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Der Nuthe Bote Jg. 16 Heft 4

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Academic year: 2022

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16. Jahrgang April 2006 Preis 1,30

Saarmund – Schauplatz der Geschichte Sportchronik 60 Jahre Volkssolidarität Vier Seiten Kommunales

Vier Seiten Kinder und Jugend aktiv Aus dem Geschäftsleben Natur Kultur Veranstaltungstipps Termine

Unabhängige Monatszeitschrift für die Gemeinde Nuthetal

mit den Ortsteilen BergholzRehbrücke, Fahlhorst, Nudow, Philippsthal, Saarmund und Tremsdorf wie der 32 Sei ten !

Alles sehnt sich nach dem Frühling! Auch die Artenvielfalt auf den Nuthewiesen und drum herum, die Ines Ladeburg auf ihren Fotos festgehalten hat: Kröten, Frösche und Blindschleichen erwachen hoffentlich bald aus ihrer Winterstarre. Die Schnirkelschnecke zeigt auf dem Thermometer an, welche Temperatur sie sich wünscht (aber in Plus!).

Auch der Osterhase ist sicher nicht böse über wärmere Zeiten. „Der Nuthe-Bote“ wünscht allen Lesern ein sonniges, warmes Osterfest.

(2)

nun sind es

doch

wieder 32 Seiten geworden, und ich hatte in der letzten Redaktionssit- zung geschworen, dass ich im April nur 28 Seiten machen werde! Wegen der Kosten.

Aber es hatte sich

dermaßen

viel Stoff ange- sammelt, dass ich nicht umhin konnte, alles Vorhandene zu verarbeiten, um wieder ein vielfältiges Angebot für Sie zusammenstellen zu können.

Es ist sehr erfreulich, dass im fünfzehnten Jahr unseres Bestehens so viele Leser Lust haben, auch Beiträge für unseren „Nuthe-Bo- ten“ zu schreiben, ihn als Podium zu nutzen, um für sie wichtige Gedanken zu publizieren. So soll es auch sein.

Zum ersten Mal haben wir eine wirkliche Kinderseite (Seite 14 mit Überlauf auf Seite 15), entstanden durch die Anregungen, die die Kinder beim Besuch der Druckerei Gieselmann erhielten. Wir berichteten darüber in der Märzausgabe. Noch steht er nicht im Impressum, aber wenn es so positiv weitergeht, wird wohl bald

Benjamin Kaupke

als unser Kinderredakteur genannt werden müs- sen. Vielleicht wird es aber auch mal eine Schülerzeitung geben, wie die, die unser Layouter

Ivo Olias

in Caputh betreut, und die im Landeswettbewerb der Schülerzeitungen den dritten Platz erreicht hat (wir berichten auf Seite 17).

Ja, Vielfalt ist unser Ziel, damit jeder aussuchen kann, was er lesen möchte. Und Fotos möchten wir auch nicht in Briefmarkengröße bringen, aber das alles benötigt Platz.

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Als wir im Jahr 1991 mit unserer Zeitschrift begannen, musste un- ser damaliger Chefredakteur

Detlev Lexow

† manchmal die Bilder groß einsetzen, damit der vorhandene Platz in den

acht Seiten

aus- gefüllt wurde. Jetzt kommen wir mit

28 Seiten

kaum noch über die Runden! Und dabei haben wir seit Jahren den Abonnenten- und Einzelheftpreis nicht erhöht. Auch die Anzeigenpreise sind stabil geblieben in Zeiten, in denen alles teurer wird.

Wir wünschen uns aber mehr Abonnenten für eine gesicherte Fi- nanzierung. Außerdem möchten wir die Gewerbetreibenden er- muntern, sich in unserem Blatt zu zeigen. Sie helfen sich und uns!

Einer unserer Leser sagte mir neulich, dass es für die Kunden po- sitiv ist, die Öffnungszeiten in der Anzeige zu finden. Das ist auch für ihn sehr wichtig, weil es unnötige Wege erspart.

Am 1. Juli wollen wir nun unser

15jähriges Bestehen

feiern. Es soll ein Festakt mit einer Rückschau auf unser Vereinsleben und die Entwicklung des „Nuthe-Boten“ werden. Im Mai werden wir dazu Einladungen verschicken.

Bei den Vorbereitungen zum Fest und beim Blättern in alten „Nut- he-Boten“ haben wir festgestellt, dass in unserer Zeitschrift vieles festgehalten ist, woran man sich heute kaum noch erinnert. Als Leitfaden durch die Jahrgänge haben wir ein Jahresverzeichnis auf CD anzubieten, in dem man wunderbar schnell etwas finden kann, wofür man sich interessiert. Dieses Verzeichnis können Sie bei uns erwerben. Auch alte Ausgaben des „Nuthe-Boten“ sind noch vor- handen.

Rufen Sie uns einfach an, wenn Sie Fragen oder Wünsche haben.

Jetzt wünsche ich Ihnen aber zuerst einmal ein schönes, grünes, warmes Osterfest mit vielen bunten Ostereiern!

Ihre

Erika Haenel

Von Eiern, Hasen und Heidnischem

Ostern ohne Eier ist nicht vorstellbar, ob sie hart gekocht oder ausgeblasen sind, schlicht weiß oder bunt bemalt.

Mit dem christlichen Osterfest hat das Ei wenig zu tun: Zwar steht es

dort für die Auferste- hung des lebendi- gen Wesens

aus dem Grab, doch schon bei den alten Germanen war es ein Symbol der Fruchtbarkeit und der ewigen Wiederkehr des Lebens. Auch der Name „Ostern“ könnte von der heidnischen Ostera oder Eostre, einer altdeut- schen Frühlings-Göttin, abgeleitet sein. Eben- falls möglich ist eine Abstammung vom alt- hochdeutschen Wort östera, das die Zeit be- zeichnet, in der die Sonne genau im Osten auf- geht.

Zum Symbol für Ostern mögen die Eier ge- worden sein, nachdem sie als heidnisches Frühlingsopfer nicht mehr benötigt wurden.

Auch musste nach dem altdeutschen Eierge- setz der Grund- und Bodenzins in Eiern er- bracht werden – genau zu Ostern. Ein kirchli- ches Verbot von Eiern und Eierspeisen während der Fastenzeit führte vermutlich zu einem besonders großen Appetit auf das Pro- dukt der Henne, zumal sie im Frühjahr am be- sten legt.

Konkurrenz hatte der Hase damals von

Kuckuck, Hahn, Storch und Fuchs. Ob es die langen Ohren waren, die den Hasen zum Osterliebling erhoben, oder die Tatsache, dass er das nachkommen- reichste We- sen u n -

serer Landschaften und damit das stärkste Frühlings- symbol darstellt, weiß nie- mand mehr.

Zum Einfärben von Oster- eiern kann man einige Pflanzen aus der Küche

und dem eigenen Garten verwenden:

Brennnesselblätter für grün, Zwiebelschalen und Tee für braun, Safran und Kümmel für gelb. Glanz entsteht durch das Einreiben mit einer Speckschwarte. In Russland taucht man gekochte Eier in Bienenwachs und verziert sie mit Ritzmustern, die anschließend gefärbt werden. Ähnlich verfahren die Sorben der Oberlausitz mit ihrer Wachsbatik. Aus Mittel- und Ostdeutschland stammen Binsenmarkeier:

Das wollfadendicke Mark der an feuchten Or- ten wachsenden grasartigen Pflanze wird in Streifen oder Schlingen auf die Eierschalen geklebt. Reimgefüllte Eier wurden erst vor weniger als 400 Jahren erfunden: Ein (selbst geschriebenes) Gedicht wird auf ein Holzstäb- chen gewickelt, das man in ein ausgeblasenes Ei steckt.

Besonders im Osten Deutschlands ist das Osterfeld oder -beet verbreitet. Weizen- und Haferkörner keimen in feuchter Erde nach 10 bis 14 Tagen. Zusammen mit den in das schnell wachsende Gras gelegten Eiern bilden

sie ein grünes Nest.

Auch zu Karfreitag kennt man viele Vorschriften und Sitten: In manchen Gegenden werden am frühen Mor- gen „Marterbrote“ gebacken, die aus würzigem Hefeteig mit Rosinen und Zitronat bestehen, die Schwe- den formen Kreuze aus Hefeteig.

Die Bretonen säen an diesem Tag Veilchen, die Blume der griechi- schen Fruchtbarkeitsgöttin Per- sephone. Eher katholisch ist der Brauch, am Karfreitag im Obstgarten zu arbeiten, denn graben und pflügen waren an diesem Tag verboten.

