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Das Jacobi-Symbol

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Academic year: 2022

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(1)

Das Jacobi-Symbol

Definition Jacobi-Symbol

Sei n∈Nungerade mit Primfaktorzerlegung n=Qs

i=1piri. Wir definieren das Jacobi-Symbol na

:=Qs i=1

a pi

ri

.

Anmerkungen:

Falls a quadratischer Rest mod n ist, dann gilt ab2modn und (an) = (bn2) =Qs

i=1(bp2

i)ri =Qs i=1(pb

i)2ri =1.

Falls(an) =1, dann muss a kein quadratischer Rest mod n sein.

Es gilt z.B.(152) = (23)(25) = (−1)2=1.

Nach CRT müsste jede Lösung von x2≡2mod15 auch eine Lösungen von x2≡2mod3 und x2≡2mod5 sein.

Beide Kongruenzen besitzen aber keine Lösungen.

Übung:

(an)ist multiplikativ in a und n. D.h. für a=a1a2und n=n1n2gilt (an) = (na

1)(na

2) = (an1

1)(an2

1)(an1

2)(an2

2).

(2)

Reziprozität für Jacobi-Symbol

Satz Reziprozität

Seien m6=n≥3 ungerade natürliche Zahlen. Dann gilt

1 (n1) = (−1)n−12 .

2 (2n) = (−1)n281.

3 (mn) = (−1)m−12 ·n−12 (mn).

Beweis:

Obige Identitäten gelten für prime n,m. Die linken Seiten sind multiplikativ in n,m, können also in die Primteiler zerlegt werden.

Genügt zu zeigen: Die rechten Seiten sind multiplikativ in n,m.

Sei n=n1n2ungerade, d.h. n1,n2sind ebenfalls ungerade.

(1) Wir zeigen(−1)n1n22−1 = (−1)n1−12 ·(−1)n22−1. Dies ist äquivalent zu

n1n21

2n1+n222mod2

n1n2n1n2+1= (n1−1)(n2−1)≡0mod4 Da n11 und n2−1 beide gerade sind, folgt die Korrektheit.

(3)

Reziprozität für Jacobi-Symbol

Beweis: (Fortsetzung) (2) zu zeigen:(−1)

n21n22−1

8 = (−1)

n21−1

8 (−1)

n22−1

8 . Dies ist äquivalent zu

n21n221

8n2181+n2281 mod2⇔n21n22n21n22+1≡0mod16.

Wir formen weiter um zu

(n21−1)(n22−1) = (n1+1)(n1−1)(n2+1)(n2−1)≡0mod16.

Die Korrektheit folgt, da alle vier Terme n1±1, n2±1 gerade sind.

(3) Aus (1) folgt die Multiplikativität von

(−1)m−12 ·n−12 =

(−1)m−12 n−12

in n und m.

Anmerkung: Für ungerades n und m=2kmmit ungeradem mgilt

m n

= 2nk

·

m n

= 2nk

·(−1)(m′ −1)(n4 1) mn .

(4)

Rekursive Berechnung des Jacobi Symbols

Definition amodn

Sei a∈Zund n∈N. Dann bezeichnen wir mit amodn dasjenige b∈Zmit bamodn und 0b <n. D.h. b=a− ⌊an⌋ ·n.

Algorithmus Jacobi-Symbol

EINGABE: m,n mit n ungerade undggT(m,n) =1.

1 Falls m=1, Ausgabe 1.

2 Sei m=2km mit m ungerade.

3 Ausgabe(−1)k(n281)·(−1)(m′−1)(n4 1)·Jacobi-Symbol(nmodm,m) AUSGABE: mn

Laufzeit:

Analog zum Euklidischen Alg. erhalten wirO(log max{m,n}) rekursive Aufrufe, jeder dieser benötigtO(log2max{m,n}).

D.h. die Gesamtlaufzeit istO(log3max{m,n}).

(5)

Berechnung von Wurzeln für p ≡ 3 mod 4

Bsp: Berechnung von(2239)

(2239) = (392)·(1139) =−(3911) =−(116) =−(112)·(113) =−(113) =−(23) =1.

Ziel: Falls x2d modp mit(dp) =1, berechne beide Lösungen.

Satz Wurzeln für p ≡3mod4

Sei p ∈Pmit p≡3mod4 und d ∈Zmit(dp) =1. Dann sind die Lösungen von x2d modp von der Form±dp+14 .

Beweis:

Es gilt(±dp+14 )2=dp+12 =dp21 ·d ≡(dpd =d modp.

Es gilt dp+14 6≡ −dp+14 modp, da dp+14Up und p>2.

DaFpein Körper ist, sind dies die einzigen beiden Lösungen.

(6)

Berechnen allgemeiner Quadratwurzel

Idee des Algorithmus von Tonelli und Shanks:

Sei p−1=2s·q mit q ungerade.

Erster Ansatz: Berechne adq+12 modp. Dann gilt a2≡(dq+12 )2=dq·d modp.

Falls dq≡1modp, dann ist a bereits die gesuchte Quadratwurzel.

Es gilt Up ∼=Z/ϕ(p)Z∼=Z/2sZ×Z/qZ. Wir schreiben x ∼= (x1,x2).

Für die Abbildung f :UpUp,x 7→xqgilt

f(x) =xq ∼=q(x1,x2) = (qx1,qx2) = (qx1,0)∈Z/2sZ×0.

D.h. q-ten Potenzen sind in einer Untergruppe H der Ordnung 2s. Wir wollen nun einen Erzeuger g von H konstruieren.

Sei zUp mit(zp) = (−1). Dann gilt g :≡zqmodpH und g2s1zq2s1 =zp21 ≡(−1)modp und g2szp1≡1modp.

D.h. g ist Generator von H und dqgmodq für ein 0≤ℓ <2s. ℓist gerade, da gdqad2 modp quadratischer Rest ist. Es folgt

(a·g2)2d modp.

Damit ist a·g2 unsere gesuchte Quadratwurzel.

(7)

Berechnen des Diskreten Logarithmus modulo 2

s

Lemma Berechnen des Diskreten Logarithmus modulo 2s Sei p prim mit p−1=2sq, q ungerade. Sei H =hgi ⊆Upmit ord(g) =2s. Für x =gH kannℓinO(log4p)berechnet werden.

Beweis:

Wir schreibenℓ=Ps1

i=0i·2i und berechnenℓ0, . . . , ℓs1. Berechnung vonℓ0: Wir berechnen x2s1 modq. Es gilt

x2s−1g·2s−1 =gPs−1i=0 i·2s−1+ig02s−1 modp.

Da x2s ≡1modp, muss x2s1 ≡ ±1modp gelten.

Falls x2s−1 ≡(−1)modp, dann ist0=1, sonst istℓ0=0.

Sei nunℓ0, . . . , ℓj1bekannt. Wir wollenℓj berechnen.

Berechnung vonℓj: Es g

Ps1 i=j i2i

xgPj−1i=0i2i :=x. Damit ist (x)2s1jg

Ps−1

i=j i·2s−1−j+i

gj2s1 modp.

Damit gilt analog wie zuvorℓj =1 gdw(x)2s−1−j ≡(−1)modp.

Jedesℓj kann in ZeitO(log3p)berechnet werden.

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