathologie, W. Sandritter, F. K. Schattauer Verl. Stuttgart/

New York (1981). UICC: TNM-Atlas Ed., B.

Spiessl, 0. Scheibe, G. Wagner, Springer Ver- lag Berlin/Heidelberg/New York (1982) Wag- ner, G.: Tumorlokalisationsschlüssel. Springer Verlag, Berlin/Heidelberg/New York (1979)

—WHO: A coded compendium of international histological classification of tumors, Ed. H. L.

Sobin, L. B. Thomas, C. Percy, D. E. Henson, Geneva (1978).

Professor Dr. med.

Carlos Thomas

Geschäftsführender Direktor Zentrum für Pathologie Robert-Koch-Straße 5 3550 Marburg

BERICHTIGUNG

Prostata-Karzinom

Zum Referat „Prostata-Karzinom"

in Heft 48/1983 hat uns die Firma Hoechst/Frankfurt eine Berichti- gung zugestellt, die wir nachste- hend veröffentlichen:

„Einen neuen Therapieansatz zur Behandlung des hormonabhängi- gen fortgeschrittenen Prostata- Karzinoms bieten die Analoga von Gonadotropin-Releasing-Hormon, nicht das genuine Gonadotropin- Releasing-Hormon." MWR 198 (56) Heft 4 vom 27. Januar 1984 81. Jahrgang Ausgabe A

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