DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
KONGRESS-NACHRICHT
Heft 1/2/84: Kongreßbericht — AIDS
— der heutige Wissensstand. Semi- nar des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesärztekammer. R. Gross.
Heft 3/84: Referat aus New Eng. J.
Med. 309 (1983), 453-458, Abnor- male B-Zellaktivierung und Immun- regulation bei AIDS. H. Lane et al.
Heft 5/84: Referat aus New Engl. J.
Med. 309 (1983), 609-611, AIDS-Er- fahrungen der letzten zwei Jahre. J.
W. Curran.
Heft 12/84: Stellungnahme des Wis- senschaftlichen Beirats der Bundes- ärztekammer: AIDS und die Sicher- heit des Hepatitis-B-Impfstoffes.
Heft 22/84: Kongreßbericht — Interni- stenkongreß Wiesbaden. Rudolf Gross.
Heft 25/26/84: Referat aus New Engl.
J. Med. 310 (1984), 69-75, AIDS nach Bluttransfusion. J. W. Curran et al.
Heft 27/84: Notiz — AIDS — die neue- sten Zahlen aus der Bundesrepublik Deutschland. Rudolf Gross.
Heft 33/84: Übersichtsaufsatz — Die Pneumocystis-carinii-Pneumonie. A.
Szabados et al.
Heft 43/84: Referat aus New Engl. J.
Med. 311 (1984), 354-358, Orale Candidiasis als Initialmanifestation von AIDS. R. S. Klein et al.
Heft 48/84: Kurzbericht — AIDS — Verstärkte Aufklärung der Risiko- gruppen. Jürgen Vogt.
Heft 3/85: Notiz — AIDS — was bleibt bei kritischer Durchsicht der Berich- te? Verschiedene Wissenschaftliche Gesellschaften.
Heft 12/85: Kongreßbericht — Sexu- ell übertragbare Infektionskrank- heiten. Interdisziplinäres Forum der Bundesärztekammer. W. Siegentha- ler et al.
Heft 14/85: Kurzmitteilung — Desin- fektion bei AIDS. Wissenschaftliche Gesellschaften.
Heft 18/85: Dokumentation (Politi- scher Teil) — Ein neues Kapitel der Homosexuellen-Verfolgung. Deut- sche Gesellschaft für Sexualfor- schung.
Heft 25/26/85: Kurzmitteilung — AIDS
— Konsequenzen des Nachweises von Antikörpern gegen LAV/HTLV- III. Erik Jovaisas, Robert-Koch-Insti- tut, Berlin.
Heft 34/85: Editorial — AIDS-Gefah- ren heruntergespielt? Walter Bur- kart.
Heft 34/85: Kurzmitteilung — Die Be- stimmung von Antikörpern gegen HTLV III/LAV. Wissenschaftliche Ge- sellschaften.
Heft 36/85: Übersichtsaufsatz — AIDS
— der heutige Stand unseres Wis- sens. Meinrad A. Koch und Johanna L'age-Stehr.
Selbstverständlich werden wir die deutsche Ärzteschaft auch künftig über neueste Entwick- lungen und von Zeit zu Zeit über den aktuellen Stand un- terrichten.
So wurde die neueste Über- sicht aus dem Robert-Koch-In- stitut des Bundesgesundheits- amtes in Berlin, Prof. Meinrad A. Koch, Frau Dr. Johanna L'age-Stehr (Heft 36 vom 4.
September 1985), schon vor- bereitet, bevor der „Chor von Journalisten" — nach Art einer griechischen Tragödie — sei- nen Klagegesang über unge- nügende Aufklärung an- stimmte.
Professor Dr. med.
Rudolf Gross
Haedenkampstraße 5 5000 Köln 41
Schlafentzug als
antidepressive Therapie
„Zum Standard der antidepressi- ven Therapie gehört heute Schlaf- entzug." Diese Feststellung war das Ergebnis eines mitteleuropä- ischen Experten-Symposions
„Therapeutischer Schlafentzug"
am 7./8. Juni 1985 in Münster (ver- anstaltet von R. Tölle, Münster, u.
U. Goetze, Bremerhaven). Der an- tidepressive Schlafentzug ist nun- mehr seit 15 Jahren bekannt und in zahlreichen kontrollierten Stu- dien bewiesen worden. Daher ist es nicht mehr gerechtfertigt, endogen-depressive (melancholi- sche) Patienten nur mit antide- pressiven Medikamenten zu be- handeln, sondern die Kombina- tion von Antidepressiva und Schlafentzug ist Mittel der Wahl.
Schlafentzug für eine halbe Nacht (Wecken um etwa 1.30 Uhr) be- wirkt bei einem Teil der Patienten eine sofortige Besserung, bei manchen sogar anhaltende Hei- lung, im übrigen aber ist der Ef- fekt meist kurzfristig. Daher wer- den Wiederholungen in Abstän- den von 5 bis 7 Nächten empfoh- len. Die Durchführung ist einfach (bei ambulanter Behandlung auch zu Hause möglich), wird von Pa- tienten und Angehörigen in der Regel akzeptiert, von den Kran- ken selbst meist positiv erlebt. Im Krankenhaus bewährt sich das Wachen in Gruppen depressiver Patienten. Weiter wurden Metho- dik der Durchführung und Erfolgs- kontrolle, endokrine und psycho- physiologische Befunde und Er- klärungsmodelle diskutiert. Je- doch ist bisher über den Wir- kungsmechanismus des thera- peutischen Schlafentzuges eben- so wenig bekannt wie über die zir- kadiane Rhythmik dieser endo- gen-depressiven Kranken. Das behindert die Anwendung der Me- thode jedoch nicht. Es bleibt zu fragen, warum diese therapeu- tisch nützliche und nebenwir- kungsfreie Behandlung noch so wenig angewandt wird.
K. Telger, R. Tölle, Münster Ausgabe A 82. Jahrgang Heft 38 vom 18. September 1985 (51) 2723