Dazu schlägt man die Obst- bäume, um ihre Fruchtbarkeit zu steigern, schüttelt das welke Laub heraus, um- windet sie mit Strohseilen und begießt sie möglichst mit geweihtem Wasser.,

Viele Bräuche ranken sich auch um den Grün- donnerstag: Das „grüne Säen“ von Blumen, Kräutern und Kohl bringt Segen, am Gründon- nerstag gesammelte Kräuter sind besonders heilkräftig. „Grünes Essen“ ist fast überall vorbereitet, ob mit Kohl, Spinat oder verschie- denen Kräutern. Dorothee Meier

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Freitag, 14. April Karfreitag

Fisch von klassisch bis nouvelle Montag, 17. April***

Ostermontag

Osterbrunchfür die ganze Familie Beginn 10.00 Uhr, Preis pro Person 12,50€

Samstag, 22. April***

Spargelanstich 2006

Genießen Sie ein 5-Gang Spargelmenü, begleitet von deutschen Spargelweinen.

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Restaurant

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03 32 00/34 61 3 www.opel-roehr.de

Termine für das Jahr 2006

Dieser unvollständige Plan wird jeden Monat aktuell ergänzt und soweit erforderlich berichtigt.

Alle Angaben nach bestem Wissen ohne Gewähr.

Veran- staltungs-

kalender

Tag Datum Zeit Veranstaltung Ort

Sa. 15.04.06 17.00 Uhr Osterfeuer der FF OT Bergh.-Rehbr.

auf der Freifläche Schlüterstr./Leibnizstr.

Sa. 22.04.06 Nuthereinigung OT Bergh.-Rehbr.

Kanuclub Rehbrücke e.V. Bootshaus Mi. 26.04.06 19.00 Uhr Demografischer Wandel OT Bergh.-Rehbr.

in Nuthetal, Veranst.des Aula im Heizhaus SPD-Ortsverbands Andersenweg

So. 30.04.06 Maibaumrichten OT Bergh.-Rehbr.

Am Festplatz Mo. 01.05.06 10.00 Uhr Tag der offenen Tür OT Bergh.-Rehbr.

bei der FFW Andersenweg

Sa. 06.05.06 Tag der offenen Tür OT Bergh.-Rehbr.

Kanuclub Rehbrücke e.V. Bootshaus Sa. 06.05.06 10.30 Uhr Eröffnungsveranst. 25 Jahre OT Bergh.-Rehbr.

MC Oldtimer Potsdam Schlüterstraße 40 Autocorso

Sa. 27.05.06 100-Jahre Freiwillige OT Tremsdorf Feuerwehr

Sa. 17.06.06 Landesmeisterschaft OT Bergh.-Rehbr.

Kanuclub Rehbrücke e.V. Bootshaus So. 18.06.06 Landesmeisterschaft

Langstreckenregatta

Sa. 01.07.06 18.30 Uhr Festveranstaltung OT Bergh.-Rehbr.

15 Jahre Ortsverein Bergh.- Aula Heizhaus Rehbr. (auf Einladung) Andersenweg Sa. 01.07.06 13.00 Uhr Auftaktveranstaltung OT Bergh.-Rehbr.,

60 Jahre Volkssolidarität Am kurzen End Weitere Termine auf Seite 8

Abstimmung tut not! Wir appellieren dringend an alle, die in der Gemeinde Nu- thetal öffentliche Ereignisse (Feiern, Sport, Kultur) planen. Melden Sie Ihr Vorhaben rechtzeitig dem Amt oder uns. Es liegt in Ihrem Interesse, Überschnei- dungen und zu schnelle Aufeinanderfolge von Veranstaltungen zu vermeiden! Zur Weitergabe Ihrer Termine informieren Sie bitte: Tel. 033200 - 50280, Fax: 502 81 oder Brigitte@bassconnection.de.

Es gibt nur eine peinlichere Sache auf der Welt als in aller Mund zu sein, und das ist: in niemandes Mund zu sein.

Oscar Wilde (aus: Das Bildnis des Dorian Grey)

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Im Auftrage der Sportvereinigung 05 Bergholz- Rehbrücke veröffentlichte ich im vergangenen Jahr das Büchlein „100 Jahre organisierter Sport in Bergholz-Rehbrücke“. Wie in jeder Wissenschaft, so ist es auch in der der Ge- schichtsmuse Klio: Ich fand in der „Potsdamer Tageszeitung“ vom 20. Mai 1935 einen um- fangreichen Bericht über die – im Buch nur kurz erwähnte – Fahnenweihe des Radfahrer- vereins „Condor“ am 19. Mai 1935. Den Artikel will ich ungekürzt wiedergeben, weil er m.E.

anschaulich Bergholz-Rehbrücker Zeitkolorit vermittelt.

„Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung weihte am 19. Mai der Radfahrer-Verein „Con- dor“ sein Banner. Sämtliche ortsansässige Ver- eine waren geschlossen mit ihren Fahnen und Bannern erschienen, die örtliche PO war durch Ortsgruppenleiter Pg. Linck vertreten, der Gau III des Deutschen Radfahrer-Verbandes hatte seinen Propagandawart H. Borcherdt mit der Gaufahne und einer Fahnenabordnung entsandt, von Bezirk I war der Fachamtsleiter für Wander- fahrten Wilhelm Sandmeier erschienen. Außer- dem war vom Gau eine Sternwanderfahrt nach Bergholz-Rehbrücke angesetzt worden, an der sich 15 auswärtige Vereine in einer Stärke von rund 200 Mann beteiligten. Es waren die Verei- ne „Adler“-Lichtenberg, „Viktoria“-Schenken- dorf, Nowaweser Radfahrer-Verein, Potsdamer

Radfahrer-Verein „Sturm“, Radfahrer-Verein Zehlendorf, Spandauer Radfahrer-Verein,

„Borussia“-Werder, „Stern“-Luckenwalde,

„Borussia“-Siethen, Radfahrer-Verein Mitten- walde, Radfahrer-Verein

Groß-Beeren, Radfah- rer-Verein Mahlow,

„ P f e i l “ - R u h l s d o r f ,

„Concordia 97“-Berlin und „Concordia 23“- Berlin.

Auf dem Festplatz vor dem Gasthaus Schulze entwickelte sich ein frohbewegtes, farben- prächtiges Treiben.

Nach der feierlichen

Einholung des zu weihenden, noch verhüllten Banners, durch zehn junge Mädchen und sämt- liche Fahnenabordnungen leitete der Männerge- sangsverein Bergholz-Rehbrücke durch einen Liedervortrag die Feier ein. Dann ergriff nach dem Prolog Vereinsführer Lindemann zu seiner Begrüßungsansprache das Wort. Er schilderte kurz den Werdegang des 1903 gegründeten Ver- eins und gratulierte dem Kameraden Fritz Han- nemann zu seinem 25-jährigen Jubiläum der Zugehörigkeit zum Verein. Dem Jubilar wurde durch Überreichung der Jubiläumsnadel eine besondere Ehrung zuteil. Der Propagandawart

des Gaus III, Borcherdt, übermittelte die Glück- wünsche des Gauführers und nahm während seiner Weiherede die feierliche Weihe des Ban- ners durch Berührung mit der Gaufahne vor.

Die Hülle fiel, in den brandenburgischen Far- ben Rot-Weiß leuchtete das geweihte Banner des Radfahrer-Vereins „Condor“ in der die Wol- ken für kurze Zeit durchbrechenden Nachmit- tagssonne. Ein dreifaches Sieg Heil auf den Führer und Reichskanzler und die Natio- nalhymnen (die Nationalsozia- listen hatten zwei Hymnen:

Das Deutschlandlied und das Horst-Wessel-Lied) schlossen die Weihrede. Eine lange Rei- he von Gratulanten, die dem Verein „Condor“ Glück wünschten und Ehrengaben in Form von Bannerschleifen, ei- nem Silberkranz und Fah- nennägeln überreichten, erschienen auf der Rednertribüne. Vereinsführer Lindemann dank- te allen mit herzlichen Worten. In geschlosse- nem Zuge ging es zum Kriegerdenkmal. Der Kirchenchor sang, dann gedachte Hauptlehrer Arns in einer Ansprache der Toten des Weltkrie- ges und der 400 gefallenen Kämpfer der Bewe- gung. Vereinsführer Lindemann legte am Denk- mal einen Kranz nieder. Der Festzug marschier- te geschlossen zum Festplatz zurück, der offizi- elle Teil war beendet. Preisschießen, Konzert und allerlei Belustigungen sorgten für ausge- zeichnete Stimmung.“ Kurt Baller Von unserem Leser Rüdiger Beyer erhielten wir

einen interessanten Beitrag, der zu Annett Böhms Artikel über Königin Luise in unserer vorigen Ausgabe passt. Es handelt sich um ei- nen Brief, der am 12. März 1813 in Saarmund geschrieben wurde und am 20. März 1813 in der„Schlesischen privilegierten Zeitung“ver- öffentlicht wurde.

