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(1)666 Ein melkitischer Hymnus an die Jungfrau Maria

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(1)

666

Ein melkitischer Hymnus an die Jungfrau Maria.

Veröffentlicht von Friedrich Baethfen.

(Mit einer Tafel.)

Das syrische Manuscript der Könighchen Bibhothek zu Berhn

Petermann 23 bietet auf einer Reihe von Blättem Schriftzüge dar,

welche auf den ersten Blick durcb ihre mannigfachen Eigenthüm¬

lichkeiten aufiallen. Herr Professor Sachau, welcher zuerst diese

Beobachtung machte, hatte die Güte, mir die Sacbe zur genaueren

Untersucbung zu überlassen; ich theile demnach im Polgenden das

Resultat meiner Untersucbung mit, bemerke aber, dass über das

Aeussere des Codex hier nur das Nothwendigste gegeben wird,

da wir in kurzer Zeit den lange ersehnten Katalog der syrischen

Handschriften zu Berlin erwarten dürfen.

Die Papierbandschrift Petermann 28 besteht aus 270 Blättern;

'Anfang und Ende fehlen, Datum ist nicht vorhanden. Die mel-

kitische Schrift gehört nach Professor Sachau's Urtheil dem 13.

oder 14. Jahrhundert an; sie kommt der bei Wright im Katalog

auf Platte 16 veröffentlichten am nächsten. Der Codex scheint

nun aber ziemlich früh gelitten zu haben und ist deswegen später

ausgebessert und zwar so, dass an zwei Stellen (Bl. 9 und 78)

neue Blätter eingefügt sind; an andern Stellen sind die ursprüng¬

lichen Blätter ganz oder zum Theil mit anderem Papier überklebt

worden , auf welches die Ergänzungen geschrieben sind ; solche

Ergänzungen von derselben Hand finden sich Bl. 20. 21. 35. 43.

44. 48. 49. 52. 53. 79. 99. 100. 101. Ausserdem sind die ur¬

sprünghchen undeutlich gewordenen Buchstaben bisweilen nach¬

gezogen. Von Bl. 116 an ist die Hand des Ergänzers eine andere,

doch findet sich die erste wieder Bl. 217.

Die Nachträge des ersten Ergänzers sind an mehreren Stellen

schon sehr abgeblasst , zum , Theil wohl in Polge von schlechter

Tinte und Feuchtigkeitseinflüssen, doch scheinen sie mir immerhin

nicht später als ein bis zwei Jahrhunderte nach dem Codex selbst

geschrieben zu sein. — Blatt 9, welches gut erhalten ist und zu

(2)

Cod. syr. Peterm HS. fol. S.

Mtichrmd.D.M.a.m^ TafV-

i^^x^^Uu oaMii« ^ JLIaIü. » ibuaiL^

^uji.;«5„jialvo> Allb,Jli».^» e f A-^ -"^

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(3)
(4)

Baethgen, ein melkitischer Hymnus an die Jungfrau Maria. 667

gleicher Zeit alle Buchstaben ausser ^ enthält, habe ich durch¬

gezeichnet und theüe es hier mit; besonders charakteristiscbiÄnd

die Formen des Of und jl, weiterhin des ^ und das öftere Fort¬

lassen des Punktes bei y und i eine Eigenthümliehkeit, die sicb

besonders häufig in palaestinensischen Schriften findet. Die Sprache

hat einzehie Besonderheiten, worüber nachher. —

Den Inhalt des Codex bildet eine Sammlung von Hymnen

(|jQXO) an Christus, die Jungfrau, die Apostel, Heilige, für Ver¬

storbene u. s. w, Sie sind nach den acht Kirchenmelodien (UoV)

geordnet und für die einzelnen Wochentage bestimmt. Das Buch

gehörte, wie schon die Schriftzeicbcn der ersten Hand andeuten,

einer melkitischen Gemeinde; die Nestorianer kommen schon nach

der mitgetheilten Probe nicht in Betracht, dass aber auch an

Jacobiten (Monophysiten) und Maroniten (Monotheleten) nicht zu

denken ist, lehrt eine dogmatische Stelle auf Bl. 30b, wo die

Jungfrau folgendermassen angeredet wird: ^ —L^S^-/ jL»*« J A ^

(sie) ^JJ .w.oiofc^/ ).X)\v ^QO )a-.*o oot

jo^ ^otol^/ I^V*^; 6o) . luaiä oo) |oi.g^\o . Jj^o^ ^jo ^IVl

J.«_i'^ , Ein neues Kind hast du uns geboren , das vor

aller Ewigkeit ist {rp 55, 20), Sobn im Verhältniss zum Vater (?)

