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„Die Heiligen kommen wieder

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Academic year: 2021

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„Die Heiligen kommen wieder

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Neues Interesse an der Feier der Diözesanpatrone

Der Buchtitel von W. Nigg „Die Heiligen kommen wieder" ist schnell zu einem Slogan geworden. Es gibt tatsächlich neues Interesse an exemplarisch ge- lebter Nachfolge. Die Gründe sind nicht nur innerkirchlich. Trotzdem: ,,Von alleine" kommen die Heiligen nicht wieder. Es braucht Wegbereitung, auf verschiedenste Weise. Hier ein Bamberger Versuch:

Teilnehmerschwund

Es gab zwar schon seit langem zahl- reiche Initiativen zur Umgestaltung des Bam berger Diözesanfestes, doch der durchschlagende Grund, einem Neuansatz nichts mehr in den Weg zu legen, war eigentlich der ständige Teilnehmerschwund. So kam nach mancherlei Startschwierigkeiten schließlich eine „Reformkommis- sion" zustande, der verschiedene kirchliche Institutionen, Fachleute, Vertreter von Gruppen und Verbän- den angehörten. Aus diesem „Kon- glomerat" entstand aufgrund grup- pendynamischer Prozesse erfreuli- cherweise recht bald ein Team, das zu konstruktiver Arbeit fand.

Was vorausging

Ob man es dem Bamberger Gottes- volk verargen kann, daß die Beteili- gung an diesem Fest immer schwä- cher wurde? An einem Gottesdienst, bei dem die Häupter der beiden Di- özesanpatrone Heinrich und Kuni- gunde auf dem Zelebrationsaltar standen, bei einer Prozession, in der die beiden Reliquien das „Zentrum"

bildeten, bei einer Feier, in der man mit den Köpfen der Heiligen den Se- gen spendete?

Was erarbeitet wurde

Als Motto für den Tag kristallisierte sich „Unsere Heiligen - Erbe und Auftrag" heraus. Die Grundkonzep- tion, die der Schreiber dieser Zeilen vorlegte, nämlich einerseits diffe- renzierte Gottesdienste anzubieten, anderseits das traditionelle Prozes- sionselement zu variieren und dazu die Einheit der Bistumsgemeinde darzustellen, fand bei der Mehrheit der Kommission spontan Anklang.

Die Ideen wurden in emsiger Klein- arbeit von den Hauptverantwortli- chen und Untergruppen in „Formu- lare" umgesetzt. Erfreulicherweise hat der Bamberger Oberhirte der Kommission, trotz Reserven von manchen Seiten, sein volles Ver- trauen geschenkt. Er war auch bereit, erforderlich erscheinende römische Erlaubnis einzuholen.

Das Anliegen, die Diözesanheiligen 88

in vielfältiger Weise darzustellen und Impulse für die Zukunft zu wecken, sollte durch getrennte Wortgottes- dienste verwirklicht werden. Man ei- nigte sich schließlich darauf, sechs Zielgruppen: Kinder, Jugendliche, Eltern mit Kleinkindern, Männer, Frauen sowie Alte nebst Behinderte in verschiedenen Kirchen der Stadt zu einem „Tisch des Wortes" einzu- laden. Die seitherige Prozessions- idee wurde folgendermaßen modifi- ziert: ,,Wir ziehen zur Gedächtnis- stätte der Heiligen" (Grab im Dom).

Dies sollte durch eine dem Wortteil folgende Sternprozession zur Kathe- drale (bzw. Domplatz) ausgedrückt werden. Daß alle differenzierten Schichten doch eine Gemeinde bil- den, fand seine Verwirklichung durch eine gemeinsame Eucharistie, gefeiert vom Erzbischof, den Vorste- hern der Wortgottesdienste als Kon- zelebranten und allen auf dem Dom- platz Versammelten. Am Schluß des Eucharistieteils sollte der Oberhirte nochmals betont zu Wort kommen:

kurze Ansprache, Segen und Sen- dung ins Erzbistum.