Diese Zeitung wurde wöchentlich dreimal, m o n t a g s ,

m i t t w o c h s und sonna- bends zu Breslau in W i l h e l m G o t t l i e b Korns Buch- handlung auf der Schweid-

nitzer Straße ausgegeben und war auch auf allen Königl. Postämtern zu haben.

1812 überfiel Napoleon Russland, musste aber geschlagen den Rückzug antreten. 1813/14 fan- den die Befreiungskriege (Preußen, Russen, Österreicher, Schweden, Engländer) statt, die Napoleon die endgültige Niederlage auch im europäischen Raum brachten.

Im folgenden Brief werden Rückszugsbewegun-

gen der Franzosen in Saarmund beschrieben:

(Der Text wurde in heute übliche Form ge- bracht.)

„Die Gefahr, welche uns bevorstand, ist glück- lich vorübergegangen. Schon am 3. des Abends erwarteten wir den Vizekönig von Italien. Erst am 4. gegen 11 Uhr traf das französische Ar- meecorps hier ein, und alles deutete auf Vertei- digungsmaßregeln. Es waren überhaupt 42 Ge-

nerale und Stabsoffiziere im Ort, der von einem Ende zum anderen mit Wagen besetzt war. Ka- nonen und Pulverwagen standen nahe bei der Stadt. Ein großer Teil des Corps biwakierte.

Jeder Ackerbürger hatte 120 Mann Einquartierung und 50–60 Pferde. Auf allen Höfen und und vor den Häusern brannten Wachfeuer. Den 5. um 3 Uhr morgens kam der übrige Teil des Corps, der in Teltow und den

umliegenden Dörfern gelegen hatte. Es herrsch- te die größte Stille. Alles defilierte nach Beelitz zu, und um 6 Uhr brachen auch die hiesigen Truppen auf. Nur etwas Kavallerie deckte, nach Philippsthal hin, die drei hierher führenden Brücken, und diesseits wurden 2 Kanonen auf die Berge gebracht.

Der Vizekönig ging um 7 Uhr ab, die Kavallerie und die Kanonen zogen sich um 8 und 9 Uhr zurück. Die Brücken wur- den nicht ab- g e b r o c h e n , welches den Franzosen bei ihrem Rück-

zug zum

Nachteil ge- reichte.

Nach 10 Uhr sprengten die ersten Kosaken hin- ein. Bald darauf folgten mehrere Pulks und Re- gimenter mit 2 Kanonen im raschen Trab. Ge- gen 3 Uhr kamen von der Potsdamer Seite meh- rere tausend Mann Kosaken mit 6 Kanonen, un- ter dem General Tschernitscheff. Sie blieben bis 7 Uhr, wo sie sich eben zum Essen angeschickt hatten, und plötzlich alles wieder aufbrechen musste. Nur der General blieb die Nacht.

G G G

G e e e e ss ss c c c c h h h h ii ii c c c c h h h h tt tt ll ll ii ii c c c c h h h h e e e e ss ss a a a a u u u u ss ss d d d d e e e e rr rr G G G G rr rr o o o o ß ß ß ß g g g g e e e e m m m m e e e e ii ii n n n n d d d d e e e e

Saarmund Schauplatz der Weltgeschichte

Neue Forschungsergebnisse zur Sportgeschichte in Bergholz-Rehbrücke

aus: 100 Jahre org. Sport

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MoFr 8.00 19.00 Uhr Sa 8.00 13.00 Uhr

BergholzRehbrücke, ArthurScheunertAllee 136 Telefon (033200) 8 52 28

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Dieser Termin ist gleichzeitig der der Redaktions- sitzung um 19.00 Uhr. Gäste und an Mitarbeit In- teressierte sind jederzeit willkommen. Vorheriger Anruf (85559) bei Erika Haenel erbeten.

Mobiler Friseur/Hausbesuche

Astrid Grothe : 0160 - 94 95 68 90 Robert Socke : 0179 - 6 73 99 72

www.IhrFriseurAufRaedern.de Impressum

Herausgeber: Ortsverein Bergholz-Rehbrücke e.V.

Redaktion: Rolf-D. Bathe, Annett Böhm, Hilmar Gun towski, Erika Haenel, Ute Kaupke, Käthe Liebers, Brigitte Sprick, Adolf Sprick.

Verantwortlich: Erika Haenel.

Anschrift:Redaktion „Der Nuthe-Bote“

Bergholz-Rehbrücke,

Anna-Seghers-Straße 8, 14558 Nuthetal, E-Mail: nuthebote@onlinehome.de

Konto: Mittelbrandenburgische Sparkasse in Potsdam Kto.Nr. 3521171093, BLZ 16050000

Absprachen über Beiträge und Werbung:

Erika Haenel, Bergholz-Rehbrücke, Anna-Seghers-Straße 8, 14558 Nuthetal Tel. u. Fax: (03 32 00) 8 55 59 E-Mail: E.Haenel@web.de Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 4a.

Layout: Ivo Olias, E-Mail: info@IvoOlias.de Druck: Druck- und Medienhaus Hans Gieselmann, Bergholz-Rehbrücke, Arthur-Scheunert-Allee 2, 14558 Nuthetal, Tel.: (033 200) 801 20, Fax: (033 200) 801 28, E-Mail: gieselmanndruck@potsdam.de

Die Zeitschrift erscheint monatlich.

Alle Nachrichten werden nach bestem Wissen, aber ohne Gewähr, veröffentlicht.

Bezugspreise: Einzelheft 1,30 EUR bis 2,50 EUR, Jahresabonnement: 13,30 EUR, auswärts 22,50 EUR einschl. Portogebühren

Nachdruck: Auch auszugsweise nur mit Genehmigung des Herausgebers und genauer Quellenangabe. In si g - nierten Beiträgen kommt die Meinung des jeweiligen Verfassers, jedoch nicht unbedingt die des Herausgebers oder der Redaktion zum Ausdruck. Bei Leserbriefen be- halten wir uns Kürzungen vor.

Rücksendung unverlangt eingereichter Manuskripte nur gegen Rückporto. Eine Haftung ist ausgeschlossen!

Kompetent in allen Versicherungs-, Bauspar- und Baufinanzierungsfragen,

Fondsanlagen und der privaten Krankenversicherung.

Geschäftsstelle Potsdam/Rehbrücke

Geschäftsstellenleiter Gerold Hübner

Büro:Tel. 033200 / 83954 oder 85930 Fax: 83956

Arthur-Scheunert-Allee 134, 14558 Nuthetal (OT Bergholz-Rehbrücke)

Schauen Sie doch mal in unsere Website:

ov-bergholz-rehbruecke.de Sie finden dort Informationen über unseren Verein

und den „Nuthe-Boten“.

Über Anregungen freuen wir uns!

Die Redaktion

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Die Redaktion des

„Nuthe-Boten“

gratuliert

Bergholz-Rehbrücke:

Am 1.4. Angelika Anhoff zum 77., am 4.4. Herbert Pietschmann zum 76.,

am 8.4. Wolfgang Guttzeit zum 75., am 17.4. Erna Skupin zum 82.

und Alfred Hurtienne zum 91., am 18.4. Gerda Mann zum 82., am 19.4. Marie Wehmeier zum 83.

und Margret Thorwirth zum 79., am 23.4. Margot Juncker zum 83.

und am 27.4. Inge Winter zum 70. Geburtstag.

G G G

G e e e e b b b b u u u u rr rr tt tt ss ss tt tt a a a a g g g g e e e e –– –– L L L L e e e e ss ss e e e e rr rr b b b b rr rr ii ii e e e e ff ff e e e e –– –– M M M M e e e e ii ii n n n n u u u u n n n n g g g g

Möchten Sie in die Geburtstags - liste aufgenommen werden?

Anmeldung bitte schriftlich an:

Der Nuthe-Bote, Anna-Seghers-Straße 8, 14558 Nuthetal, OT Bergholz-Rehbrücke

Zum Kernpunkt der Sache

Betr. Leserbrief „Eine etwas andere Sicht...“, DNB 3/06 S.6

Schade, dass, was eine Diskussion über die Rol- le der Medien sowie die Gefahren einer zu weit ausgenutzten Meinungsfreiheit hätte werden können, ist doch nur zum Extrakt einer langen

„Stern“-Geschichte geschrumpft.

