Lösung 4
1. Valenzelektronenkonfiguration der O2,n(±) -Species (Das Schema gibt nur die Reihenfolge der MOs wieder, nicht die quantitativen Energiedifferenzen.):
σs σ*s σz πx,πy σ*z π*x,π*y
O2+ O2 O2- O22-
Elektronenkonfiguration in den π*-Orbitalen von 1O2 und 3O2:
ΔH= -92kJ/mol ΔH= -63kJ/mol
π*
3Σg--Zustand 1Δg-Zustand 1Σg+-Zustand
Mit abnehmendem Bindungsgrad (Bindungsordnung) wird der O-O-Abstand grösser. Atome und Ionen mit ungepaarten Elektronen zeigen ein paramagnetisches Verhalten.
O2+ O2 O2- O22-
[O2][PtF6] O2 KO2 Na2O2
112 pm 121 pm 128 pm 149 pm
2.5 2.0 1.5 1.0
paramagnetisch paramagnetisch paramagnetisch diamagnetisch Verbindung
Ion Abstand O-O Bindungsgrad Magnetisches Verhalten
2. a) Symmetriegruppe C∞v
Symmetrieelemente: E, ∞ - zählige Drehachse, unendliche Zahl von σv- Ebenen
b) siehe Vorlesungsmaterialien, Teil 3: MO Diagramme, Folie 10
c) Sowohl das HOMO als auch das LUMO des Kohlenmonoxids (siehe Abb.
in Folie 10) besitzen vorwiegend C-Charakter. Ausführlichere Erläuterung in C. E. Housecroft, A. G. Shape; Anorganische Chemie, 2. Auflage, S. 45-47.
3. a) Valenz am B: 3; Formale Oxidationszahl: +3, Struktur trigonal planar (kein freies Elektronenpaar am Zentralatom).
b) Das BH3 Molekül gehört in die Punktgruppe D3h und hat die Symmetrie- elemente:
Identitätsoperation E 1 Hauptdrehachse C3
3 Drehachsen C2
1 horizontale Spiegelebene σh
3 vertikale Spiegelebenen σv
Ausführlichere Erläuterung zur Bestimmung der Punktgruppen in C. E.
Housecroft, A. G. Shape; Anorganische Chemie, 2. Auflage, S. 92-96.
c) Das MO Diagramm wird aus den AO’s von B (s, px, py, pz) und den FMO’s von H3 in trigonal planarer Form konstruiert:
Das Koordinatensystem wird so gelegt, dass die z-Achse mit der C3 (= Haupt- achse) zusammenfällt.
Eine Symmetrieanalyse der AO’s von B und FMO’s von trigonalem H3 (siehe Vorlesung) bezüglich der xy und xz Spiegelebene ergibt:
i) Ein Orbital wird nicht modifiziert (2 pz, AS)
ii) Zwei Orbitale gleicher Symmetrie (Φ2 und 2py, SA) miteinander bindend und antibindend kombiniert werden
iii) Vier Orbitale (2s, 2px, Φ1 und Φ3) die gleiche Symmetrie haben (SS) und miteinander kombinieren.
Man kann dieses Problem vereinfachen unter der Annahme, dass das Orbitalpaar 2s und Φ1 energetisch sehr unterschiedlich von dem Paar 2px und Φ3 ist. Somit braucht man in erster Näherung nur die bindenden und antibindenden Kombinationen von diesen beiden Paaren untereinander zu betrachten.
4. Die cisoide Anordnung (A) besitzt eine Spiegelebene σ , die das mittlere Kettenatom schneidet. Die transoide Anordnung (B) besitzt hingegen eine Drehachse C2, die ebenfalls durch das mittlere Kettenatom verläuft.
Das Fehlen einer Spiegelebene in (B) ist die Voraussetzung für das Auftreten optischer Aktivität bei dieser Anordnung, oder – genauer gesagt – ein Molekül ist optisch aktiv, wenn es weder eine Spiegelebene noch ein
Symmetriezentrum besitzt (vgl. Organische Chemie).