Die Konzeption fand Billigung des Erzbischofs, die Genehmigung von Rom wurde erbeten. Was allerdings von dort zurückkam, erstaunte eini- germaßen: einerseits zwar grund- sätzliches Einverständnis, anderseits aber der Vorschlag, die Zäsur vor ( !) dem Evangelium anzusetzen, also folgenden Ablauf zu realisieren: ge- trennte Wortgottesdienste, Prozes- sion zum Domplatz, dort Evange- lium, Bischofspredigt, Fürbitten und Eucharistie. Obwohl die Kommission hierin eine Verwässerung ihres An- liegens sah, fand man sich - vor al- lem aus Termingründen - bereit, im Jahre 1973 darauf einzugehen.

Was geschah

Die neue Konzeption (verbunden mit günstiger Witterung) lockte am (Pre- mieren-)Fest seit langem nicht mehr gezählte Scharen an. Jede Gruppe feierte in den Stationskirchen den Wortgottesdienst auf ihr gemäße Weise. Aufgrund mustergültiger Einstellung der Beteiligten und durchdachter technischer Vorberei-

tung langten die Zielgruppen zeit- gerecht am Domplatz an. Hier wur- den sie begrüßt, hörten das Bi- schofswort, trugen durch ihre Ver- treter Fürbitten vor, beteiligten sich am Gabenzug und feierten Euchari- stie. Durch Einsatz von Kommunion- helfern aus allen Schichten gelang es, auch die Teilnahme am Herren- mahl würdig und zeitlich verant- wortbar zu gestalten. Lebendige Teilnahme, Einsatzfreude vieler Hel- fer und die Ausgestaltung der Feier selbst trugen zu einem echten „Er- lebnis" bei. Ein anschließendes Bei- programm zur Bestärkung des Di- özesanbewußtseins wurde dankbar angenommen.

Was geschehen sollte

Daß manche Details verbessert wer- den müssen und ständige Weiterar- beit (Eigenhochgebet) nebst Modifi- kation erforderlich sind, ist klar.

Eindeutig bestätigt hat sich die Skepsis gegenüber dem römischen Vorschlag (Beginn des gemeinsa- men Gottesdienstes mit dem Evan- gelium). Dadurch entstand ein kopf- lastiger Wortteil, der einerseits als sinnstörende Verdoppelung emp- funden wurde, anderseits zu unlieb- samer zeitlicher Ausweitung führte.

Deshalb hat die Kommission hierfür energisch auf Abhilfe gedrängt. Da- neben aber darf der positive Ein- druck des Gesamtprojektes nicht übersehen werden. Was die Ver- sammelten empfanden, drückt sich in einem spontanen Satz aus: ,,Der Durchbruch ist gelungen!" Auf die- ser Basis lohnt es sich weiterzuma- chen. Das positive Echo wird auch die zukünftige Arbeit beflügeln.

Grünes Licht aus Rom

Noch etwas Erfreuliches ist zu er- wähnen. Der Oberhirte von Bamberg machte sich das Anliegen der Kom- mission zu eigen. Er erstattete der Gottesdienstkongregation einen er- betenen Bericht und bat darin zu- gleich um Erfüllung des genannten Wunsches. Zu Beginn des Jahres 1974 wurde ihm bestätigt, daß die Congregatio pro cultu divino nach reiflicher Überlegung bereit sei, dem Anliegen zu entsprechen, ,,den gan- zen Wortgottesdienst mit Homilie in den einzelnen Kirchen abzuhalten, und daß sich die einzelnen Gruppen erst nachher in Prozession zur ge- meinsamen Eucharistiefeier auf den Domplatz begeben". Dies ist ein er- freuliches „Zeichen", das die Tätig- keit der Kommission für die Festge- staltung im Jahr 1974 belebt.

Hermann Reifenberg https://doi.org/10.20378/irbo-55521

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