Deshalb muss ich zu der „Etwas anderen Sicht der Dinge“ meines Redaktionskollegen Hilmar Guntowskieinige Sätze hinzufügen.

Wenn ich die Kolumne von Erika Haenelim Fe- bruarheft des „Nuthe-Boten“ richtig verstanden habe, dann ging es ihr weniger um eine be- stimmte Person, hier Susanne Osthoff, sondern darum, wie die heutige Medienwelt mit Men- schen umgeht, die plötzlich aus der Anonymität der Menge ins Blitz- und Scheinwerferlicht ge- zerrt werden und sich auch kaum dagegen weh- ren können.

Dabei ist, wie wir alle Tage erleben können, fast jedes Mittel recht, um zu einem Foto zu kom- men, das die anderen nicht haben, zu einer Schlagzeile, die den Verkauf fördert. Letztes Beispiel am 13. März: Kaum war der Verdacht aufgekommen, ein bayerischer Geflügelzucht- betrieb sei durch Vogelgrippe infiziert, über- schwemmten Medienvertreter den kleinen be- schaulichen Ort, bis dann erfreulich schnell noch rechtzeitig die Entwarnung kam.

Krassestes Beispiel, das bekannt ist: Die tödlich endende Verfolgungsjagd von Sensationsfoto- grafen (Paparazzi) hinter Prinzessin Diana her in Frankreich.

Es geht weniger um die Berichterstattung seriö- ser Magazine und Tageszeitungen, sondern um die Boulevardblätter, die oft schon im Titel ei- nen Menschen auf übelste Art und Weise bloß- stellen.

Das in Kolumne und Leserbrief erwähnte ZDF- Interview Susanne Osthoffs wurde nicht nur von anderen Medien kritisch gesehen, sondern inzwischen im ZDF selbst.

Erfreulich finde ich, dass der „Fall Osthoff“ in der Medienbranche und der journalistischen Fachpresse zu heftigen Diskussionen geführt und in der Branche die grundsätzlichen me dien - ethische Frage aufgeworfen hat: „(Wie) darf man einen Menschen präsentieren, der plötzlich zur öffentliche Person geworden ist?“ Das ist, so finde ich, immerhin etwas. Rolf-D. Bathe

Masse mit Klasse

Liebe Redaktion!

Gratulation, das war wieder ein besonders ge- lungenes 32-Seiten-Heft mit vielen sehr unter- schiedlichen Informationen. Immer wieder tau- chen neue Namen auf – schön, dass so viele Le- ser zu Autoren werden1

Ganz besonders beachtlich fand ich die große Reportage über das Entstehen des „Nuthe-Bo- ten“. Einen faszinierenden Blick hinter die Ku- lissen haben die Jungreporter da geschaffen.

Weiter so – ich bin gespannt auf die Kinder- und Jugendseite, die entstehen soll. M. Bauer

Echtet Sparn iss de schwerste Übung

Liebe Lesa,

Ham sen letzten Nutheboten uffmerksam jele- sen? Ooch die drei Seiten Kommunalet? Also, det iss een dollet Ding vonne Vawaltung: 5000 Euro for een Hinweis uff sich selba. Det sind 10 Mille in D-Mark! Hätte man schwarz uff weiß in jroße Buchstabn sicha füa 150 Èuro ham

könn. Det Traurichste iss, det, wie so oft, det Ding anne Jemeindevatreta voabeigeloofen iss.

Da wern doch imma wieda de Ehrenamtlichen rejelrecht vasch....Olle Willem Busch hatte schon damals recht, eene undankbare Sache.

Früha jalt inne DDR Null Promille. Neulich hat de Polessei een in Beeskow awischt, der hatte 4,16 Promille. Da war ja mea Alkohol als Blut int Blut. Een andra in Eisenhüttenstadt war mit 2,07 Promille untawechs und wollte türm. Am nächsten Morjen ham sen wieda awischt, ohne Pappe und 0,89 Promille. Da kannste nua beten, so een nich ßu bejejnen. Aba mit 104 kmh durch Rehbrücke (alaubt iss bekanntlich 50) iss ooch lebnsjefährlich oda mit 142 uff de Balina Stadt- autobahn, wo man 60 fahrn darf. In alle diese Fälle wär ick dafüa, Führaschein wech uff Jahre oda janz, daßu ne saftje Jeldstrafe und soziale Arbeet. Det sind doch Vabrecha!

Apropos: Alta schützt vor Diebstahl nich. Ne Balina Seniorin hat mit 70 ßwee Banken üba - falln, weil se so ville Schuldn hatte. Nu kann se bei drei Jahre Haft mietfrei übawintan und üba ihre „Vaßweiflungstaten“ nachdenken. Inne Szeitung stand, det jeda ßwölfte Privathaushalt ßahlungsunfähich iss. Nich vorßustelln, det die alle anfangn, sich inne Bank mit Pistole wat ßu besorjen.

Spaß beiseite, eigentlich isset traurich. Aba dea Staat und de Jemeinden machent ja voa: Luxus- ausjaben statt eisanet Sparen. Woßu braucht Mi- nista Steinbrück en „Immageberater“ for 160 Million? Statt 38 Milljardn, wissense, det sind 38tausend Milljon, neue Schuldn ßu machen, sollte man de Hälfte Kredite uffnehm, denn hät- te man „Immage“ jenuch. Ooch Herta BSC hat 35 Milljon Miese. Keena kann oda will wirt- schaftn, und Voabilda jibts ooch nich mea.

Nu lieba wat Afreulichet, liecht schon een paar Wochen ßurück. Een strahlender Bundespräse- dent in Turin und unsre Sportler mit ville Edel- metall janz vorn und janz jlücklich. Ne echte

Schau warn ooch die Aöffnung- und Abschluss - feierlichkeiten von die ßwanzichsten Olympi- schen Wintaspiele.

Jleich danach de ITB (Intern. Tourismusbörse), mea Ausstella, mea Lända und alle mea als wie ßufrieden. Übaschrift: „Branche erwartet Re- kordumsatz, Deutsche sind Reiseweltmeister.“

Det iss schon komisch, jleichßeitich det und Weltmeesta int Jammern und Meckan.

Janz wat andret: Et jibt ja schon lange Blume, Vogel, Baum, Insekt des Jahres. Und nu noch die Nutztierrasse 2006. Det extrem vont Aus- sterben bedrohte Angler Sattelschwein isset.

Hat nüscht mit Angeln am Fluß uder See ßu tun.

Die Rasse stammt aus de Rejion Angeln in Schleswich Holstein, iss schwarz mit nem weißen Sattel uffn Rücken. Noch wat Schweini- schet: Eene freiloofende Wildsau hat den Fluch- vakehr in Nizza for eene Stunde ßum Aliejen je- bracht.

Eene Numma jrößa, der Dresdner Elefantenba- bybulle (4.2.geb.) iss jetauft uff „Thabo-Umasai in der südafrikanischen Tswanasprache „Glück- licher Krieger“. Na, ob det’n juta Name for son kleenen Kerl iss?

Wat Positivest ßum Schluss for alle Lesa Fuff - ßich plus: Wissenschaftla anne Uni Dortmund ham festjestellt, det ältere Jehirne langsama schaltn, aba (jetzt kommtet) häufija fehlerfrei.

Det tröstet, wenn wa nu wieda wat vajessen ham, wat leida ooch passiert.

Nich vajessen hab ick, det in diesen Monat nebn den Frühling (hoffentlich) janz sicha der Osta- hase kommt.

Fröhlichet Ostaeieasuchen, möglichst ohne

Handschuhe. Ihr Kalle

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An den Straßenecken und in den Blumenge- schäften findet man sie noch: kleine bezaubern- de Mimosensträußchen. Die erste Frühlingsblü- te als perfektes Präsent für die Damen zum jähr- lichen Feiertag, dem 8. März, der nun schon seit hundert Jahren an die Rechte der Frauen erin- nert. Erinnert ist der passende Ausdruck, vor al- lem in Italien, wo es außer dem zierenden Bou- quet nicht viel gibt, worüber man sich heute noch freuen könnte. Aus sind die Zeiten der Gleichberechtigungsmärsche, die in den Siebzi- gern die Ansprüche der Italienerinnen ins Licht brachten. Wie andere europäische Geschlechts- genossinnen, kämpften damals die italienischen Frauen nach der formellen politischen Emanzi- pation – das weibliche Wahlrecht wurde 1948 errungen – nun auch für eine soziale Gleichstel- lung: Scheidung, Abtreibung, Kindertagesstät- ten und Mutterschaftsrechte, Lohnerhöhungen und bessere Arbeitsbedingungen waren zu jener Zeit die Hauptthemen auf dem Tisch. Die Mühe hat sich damals gelohnt: Vieles wurde erzielt und in den Achtzigern und Neunzigern hatte man gedacht alles erreichen zu können, im Be- ruf sowie in der Privatsphäre. Keiner zweifelt heute mehr an einer generellen Gleichberechti- gung. Frauen sind in allen Bereichen aufgenom- men, in den jüngsten Jahren sind auch die letz- ten Tabus gefallen: Es gibt erfolgreiche Fußbal- lerinnen, Soldatinnen, usw. Nur die katholische Kirche hält fest: Weibliche Priester soll es vor- erst nicht geben.