in zwei Wirkungsweisen {IvtQyBta) und Willen, und er ist von

zwiefacher Natur {iv övo (pvaeaiv), er der in Wahrheit Gott und

Mensch ist". Vgl. Bl. 265 a, wo es von Christus heisst Jo)S^.

wOtO^^/ ^ OpPOjaao 0)XJ33 jo» |*J'*2o.

Sprachlich bietet der Codex einige Eigenthümlichkeiten, die

zum Theil an den syrisch-palaestinensischen Dialect erinnern; hier¬

her gehört zunächst, dass die Gutturale häufig ihre Kraft verloren

baben; der Imperativ von «».6^3 lautet so viel ich gesehen habe

regelmässig ,.>.ofcsS Bl. 22 a, 64 a bis, 113 b. ofcsÄ/ mit vor¬

geschlagenem Alaf IIb. — Die erste Person Sing, des Perfects

wird regelmässig mit Jud geschrieben und fc^j^o/ 2 b.

b^'ACD 7b, 12a, 28b. N.\oi\o> 12a. 15b. 28a.

bk.^^ 30 b, 41a, 91a. — Eben dasselbe Jud findet sich in No¬

minibus wjju\ (meine Zunge) 68 a, 181b. jb>jLJD (Bogen) 173 a.

J-^^^.^^ (Netze) 10 a; ebenfalls im Participium Peal der hohlen

Verben, z. B. .a^Jj (hinschmachtend). — iO)^ wird wie in der

mitgetheilten Probe äusserst häufig für JjO)^^. geschrieben, ebenso

habe ich jtO) Bl. 200 b für ]jLOt gefunden. Die verba primae

(5)

S68 Baethgen, ein melJcitüieher Hymnus an die Jungfrau Maria.

Jud nehmen m den Formen, in welchen das Jud keine consonan¬

tisch»^ Kraft hat, vorne gern ein Alaf an, so ..1 fast regel¬

mässig in der Anrede an die Jungfrau, vgl. 1 a, 2 a, 3 a, 7 a, 16 a,

91a. JO*/ 8 a u. a. — Das mehr chaldäische b^ habe ich nur

vereinzelt gefunden 67b w^bc. . Eine eigenthümliche Neubildung ist

^W,JdN» 83 b (^WjofcJOj Ja*) von JIqjlmJD V 'W-, vgl. z. B.

^ ^ c * P

^>1 - I . — ''^a*, (leiten), Denominativ von Jl.-s» , ist nicht selten,

vgl. z. B. 12a, 71a bis. — Griechische Worte sind nicht über¬

mässig viel vorhanden.

In der Transscription der mitgetheilten Probe habe ich der

VoUständigkeit wegen Anfang und Ende des Hymnus vom vorher¬

gehenden und folgenden Blatt hinzugefügt.

J^^, \\-n\ (fol. 9 a) [^\^dOO b^/j (Cod. Petermann 28, fol. 8 b)

"ViS^o \^ bAa o/ . y,'\\r< ,*.QjL J.JI1 Jv3 ') . ,fir»^ ^^J?

joi^o . Jiotoj Lc^ Jaju. ^ iw- ^) ^jojt *) ^ojoj

Jojl^t. ^ h^ooi la^h Jiotoj^ J)«.J; '^1 °) JVqqdJI

Jb^j Jb\obo 0/ JJ/ po/ JJj J*,obo ii/ Jjio wa-^iooo*) ^

.w>ab>^«al ^ otldS^ .xi>a;.o JKo',-nvnw o^do")

^pcu^ L^jj [Joi] . . . w^lozi^fc^j jLosiS. -M^aitjo JjoJj ^/

OO) .jLcboj .a-.^ Jb^ Jv.:i\ .JiofOJ b\D .jN-oj Jb^obo

jLoNoöno Jb^VoA. ^•o^lb.i^ . o)l.oo>:^.j Jaoobcs J^o ^^jajtj

Jbw^j «x-a.\ J_CD^QjajD «) (fol. 9 b) ^ Jisx<o0o joi^o Jx^j

1) Für J»Ja.

