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Rosenbergstrasse 115

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Die extremste Form von Langsamkeit haben zweifellos Hans Roy und seine Mitarbeiter von der Universität Aarhus entdeckt. Tief unter dem Meeresboden fanden sie Bakterien, die in ihrer Ju- gendzeit noch die Dinosaurier erlebt haben. 86 Millionen Jahre ist es her, seit sie zum letzten Mal etwas zu fressen ge- kriegt haben. Zu einer Teilung können sie sich nur rund alle 1000 Jahre ent- scheiden.

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Weiteres unnützes Wissen – allen Face- bookern bestens bekannt – gibt’s jetzt auch in Buchform. Titel: «Nutella hat Lichtschutzfaktor 9,7. Die volle Dosis unnützes Wissen.» Darin enthalten ist Wissenswertes wie zum Beispiel, dass bisher erst zwei amerikanische Präsi- denten vorübergehend amtsunfähig waren: Ronald Reagan und George W. Bush. Jedesmal wegen einer Darm- spiegelung. Oder ebenfalls wissens- wert: 50 Prozent der Briten leiden unter Nomophobie, der Angst unerreichbar zu sein.

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Nomophobie ist im Übrigen ein von der englischen Post geprägtes Kunst- wort beziehungsweise die Abkürzung von «No Mobile Phone-Phobia»

(wörtlich: «Kein-Handy-Angst»).

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Dummerweise kann man heutzutage überall in den Ferien den «Eurovision Song Contest» mitverfolgen. Gut, nie- mand muss, aber es tun’s mehr als es zugeben. Zufälligerweise waren in den darauffolgenden Tagen auf verschiede- nen Sendern mehrere der zurzeit – es ist

zu vermuten: nicht ganz zufällig – so beliebten Hitparaden zu sehen: Die erfolgreichsten «Eurovisions»-Songs, die 30 beliebtesten Schlagersänger der Siebzigerjahre, die 40 beliebtesten Love - songs in Hessen (ungelogen!). Man- cher, der den hektischen, gleissenden bis kreischenden, zwar perfekt insze- nierten, aber kaum erinnerungswürdi- gen Musikmix aus Baku erlebt hat, genoss mit leicht schlechtem Gewissen die handgemachte Musik von der Art

«17 Jahr …» von Udo, «Love me ten- der» von Elvis, den melodischen Schmus von Bryan Adams, Marianne Rosenberg, France Gall, Katja Epstein oder – schlimmer geht’s nimmer – Bernd Clüver. Kitsch ja, aber alleweil besser als der sogenannte «mystische Pop» einer Marokkanerin aus Schwe- den, deren Karriere 2004 als Viertplat- zierte im schwedischen Pendant zu

«Deutschland sucht den Superstar»

begann. Aber eben und zum Glück: De gustibus …

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Apropos Viertplatzierte und das, was auch Viertplatzierte heutzutage rasch einmal werden: prominent. Wer ist beziehungsweise was heisst «promi- nent»? Als prominent gilt offenbar, wer in der sechsten Staffel einer der unzäh- ligen Castingshows Zweite(r) wird wie zum Beispiel Rebecca Mir. Kennen Sie nicht? Macht nichts. Frau Mir, die übri- gens in Monschau-Imgenbroich lebt (den Ort kennen Sie auch nicht?), wurde 2010 Zweite bei «Germany’s next Topmodel» (nein, muss man nicht kennen). Später lief sie auf der Merce- des Benz Fashion Week in Berlin für die Modelabels Lena Hoschek und Minx (schon klar, die kennen Sie auch nicht) und präsentierte Teile der Kollektion

von Jorge Gonzalez (Frage überflüssig) beim Chicas Walk (Sie verstehen schon wieder «Bahnhof», geben Sie’s zu).

Also, wer so prominent ist, der wird dann zu «Let’s dance» eingeladen (we- nigstens davon sollten Sie schon mal ge- hört haben). Und wenn man dort wie- derum Zweite wird, ja, dann hat man’s geschafft und gehört endgültig zur C-Prominenz. Mal schauen, wie es unserem Schweizer DSDS-Sieger Luca Hänni ergeht. Sagen Sie nicht, dass Sie Luca und DSDS auch nicht kennen!

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Die Andromeda-Galaxie und unsere Milchstrasse rasen mit einer Geschwin- digkeit von rund 400 000 Stundenkilo- metern aufeinander zu. Unklar war bis- lang, ob sie miteinander kollidieren, sich nur streifen oder sogar ganz ver- fehlen werden. Mit dem Hubble- Tele - skop ist es nun gelungen, die Bewegung der Andromeda-Galaxie zu messen, und es hat sich gezeigt: Es wird einen Frontalzusammenstoss geben. Dumm, denn wir wissen nicht, was dabei genau passiert. Beruhigend: Es passiert erst in vier Milliarden Jahren.

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Und das meint Walti: Ich glaub, ich hab

’nen Tinnitus im Auge – ich seh nur Pfeifen …

Richard Altorfer

MEDIEN, MODEN, MEDIZIN

ARS MEDICI 11 2012

549

Rosenbergstrasse 115

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