Aber wenn man die italienische Gesellschaft genauer beobachtet, sieht es längst nicht so rosig aus. Laut einer Umfrage der Eu- rispes (das Italienische In-

stitut für politische und so- ziale Forschungen) sind die Daten, die in den letzten Jahren gesammelt wur- den, erschreckend: „Die Rolle und der Zustand der italienischen Frauen zeigt immer deutlichere Anzeichen einer kulturellen, so- zialen und wirtschaftlichen Rück-

entwicklung“, so Gian Maria Fara, Präsident des Instituts.

Und es handelt sich weiß Gott nicht nur um eine alarmierende Meinung, wie die Zahlen leider beweisen. Die weibliche Beschäftigungsrate er- reicht in Italien knapp 45,1 % gegenüber 57,8 % in Frankreich, 60,2% in Deutschland und sogar 72,8 % in Dänemark. 40% der italienischen Männer halten den Haushalt heute noch hauptsächlich für eine „Frauensache“. Die so- ziale und finanzielle Unterstützung für Frauen setzt den italienischen Staat auf die vorletzte Stufe Europas: gerade einmal 1,1 % des Brut- toinlandprodukts (während der EU Durch- schnitt bei 3,4 % liegt). Eine Ministerpräsiden- tin? Ein kühner Traum. Eine italienische Merkel wird es vorläufig nicht geben. Machtpositionen sind in dem Mittelmeerstiefel immer noch Män-

nerangelegenheit, sodass man sogar gewagt hat, so genannte „Rosa Quoten“ einzuführen. Um für mehr Gleichberechtigung im Parlament zu sorgen, wollte man dazu verpflichten, wenig- stens eine geringe Zahl an Frauen zuzulassen.

Das Gesetz ist natürlich niemals in Kraft getre- ten. Und nicht nur in der Politik, sondern auch in Wirtschaft und Finanz, in allen Bereichen der Arbeitswelt ist es in Italien eine Seltenheit, eine Frau in Führungsstellung zu finden. Selbst in den kreativen Branchen, wie

Kommunikation und Design, Journalismus und Marketing ist man als Frau immer noch benachteiligt: Ein langer Weg und viel Geduld, um sich durchzusetzen und dennoch höchst sel- ten bis ganz oben an die Spitze. In einem vor kurzem er- schienen Inter- view mit einer bekannten ita- l i e n i - s c h e n T V - Jour- nali- s t i n ,

äußerte sie sich über das Thema Diskrimi- nierung wie folgt: „Wir dürfen zwar im Video erscheinen, aber nichts entscheiden. Machtpositionen sind auf ein Männerleben maßge- schneidert, eine vierundzwanzigstündi- ge Hingabe, die die meisten Frauen sich nicht leisten können. Oder wollen. Weil sie auf eine komplette Existenz nicht gerne verzichten:

ein guter Job, ja, aber auch einen Ehemann und Kinder. Und das lässt sich in Italien mit dem Be- ruf schlecht vereinbaren, da es keine Unterstüt- zung und Einrichtungen gibt.“Dies ist einer der springenden Punkte. Die zunehmende Unsi- cherheit des weiblichen Arbeitsmarkts ist oft mit der Tatsache in Verbindung zu setzen, dass viele Frauen wegen einer Schwangerschaft auf einen Arbeitsplatz verzichten müssen, da kein- erlei Unterstützung vorherzusehen ist. Oft ge-

nug ist eine Mutterschaft ein Anlass zur Entlas- sung und sogar der bloße Gedanke, irgendwann mal eine Familie gründen zu wollen, kann Grund genug sein, nicht angestellt zu werden.

Italien ist wohl eines der wenigen Länder Euro- pas, wo eine junge Frau nach den eigenen Lie- besabsichten bei einem Job-Interview gefragt wird: „Sind Sie Single? Haben Sie vor zu heira- ten?“Wenn das keine Diskrimi- nierung ist... Und selbst wenn man die Stelle bekommt, man ver- dient weniger, arbeitet mehr, kämpft härter und riskiert viel schneller den Arbeitsplatz wieder zu verlieren. Logi- sche Folge ist eine Verarmung der weiblichen Bevölke- rung: Alleinstehende Frauen mit befristeten Ar- beitsverhältnissen, teil- weise mit Kindern, sind heute laut Statistiken dieje- nigen, die am meisten der Gefahr der „neuen Armut“

ausgesetzt sind. Zudem erstrebt die katholische Kirche – und findet dabei in der konservativen Regierung einen aufmerksamen Ansprechpartner –, die Ab- treibung abzuschaffen, die Scheidung zu erschweren, den unverheirateten Paaren weniger Rechte als den ver- heirateten zuzuteilen, usw.. Beängsti- gend ist, dass mit einem dazu bestimmten Gesetz die heterologe Befruchtung in Italien verboten und hiermit Tausenden von Frauen eine ersehnte Schwangerschaft verweigert wur- de und man nun dabei ist, die RU486 Pille zum freiwilligen Schwangerschaftsabbruch (eine weniger traumatische und schmerzhafte Methode als der klassische Abtreibungsvorgang) zu ver- bieten. Zurück also zu den Hebammen, die schweigend in die Häuser schlichen, nur dass es heute gutbezahlte Gynäkologen sind, die in der Öffentlichkeit die Abtreibung verweigern und sie dann aber privat in ihren Praxen durch- führen.

Also, 8. März und genügend Gründe, um auf die Barrikaden zu steigen. Was passiert stattdes- sen? Frauentag ist Party Night: Männerstrips und besoffene Weiber, die wie Kerle grölen und all das tun, was man im Alltag am starken Ge- schlecht so ätzend findet. Und den Rest des Jah- res verbringt man damit, sich mit den Krumen zu begnügen, die vom Tische fallen. Kein An- schein von Protest, nur ein kleines hellgelbes Büschel in der Hand, um sich noch irgendwie daran erinnern zu können, dass eigentlich alles ganz anders sein sollte.

Silvana Mattera (30), studierte in Neapel Politi- sche Wissenschaften, arbeitslos.

Nachruf auf den Frauentag

Haben italienische Frauen noch einen Grund zum Feiern?

Arbeit, Familie und Rechte: Italien auf kulturellem, sozialem und politischem Rückentwicklungskurs Von Silvana Mattera

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60 Jahre Volkssolidarität in Nuthetal – OT Bergholz-Rehbrücke

60 Jahre Volkssolidarität

Festprogramm der Ortsgruppe Nuthetal

1. Juli, Am kurzen End, Bergholz

Kanonensalut zum 60.Geburtstag. Rahmen- programm der „Zumselinen“, Gulaschkano- ne, Grill, Getränke

2. Juli, Gewehrsalut der Schützengilde, Klei- ne Blasmusik des Landespolizeiorchesters, Gulaschkanone, Grill, Getränke

7. Juli, Chorkonzert im Deutschen Institut für Ernährungsforschung,11. Juli, Busfahrt nach Potsdam und Seenrundfahrt mit dem Damp- fer

11. Juli, Seerundfahrt der Weißen Flotte 19. Juli, Kremserfahrt zum Falkenhof mit Flugvorführungen, Kaffee und Kuchen und der Jagdhornbläsergemeinschaft „Stückener Heide“

21. Juli, Festveranstaltung für Mitglieder der Ortsgruppe und geladene Gäste

Anmeldungen für den 11. und 19. Juli in den Listen der Apotheken

Einzelheiten erfahren Sie durch die Aus- hänge oder durch die jeweiligen Volkshel- fer

Am 21. Juli 1946 wurde in Bergholz-Rehbrücke die Ortsgruppe „Märkische Volkssolidarität“

gegründet. In der Zeitung „Märkische Volks- stimme“ vom 27./28. Juli 1946 ist ein Artikel von Frau Gertraut Adamzik über die Grün- dungsveranstaltung erschienen, in dem be - schrieben wird, dass die Einwohner von Berg- holz-Rehbrücke am Sonntag, dem 21. Juli 1946 vormittags ein Platzkonzert der Kapelle Axel te Holte, des Tambourinkorps Heinrich Weimann und des Volkschores Ruth Hoenow auf dem Dorfplatz in Bergholz unter schattigen Kastani- enbäumen erlebten.

