Notizen und Corresponilenzen. 737
Was die indisclien Secten anlangt, so will Reinaud
(Mem. sur l'Inde S. 292 Anm. 2) • aaa<ajlN.J! , was Schahrastäni (S. 452) I^äaSUjA.'! schreibt, in NAi\AjJ>>ii Diti-Bakti oder viel¬
mehr Aditi-Bakti „adorateurs du soleil" verwandelt wissen. Ob mit Recht?
Ebenso verhält es sich mit SUiX^^jj \>s^\ bei Schahrastäni (S. 452), wofür Reinaud (S. 293 Anm. 1) &AÄ.<.A*jAi.::^l empfiehlt-
Eine dritte Secte sind S.A~j"5>i (al. ^aaa^o"-.'! oder .v«aaa-MI j,
die sich des Essens und Trinkens (soweit möglicb) enthalten. Wie
mag diese bei den Hindu heissen?
Eine vierte Secte liest Reinaud (S. 293 Anm. 4) nax!,\äJI^
Schahrastäni dagegen (S. 449) iCAAAXj^XJ! =^^jAä«3*JI d. i. ceints
de cercles de fer. Welche Lesart ist die annähernd richtigere?
Eine fünfte über ganz Indien zerstreute Secte, s^jULjCaxJI
oder s^jLüyJüi , reinigt sich durch Waschen im Flusse ^aJ von
ihren Sünden. Wie mag hier zu lesen sein?
Für eine sechste Secte, \Ajj*>y!j weiss auch Reinaud
keine Berichtigung. Hier gilt es ebenso der Rechtschreibung und
einem Nachweise für die Transscription aus dem Indischen.
Noch erwähne ich eine siebente Secte, die sich die Haare
lang wachsen lässt, keinen Wein trinkt und nach dem Berge
oder wallfahrtet. Wo mag dieser Berg zu suchen sein?
Vielleicht bin ich dieses Mal glücklicher als früher, wo ich
eine ähnliche öffentliche Aufrage über indische Aerzte und deren
Werke stellte, uud nur Prof. Stenz ler mir mit einer Antwort
entgegenkam, für welche ich ihm noch beute dankbar bin.
Zur Erleichterung des Ankaufs von
Mutanabbii carmina cam commentario Wdhidti ex h'bris manu
scriptis — primum edidit, iniHcihus iastrm it, varias lec¬
tiones adnolavit Fr. Dieterici. Berol. ap. E. S. Mittler
et fil. (Leipzig b. J. O. Mittler.) 1861, XIII u. 880 S. 4.
hat der Herr Herausgeber, nach einer durch Privatmittheilung von
ihm selbst bestätigten .\nzeigc der Commissionsbuchhandlung, den
Pi-eis des auf seine eigene Kosten gedruckten Werkes von
auf 10
herabgesetzt. Uas Buch wnrde bei seinem Erscheinen von Rci-
n aud, Mobl, Nöl il eke, K r e h 1 u. A. als eine zeitgemässc tüch-
738 Notizen uiul Correspondenzen.
tige Arbeit freudig begrüsst und anerlcenuend beurtbeilt; icb selbst
habe es, wie meine Anmerkungen dazu bezeugen, mit Lust und
Liebe studirt. Zu seiner weitern Empfehlung bedarf es wohl weui¬
ger einer Erinnerung an die allgemein bekannte, für die ganze spä¬
tere Entwicklung der arabischen Poesie bis auf den heutigeu Tag
einflussreiche Stellung, die Mutanabbi, der grösste Kunstdichter des
vierten Jahrhunderts d. H. , in der Literaturgeschichte des muham¬
medanischen Morgenlandes einnimmt, als einer Hinweisung auf die
bis jetzt wenig beachteten uud benutzten philologischen und literar¬
geschichtlichen Schätze iu dem Commentare Wähidi's, die schon für
sich alleiu zu einer zergliedernden und systematisch anordnenden
Monographie den reichsten und dankbarsten Stoff darbieten. Ich
würde mich freuen, wenn diese aus längerer Beschäftigung mit dem
Gegenstande und aus voller Ueberzeugung geflossenen Worte, in
Verbindung mit der oben bemerkten Preisermässigung, etwas zur
weitern Verbreitung des schätzbaren Werkes beitragen könnten.
Fleischer.
Aus einem Schreiben des Hrn. Dr. Wright an Prof. Rödiger.
London, d. 20. Sept. 1868.
— Sie wolleu über die aus Habessinien hierher gebrachten
nnd vorläufig im Brit. Museum niedergelegten Haudschriften etwas
Näheres wissen , von welchen ich in meinem vorigen Briefe nur
obenhin berichten konnte Ich habe sie seitdem gemustert , und
nach einer Vergleichung mit den Catalogen anderer Bibliotheken glaube
ich mit allem Recht sagen zu können, dass dies die reichste uud
kostbarste Sammlung äthiopischer Hdschr. in Europa ist. Sie ent¬
hält namentlich alles irgend Werthvolle der reichen D'Abbadie'schen
Sammlung (234 Bde.), und auch von wichtigeren Werken bietet sie
oft mehrere Exemplare dar. Wahrscheinlich werden die sämmtlicben
Ilss. dem Museum verbleiben mit Ausnahrae einiger Bände, die für
die königliche Bibliothek in Windsor bestimmt sind. Die ganze
Büchersammluug zu Magdala bestand aus ungeiäbr tausend Bänden
und bildete vermuthlich die Bibliothek der dortigen Kirche des Kai¬
ser Theodor ; die Zusammengehörigkeit der Hss. ergiebt sich daraus,
dass in den raeisten derselben die Worte stehen: H^^^fi;
C^^I>"^^ ; O/ZYf'^; Von den zu uus gelangten 350 Nuraraeru
sind aber neuu Stück auszuscheiden, die sich als hölzerne Altar¬
blätter rait eingeschnittenen Inscbriften ausgewiesen haben, so dass
341 handschriftliche Bände übrig bleiben. Die Mehrzahl derselben
ist aus dem 17. und 18. Jh., mehrere jedoch aus dem 15. oder 16.,
manche aucb aus dem 19. Jh. Viele, besouders Evangelicnbücher,
Vitae Sauctorura uud solche, die vou den Wundern Christi und der
Jungfrau Maria handeln, sind mit Bildern verziert.
1) S. ztschr. (i. ü. M. G. ltd. XXII, S. 552 ff. Red.