2) Fiir «<0)QJk und k*1V** • ^° später nocli einige Male.

3) Für ,X.J.

4) Das Jud nach dem Risch wird die Bezeichnung eines Mehagyänä-Vocals 7 P >■ 7>■

sein = ...1..^0QD = mJmV QCS . Ii

.0) Die ersten Buchstaben des folgenden Wortes zum Ausfüllen der Zeile.

6) Schreibfehler für J<in\'Af>-s

(6)

Baethgen, ein melkitischer Hymnus an die Jungffau Maria. 669

*^o; ^ jailsx lv3 wJ3&k^; )*.oa.') 060 ❖^m\f>v>

.J6^-Dj MJiija;» c»^ -fcuL^ Jv2o\ ..n.Vv Joo»

IOJlS^O . 000» C^^^»J.<' mJOV-J? *) JjOJ ,$0)^1 OO)

jNÄaj;^) Jio>3Qjk .^nn\ov> oo) iö ööi*)

»if^Jo ^) wJüD w^^o . ^oN2) Jboobwi ^) JVN«x> J^Vl

.^.nN.? JV2^ wwOJb/ N*Ja.*30 . JboJLCD ^1 Jt\VY>\ . wwS/ )OfA

Nj^S^2) J«°»\o .N>ai^ ^«'^'^ o^gpi^xua oo) 001 ^1 Joj:^o

«..r>\»? JjoJlii J'\o>ii^ JJ/ JuQD J^^o^^) Juooo ^

1) Für J ■ "^ft» J über diese Aussprache vgl, M&r Elias von Tirhän (t 1049) J-<-^iO-0D il\ Vi X> jiol Cod. Berol. Petermann 9 fol. 225 b

JloJL/ No iboo No oiiboo .o. otN\j»3 Jooij j-S^^NS^

.. jA9oi .^oovs \vD ^ No wO) J-^N» jN.aiL*)l.N»

.N^JiOlO NOw^ ^0| ^JlO ^O) .J«OOJt 'l^Oj- Vgl Bar

Hebräyä kleine Grammatik ed. Martin v. 366—378 und besonders v. 375 f.

,^2» v'N'^Yt ^Aj/ Jas;»; No\o

JJa» Jlr^Q^o ^vjÖ JI<^/ Jl^^^JI p

.J^ ^ .|\\yiv> jJdjj J^/ ^ ^ Nj/

Die Worte des Textes sind ein Citat aus ip 45, 14 nach der Peschita.

» > •«

2) Für wOMO^J; Luc. 10, 24.

3) Schreibfehler für ^•>|\r« oder ^jXaS.

4) Getilgte Buchstaben ; der Schreiber merkte, dass er ■- *^ ausgelassen habe.

5) Diose Abkürzung kann kaum etwas Anderes bedeuten , als wie in der Transscription angegeben ist, obgleich die Züge nicht recht pa^en.

6) Der Zusammenhang fordert Etwas wie Jl.Q^*l. , doch halte ich die obige Form nicht für einen Sehreibfehler, sondern für eine besondere Bildung wie 3ip^ •

7) Weini die Puncte wie oben angegeben zu ergänzen sind , so wird vor

)0«J0 ein zu ergänzen sein; ich weiss mit dem Wort sonst Nichts an¬

zufangen.