Frau Edith Riek, die Leiterin der „Märkischen Volkssolidarität“, erläuterte in ihrer Ansprache den Begriff Volkssolidarität und sagte: „Die Arbeiter wissen, was Solidarität bedeutet, aber jetzt, nach dem Krieg und seinen Folgen, müssen alle Kreise der Be völkerung in die Volkssolidarität einbezogen werden, wenn ein wirklicher Erfolg in der gemeinsamen Hilfsakti- on erzielt werden soll.“

Hilfsaktionen wie

– Kinderlandverschickung während der Ferien- zeit,

– Einkleidung von heimkehrenden Soldaten aus der Gefangenschaft und Umsiedlern, – Stricken und Häkeln von Babyausstattungen

von den Schulkindern in den Handarbeits- stunden,

– Aufnahme von Kindern während der Sommerferien von den Bergholz -Rehbrücker Bauern und Versorgung mit Mittagessen, – Hilfe der Jugend bei der Einbringung der

Ernte,

– Spende des Kulturbundes in Höhe von 300.- M.

Diese Beispiele zeigen, welche Kraft und Energie in den Be wohnern von Bergholz-Reh- brücke steckte, um die Not und das Elend, das der Krieg hinterlassen hatte, zu überwinden.

Durch die Bündelung der vorhandenen Kräfte in der Gemeinschaft – in der Volkssolidarität.

Der zweite Schritt in der überparteilichen Ar- beit der Volkssolidarität bestand nach 1955 dar- in, die älteren Bürger in sozialer und kultureller Hinsicht zu betreuen, um die Lebensqualität zu verbessern. Die Arbeit beruhte zum großen Teil auf ehrenamtlicher Tätigkeit vieler Mitglieder und Volkshelfer des Ortes.

Der dritte Schritt in der Entwicklung der Volks- solidarität ist seit 1990 zu begehen. Die Volks- solidarität brachte in die Wiedervereinigung Deutschlands die Einheit von Wohlfahrtsorgani- sation und einem Mitgliederverband ein, der die Gemeinschaft von Menschen, die für sich und für andere etwas zu tun gewillt waren. Viele Mitglieder traten für die Bewahrung der Volks- solidarität unter den veränderten Bedingungen ein. Dabei ging es vor allem um die Begleitung der Mitglieder in der neuen Gesellschaft, um das Vertrautmachen mit völlig anderen sozialen Sicherungsstrukturen, aber auch um das ge- meinsame Erleben von Reisefreiheiten.

Weiterhin wurden die sozialen Dienste – wie Einrichtungen von betreutem Wohnen für ältere Menschen – eingerichtet. Zur Lösung der viel- fältigen Probleme ist es notwendig, dass die Mitglieder der Volkssolidarität aktiv ihre Inter- essen vertreten, um gute Lebensbedingungen zu erreichen.

Was die Volkssolidarität bisher erreicht hat, ist durch die aktive Mitarbeit ihrer Mitglieder möglich gewesen.

Es ist unmöglich, in diesem Artikel alle Aktivitäten der Volks solidarität in unserem Ort zu beschreiben, und die aktiven Volkshelfer zu nennen, um ihnen für ihre Arbeit zu danken.

Laut Statistik, die genauen Zahlen liegen leider erst seit 1994 vor, hatte die Ortsgruppe Berg-

holz-Rehbrücke zu diesem Zeitpunkt 254 Mit- glieder und die Mitgliederzahl hat sich in den folgenden Jahren bis 1998 durch Neuaufnah- men um 48 Mitglieder erhöht.

Leider ist z. Zt. wenig neuer Zuwachs in der Mitgliedschaft der Ortsgruppe der Volkssolida- rität zu verzeichnen.

Neue Mitglieder sollen helfen, die Arbeit der Volkssolidarität zu unterstützen. Es sind nicht nur ältere Bewohner des Ortes sondern auch jüngere Menschen für die Volkssolidarität zu gewinnen.

Die 21 Volkshelfer im Ort arbeiten in verschie- denen Bereichen. Sie kümmern sich um ältere, kranke und alleinstehende Bürger und versu- chen zu helfen.

Herr Hans-Joachim Christleitet die Ortsgruppe der Volkssolidari tät. In seiner Arbeit wird er von 4 Vorstandsmitgliedern unter stützt. Das sind Frau Brigitte Stulgies,Frau Margret Thorwirth, Frau Hildegard Feistund Herr Gerhard Hart- mann. In der Vergangenheit waren Herr Willi Lange und Herr Heinz Robschink Leiter der Ortsgruppe der Volkssolidarität in Bergholz - Rehbrücke.

Aber auch den sehr aktiven Mitgliedern der Ortsgruppe der Volkssolidarität sei an dieser Stelle für die langjährige Arbeit gedankt. Stell- vertretend für viele seien hier Frau Hildegard Schramm, Frau Johanna Ebenerund Frau Lis- beth Herrmann genannt, die über Jahrzehnte der Volkssolidarität die Treue gehalten haben, allen fleißigen ehrenamtlichen Helfern, die den Solidaritätsgedanken in die Tat umsetzten.

Unser Motto ist: „Um uns selber müssen wir uns selber kümmern.“(Bertolt Brecht) Rückblickend auf die vergangenen 60 Jahre in der Ortsgruppe der Volkssolidarität in Berg- holz-Rehbrücke wollen wir in der Zeit vom 1.7.

bis 21.7. 2006 festliche Veranstaltungen durch - führen. Das Festprogramm wird veröffentlicht.

Zu diesen Veranstaltungen treffen sich Jung und Alt und feiern den 60. Geburtstag der Orts- gruppe der Volkssolidarität Nuthetal.

Hildegard Feist

Öffentliche Sammlungen der Volkssolidarität in Nuthetal

Die Volkssolidarität, Ortsgruppe Nuthetal, erfüllt auch in unserem Ort soziale und sozialkulturelle Aufgaben, indem die Volkshelfer und Mitglieder der Volkssolidarität hilfsbedürftige Menschen be- treuen und begleiten. Für die komplizierten Lebenssituationen werden Hilfen in vielfältiger Weise durch die Volkssolidarität angeboten.

Um die umfangreichen Aufgaben zu bewältigen ist es erforderlich, eine finanzielle Unterstützung durch Spenden zu erhalten. Im Zeitraum vom 6. bis 31. März 2006 wurde wurde diese öffentliche Sammlung in Nuthetal durchgeführt, die wie in den vergangenen Jahren erfolgreich war.

Einige Zahlenbeispiele sollen Spendenergebnisse veranschaulichen:

Es wurden in unserem Ort zwischen 254 und 534 Haushalte besucht. Das finanzielle Ergebnis lag in den vergangenen 10 Jahren insgesamt jeweils um cirka 2000 Euro, wobei im Jahr 1999 2500 Euro und 2700 Euro im Jahre 2002 von den Bürgern unseres Ortes gespendet wurden.

Diese Mittel werden z.T. für kulturelle Veranstaltungen unserer älteren Bürger sowie als Unterstüt- zungen für Reisen und Musikveranstaltungen verwandt.

Die Ortsgruppe Nuthetal dankt allen Spendern, die die öffentliche Sammlung in unserem Ort unter-

stützt haben. Hildegard Feist

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K K K

K o o o o m m m m m m m m u u u u n n n n a a a a ll ll e e e e ss ss

Flächennutzungsplan für Nuthetal beschlossen

Nuthetal – quo vadis: Ist Demografie auch bei uns in Nuthetal ein Thema?

Teil 1: Ausgangsdaten und offene Fragen Nach mehr als 10 Jahren Kampf und Diskussion

konnte nun der Flächennutzungsplan für die Großgemeinde Nuthetal beschlossen werden.

Die Gemeindevertretung wie auch Torsten Zado, Bauamtsleiter, äußerten „tiefe Dankbar- keit“ dem Naturschutzbeauftragten der Gemein- de Nuthetal, Wolfgang Linder, gegenüber, der die letzte Überarbeitung des Landschaftsplanes übernommen hatte, ohne den ein Flächennut- zungsplan nicht genehmigt werden kann.

Um steigende Kosten zu vermeiden, hatte man nicht mehr das bisherige Ingenieurbüro beauf- tragt. Die AGENDA-Gruppe und Wolfgang Linder arbeiteten alle Änderungen aus der am 7.

Februar im Ortsentwicklungsausschuss erfolg- ten Abwägung ein.

Wichtig zu wissen sei, dass dieser vorliegende Plan eine „vorbereitende Bauleitplanung“ für das betroffene Gebiet darstellt, betont Gerhard Kruspe, SPD, Vorsitzender des Ortsentwick- lungsausschusses. Hieraus sind keine Rechtsan- sprüche ableitbar, keine Klagen möglich.

Die Zukunft des als Mischgebiet ausgewiese-

nen Wohngebietes Beethovenstraße(linke Sei- te) und des benachbarten Gewerbegebietes Ar- thur-Scheunert-Allee 2 (ehem. Spezialbau- gelände) sind indes umstritten. Aus dem eben- falls angrenzenden Industriegebiet Potsdam- Süd stinkt es zum Himmel (s.a. Der Nuthe- Bote 3/06, Seite 18, „Ist der Amtsschimmel eine Pferdeart ..“). Sollte die Gemeinde das

„Musikerviertel“ insgesamt als Wohngebiet ausweisen, würde das Nutzungseinschränkun- gen für das geplante angrenzende Gewerbege- biet nach sich ziehen. Dann wäre ein Immissi- onsgutachten fällig. Die Grenzwerte, so der Bauamtsleiter, könnten nicht eingehalten wer- den.

So sollte sich die Gemeinde die Entscheidung offen halten, meint indes Bürgermeister Ling, denn gerade vor wenigen Tagen kamen der Pots- damer Oberbürgermeister und die Bürgermei- ster der Randgemeinden zu einer Beratung zu- sammen. Es gebe neue Fördermöglichkeiten für Infrastrukturverbesserung und Branchenförde- rung. Das könne nicht am Stadtrand aufhören,

so wolle Potsdam mit den Randgemeinden zu- sammenarbeiten. In zu erwartenden gemeinsa- men Arbeitsgemeinschaften müssten gemeinsa- me Interessenslagen diskutiert werden. Löblich sei bereits das Parkplatz-Projekt am Bahnhof Potsdam-Rehbrücke erwähnt worden.

Was das Gewerbegebiet Arthur-Scheunert-Allee 2 betrifft, gelte es Potsdamer Ängste zu zer- streuen, die bereits zu einem früheren Zeitpunkt zu einer ablehnenden Stellungnahme Reh- brücker Plänen gegenüber geführt hatten. Pots- dam äußerte damals, die eigenen nahen Han- delsstandorte seien durch Rehbrücke gefährdet.

Deshalb sei nun ein vernünftiger Dialog mit der Stadt Potsdam nötig, so Rainer vom Lehn, UBI/Bü90/Grüne/SV05. Unser Gewerbegebiet am Bahnhof, das Potsdamer Industriegebiet Potsdam-Süd und das Musikerviertel müssten in gemeinsamer Abstimmung entwickelt wer- den.

Der Flächennutzungsplan wurde am 28. Febru- ar 2006 einstimmig beschlossen und nun zur Genehmigung eingereicht. U. K.

Die Bertelsmannstiftung hat in ihrer jüngsten Studie „Wegweiser Demografischer Wandel 2020“ die Daten aus annähernd 3.000 Kommu- nen in ganz Deutschland mit mehr als 5.000 Einwohnern im Hinblick auf ihre Einwohner- entwicklung (Anzahl und Altersstruktur) in der jüngsten Vergangenheit und in der Prognose bis zum Jahre 2020 zusammengetragen und unter- sucht, u.a. auch aus Nuthetal. In den untersuch- ten Kommunen leben rund 85 v.H. der deut- schen Bevölkerung. Erwartungsgemäß finden wir in dieser Studie allgemeine Speckgürtelan- nahmen aus dem Umland von Berlin bestätigt:

Einem deutlichen Bevölkerungswachstum in der Zeit vom 1996-2003 um 31,5 v.H. schließt sich ein weiteres maßvolleres Wachstum um weitere 9 v.H. im Zeitraum bis zum Jahre 2020 an. Kein Grund zur Sorge also? Nuthetal „flo- riert“ quasi als Selbstläufer?

Wie stark dieses Thema jedoch nicht nur die Vi- sionen unserer Planer beflügeln mag, sondern schon heute und in nächster Zukunft unser aller tägliches Zusammenleben zunehmend beein- flussen wird, zeigt sich im Detail: Beim Blick auf die zu erwartenden Veränderungen der Al- ters- und Einwohnerstruktur.

Insoweit scheint Herr Mückemit seinen Anmer- kungen zur Gemeindevertretersitzung vom 24.1.2006 in der März-Ausgabe 2006 des Nuthe-Boten durchaus den Finger in die Wunde gelegt zu haben. Auch die Fraktion UBI/Bü90/

Grüne/IWA hat sich dankenswerter Weise die-

ses richtungweisenden Themas in ihrer letzten öffentlichen Sitzung am 9.3.2006 bereits ange- nommen.

Zunächst noch ein paar weitere Daten aus der Bertelsmannstudie:

Das Durchschnittsalter der Nuthetaler Einwoh- ner wird sich, entsprechend dem allgemeinen Bundestrend, von 40,3 Jahren im Jah-

re 2003 auf 46,1 Jahre im Jahre 2020 erhöhen. Im selben Zeitraum sinkt, ebenfalls im Großen und Ganzen dem Trend im Bundesgebiet folgend, der Anteil der unter 18-Jährigen von 17,4 auf 14,4 v.H. bzw. steigt der Anteil der 60- bis 79-Jährigen von 17,2 auf 24,4

v.H. bzw. der ab 80-Jährigen von 2,2 auf 5,6 v.H.

Interessant sind aus meiner Sicht insbesondere auch die folgenden Daten: Es mag nicht ver- wundern, dass Nuthetal einen positiven Fami - lienwanderungsindex von 17, 3 pro 1.000 Ein- wohner ausweist, sprich einen entsprechenden Wanderungsgewinn bei den unter 18-Jährigen und den 30- bis 49-Jährigen.

Auffälliger ist hingegen im selben Zeitraum zum einen ein ausgeprägt negativer Fertilitätsin- dex von – 23,7 v.H. Die Zahl der Geburten pro Frau liegt also nochmals um 23,7 v.H. unter dem ohnehin deutlich rückläufigen Bunde- strend. Damit ist die Negativabweichung ge- genüber dem Bundesdurchschnitt gleichzeitig fast dreimal so hoch wie etwa im Landkreis

Potsdam Mittelmark. Dort liegt der Negativin- dex bei – 8,9. Dieser Trend erscheint gerade vor dem Hintergrund der im Bundes- und auch Lan- desvergleich geradezu vorbildlichen Kita- und Grundschulversorgung Nuthetals sowie der ge- rade für kleinere Kinder geradezu idealen Um- weltbedingungen hier vor Ort bemerkenswert.

Dies gilt umso mehr, als die wirtschaftlichen Verhältnisse der Einwohner Nuthetals zumin- dest im Landesvergleich nicht zuletzt ange- sichts der selbst im Bundesvergleich erfreulich niedrigen Arbeitslosenquote beispielsarm posi- tiv sind.

Zum anderen ist auch die Bil- dungswanderung in Nuthetal, sprich die (Ab-)Wanderung der 18- bis 24-Jährigen mit einem In- dex von – 24,6 pro 1.000 Einwoh- ner ausgeprägt negativ. Dies fällt besonders auf, da z.B. zahlreiche Ausbildungsbetriebe und mehrere (Fach-) Hochschulen problemlos im Pendelver- kehr mit dem ÖPNV oder auch dem Individual- verkehr per Fahrrad und Auto erreichbar sind.

Vor dem Hintergrund dieser sich innerhalb der nächsten 15 Jahre weiterhin rasant verändern- den Rahmenbedingungen würde ich mich freu- en, wenn nicht nur unter den Gemeindevertre- tern sondern unter allen Bewohnern, gerade auch zwischen den einzelnen Ortsteilen ein re- ger Meinungsaustausch und vielleicht sogar Ideenwettbewerb zum Thema „Nuthetal – quo vadis?“ zustande käme. Der geschilderte Trend dürfte unumkehrbar sein. Die spannende Frage ist sicherlich, ob wir ihn als Fluch oder Segen betrachten bzw. wie wir mit ihm umgehen: Als Gestaltende, Zaungäste oder Getriebene?