8) Zwischen Schin und Alaf ist deutlich ein Jud sichtbar; Payne Smith kennt freilich nur cin ]^ . plur. J«>\"j^ °, die obige Form ist eine nicht

(7)

670 Baethgen, ein melkitischer Hymnus an die Jungfrau Maria.

6^J«ojo .w.ö>.^j iJoö) .^ofi^la^ jDvao «-s^*-/ [Jfc\]obo o/

Lis-/ j-^j .ji-i^y W ❖^N o.» 6o) '^'v -y J',-n\ ;ä)/ ')

l.i'oMlv) ') j*jt.y JJyö«. .|ao >o(L. ^oN^Joly vA . JL p>.v\

wXo vx>|Jo . w>olov^'^ w^jo J-3ojt N\» I»/ o/

JJnoy .JJs:«.y •••^'^-s ^\nY> oot .jN*yol (fol. lo)]

■^fn.'.o J0o*a9 . jLoi^SoDy jv-^.jL\o w>.o cn <=>> jNoy .^ '^ - ^

"^os ^ ..oK^ao .1:^00 ^cn\oY>y ^ooy .«olaixu.o

^\OX> ÖOI .JO)S^. lO^ JiBC^NO ^XüXa Vs^w^ .fj ft-.«M

[. •> >«\\Y>0 ^^33

Uebersetzung.

[Tödte und erschlage] den Feind, der unser Geschlecht ge¬

tödtet hat ; Lebensfrucht entsprosst von dir , o lebensvolle , und

Jeden, der in der Hölle ist, rette und befreie von der Finstemiss

zum Licht. Und deswegen, o reine, löse meine Banden, damit ich

dein Licht schaue. —

Fem war icb von Gott durch meine Frevel und ich wandele

in der Irre ohne Pfad ; aber o Jungfrau, du reine und gebenedeite,

seltene Weiterbildung durch Jud, vgl. J » r>« Hoffmann, B. A. 153, und weiter (.XDOOD — JoOSOl — «'^^O^ — wCul , arab. 2. B. &I$>L/ _ Ä-fc^ij^ Dass letztere Kormen keine Nisbebildungen sind , zeigt das fehlende Teschdid. Auch hebr. wird weiterhin bierherzuziehen sein.

1) Im Te.xt scheint po)/ zu stehen, aber das ist kein Wort; der Schreiber hat den Strich des 1 etwas zu weit heruntergezogen ; vgl, das Wort im selben Zusammenhange in der letzten Zeile.

2) j ' v^\ '- - ; der 4. Buchstabe wird kaum etwas Anderes als ein 2D

~ i

sein können; der eine Strich vom darüberstehenden L ist auch hier zu weit heruntergezogen. Uas Wort ist oin Denominativ von l^f^^-- „die [böse] Träume erregenden Dämonen", wobei man an die bekannten Nöthe dor Einsiedler und Mönche zu denken hat, vgl. auch bei den Arabern don Dämon . Freilich kaim ich das Wort nicht belogen.

(8)

Baethgen, ein melkitischer Hymnus an die Jungfrau Maria. 671

bring mich ihm nabe von Neuem durch dein Gebet, damit ich

bekenne und preise die Grösse deiner Gnade, du, die du geboren

hast für unser Geschlecht, o reine Jungfrau, Braut des Lichts,

den Sohn, das Wort von zwiefacher Beschaffenheit*), ihn, der

getragen und ausgelöscht hat durch die Kraft seiner Gottheit

alle Sünden und Thorheiten der Welt; un3 deswegen loben alle

wir Gläubigen mit Lobpreisungen dich, du reine.

Lauter Herrlichkeit ist dein, du Königstochter drinnen ; David

verkündete von dir, denn den Herrn des All hast du getragen in

deinem Leibe, du reine, ihn, den alle Propheten zu sehen begehrten;

und deswegen lobt man dich alle Zeit, du Rubm der Seelen

unser aller.

Die lieblichen Thore der Busse öffne vor mir und mach

zu Schanden bei mir und wende ab von meinem Antlitz den

Herbeibringer alles Hassenswerthen; und gerettet *) will ich preisen

deinen Sohn und Gott unser Aller; er sei gelobt!

Den Leib habe ich beschmutzt und die Seele befleckt durch

Schulden und durch den Abscheu aller verabscheuungswerthen

Unreinigkeiten, aber durch die Pülle deiner Barmherzigkeit, o

Jimgfrau, wasche ab und verwische allen Stoff meiner Sünden,

und rein wiU ich singen deinem Sohne; er sei gelobt!

Du, die du den Quell des Lebens geboren hast für die Todten,

mich, den meine bösen Schulden getödtet haben durch die Ver¬

lockungen der traumerregenden Dämonen, o Mutter voll von

Schöne, weck auf und belebe durch dein Gebet, imd singen will

ich deinem Sohn mit meiner Stimme [Dankesworte ; er sei gelobt

in Allem!

Die Netze der Mächte, die in List verborgen sind, zerreisse,

du reine, und den Schuldschein der Sünden vernichte (vgl. Colosser

2, 14) und schone in deiner Barmherzigkeit aller derer, die dich

loben in Liebe und rette von allem Hassenswerthen; denn in

dir haben wir unsere Zuflucht gefunden bei Gott; er sei gelobt

in Allem und erhöht!]

1) Tioiözr/t vgl. Payne Smith; die göttliehe und menschliche Natur ist gemeint.

2) Das Adverb ist hier sonderbar genug; allein es Icommt ein Paar Zeilen weiter ebenso vor (N«)«SfO) , — Eine Bedeutung „in vorzüglicher Weise", welche man annehmen könnte , vormag ich nicht nachzuweisen , obgleich sie nicht fern liegt, vgl. J« -',01 in der Bedeutung „nobilis" öfter in Kalilag und Damnag. — Eine ähnliche adverbiale Ausdrucksweise findet sich übrigens, freilich verwerflich, auch in anderen Sprachen; vgl. z. B. im Deutschen „ge¬

retteter Weise, reiner Weise, d, i. als Geretteter, als Reiner will ich dich preisen".

(9)

672

Das japanische Schachspiel.

Von K. Himly.

(Mit einer Tafel.)

Das Sö-gi oder Schachspiel der Japaner, kurz beschrieben im

Chinese Repository, Band IX S. 631, später in Commodore Perry's

Narrative of the expedition of an American squadron to the China

Seas and Japan, performed in the years 1852—54. 2 vols, und

in den ,Mittheiliangen der Gesellscbaft für Natur- und Völkerkunde von Ostasien" Jahrgang 1874"), sowie in Dr. v. d. Linde's „Geschichte und Literatur des Schachspieles" I S. 94 ff., — ist wohl das ver-

wickeltste ünter den einfachen und älteren eigenthchen Schach¬

spielen. So verschieden dasselbe von dem jetzt in China üblichen

ist, so wenig ist wohl bei den doch vorhandenen Ueberein-

stimmimgen an der Gemeinsamkeit des Ursprungs vmd somit daran

zu zweifeln, dass der Weg des Spieles entweder unmittelbar, oder

über Korea (wie die chinesische Bildung überhaupt) aus China

nach Japan führt. Geschichthche Nachweise über einen fremd¬

ländischen Urspnmg beider Schachspiele , — welche vielmehr in

den betreffenden Ländern für einheimisch zu gelten scheinen, —

kann ich für jetzt noch nicht beibringen ; doch lohnt es sich hier

zu bemerken, dass z. B. das unserem Puff entsprechende Brett¬

spiel §waü lyu („zweimal sechs", japanisch ausgesprochen suftu

roku) aus Indien hergeleitet wird. Nach dem Yamato - Bumi *)

wurde ein Spiel dieses Namens Ende des siebenten Jahrhunderts

in Japan verboten. Genug, dass dieses jetzt jn Japan, früher auch

in China übliche Spiel auffallend dem persischen Nerd annelt*),

so dass auch bei diesem in Indien die neue kreuzweise Gestaltung

des Brettes die ältere verdrängt zu haben scheint. Solche sprung¬

weise Verbreitung ist eben nichts Seltenes, vrie z. B. auch das

1) Von V. Holtz. Ebendaselbst ist auch ein chinesisches Dreischach von O. von Möllendorff beschrieben.

2) S. San sai tsu i 17. S. 5 a.

3) Ueber dieses s. den nächstfolgenden Aufsatz.

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