Martin Klemm

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Neuwahlen des Vorstands

Turnusgemäß hat die SPD Nuthetal zu Jahres- beginn einen neuen Vorstand gewählt. Vorsit- zende Monika Zeeb aus Bergholz-Rehbrücke sowie ihr Stellvertreter Herward Freiberg aus Saarmund wurden einstimmig für weitere zwei Jahre in ihren Ämtern bestätigt. Dem Vorstand gehören weiterhin an Nicole Beißel, Eleni-Ale - xandra Frank, Matthias Garke, Martin Klemm, Matthias Spey, Uwe Steffen, Dietmar Weigelt, Gregor Wenzkeund der Kassierer Rudolf Zeeb.

Killatbrücke soll für Wanderer zugänglich werden Im Genehmigungsverfahren zeichnet sich eine be- fristete Genehmigung für die Killatbrücke ab. Al- lerdings hat die Untere Naturschutzbehörde gefor- dert, dass der jetzt unterbrochene Fontanewander- weg dann über die Killatbrücke geführt wird. Die SPD Nuthetal unterstützt diese Forderung.

Mehr LKW-Verkehr und noch kein Nachtfahrverbot Gegen die Ablehnung des LKW-Nachtfahrver- botes läuft immer noch das Widerspruchsver- fahren. Der Bescheid des Landratsamtes hatte wenig überzeugt. Aus diesem Bescheid ergab sich, dass sowohl der KFZ- als

auch der LKW-Verkehr durch Bergholz-Rehbrücke nach Eröffnung der Ortsumgehung Drewitz deutlich zugenom- men hat – und zwar insgesamt um über 60 %. Uwe Steffen (SPD), sachkundiger Bürger im Verkehrsausschuss, sieht die Argumentation des Land- kreises kritisch: „Das Landrat- samt führt in seinem Bescheid

aus, dass der LKW-Anteil mit der Eröffnung der Ortsumgehung um 4,96 % gesunken sei“, sagt er. „Das liegt aber nur da ran, dass der PKW- Verkehr so stark zugenommen hat. Tatsächlich fahren täglich mehr Laster als zuvor. Vor der Ortsumgehung wurden 603 Laster gezählt, nach Eröffnung waren es 983.“

Neue Verkehrszählung

Jetzt soll allerdings in Bergholz-Rehbrücke eine neue Verkehrszählung durchgeführt werden.

Das hat das Verkehrsamt des Kreises in Werder dem SPD-Landtagsabgeordneten Jens Klocksin auf dessen Frage nach dem Stand in Sachen LKW-Nachtfahrverbot mitgeteilt. Hintergrund

der neuen Zählung ist die geänderte Straßenver- kehrsordnung. Diese ermöglicht jetzt Durch- fahrtsverbote für Laster ab 12 Tonnen, um Mau- tumgehungsverkehr auf Landes- und Kreis- straßen zu verhindern. Verkehrszählungen sind gut. Besser wäre es, wenn wir über ein Jahr nach Eröffnung der Ortsumgehung Drewitz auch endlich Ergebnisse hätten. Der Schwer- lastverkehr mitten durch unseren Ort ist doch zum größten Teil gar nicht mehr notwendig.

Veranstaltung mit Prof. Sieglinde Heppener am Mittwoch, 26. April, 19 Uhr, Speiseraum Otto-Nagel-Schule, Andersenweg 43

Egon Mückehat eine Initiative zur Einrichtung eines Seniorenbeirates gestartet. Eine gute Sa- che. Diese Initiative ist für uns Anlass, uns mit den Auswirkungen des demografischen Wan- dels in unserer Gemeinde zu befassen. Ein Abend mit der SPD-Landtagsabgeordneten und Vorsitzenden des Landesseniorenbeirates Sieg- linde Heppener ist sicher ein guter Einstieg.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

SPD-Ortsverein Nuthetal, Monika Zeeb www.spd-nuthetal.de

Die Ortsgruppe von Bündnis 90/Die Grünen der

Gemeinde Nuthetal berichtet über die Zusammenkunft am 9.3.06

Bürgertelegramm der SPD Nuthetal

April 2006

Liebe Leserinnen und Leser des „Nuthe-Bo- ten“, gerne informiere ich Sie über unsere öf- fentliche Versammlung am 9. März 06.

Das Thema war wieder der Regionalpresse zu entnehmen. Diesmal hatten wir den Verein

„Brücke“ e.V. und die Jugendkoordinatorin un- serer Gemeinde, Frau Jana Köstel, eingeladen.

Für den „Brücke“ e.V. erschienen als Vertreterin des Vorstandes Frau Sigrun Antonietti und als Mitglied des Vereins und Mitglied des Jugend- parlaments Juliane Ebersbach.

Erfreut waren wir auch, dass das Ehepaar Dr.

Sachsaus Rehbrücke unserer Einladung gefolgt war und eine Projektidee vorstellte, über die ich im folgenden noch berichten werde.

Die Vertreter des „Brücke“ e.V. informierten über die derzeitige Arbeit des Vereins.

Der Verein wurde 1993 im Rahmen einer Elter- ninitiative gegründet. Seit 1998 gibt es im Ver- ein eine hauptamtliche Sozialarbeiterstelle.

Diese Stelle übernahm die Dipl. Erz.Wiss. Jana Köstel, die ab 2004 für die Gemeinde auch als Jugendkoordinatorin zuständig wurde. Der Verein bietet für Kinder und Jugendliche Kul- tur (u.a. Kunstkurse, Faschingsparty), Sport (u.a. Fußballturnier, Zirkustraining) und Pro- jekte zur Entwicklung des staatsbürgerschaftli-

chen Engagements an. Hierzu gehörte auch die Gründung und weitere Betreuung des Jugend- parlaments. Frau Köstel bietet Beratungen zu Antigewalt- und Suchtprävention für Kinder, Jugendliche, Eltern und Lehrer an (dienstags und donnerstags von 14 bis 18 Uhr) und macht für Kinder und Jugendliche zusätzliche Frei- zeitangebote für die Ferien (siehe S. 16).

Die „Brücke“ erreicht mit ihren Projekten mehr als 150 Kinder und Jugendliche unserer Ge- meinde. Die Arbeit des Vereins wird durch viele Ehrenamtliche unterstützt.

In einer lebendigen Diskussion gab es Vorschlä- ge zur weiteren Arbeit des „Brücke“ e.V. So wurde Frau Köstel gebeten, ihre Aktivitäten in den Dörfern zu verstärken, um so eine breite Zustimmung für ihre Arbeit zu Gunsten der Kinder und Jugendlichen der Großgemeinde zu erreichen. Im Rahmen dieser Diskussion wurde über konkrete Aktivitäten in den Gemeinden Saarmund (Skateranlage) und Nudow gespro- chen. Die Anwesenden empfahlen, zukünftig noch mehr Jugendliche zu erreichen. Die Ju- gendkoordinatorin muss verstärkt in den Dör- fern vor Ort aktiv werden.

Einen interessanten Vorschlag brachte das Ehe- paar Sachs ein. Es möchte als genera -

tionsübergreifendes Projekt zwischen dem

„Brücke“ e.V. und der „Akademie 2. Lebens- hälfte“ e.V. das Obergeschoss der ehemaligen Schule in Bergholz, jetzige Heimstatt des Ver- eins „Brücke“, ausbauen für die Senioren der Gemeinde. Dieser Vorschlag wurde von allen Anwesenden mit großem Interesse diskutiert, zumal dieser Ausbau schon einmal geplant war.

Jetzt ist zu prüfen, ob hierfür Fördermittel ak- quiriert werden können. Die anwesenden Ver- treter des Vereins „Brücke“ würden sich gerne in solch ein generationsübergreifendes Projekt mit einbringen.

Auch unsere Ortsgruppe wird diese Projektidee mit Interesse verfolgen und nach Möglichkeit unterstützen.

Den Vertretern des „Brücke“ e.V. wurde erklärt, dass die Fraktion von UBI/Grüne/IWA und die Ortsgruppe von Bündnis 90/Die Grünen die Kinder- und Jugendarbeit als wichtige Aufgabe im Rahmen der politischen Arbeit ansehen. In- sofern sind wir bei allen Zwängen zur Ein - sparung von Finanzmitteln nicht bereit, diese Aufgaben diesen Zwängen zu opfern. Wir bie- ten allen Beteiligten unsere Unterstützung an.

Michael Blume, Vors. der Ortsgruppe

Monika Zeeb Herward Freiberg

Selbst der Hinweis auf die Abfahrt Trebbiner Straße zum Industriegebiet scheint wenig Erfolg zu haben. Wer den Weg über Rehbrücke abkürzen kann, tut es –

wie vorhergesehen! Fotos (3): SPD

Referenzen

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